Zur historischen und aktuellen Erfahrung ethnischer Konflikte: Ethnischer Nationalismus und ethnische Minderheiten


Hausarbeit (Hauptseminar), 1999

27 Seiten, Note: 3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

0. Einleitung

1. Der Nationsbegriff
1.1. Der ethnische Nationalstaat am Beispiel Deutschlands
1.2. Der politische Nationalstaat
1.2.1. Der demotisch-unitare Nationalstaat am Beispiel Frankreichs
1.2.2. Der ethnisch-plurale Nationalstaat am Beispiel der Schweiz

2. Die Produktion ethnischer Vorurteile im Nationalismus im Sinne eines Mythos am Beispiel Jugoslawiens

3. Die Historische Dimension mit dem Schwerpunkt auf der Entwicklung des Balkans und im ehemaligen Jugoslawien
3.1. Der Balkan im 13.-15. Jahrhundert
3.2. Europa vor dem 1. Weltkrieg
3.3. Europa nach dem 1. Weltkrieg
3.4. Die Nationalitäten auf dem Gebiet des ehemaligen Jugoslawiens

4. Schluß

5. Literatur

0. Einleitung

Im Folgenden möchte ich auf die Bedeutung des Nationsbegriffs eingehen und diesen anhand von beispielgebenden Ländern mit deren Entwicklung darstellen. Zu beachten ist allerdings, daß es sich bei den folgenden Typologien nicht primär um Ergebnisse empirisch-historischer Analysen, sondern um Legitimationsmuster staatlicher Herrschaft handelt.

Des weiteren gehe ich auf die Produktion ethnischer Vorurteile im Nationalismus ein und behandle hierbei die Entwicklungen im ehemaligen Jugoslawien sowie die Ereignisse im Kosovo.

Zum Schluß wird die historische Dimension wiederum mit dem Schwerpunkt auf der Entwicklung des Balkans und im ehemaligen Jugoslawien bearbeitet.

Jeweils parallel werden die Fragen nach ethnischen Konflikten und die Bedeutung von ethnischen Minderheiten in diesem Kontext diskutiert.

1. Der Nationsbegriff

1.1. Der ethnische Nationalstaat am Beispiel Deutschlands

Der ethnische Nationalstaat beruht auf der politischen Theorie des ethnischen Nationalismus, wobei dieser Begriff nicht ein überzogenes Nationalgefühl bedeutet, sondern für eine Kategorie einer politischen und sozialen Bewegung steht. Hierbei wird die ethnische Gemeinsamkeit als Fundament staatlicher Organisation angestrebt. Grundlegend ist, daß die ethnischen und staatlichen Grenzen übereinstimmen sollen.1

Theodor Schieder meint: „... daß das Bewußtsein des ‚Besonders-Seins‘ überwiegend die Tendenz hat, sich auf gemeinsame natürliche oder historische Ursprünge, also auf Abstammungsgemeinschaft oder historische Gemeinschaft, zurückzuführen.“2 Er spricht hier explizit auch von der Abstammungsgemeinschaft, eben der ethnischen Gemeinschaft, und stellt das Bewußtsein des ‚Besonders-Seins‘ als Grund für die besondere Betonung dieser Gemeinschaft dar.

Dies bildet ein Konfliktpotential zwischen ethnischen Minderheiten und der Mehrheitsbevölkerung eines Staates, da die Minderheiten die Einheit des Staates gefährden und somit als Fremdkörper gesehen werden. Da dem ‚deutschen Volk‘ eine Gründungsgeschichte auf politischen Wertideen fehlt, versucht es diesen Mangel durch Feindbilder zu ersetzen. Die Minderheiten fungieren hierbei neben den äußeren Feinden, als mehr oder weniger starke innere Feinde.3 Lutz Hoffmann schreibt hierzu: „Kaum ein anderes Volk hat sich so schamlos seiner fiktiven oder auch faktischen Feinde bedient, um sich als Volk begreifen zu können.“4

Eine Nation wird im Rahmen der ethnischen Nationalstaatstheorie, als Volk mit ‚eigenem‘ Staat definiert, womit der Volksbegriff eine zentrale Bedeutung bekommt. Bis zur Aufklärung hat der Begriff etwas Abwertendes wie ‚das gemeine Volk‘, aber danach wird er dramatisch aufgewertet und zum ‚Urvolk‘, welches für eine ‚ursprüngliche‘ und ‚natürliche‘, auf Abstammung beruhenden kulturelle und politische Gemeinschaft steht.5

Die Frage nach dem Begriff einer ‚deutschen Nation‘ ist in der Geschichte kontrovers diskutiert worden. Das Heilige Römische Reich war, im Gegensatz zu Frankreich, dem englischen Königreich und Spanien, kein ‚nationaler‘ Staat, wobei man dies auch über diese Länder erst gegen Ende des Mittelalters sagen kann und mit einigen Einschränkungen. Die spätere Bezeichnung ‚Heiliges Römisches Reich deutscher Nation‘ bedeutet keinen nationalen Anspruch, sondern deutet darauf hin, daß das Reich sich nur noch auf deutschsprachige Gebiete erstreckt und z.B. weite Teile Italiens nicht mehr dazu gehören.6

Im weiteren zerfällt dann immer mehr die Organisation des Gesamtstaats auf deutschem Boden, wohingegen beispielsweise in Frankreich der moderne Staatsbildungsprozeß die moderne Nation vorbereitet und den Gesamtstaat stärkt. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts entwickelt sich im aufstrebenden Bürgertum das Bewußtsein einer deutschen Kulturnation, die sich durch die gemeinsame Sprache, die gemeinsamen Bildungswerte, die gemeinsame Philosophie und Prinzipien einer gemeinsamen Kunst, begründet. Die französische Revolution zeigte dann, trotz späterer Enttäuschungen, was eine selbstbewußte und selbsthandelnde Nation vollbringen kann. Die Fremdherrschaft Napoleons und die Kooperation der Fürsten mit ihm, führten zu einer sehr starken Ablehnung des Partikularismus in Deutschland, der für die eigene Schwäche verantwortlich gemacht wurde. Zudem entstand ein Haß gegenüber den eigenen, mit Frankreich kooperierenden Fürsten, denen „der Freiherr von Stein seinen Vorwurf des ‚Sultanismus‘, des ‚Sultanfiebers‘ entgegenschleuderte.“7 Dieser Haß und die Ablehnung des Partikularismus nährten das Nationalbewußtsein und den Wunsch zur Einigung Deutschlands.8

Nach der Revolution von 1848 und der Restaurierung des Deutschen Bundes stand das Scheitern der nationalen und liberalen Ideen eines deutschen Nationalstaats fest und die Entwicklung wurde auf den Stand von 1815 zurückgeworfen. Schon die Grenzziehung eines deutschen Staates führt in der Frankfurter Paulskirche zu heftigen Auseinandersetzungen und Preußen streitet mit Österreich um die Vormachtstellung auf deutschem Boden. Die Frage, ob sich Deutschland nach der Kleindeutschen Lösung oder der Großdeutschen Lösung mit der Habsburgermonarchie konstituieren wird, wird erst im späteren Verlauf durch Bismarck zu Gunsten Preußens und der Kleindeutschen Lösung entschieden.9

