Kleist, Heinrich von


Referat / Aufsatz (Schule), 2000

6 Seiten, Note: 1


Leseprobe


Heinrich von Kleist (1777-1811)

Er wird am 18. Oktober 1777 in Frankfurt an der Oder geboren und tritt nach dem frühen Tod seines Vaters im Alter von 15 Jahren mehr aus der Familientradition als aus Begeisterung für den Soldatenberuf in das Potsdamer Garderegiment ein. Er scheidet aber bereits im Jahre 1799 wieder aus. Von da an ist sein Leben ein qualvolles, ruheloses Wandern, da ihm jede berufliche Eingliederung in die Gesellschaft mißlingt. Schon in seiner frühen Jugend wird er von dem Gedanken verfolgt, daß die Welt ein blindes Ungefähr, ein blindes Walten des Zufalls und der Mensch ein bloßer Spielball irrationaler Kräfte sei. Auf Vorschlag der Familie studiert er in seiner Geburtsstadt Jura und Philosophie und verlobt sich mit der Generalstochter Wilhelmine von Zenge, die er mit seinen pedantischen Erziehungsversuchen quält. Kleist möchte gerne nach seinem Studium in der Schweiz ein Bauerngut übernehmen, jedoch weigert sich seine Braut Bäuerin zu werden und löst die Verlobung. Allmählich setzt sich in ihm der Glaube an sein dichterisches Vermögen durch, obwohl er ursprünglich die Wissenschaft als seine Lebensaufgabe angesehen hat. Er schreibt sein erstes Drama und versucht, literarische Anerkennung zu finden, was ihm jedoch zunächst nicht gelingt.

1807 gerät Kleist unter den Verdacht der Spionage in französische Gefangenschaft, wird in Frankreich interniert und läßt sich nach seiner Freigabe in Dresden (1807-1809) nieder.

Sein Drama „Die Hermannsschlacht“ ist für eine Aufführung in Wien gedacht und soll zu einer allgemeinen Erhebung gegen Napoleon die Gemüter aufrufen.

Der Rückschlag nach der Schlacht von Wagram und die Besetzung Wiens durch die Franzosen machen eine Aufführung des patriotischen Stückes jedoch unmöglich. Verbittert über die Wendung im Kampf gegen Napoleon, flieht er über Prag nach Berlin.

Die neu auftretenden körperlichen Leiden, die ihm auch schon früher wiederholt zu schaffen gemacht haben, seine Enttäuschung über den Zusammenbruch Österreichs und die seiner Dichtungen dauernd versagte Anerkennung treiben ihn schließlich zum Selbstmord. Gemeinsam mit Henriette Vogel, einer nervösen, überreizten und unheilbar kranken Frau, erschießt er sich am 21. November 1811 am Ufer des Wannsees bei Potsdam.

Heinrich von Kleist gehört zu den großen deutschen Dramatikern. Er bedeutet das Bindeglied zwischen Gotthold Ephraim Lessing, Friedrich Schiller und Johann Wolfgang Goethe einerseits und Franz Grillparzer, Friedrich Hebbel, Gerhard Hauptmann andererseits.

Sein Leben und sein Werk sind vor allem durch sein Streben nach unbedingter Wahrheit, nach sicheren Grundlagen für ein sinnvolles Leben, durch glühende Vaterlandsliebe und seinen leidenschaftlichen dichterischen Ehrgeiz gekennzeichnet.

Trotz aller Berührungen mit der Romantik ist er durch sein vor nichts zurückschreckendes Wahrheitsstreben, seine psychologischen Realismus, der ähnlich der späteren Psychoanalyse eines Sigmund Freud in die unterbewußten seelischen Gebieten vorstößt, ein Vorläufer der modernen Dramatik des 19. Und 20. Jahrhunderts. Innerhalb der Romantik nimmt er auch dadurch eine Sonderstellung ein, daß er nicht wie diese von der Klassik, sondern von der in seiner Zeit im allgemeinen bereits überwundenen Aufklärung ausgeht.

Heinrich von Kleist vereint in seinem Werk Realistisches und Romantisch- Märchenhaftes, Tragik und Humor, klassische Harmonie und maßlose Leidenschaftlichkeit, die mitunter an das Pathologische grenzt. Er erlebt keine Aufführung seiner Dramen. Nach langer Verkennung wird er erst nach dem Ersten Weltkrieg als einer der genialsten Dichter der Weltliteratur und als größte Dichter Preußens erkannt.

Das erste Drama ist „Die Familie Schroffenstein“. Ein Trauerspiel in 5 Aufzügen (1802).

Eine Lebensweisheit von Kleist lautet:

Frage dich immer in jeder Lage deines Lebens, ehe du handelst: wie könntest du hier am edelsten, am schönsten, am vortrefflichsten handeln? Und was dein erstes Gefühl dir antwortet, daßtue!

Das Käthchen von Heilbronn

Käthchen, die Tochter eines Kaisers, wird von dem Heilbronner Waffenschmied Theobald Friedeborn erzogen und für seine Tochter gehalten. Eines Nachts erscheint ihr im Traum eine Gestalt, die ihr vom Grafen Friedrich von Strahl erzählt.

Sie verliebt sich in den Grafen vom Strahl, erzählt es jedoch niemanden.

Als sie den Grafen eines Tages trifft, fällt sie vor ihm auf die Knie und kann nicht glauben, daß er wirklich vor ihr steht. Sie zieht wie ein Schatten hinter dem Grafen her. Der Graf will aber nichts von ihr wissen und so schläft sie bei seinen Pferden im Stall. Der Einzige, der sich um sie kümmert ist Gottschalk der Knecht des Grafen. Auf seiner Burg angekommen beschließt der Graf ihren Vater Theobald zu benachrichtigen. Käthchen weigert sich jedoch nach Hause zurückzukehren. Theobald Friedeborn zeigt den Grafen an, weil er glaubt, daß dieser sein Kind entführt hat. Der Graf beteuert seine Unschuld und Käthchen muß mit ihrem Vater nach Hause zurückkehren.

