In Frankreich brach 1898 eine allgemeine Krise aus, die erst 1900 endete. Sie ging zurück auf den 22. Dezember 1894, als das Oberste Kriegsgericht in Paris einen Hauptmann der Artillerie der ´Komplizenschaft mit einer ausländischen Macht` schuldig sprach. Damit nimmt die Dreyfus-Affäre, benannt nach dem jüdischen Offizier, der unschuldig an dem Landesverrat war, für den er angeklagt, verurteilt, degradiert und verbannt wurde, einen Platz in der zeitgenössischen französischen Geschichte ein.
Im folgenden soll geklärt werden, wie es dazu kam, daß Alfred Dreyfus des Landesverrats schuldig gesprochen wurde, welche Hintergründe bei der Verurteilung eine Rolle spielten und wer die eigentlichen Spione waren.
Des weiteren soll betrachtet werden, wer aus welchen Gründen sich für Dreyfus einsetzte und welche Gruppierungen sich in wie weit als Gegner von Dreyfus herausstellten. Weiterhin werden diese Strömungen der Anti-Dreyfusisten unter dem Gesichtspunkt des Antisemitismus betrachtet.
Der Schwerpunkt dieser Arbeit liegt allerdings in den Auswirkungen der Dreyfus-Affäre auf die politische und gesellschaftliche Situation des Frankreichs um die Jahrhundertwende. Aus diesem Grund wird vorerst die geschichtliche Lage Frankreichs um die Jahrhundertwende erläutert; die sogenannte Dritte Republik.
Inhaltsverzeichnis
- Frankreich um die Jahrhundertwende
- Die Dritte Republik
- Die erste Krise Frankreichs im 19. Jahrhundert: der Panamáskandal
- Die zweite Krise Frankreichs im 19. Jahrhundert: die Dreyfus-Affäre
- Der Sachverhalt der Dreyfus-Affäre
- Die Sektion für Statistik und das „Bordereau“
- Verurteilung und Beweis der Unschuld des Hauptmanns Dreyfus
- Emile Zolas Anklage an das Militär und die Zivilbehörden
- Dreyfus-Anhänger, Dreyfusisten und Dreyfusiens
- Die Liga der Menschenrechte und die Intelektuellen
- Die Dreyfus-Gegner und das antisemitische Fundament
- Politische Bedeutung der Affäre Dreyfus
- Zum Antisemitismus
- Begriffsbildung des Antisemitismus
- Religiöser Judenhass
- Die,,Alliance Israélite Universelle“ und der französische Antisemitismus
- Die Juden in der französischen Armee
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit untersucht die Dreyfus-Affäre im Kontext der französischen Geschichte um die Jahrhundertwende. Sie beleuchtet die Hintergründe des Falles, die Rolle des Antisemitismus sowie die politischen und gesellschaftlichen Auswirkungen der Affäre auf Frankreich.
- Die politische und gesellschaftliche Situation Frankreichs um die Jahrhundertwende
- Die Dreyfus-Affäre als Ausdruck des Antisemitismus in Frankreich
- Die Spaltung der französischen Gesellschaft durch die Dreyfus-Affäre
- Die Rolle von Intellektuellen und Politikern in der Dreyfus-Affäre
- Die Auswirkungen der Dreyfus-Affäre auf die französische Politik und Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Darstellung der politischen und gesellschaftlichen Lage Frankreichs um die Jahrhundertwende, wobei die Etablierung der Dritten Republik im Zentrum steht. In diesem Zusammenhang werden die beiden Krisen des 19. Jahrhunderts, der Panamáskandal und die Dreyfus-Affäre, beleuchtet.
Im Anschluss wird die Dreyfus-Affäre detailliert behandelt, wobei der Fokus auf den konkreten Sachverhalt, die Verurteilung von Dreyfus und die Frage nach seiner Unschuld liegt. Darüber hinaus werden die Akteure der Affäre, sowohl die Anhänger als auch die Gegner von Dreyfus, genauer betrachtet.
Die Arbeit geht dann auf die politische Bedeutung der Dreyfus-Affäre ein und analysiert den Antisemitismus, der als ein wesentlicher Faktor im Fall Dreyfus zu sehen ist.
Schlüsselwörter
Die Dreyfus-Affäre, Frankreich, Antisemitismus, Dritte Republik, politische Krise, gesellschaftliche Spaltung, Intellektuelle, Politik, soziale Bewegung, Spionage, Militär, Justiz, Dreyfusismus.
- Arbeit zitieren
- Ramona Rieck (Autor:in), 2001, Die Dreyfus-Affäre im geschichtlichen Kontext unter Berücksichtigung des Antisemitismus, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/10177