Das 1871 entstehende Deutsche Reich wird im Folgenden sehr stark vom preußischen Militarismus und Großmachtstreben geprägt und somit wandelt sich sogar die vormals liberale Einstellung des Bürgertums hin zum Konservatismus. „Die deutsche Nation nach 1871 war Industrienation mit starken Klassengegensätzen, Wirtschaftsnation mit einer ungeheuren Expansion, aber auch Staatsnation und Raumnation.“10

Mit der Krönung des preußischen Königs Wilhelm zum deutschen Kaiser entsteht das Deutsche Reich als ethnisch begründeter Nationalstaat, in dem das ‚Volk‘ zum kollektiven Subjekt der Geschichte wird und die Menschen in Völker gegliedert werden. Diesem Subjekt wird eine bestimmte Individualität und Persönlichkeit zugeschrieben, der spezifische Volksgeist, aus welchem nun durch Zusammenschlüsse oder Ablösung von einem Staat eine Nation gebildet werden kann. Der daraus resultierende Staat wird zum Nationalstaat.11

Das bedeutet, daß Ethnizität zum Konstituierungs- und Legitimationsprinzip des neuen Staates wird und gleichzeitig zur Ursache von ethnischen Minderheitenlagen. Wegen der Norm Nationalstaaten als möglichst homogene Gebilde, im Sinne ihrer Kultur und Sprache, zu etablieren, werden heterogene Gruppen, die im Staatsgebiet leben, zu ethnischen Minderheiten und zu potentiellen Feinden. Dies stellt eine Abkehr vom humanitären und egalitären Denken der Aufklärung dar.12

Die Auswirkungen auf die ethnische Minderheitenpolitik sind gravierend. Die ethnischen Minderheiten bedrohen die ‚nationale Einheit‘ und fordern somit eine Abwehr der Bedrohung. Es herrscht daher eine Tendenz zu einer Assimilierungspolitik, die versucht die separaten Gruppen aufzulösen, oder sie aber mindestens zu kontrollieren.13

Lutz Hoffmann schreibt hier von der ‚deutschen Angst‘ womit er meint, daß die Anzeichen von Überheblichkeit der Deutschen in Wirklichkeit „...Symptome einer tief im ‚deutschen Volk‘ angelegten Unsicherheit“ sind. „Weil es sich seiner selbst nicht gewiß ist, deswegen reagiert es nicht gelassen auf Herausforderungen, sondern sieht allenthalben Bedrohungen heraufziehen. Ein paar Hunderttausende von ‚Fremden‘ genügen, und das ‚deutsche Volk‘ verfällt in panische Angst, ‚über‘-fremdet zu werden...“.14

Hoffmann denkt hier vor allem an die Asyldiskussion zu Beginn dieses Jahrzehnts, der ein rapider Anstieg der Asylbewerber von 1990: 193.000 auf 1992: 438.000 Menschen vorausging.15

Eine Kontrolle der Einwandererminderheiten, sowie eine zügige Assimilierung dieser, schien nicht möglich und überlastete den ethnischen Nationalstaat Deutschland. Die Folgen waren Ausschreitungen und Anschläge auf Ausländer und Asylanten und ein Anschwellen der Zustimmung rechter Parteien und Bewegungen. Erst die Änderung des Asylgesetzes entschärfte die Situation durch die starke Drosselung des ‚Zustroms‘ von Asylanten.

Ein historisch früheres Beispiel für eine Assimilierungspolitik in Deutschland sind die ‚Germanisierungsversuche‘ der polnischen Mitbürger des Deutschen Reichs. In der Weimarer Republik hingegen wurden zwar Minderheitenrechte prinzipiell anerkannt, jedoch fehlten konkrete Umsetzungen wie beispielsweise im Schulwesen und konkrete, einklagbare Schutzverodnungen.16

Da sich die Nation als Abstammungsgemeinschaft begreift, werden auch die Zugehörigkeit zu dieser Nation und die rechtliche Zugehörigkeit zum politischen Gemeinwesen, die Staatsangehörigkeit, eng aneinander gebunden, was sehr weitreichende Konsequenzen nach sich zieht. Die Nachkommen von deutschen Staatsbürgern gelten demnach ebenfalls als deutsche Staatsbürger, selbst wenn sie die Staatsbürgerrechte nicht wahrnehmen können. Deutsche im ethnischen Sinn, vor allem also deutsche Minderheiten im Ausland, sind deutschen Staatsbürgern fast gleichgestellt. Kommen sie als Aussiedler nach Deutschland bekommen sie die deutsche Staatsbürgerschaft, was früher auch z.B. alle DDR-Bürger miteinschloß.17

Die Einbürgerung von Nicht-Deutschen ist ein Vorgang mit hohen Hürden. Aber ohne die deutsche Staatsangehörigkeit gibt es keine oder nur sehr begrenzte politische Mitsprache der Einwandererminderheiten. In manchen Städten bedeutet dies, daß teilweise mehr als 20% der Bevölkerung von den Wahlen ausgeschlossen sind und somit der wichtigsten politischen Partizipationsmöglichkeit. Dies hat zur Folge, daß sich ein Ausländerstatus etabliert und Ausländer Bürger 2. Klasse werden.18

Der ethnischen Nationalstaat bzw. wie Hoffmann schreibt, das natürliche Volk ist unfähig, sich als Träger politischer Ideen zu verstehen. Er verweist darauf, daß nur mit einem politischen Volksbegriff Normen und Werte verbunden werden können. „Jenseits des völkischen Gedankens hat das ‚deutsche Volk‘ nichts zu bieten, was Richtschnur des Handelns sein könnte.“ Hoffmann zeigt hier eine gewisse Abneigung gegenüber dem natürlichen, ethnischen Volksbegriff und stellt demgegenüber den politischen Volksbegriff.19

1.2. Der politische Nationalstaat

Politische Nationskonzepte begreifen Gemeinschaft und Solidarität in der Nation als politisch begründet: die Gemeinsamkeiten von Wertvorstellungen, Institutionen und politischen Überzeugungen machen eine Nation aus. Die Abstammung ist hierbei irrelevant.20

1.2.1. Der demotisch-unitare Nationalstaat am Beispiel Frankreichs

Der Begriff ‚Volk‘ ist zunächst eine Kategorie der Aufklärung und Revolution, welcher die Quelle politischer Legitimation bezeichnet.21 Im Besonderen wird er geprägt vom Gegensatz und Machtkampf zwischen Volk und Adel. ‚Volk‘ steht für ein nicht-ethisches, politisches und rechtliches Konzept gegen die Fürstensouveränität.22

Die ‚Nation‘ ist ein Begriff der Konfliktlinien im (vor-)revolutionären Frankreich beschreibt. Die Aristokratie meint sie sei die Nation, und beansprucht demnach gegenüber dem König legitime Macht. Auf der anderen Seite bezeichnet ‚Nation‘ aber auch den Legitimationsanspruch des Dritten Standes auf politische Herrschaft. Hierbei ist nur politisches und nicht ethnisches Denken relevant, da alle Bürger eine Einheit bilden sollen und damit einen gemeinsamen Willen. Besonders deutlich wird dies am Beispiel der Juden die, sofern sie sich diesem politischen Denken anschlossen, genauso als Franzosen gesehen wurden, wie alle anderen Franzosen.23