Graf Friedrich zieht mit Ritter Flammberg weiter und befreit Kunigunde von Thurneck, aus den Händen des Burggrafen von Freiburg. Kunigunde ist überglücklich und will ihn heiraten, sie folgt ihm auf seine Burg. Der Graf glaubt daß sie die Tochter des Kaisers ist und daß sie diejenige ist, die er vor Wochen in seinem Fiebertraum gesehen hat.

Er bereitet alles für die Hochzeit vor und verspricht ihr am Tag der Hochzeit die Papiere über den Landsitz Stauffen.

Der Rheingraf von Stein, Kunigundes Verlobter erfährt von der Hochzeit und will das Schloß vernichten. Er sendet einen Brief an einen Verbrüderten der innerhalb des Schlosses wohnt. Durch Zufall gelangt Käthchen, die von ihrem Vater und ihrem Bräutigam ins Kloster geführt werden soll, von diesen Brief und kann den Grafen warnen. Trotzdem gelingt es dem Rheinsgrafen, das Schloß in Brand zu setzen.

Käthchen gerät durch eine falsche Bitte Kunigundes in Lebensgefahr, wird aber gerettet. Sie erzählt dem Grafen von ihrem Traum und der Graf merkt, daß sie das Mädchen ist, daß er im Traum gesehen hat und daß sie die Tochter des Kaisers ist. Sie darf auf dem Schloß wohnen und findet heraus, daß Kunigunde nur durch ihre Maske ein so schönes Gesicht hat. Kunigunde ist wütend und will Käthchen vergiften, diese wird aber von Gottschalk gerettet.

Endlich erkennt der Kaiser in Käthchen seine Tochter. Der Graf entdeckt die Liebe zu Käthchen und bittet sie seine Frau zu werden.

Heinrich von Kleist

geb. 18. Oktober 1777 in Frankfurt an der Oder
gest. 21. November 1811 am Ufer es Wannsees bei Potsdam.

& 1792 im Alter von 15 Jahren Eintritt ins Potsdamer Garderegiment
& 1799 Austritt aus dem Garderegiment
& Studiert Jura und Philosophie in Frankfurt
& Nach dem Studium verlobt er sich mit der Generalstochter Wilhelmine von Zenge.
& 1807 gerät Kleist in Frankreich unter den Verdacht der Spionage. Nach der Freigabe läßt er sich in Dresden nieder (1807-1809)
& Neu auftretende körperliche Leiden, Enttäuschung über den Zusammenbruch Österreichs und die versagte Anerkennung führen ihn zum Selbstmord.
& 1802 schreibt er sein erstes Drama „Die Familie Schroffenstein“. Ein Trauerspiel in 5 Aufzügen.
& Am 21. November 1811 erschießt er sich gemeinsam mit Henriette Vogel, die eine nervöse und unheilbar kranke Frau war, am Ufer des Wannsees bei Potsdam.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Heinrich von Kleist

Kleist gehört zu den großen deutschen Dramatikern.

Er ist das Bindeglied zwischen Gotthold Lessing, Friedrich Schiller und Johann Wolfgang Goethe einerseits und Franz Grillparzer, Friedrich Hebbel und Gerhard Hauptmann andererseits.

Sein Leben und seine Werke sind vor allem durch sein Streben nach Wahrheit, sicheren Grundlagen für ein sinnvolles Leben, durch glühende Vaterlandsliebe und dichterischen Ehrgeiz gekennzeichnet.

Er vereint in seinen Werken Realistisches und Romantisch- Märchenhaftes, Tragik und Humor, klassische Harmonie und maßlose Leidenschaftlichkeit.

Einige Werke:

& „Der zerbrochene Krug“, Lustspiel (1806)
& „Penthesilea“, Trauerspiel (1808)
& „Das Käthchen von Heilbronn“, Ritterschauspiel (1808)
& „Die Hermannsschlacht“, Drama (1808)
& „Prinz Friedrich von Homburg“ (1810)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Das Käthchen von Heilbronn

Personen:

- Der Kaiser
- Friedrich Wetter, Graf vom Strahl
- Ritter Flammberg, des Grafen Vasall
- Gottschalk, sein Knecht
- Kunigunde von Thurneck
- Theobald Friedeborn, Waffenschmied aus Heilbronn
- Käthchen, seine Tochter
- Maximilian, Burggraf von Freiburg
- Der Rheingraf vom Stein, Verlobter Kunigundes

Inhalt:

& Traum
& Zurückweisung des Grafen
& Theobald zeigt den Grafen an
& Befreiung Kunigundes von Thurneck
& Vorbereitung der Hochzeit von Graf Friedrich vom Strahl und & Kunigunde
& Warnung Käthchens
& Inbrandsetzung der Burg
& das wahre Gesicht Kunigundes
& Kunigunde will Käthchen vergiften
& der Kaiser erkennt seine Tochter
& Käthchen heiratet den Grafen von Strahl

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

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Details

Titel
Kleist, Heinrich von
Note
1
Autor
Jahr
2000
Seiten
6
Katalognummer
V101543
ISBN (eBook)
9783638999595
Dateigröße
420 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Kleist, Heinrich
Arbeit zitieren
Stangl, Katharina (Autor:in), 2000, Kleist, Heinrich von, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/101543

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