Der moderne Nationalstaat, bildet sich in Frankreich durch die innerstaatliche Revolution, „...in der die Gemeinschaft der Bürger einen bereits bestehenden Staat auf bestimmte politische Werte und am Ende auf den Volkswillen, die volonté générale im Sinne Rousseaus, die Nation als Willensgemeinschaft neu gründet.“24

Der neue Nationalstaat soll nun alle Differenzen, einschließlich ethnischer einebnen, die Homogenisierung der Bevölkerung fortführen und vollenden. Die Folge daraus ist eine sehr starke Assimilierungspolitik, in der das Durchsetzen der einheitlichen französischen Hochsprache eine sehr bedeutende Rolle bekommt und daher auch mit Zwangsmitteln stattfindet. Man hielt dies als wichtigstes Mittel für die Formung und Einigkeit der französischen Nation. Des weiteren ist die allgemeine Wehrpflicht ein weiterer Schritt zur Vereinheitlichung des Volkes und zur Verteidigung der Revolution nach außen wie nach innen.25

Die Homogenität ist für das Bewußtsein des Besonders-Seins von Gruppen unabdingbar und kann auf ethnische, sprachliche, kulturelle oder religiöse Merkmale beruhen.26 „In anderer Weise kann es sich auch um gemeinsame Wertvorstellungen ideeller Art handeln, die zwar primär einen universalen Anspruch erheben, aber sich dann auf einen bestimmten ‚nationalen‘ Träger verengen. Dies dürfte sich etwa an der Nationalisierung der französischen Revolutionsideen aufweisen lassen.“27

Allerdings begründet Homogenität nicht allein die Bildung einer Nation. „Entscheidend für den Nationalbildungsprozeß ist die Entstehung eines Bewußtseins, das die Besonderheit eines Wertes, einer politischen Aufgabe oder eines geschichtlichen Auftrages an eine bestimmte ‚nationale‘ Gruppe bindet, diese mit allen anderen konfrontiert und ihre ‚Eigenart‘ zum Inhalt einer bestimmten nationalen Ideologie macht.“28

Durch die kulturelle Vereinheitlichung und Zentralisierung schafft sich der Staat regelrecht seine Nation. In Bezug auf die Vereinheitlichungs- und Assimilierungstendenzen, vor allem im Bildungsbereich, sind sich der ethische und der demotisch-unitare Nationalstaat sehr ähnlich. Jedoch ist die ethnische Migrantenpolitik des französischen Staates viel offener. Durch die Kultur, die Sprache und Teilnahme am öffentlichen Leben ist man Franzose, und nicht aus biologischem Grund.29

Eine Konsequenz daraus ist die Möglichkeit einer leichten Einbürgerung durch teilweise automatische und Wunscheinbürgerungen. Probleme die aus einer mangelnden Möglichkeit zur politischen Partizipation entstehen könnten sind somit ziemlich eingeschränkt. Es gibt zwar auch hier Diskriminierung, aber die Voraussetzungen für deren Verschwinden sind besser, da durch das Wahlrecht Interessen, von ‚vormals‘ ethnischen Minderheiten, viel besser vertreten und eine Lobby aufgebaut werden kann.30

Die bereits im absolutistischen königlichen Frankreich vorhandene starke Zentralisierung und die kulturelle Vereinheitlichung ab der Französischen Revolution bilden die Basis der französischen Nation.31 Schon zu Zeiten Richelieus und Ludwigs XIV. wird die französische Hochsprache sehr gepflegt. „Das Frankreich von Richelieu bis Colbert wird geradezu das klassische Beispiel eines ungeheuren nationalen Zentralisierungs- prozesses.“32 Die dynastischen Staaten tragen entscheidend, in Westeuropa, zur Entstehung von Nationalstaaten im vollen Sinne dieses Begriffs bei.33

Im 18. Jahrhundert besteht Europa: „...vor der großen Revolution aus politischen Gebilden, in denen die nationalen Individualitäten der europäischen Völker gegenwärtig sind, ohne daß diese selbst schon Handlungsfreiheit besitzen. Nicht die Völker, sondern die ‚großen Mächte‘ sind die Grundeinheiten der europäischen Ordnung, die keinen stabilen Charakter besitzt, sondern in ständiger, höchst dynamischer Bewegung nach Gleichgewicht, Ausgleich strebt.“34

Die Grundzüge gesamteuropäischer Merkmale sind aber noch vorhanden. „Die französische Kultur und die französische Sprache haben europäischen Rang; in ihr lebt die europäische Oberschicht. Friedrich der Große schreibt Französisch wie Joseph II., Katharina von Rußland. Das höfische Zeitalter wird von Versailles her geformt, seine gesellschaftlichen Sitten, seine Architektur, sein politischer Stil.“35

In Bezug auf die Entwicklung im Rest Europas, weißt Theodor Schieder darauf hin, daß: „...das Modell des auf die eine, unteilbare Nation gegründeten Nationalstaates zu Beginn des 19. Jahrhunderts kaum irgendwo außer in Frankreich im Inneren der Staaten bereits voll entwickelt war.“36

1.2.2. Der ethnisch-plurale Nationalstaat am Beispiel der Schweiz

Die Bedeutung der gemeinsamen politischen Institutionen ist hier besonders wichtig. Es herrscht ein politisch begründeter Gemeinsamkeitsglaube, der seine Wurzeln in bestimmten Errungenschaften der vornationalen Periode und in einem sozialen Mythos aus einer vormodernen Agrargesellschaft hat. Die Schweizer versuchten aus ihren gemeinsamen Traditionen und Institutionen einen Halt für ihre innere Einheit zu schaffen und somit wurde der Freiheitskampf des 13. Jahrhunderts glorifiziert und Wilhelm Tell zum Nationalhelden.37

Die Schweiz bleibt selbst in Zeiten, wo das Nationalitätenprinzip in der Politik der Staaten Europas dominiert, von irredentistischen Bewegungen verschont. Sogar während des Ersten Weltkrieges bleibt die Schweiz, trotz des Konflikts der sie umgebenden Staaten, im inneren relativ stabil. Obwohl diese Staaten ja dieselben Sprachen ihrer drei Hauptstämme sprechen, kann sie diese Stabilität aufrecht erhalten, was ihr auch bereits während der kriegerischen Einigung Italiens, in Bezug auf die italienisch sprechende Schweiz, gelungen ist.38

Die Integration der verschiedenen ethnischen Gruppen und Regionen verläuft über drei Mechanismen, den stark institutionalisierten Hearings, dem Föderalismus und der hohen Legitimität des politischen Systems. Der Föderalismus ist hierbei für die ethnischen Minderheiten am wichtigsten, ohne daß er dabei explizit für Minderheitenschutz in Erscheinung tritt, da er der Kooperation dient und gleichzeitig die Eigenarten der Bevölkerung schützt. In der schweizerischen Staatsrechtsliteratur wird der Föderalismus direkt mit Minderheitenschutz in Verbindung gebracht.39

Theodor Schieder sagt hierzu: „Es träfe nicht den Sachverhalt, wenn man sagen würde, die Schweiz habe das Nationalitätenproblem, d.h. das Problem des Zusammenlebens mehrerer Nationalitäten in einem Staate gelöst, sie hat es vielmehr gar nicht entstehen lassen.“40

Kritischer äußert sich demgegenüber Theodor Veiter, der am Beispiel des Rechts auf Pflege der eigenen Sprache an privaten Schulen eine Minderheitenschutzdiskrepanz innerhalb der Kantone hervorhebt. Er verweist darauf, daß die Schweiz außerhalb ihres Sprachterritoriums in der Regel keine Duldung der Sprache einer im betreffenden Sprachgebiet beheimateten minoritären Sprachgruppe kennt. Konkret beruft er sich auf eine Entscheidung des schweizerischen Bundesgerichts, welches im Seegebiet des Kantons Freiburg eine Zulassung der Minderheitensprache zur weiteren Amtssprache nicht stattgab. In der Schweiz herrscht bis auf wenige Ausnahmen ein strenges Sprachgebietsprinzip vor, was auch nicht wie in diesem Fall bei einer so großen Sprachminderheit von über 20% der Bevölkerung gelockert wird.41

Trotz dieser Diskrepanz wurde das gute „Funktionieren“ der Schweiz in Bezug auf das Zusammenleben ihrer Nationalitäten, im 19. Jahrhundert vor allem auch von österreichischen und deutschen Staatstheoretikern, immer wieder gründlich geprüft, diskutiert und vor allem mit dem Habsburgerreich verglichen. Man kann hierzu in einem Staatslexikon von 1848 nachlesen: „Österreich ist ein monarchischer Bundesstaat im großen Maßstab, wie im kleinen die gleichfalls mehrere Nationalitäten vereinigende Schweiz ein republikanischer ist.“42

Jedoch kommt man in der K&K Monarchie zu dem Schluß, daß die Schweiz nicht als Vorbild für die Lösung der eigenen Nationalitätenkonflikte dienen kann, sondern nimmt politisch Stellung für die kaiserliche zentralistische Politik.43

Bezüglich der Frage, was die kleine Schweiz dem großen Österreich überlegen mache, könnte man eine Antwort, entsprechend der Meinung des österreichischen Liberalen Adolph Fischhof geben: Die Schweiz „...wandelt die ihr von der Natur vorgezeichnete Bahn - und gedeiht. Folgen auch wir den Geboten der Natur, und Österreich wird nicht minder erstarken. Nur die Zentralisation macht die Völker zentrifugal, man dezentralisiere Österreich, und sie werden zentripetal.“ Des weiteren bezeichnet Fischhof als die eigentliche Krankheit Österreichs den Hang, die Verfassungsformen des Nationalstaats nachzubilden.44

Die Sprachenpolitik, die Verwaltungsstruktur und die Kulturpolitik der Schweiz stellt er als besonders vorbildlich und effektiv dar und verweist darauf, daß die einzelnen Kantone und die Gemeinden die glänzenden Resultate hervorbringen und eben nicht eine bevormundende Zentralregierung.45

Nach dem Ersten Weltkrieg, wurde vor allem in Bezug auf die Tschechoslowakei das Schweizer Modell diskutiert. Der Rechtsberater der amerikanischen Delegation äußert sich positiv dafür, daß in den neuen Staaten das Schweizer System eingeführt werden sollte. „The Swiss idea that the government should be accepted by the minorities whatever its race was.“46

Auch die deutsch-österreichische Delegation in St. Germain zeigte einen möglichen Weg, der stark an das Schweizer Modell erinnert, wonach anstelle eines tschechischen Staates, ein böhmischer Nationalitätenstaat erschaffen werden sollte. Dieser Staat sollte in Kantone unterteilt werden, in welchem dann Menschen, von ein und derselben Nationalität, leben würden.47

Von tschechischer Seite her wird die Meinung vertreten, daß im Gegensatz zur Schweiz, wo die Sprachgrenzen seit Jahrhunderten feststehen, in der Tschechoslowakischen Republik seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts das tschechische Element gegenüber dem deutschen an Einfluß und Macht gewonnen habe und somit die Nationalitätengrenzen innerhalb der Tschechoslowakei beweglich wären und sich noch nicht stabilisiert hätten.48 Man will sozusagen die tschechische Expansion nicht durch territoriale Autonomie beschränken.

Schieder verweist allerdings auch darauf, daß neben dem Tschechentum, auch andere Probleme, wenn auch seiner Meinung nach durchaus zu bewältigende, bei einer Übertragung des Schweizer Modells auf die Tschechoslowakei, vorhanden waren. Er spricht hier den anfänglich fehlenden Willen der Deutschen an, überhaupt in einer Staatengemeinschaft mit den Tschechen zu leben, sowie die fehlende Tradition kleinerer und geschichtlich begründeter Landschaftseinheiten in Böhmen, die man für die Schaffung von Kantonen zugrunde hätte legen können.49

Auch hebt er die Bedeutung und den Einfluß des Schweizer Modells auf die Schöpfung der Commonwealth-Idee und der Vorbereitung des Völkerbundes hervor.50

Der französische Soziologe André Siegfried meint, daß gerade die Umwandlung von Politik in Verwaltung in der schweizerischen Demokratie einen Schlüssel für eine Gesundung des Nationalitätenproblems sein könnte.51

Der hochentwickelte Staatsgedanke der Schweiz macht es ihr jedoch schwerer, als den anderen europäischen Staaten zu neuen Formen überstaatlicher Zusammenschlüsse überzugehen.52

Da die Schweiz ein polyethnischer Staat ist, besteht somit quasi ein Vertrag zwischen den einzelnen Ethnien und Gruppen, die sich gemeinsam als „Schweiz“ bezeichnen. Die Schweiz kann prinzipiell auch tolerant gegenüber zugewanderten Minderheiten sein und will die Unterschiede nicht beseitigen. Diskriminierungen, die dennoch vorhanden sind kommen nicht vom Staat, sondern direkt von den Menschen.53

2. Die Produktion ethnischer Vorurteile im Nationalismus im Sinne eines Mythos am Beispiel Jugoslawiens

Historische Mythen und aktuelle Greueln schüren die Feindschaft zwischen Serben und Albanern.

Ein hierbei besonders stark verklärter Mythos ist die Schlacht auf dem Amselfeld (Kosovo polje) am 28. Juni 1389, bei welcher der serbische Fürst Lazar dem Heer des osmanischen Sultan Murad I. unterliegt.54

Die Serben hätten sich tapfer für das Christentum geopfert, um den Türkensturm abzuwenden, so verbreiten es serbische Quellen, obwohl heute davon ausgegangen wird, daß auf beiden Seiten eher multiethnische Heere standen. Die Soldaten waren zum Großteil Söldner mit verschiedenen Religionen und mit verschiedenen Sprachen. Das damalige Serbien war kein Nationalstaat und den Fürsten war es relativ egal wer in ihrem Land lebte, die Hauptsache ihre Herrschaft war gesichert.55

Viele serbische Christen verlassen ihre Heimat, nachdem die Osmanen ihr Land regieren und ziehen auf habsburgisches Territorium. In den nun dünn besiedelten Gebieten des Kosovo siedeln sich nun Albaner an, die größtenteils zum Islam konvertiert sind.56

Am Ende der Befreiungskriege, im ausgehenden 19. Jahrhundert, erobern dann die Serben weite Teile albanischen Territoriums und verüben Massaker an der moslemischen Bevölkerung. Der albanische Widerstand kann auf internationaler Ebene keine Beachtung und Unterstützung finden, sondern im Gegenteil, den Albanern wird nicht mal der Status eines eigenen Volkes zugesprochen. Der deutsche Reichskanzler Bismarck spricht in diesem Kontext nur abfällig von ‚Bergtürken‘.57

Theodor Schieder betont, daß alle ostmitteleuropäischen Staaten Nationalstaaten sein wollten, auch wenn sie es bei weitem nicht waren. Sie entstanden aus keiner Einigung, wie das Deutsche Reich oder Italien, sondern durch Sezession aus Großreichen. Jedoch muß einer staatlichen Konstituierung, welche sich im Gegensatz zu den westeuropäischen Staaten, die jungen Völker erst schaffen mußten, ein langer Weg vorausgehen.58

Den Geschichtsschreibern kam hierbei eine besondere Bedeutung zu gute, da sie nach dem langen Bruch der eigenen Überlieferungen nun die Aufgabe hatten diese Lücke zu schließen und somit das neue Nationalbewußtsein entscheidend mitprägten. Dadurch schafften sie im Rückgriff auf eine legendäre Vergangenheit einen nationalen Mythos.59

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 2.1: Die osteuropäische Schütterzone.60

Der Nationalisierungsprozeß hat sich im Laufe des 19. Jahrhunderts gewandelt. Er nahm imperialistische Ideen auf, wobei Schieder darauf verweist, daß alle Nationalismen missionarische Triebe besitzen. Ein Beispiel hierfür ist die Kulturbewegung des Panslawismus, der die Befreiung und Einigung der slawischen Völker zum Ziele hatte. Rußland gab sich somit nicht mit seinem eigenen Nationalstaat zufrieden, sondern tendierte zur Expansion.61

Auch wandelten sich die national-souveränen Staaten selbst. Sie verloren langsam Werte der Aufklärung, wie Offenheit und Aufgeschlossenheit und grenzten sich nach außen immer mehr ab. Vereinheitlichungs- und Assimilierungstendenzen waren nun gegen die auf dem eigenen Staatsgebiet lebenden Minderheiten gerichtet. Der Nationalisierungsprozeß setzte sich schließlich zu einer besonders kritischen Zeit durch, in der unter dem Stichwort ‚Selbstbestimmungsrecht der Völker‘ Ost- und Mitteleuropa neu geordnet wurden.62

Innerhalb dieser Staaten lebten aber wiederum große Bevölkerungsminderheiten, die meistens unterdrückt wurden. Die staatstragende Volksgruppe erreichte manchmal sogar nicht einmal 50% der Gesamtbevölkerung wie bei der Tschechoslowakei mit einem Anteil von 46% Tschechen und in Jugoslawien mit einem Anteil von 46% Serben63 [siehe Seite 15 Abb. 2.1: Die osteuropäische Schütterzone].

Im Bezug auf die Geschichte in Jugoslawien wird während des Zweiten Weltkriegs das Kosovo an das damals italienische Protektorat Albanien angeschlossen und SS-Divisionen verüben Verbrechen an der serbischen Bevölkerung. Dies führt zu einer Fluchtwelle von Serben aus dem Kosovo und wiederum übernehmen Albaner leerstehende Häuser und Ländereien.64

Nach dem Sieg der kommunistischen Partisanenbewegung bei den ersten Nachkriegswahlen gründet Josip Broz Tito das kommunistische Jugoslawien65 und verdrängt und verbietet entsprechend der internationalistischen Ideologie des Kommunismus, die Nationalitätenfrage.

Dies beseitigt aber nicht die unterschwellig weiter schwelenden Ressentiments der jugoslawischen Völker untereinander, sondern dient als Basis für weitere Mythen, da keine echte Aufklärung und Verarbeitung der Geschichte stattfindet.66

Tito schafft paritätische Machtstrukturen unter den staatstragenden Völkern, wie den Slowenen, den Kroaten, den Serben, etc.. Jedoch werden Minderheiten mit benachbarten Nationalstaaten hierbei ausgeklammert, wie die Ungarn, die Albaner, die Bulgaren, etc.. Diese ‚nationalen Minderheiten‘ leben hauptsächlich auf dem Gebiet der Teilrepublik Serbien und sind deren Regelungen und Gesetzgebungen untergeordnet. Das Kosovo wird bis zur Mitte der 1960er von dem Geheimdienst terrorisiert, bis es 1974 durch Tito Autonomie erhält.67

Slobodan Milosevic, der Mitte der 1980er an die Spitze der serbischen Kommunisten kommt, hebt 1989 die bis dahin weitgehenden Autonomierechte wieder auf.68

3. Die historische Dimension mit dem Schwerpunkt auf der Entwicklung des Balkans und im ehemaligen Jugoslawien

3.1. Der Balkan im 13.-15. Jahrhundert

Wegen der Bedeutung der Mythologisierung der Geschichte der Völker auf dem Balkan und speziell der Völker des ehemaligen Jugoslawiens soll nun kurz auf deren frühe Geschichte eingegangen werden.

Das serbische Siedlungsgebiet erstreckt sich im 13. Jahrhundert, im Vergleich mit heute, ca. über die Herzegowina, Montenegro, das Kosovo und Südserbien. In der Mitte des 14. Jahrhunderts erreicht das Groß-Serbische Reich seine größte Ausdehnung und erstreckt sich im Vergleich mit heute, ca. über die Herzegowina, Montenegro, das Kosovo, Serbien, Makedonien, Albanien und Nordgriechenland.69

Gegen Ende des 14. Jahrhunderts rücken die osmanischen Truppen immer weiter vor und unterwerfen die südlichen Länder des Balkans. Makedonien wird 1371 geschlagen und Serbien 1389, bei der Schlacht auf dem Amselfeld, dem ‚Kosovo polje‘. Im Jahr 1393 fällt dann auch Bulgarien unter osmanische Herrschaft.70 Der südliche und mittlere Teil des Balkans wird nun über Jahrhunderte hinweg Teil des Osmanischen Reichs.

3.2. Europa vor dem 1. Weltkrieg

Die Macht- und Herrschaftsverhältnisse haben sich in Europa, in der langen Zeit zwischen dem Wiener Kongreß von 1815 und dem Beginn des Ersten Weltkriegs, relativ wenig verändert.

Von besonderer Bedeutung ist jedoch, die Entstehung des Deutschen Reichs 1871, als kleindeutsche und damit nationalstaatliche Lösung, unter der Dominanz Preußens und ohne Österreich-Ungarn.

Als Folge der Befreiungskriege im ausgehenden 19. Jahrhundert verkleinert sich das Staatsgebiet des Osmanischen Reiches erheblich und verliert weite Gebiete, die zum Teil über Jahrhunderte hinweg in türkischem Besitz waren. Österreich-Ungarn erhält darum starken Einfluß auf dem Balkan, wird allerdings im Inneren durch den wachsenden Nationalismus der in ihm lebenden Völker geschwächt. Im Jahr 1830 wird Griechenland unabhängig, 1878 Serbien, Rumänien und Montenegro, welches aber zwischenzeitlich von 1879 bis 1908 von Österreich besetzt wird. Bulgarien wird schließlich 1908 unabhängiges Königreich und Albanien befreit sich 1913. Auch verliert ‚Der kranke Mann am Bosporus‘, wie das Osmanische Reich nun oft bezeichnet wird, auch große Gebiete in Nordafrika, Arabien und Persien an die Kolonialmächte Frankreich, Großbritannien und Italien.71

Italien ist selbst noch ein junges Königreich, daß erst in einem nationalen Vereinigungsprozeß gegen 1866 entsteht.72

Im Vielvölkerstaat Österreich-Ungarn zeigen sich mit Beginn des 20. Jahrhunderts verstärkt Auflösungserscheinungen und der Wunsch der verschiedenen Ethnien nach Unabhängigkeit verstärkt sich vor allem in der unterdrückenderen, ungarischen Reichshälfte. In dem erst 1908 annektierten Bosnien-Herzegowina kommt es deshalb immer wieder zu Unruhen.

Das Russische Reich unterdrückt im großen Maße ganze Völker, wie die Polen, die Finnen [die teilweise autonom sind], die Georgier, die Usbeken, etc.. Seine Außenpolitik wird immer stärker vom Panslawismus geprägt, der die Vereinigung aller Slawischen Völker unter russischer Regie zum Ziel hat. Der extreme Nationalismus der im Vorkriegseuropa vorherrscht, wird als der Hauptgrund für den Ersten Weltkrieg gesehen. Den alten und starren Machtstrukturen steht eine Zeit von rasanten und einschneidenden Umbrüchen und Neuerungen gegenüber. Die Industrielle Revolution greift von Westeuropa nach Mitteleuropa über und die Warenproduktion steigt enorm an. Es kommt zu großen Entdeckungen in Wissenschaft und Forschung, die vor allem durch die medizinischen Errungenschaften die Bevölkerungsentwicklung beeinflussen und der Ausbau der Eisenbahn ermöglicht erstmals großen Teilen der Menschen weite Entfernungen zurückzulegen. Eine Folge davon ist, daß die Einwohnerzahlen Europas von 266 Millionen 1850, über 401 Millionen 1900, auf 468 Millionen im Jahre 1913 steigen.73

Trotz der auch im Agrarsektor immer größer werdenden Produktivität konnte die Lebensmittelversorgung der stetig ansteigenden Anzahl der Bevölkerung nicht überall ausreichend gewährleistet werden, so daß es in einer historischen Einmaligkeit zu großen Auswanderungen nach Übersee im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert kommt.74

Die Gesamtheit dieser Faktoren macht aus Europa ein Pulverfaß, wobei das Attentat von Sarajewo der metaphorische Funke ist, der es zur Explosion bringt.

3.3. Europa nach dem 1. Weltkrieg

Der Vierzehn-Punkte-Plan des amerikanischen Präsidenten von 1918 setzt die Ziele für ein Europa und eine Welt nach dem Krieg und zeigt gleichzeitig die Vorstellungen der neuen Großmacht USA.

Elementar ist hierbei das Selbstbestimmungsrecht der Völker, das vor allem aus den Punkten 10 und 13 hervorgeht. Der Punkt 13 fordert die Schaffung eines unabhängigen polnischen Staates mit einem freien und sicheren Zugang zum Meer und der Punkt 10 lautet: „Die Völker Österreich-Ungarns, deren Platz unter den Nationen wir sichergestellt und garantiert zu sehen wünschen, sollten die uneingeschränkte Möglichkeit einer autonomen Entwicklung erhalten.“.75

Aber schon der Friede von Brest-Litowsk zeigte, daß Siegerstaaten zu jener Zeit keinerlei Interesse hatten, sich an den Grundsatz möglichst klare Grenzen nach ‚klar erkennbaren Volksgrenzen‘ zu ziehen, zu halten.76

Die Friedensverträge von 1919 bringen eine Neuordnung Europas. Wilson kann sich allerdings nicht gegen die unterschiedlichen Interessen der Europäer, vor allem der Franzosen und der Briten, durchsetzen oder er ist vielleicht auch nicht mehr dazu gewillt, wie Theodor Veiter anmerkt. Die USA ziehen sich kurz darauf wieder aus der internationalen und besonders der europäischen Politik zurück, was zum amerikanischen Isolationismus führt.77

Die neuen Grenzziehungen sind teilweise unbefriedigend, wenn man sie unter dem Aspekt möglichst klarer ethnischer Siedlungsgrenzen betrachtet. Zum einen verhindert das Revanchedenken der Siegermächte solche Grenzziehungen, da sie sich Gebiete einverleiben, die nicht nur mehrheitlich von ihrem ‚Volk‘ bewohnt sind, und so entstehen ethnische Minderheiten in Dänemark, Polen, Litauen, Jugoslawien, Italien, etc.. Zum anderen ist es gar nicht möglich die Grenzen nach ethnischen Gesichtspunkten zu ziehen, da die Siedlungsgebiete der einzelnen Ethnien, vor allem in Ost- und Südosteuropa, viel zu verschwommen und zerstückelt sind.

Es wird zwar ein System von Minderheitenschutzverträgen aufgebaut, allerdings können nur einzelne Individuen den Minderheitenschutz beim Völkerbund einklagen. Das Minderheitenschutzsystem des Völkerbundes kennt den Begriff der Volksgruppe nicht und bietet somit nur individuellen Schutz und keinen Gruppenschutz. Auch ziehen sich die Verfahren vor dem Völkerbundrat viel zu lange hin, so daß nur ganz wenige überhaupt abgeschlossen werden. Es gehen insgesamt 481 zulässige Beschwerden ein, von denen der Völkerbundrat selbst allerdings nur 40 Fälle behandelte. Theodor Veiter weißt jedoch darauf hin, daß der Völkerbund, trotz eines institutionell wirkungslosen Minderheitenschutzes, manchen Regierungen durch das Beschwerdeverfahren eine Art Mahnung zuteil werden lassen konnte. In manchen Fällen kam es dann auch tatsächlich zu einem Rückgang der Diskriminierungen.78

Die neu entstandenen bzw. neu gegliederten Staaten Europas gewähren keine Minderheitenrechte bzw. stehen sie dort nur auf dem Papier und werden nicht umgesetzt.

Die Siegermächte sind hierbei auch keine guten Vorbilder, da sie selbst nicht bereit sind ihren ethnischen Minderheiten mehr Rechte einzuräumen, wie z.B. Die Briten den Iren, oder die Franzosen den Basken und den Korsen. Die Nationalstaaten die eigene Minderheiten in anderen Ländern haben, mißbrauchen diese zur Propaganda und somit wird eine Normalisierung bzw. Verbesserung der Verhältnisse zwischen den ethnischen Minderheiten und den jeweiligen Mehrheiten in den einzelnen Staaten verhindert oder aber zumindest wesentlich erschwert.

Dem nun ethnisch recht homogenen Österreich wird ein Anschluß an das Deutsche Reich untersagt, was ein klarer Verstoß gegen das Selbstbestimmungsrecht der Völker und ein Teil der Bestrafung der besiegten Mächte darstellt. Auch die entstehenden großen deutschen Minderheiten in der Tschechoslowakei und die ungarischen Minderheiten im entstehenden Jugoslawien, sind eine Folge davon.

Die späteren Ansätze zur Beseitigung des starken nationalistischen Denkens durch den französischen Außenminister Briand und den deutschen Außenminister Stresemann werden von den Bevölkerungen nicht mitgetragen.

Die Kriegsschuldfrage und die hohen Reparationszahlungen belasten die junge Weimarer Republik und verhindern eine Aussöhnung zwischen den Nationen. Die alten Eliten verhindern überdies eine echte Demokratisierung und ebenen den Weg dem totalitären System des Nationalsozialismus.

Des weiteren scheitert der Völkerbund am mangelnden guten Willen der Mitgliedsstaaten, womit eine Institution, die der Verständigung der Nationen untereinander dienen soll, faktisch beseitigt wird.

3.4. Die Nationalitäten auf dem Gebiet des ehemaligen Jugoslawiens

Neben der unbewältigten Vergangenheit, womit vor allem die Greuel der kroatischen Ustascha und der serbischen Tschetniks gemeint sind, sind besonders die ethnischen Vorurteile und Feindbilder Gründe für das Auseinanderbrechen Jugoslawiens. Auch die regionalen Entwicklungsunterschiede und die Verteilungskonflikte bildeten einen Nährboden für Sezessionsgedanken, da es ein starkes Nordwest zu Südostgefälle gab. Das Ende des Ost-West-Konflikts, die wachsenden sozialökonomischen Probleme und der neu entstehende Nationalismus der Teilvölker bildeten die Basis für die Kriege auf jugoslawischen Boden. Trotz der vereinheitlichenden Bemühungen der jugoslawischen Kommunisten die nationalen Ideologien zu beseitigen, gelang dies ihnen kaum, was man beispielsweise an den nationalitätenübergreifenden Ehen sehen kann, deren

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 3.4: Die Nationalitäten Jugoslawiens 198179

Anzahl eher gering blieb. Obwohl Jugoslawien ein Bundesstaat war, gab es wegen der Tendenz des Sozialismus zum Zentralismus große Mängel in der Verfassung, was die Unfähigkeit der Bundesregierung nach sich zog, als die Teilrepubliken begannen sich voneinander zu entfernen.80

Die stark heterogene Bevölkerungsverteilung im ehemaligen Jugoslawien, wo es nur wenig homogene Gebiete wie die Teilrepublik Slowenien gab und vor allem Bosnien-Herzegowina sehr heterogen strukturiert war, führte zu erbitterten und schwierig überschaubaren Kriegen und komplizieren den bis heute noch nicht abgeschlossenen Friedensprozeß.81

4. Schluß

Sicherlich wäre es auch interessant die historischen Entwicklungen von Ländern in Bezug auf ethnische Konflikte auch außerhalb Europas zu analysieren und darzustellen. Die Auseinandersetzungen außerhalb Europas und Nordamerikas werden von uns nur selten und wenn überhaupt dann nur sehr kurz wahrgenommen und nur zu einem kleinen Teil verstanden. Die grausamen Ereignisse in Ruanda wurden beispielsweise von der westlichen Welt nur kurz wahrgenommen und die Menschen ihrem Schicksal überlassen. Wie sollte auch eine Staatengemeinschaft tief in Afrika effektiv Konflikte vermeiden helfen, wenn sie nicht einmal in der Lage ist die Deportation und Ermordung von tausenden Moslems aus Srebrenica, während des Bosnienkrieges und unter den Augen der UNO-Truppen, zu verhindern.

5. Literatur

BÄHR, Jürgen (1992): Bevölkerungsgeographie (2. neubearb. Auflage) Stuttgart (UTB).

BUNDESZENTRALE FÜR POLITISCHE BILDUNG (Hrsg.) (1996): Informationen zur politischen Bildung - aktuell -. Das Ende Jugoslawiens, München (Franzis-Druck).

HECKMANN, Friedrich (1992): Ethnische Minderheiten, Volk und Nation. Soziologie inter-ethnischer Beziehungen, Stuttgart (Enke Verlag).

HOFFMANN, Lutz (1994): Das deutsche Volk und seine Feinde: die völkische Droge - Aktualität und Entstehungsgeschichte, Köln (Papyrossa Verlag).

KINDER, Hermann; HILGERMANN, Werner (1999): dtv-Atlas zur Weltgeschichte Band 1, München (dtv).

KINDER, Hermann; HILGERMANN, Werner (1999): dtv-Atlas zur Weltgeschichte Band 2, München (dtv).

LEISERING, Walter (Hrsg.) (1997): Putzger. Historischer Weltatlas (102. Auflage), Berlin (Cornelsen).

PARKER, R. A. C. (Hrsg.) (1996): Fischer Weltgeschichte, Band 34. Das Zwanzigste Jahrhundert I. Europa 1918-1945 (Originalausgabe 1964), Frankfurt am Main (Fischer Taschenbuch Verlag).

PARKER, R. A. C. (Hrsg.) (1994): Fischer Weltgeschichte, Band 35. Das Zwanzigste Jahrhundert II. Europa nach dem Zweiten Weltkrieg (Originalausgabe 1983), Frankfurt am Main (Fischer Taschenbuch Verlag).

SCHIEDER, Theodor (1991): Nationalismus und Nationalstaat: Studien zum nationalen Problem im modernen Europa, Göttingen (Vandenhoeck & Ruprecht).

SCHLEICHER, Roland; AUGSTEIN, Rudolf (Hrsg.) (1999): „Die Stämme da unten“ Der Spiegel Nr. 15, S. 190-191.

VEITER, Theodor (1984): Nationalitätenkonflikt und Volksgruppenrecht im ausgehenden 20. Jahrhundert (2. neubearb. Auflage) Wien (Wilhelm Braumüller. Universitäts-verlagsbuchhandlung).

[...]


1 Vgl. HECKMANN, Friedrich (1992): Ethnische Minderheiten, Volk und Nation. Soziologie inter-ethnischer Beziehungen, Stuttgart. S. 211.

2 SCHIEDER, Theodor (1991): Nationalismus und Nationalstaat: Studien zum nationalen Problem im modernen Europa, Göttingen. S. 105.

3 Vgl. HOFFMANN, Lutz (1994): Das deutsche Volk und seine Feinde: die völkische Droge - Aktualität und Entstehungsgeschichte, Köln. S. 15.

4 ebd. S. 15.

5 Vgl. HECKMANN, Friedrich (1992): Ethnische Minderheiten, Volk und Nation. Soziologie inter-ethnischer Beziehungen, Stuttgart. S. 211.

6 Vgl. SCHIEDER, Theodor (1991): Nationalismus und Nationalstaat: Studien zum nationalen Problem im modernen Europa, Göttingen. S. 145-146.

7 ebd. S. 147.

8 Vgl. ebd. S. 146-148.

9 Vgl. ebd. S. 149-150.

10 ebd. S. 153

11 Vgl. HECKMANN, Friedrich (1992): Ethnische Minderheiten, Volk und Nation. Soziologie inter-ethnischer Beziehungen, Stuttgart. Stuttgart. S. 211.

12 Vgl. ebd. S. 211.

13 Vgl. ebd. S. 212.

14 HOFFMANN, Lutz (1994): Das deutsche Volk und seine Feinde: die völkische Droge - Aktualität und Entstehungsgeschichte, Köln. S. 59.

15 Vgl. ebd. S. 37.

16 Vgl. HECKMANN, Friedrich (1992): Ethnische Minderheiten, Volk und Nation. Soziologie inter-ethnischer Beziehungen, Stuttgart. Stuttgart. S. 212.

17 Vgl. ebd. S. 212.

18 Vgl. ebd. S. 213.

19 Vgl. HOFFMANN, Lutz (1994): Das deutsche Volk und seine Feinde: die völkische Droge - Aktualität und Entstehungsgeschichte, Köln. S. 62-63.

20 Vgl. HECKMANN, Friedrich (1992): Ethnische Minderheiten, Volk und Nation. Soziologie inter-ethnischer Beziehungen, Stuttgart. S. 214.

21 Vgl. ebd. S. 214.

22 Vgl. ebd. S. 214.

23 Vgl. ebd. S. 214-215

24 SCHIEDER, Theodor (1991): Nationalismus und Nationalstaat: Studien zum nationalen Problem im modernen Europa, Göttingen. S. 69.

25 Vgl. HECKMANN, Friedrich (1992): Ethnische Minderheiten, Volk und Nation. Soziologie inter-ethnischer Beziehungen, Stuttgart. S. 215-216.

26 Vgl. SCHIEDER, Theodor (1991): Nationalismus und Nationalstaat: Studien zum nationalen Problem im modernen Europa, Göttingen. S. 105.

27 ebd. S. 105.

28 ebd. S. 105.

29 Vgl. HECKMANN, Friedrich (1992): Ethnische Minderheiten, Volk und Nation. Soziologie inter-ethnischer Beziehungen, Stuttgart. S. 216.

30 ebd. S. 217.

31 Vgl. SCHIEDER, Theodor (1991): Nationalismus und Nationalstaat: Studien zum nationalen Problem im modernen Europa, Göttingen. S. 39.

32 ebd. S. 275.

33 Vgl. ebd. S. 275.

34 ebd. S. 276.

35 ebd. S. 276.

36 ebd. S. 39.

37 Vgl. HECKMANN, Friedrich (1992): Ethnische Minderheiten, Volk und Nation. Soziologie inter-ethnischer Beziehungen, Stuttgart. S. 217-218.

38 Vgl. SCHIEDER, Theodor (1991): Nationalismus und Nationalstaat: Studien zum nationalen Problem im modernen Europa, Göttingen. S. 303

39 Vgl. HECKMANN, Friedrich (1992): Ethnische Minderheiten, Volk und Nation. Soziologie inter-ethnischer Beziehungen, Stuttgart. S. 218.

40 SCHIEDER, Theodor (1991): Nationalismus und Nationalstaat: Studien zum nationalen Problem im modernen Europa, Göttingen. S. 303

41 Vgl. VEITER, Theodor (1984): Nationalitätenkonflikt und Volksgruppenrecht im ausgehenden 20. Jahrhundert, Wien. S. 223.

42 Vgl. SCHIEDER, Theodor (1991): Nationalismus und Nationalstaat: Studien zum nationalen Problem im modernen Europa, Göttingen. S. 306.

43 Vgl. ebd. S. 307.

44 Vgl. ebd. S. 308-309.

45 Vgl. ebd. S. 309.

46 ebd. S. 314.

47 Vgl. ebd. S. 316.

48 Vgl. ebd. S. 319.

49 Vgl. ebd. S. 322.

50 Vgl. ebd. S. 325.

51 Vgl. ebd. S. 324.

52 Vgl. ebd. S. 327.

53 Vgl. HECKMANN, Friedrich (1992): Ethnische Minderheiten, Volk und Nation. Soziologie inter-ethnischer Beziehungen, Stuttgart. S. 218.

54 Vgl. SCHLEICHER, Roland; AUGSTEIN, Rudolf (Hrsg.) (1999): „Die Stämme da unten“ Der Spiegel Nr. 15, S. 190.

55 Vgl. ebd. S. 190.

56 Vgl. ebd. S. 190.

57 Vgl. ebd. S. 190-191.

58 Vgl. SCHIEDER, Theodor (1991): Nationalismus und Nationalstaat: Studien zum nationalen Problem im modernen Europa, Göttingen. S. 350.

59 Vgl. ebd. S. 350.

60 KINDER, Hermann; HILGERMANN, Werner (1999): dtv-Atlas zur Weltgeschichte Band 2, München. S. 440.

61 Vgl. ebd. S. 351.

62 Vgl. ebd. S. 352.

63 Vgl. ebd. S. 351-352.

64 Vgl. SCHLEICHER, Roland; AUGSTEIN, Rudolf (Hrsg.) (1999): „Die Stämme da unten“ Der Spiegel Nr. 15, S. 191.

65 Vgl. PARKER, R. A. C. (Hrsg.) (1983): Fischer Weltgeschichte Band 35. Das Zwanzigste Jahrhundert II. Europa nach dem Zweiten Weltkrieg, Frankfurt am Main. S. 29.

66 Vgl. SCHLEICHER, Roland; AUGSTEIN, Rudolf (Hrsg.) (1999): „Die Stämme da unten“ Der Spiegel Nr. 15, S. 191.

67 Vgl. ebd. S. 191.

68 Vgl. BUNDESZENTRALE FÜR POLITISCHE BILDUNG (Hrsg.) (1996): Informationen zur politischen Bildung - aktuell -. Das Ende Jugoslawiens, München. München. S. 7.

69 Vgl. KINDER, Hermann; HILGERMANN, Werner (1999): dtv-Atlas zur Weltgeschichte Band 1, München. S. 204

70 Vgl. LEISERING, Walter (Hrsg.) (1997): Putzger. Historischer Weltatlas, Berlin. S. 65.

71 Vgl. ebd. S. 91, 101 und 103.

72 Vgl. ebd. S. 100.

73 Vgl. SCHIEDER, Theodor (1991): Nationalismus und Nationalstaat: Studien zum nationalen Problem im modernen Europa, Göttingen. S. 113.

74 Vgl. BÄHR, Jürgen (1992): Bevölkerungsgeographie, Stuttgart. S. 305.

75 Vgl. PARKER, R. A. C. (Hrsg.) (1967): Fischer Weltgeschichte Band 34. Das Zwanzigste Jahrhundert I. Europa 1918-1945, Frankfurt am Main. S. 35.

76 Vgl. VEITER, Theodor (1984): Nationalitätenkonflikt und Volksgruppenrecht im ausgehenden 20. Jahrhundert, Wien. S. 23.

77 Vgl. ebd. S. 23.

78 Vgl. ebd. S. 30-31.

79 Vgl. BUNDESZENTRALE FÜR POLITISCHE BILDUNG (Hrsg.) (1996): Informationen zur politischen Bildung - aktuell -. Das Ende Jugoslawiens, München. S. 4.

80 Vgl. ebd. S. 6-8.

81 Vgl. ebd. S. 4.

Ende der Leseprobe aus 27 Seiten

Details

Titel
Zur historischen und aktuellen Erfahrung ethnischer Konflikte: Ethnischer Nationalismus und ethnische Minderheiten
Hochschule
Otto-Friedrich-Universität Bamberg
Veranstaltung
HS: Interethnische Beziehungen
Note
3
Autor
Jahr
1999
Seiten
27
Katalognummer
V101804
ISBN (eBook)
9783640002177
Dateigröße
447 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Erfahrung, Konflikte, Ethnischer, Nationalismus, Minderheiten, Interethnische, Beziehungen
Arbeit zitieren
Georg Feyrer (Autor:in), 1999, Zur historischen und aktuellen Erfahrung ethnischer Konflikte: Ethnischer Nationalismus und ethnische Minderheiten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/101804

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