Lessing, G. E. - Der Besitzer des Bogens


Referat / Aufsatz (Schule), 2001

2 Seiten, Note: 1


Leseprobe


Gothold Ephraim Lessing

Der Besitzer des Bogens

Ein Mann hatte einen trefflichen Bogen von Ebenholz, mit dem er sehr weit und sehr sicher schoß und den er ungemein wert hielt. Einst aber, als er ihn aufmerksam betrachtete, sprach er: Ein wenig zu plump bist du doch! Alle deine Zierde ist die Glätte. Schade! - Doch dem ist abzuhelfen, fiel ihm ein. Ich will hingehen und den besten Künstler Bilder in den Bogen schnitzen lassen. - Er ging hin; und der Künstler schnitzte eine ganze Jagd auf den Bogen; und was hätte sich besser auf einen Bogen geschickt als eine Jagd?

Der Mann war voller Freuden. ,,Du verdienest diese Zierarten, mein lieber Bogen!" - Indem will er ihn versuchen; er spannt, und der Bogen - zerbricht.

Die Fabel ,,Der Besitzer des Bogens" ist von Gotthold Ephraim Lessing verfasst.

Zum Begriff Fabel ist zu sagen, dass sie für ihre Kürze beliebt geworden und daher leicht zu merken ist. Eine Erläuterung innerhalb der Fabel ist meist überflüssig, da die Bedeutung leicht entschlüsselt werden kann.

Sie ist eine lehrhafte Form der epischen Dichtung und taucht häufig als Tierfabel auf. Diese Tiere verkörpern oft menschliche Verhaltensweisen, die gleichzeitig aber auch vom Autor kritisiert und angesprochen werden. Außerdem trägt eine Fabel den Handlungskern einer epischen oder dramatischen Dichtung ( im Englischen ,,plot").

Zusätzlich hatte die Fabel in der Zeit der Reformation das Ziel, die religiöse Erneuerung zu befördern und feierte in der Zeit der Aufklärung ihren Höhepunkt.

In Lessings Fabel ,,Der Besitzer des Bogens" geht es zunächst um einen Bogen, der von seinem Besitzer verschönert werden soll und der, nachdem er dies erleiden mußte, zerbricht. Die kurze Fabel, die wie eine kleine, kurze Erzählung geschrieben ist, geht besonders auf die Person des Mannes ein.

Er ist so eitel, dass er seinen Bogen, der eigentlich die gewünschte Funktion ohne Probleme erfüllt, beschnitzen lassen möchte. Und obwohl er den Besten Schnitzer kommen läßt, damit sein wundervoller Bogen noch schöner wird, zerbricht dieser. Denn der Mann und vielmehr seine falschen Verhaltensweisen werden hier von Lessing kritisiert. Die Naivität des Mannes zu glauben, der Bogen würde sich ,,verletzen" lassen und diesem Druck Stand halten, wird ihm später zum Verhängnis. Seine Eitelkeit und Intoleranz, sowie Gier machen ihn aus. Gier nach Schönheit und Perfektion. Dabei stellen nicht immer die Dinge, die am Schönsten, Wertvollsten und Teuersten sind, die Perfektion dar. Vielmehr die einfachen, meist uralten, vererbten Gegenstände, welche ihre Funktion seit langem ausreichend erfüllen. Denn die Perfektion liegt nicht in der Schönheit, dem Glanz und Strahlen der Welt, sondern eher in ihrer einfachen Ausführung.

Eine Fabel stellt eine allgemeine Wahrheit oder ein moralischen Satz dar, wie diese auch. Sie besagt im Wesentlichen, dass nicht wirklich im Leben der Glanz, das Strahlen und die äußerliche Schönheit zählen, viel eher die wahren Hintergründe. In der Liebe ist damit beispielsweise der Charakter einer Person gemeint, ihre Art und wie sie sich gibt. Für den Leser gilt es die Moral dieser Fabel, in Bezug auf alle Dinge im Leben umzusetzen und für sich selbst den eigenen Nutzen darauszuziehen .

Zum Inhalt einer Fabel gehören ebenso gut Sitten und Redlichkeiten, welche die Gesellschaft prägen und aus denen wiederum Lehren gezogen werden sollen. Denn gute Bildung führt zum Wohl der Gesellschaft.

Die gute Sitte stellt hier der Punkt dar, dass nicht an allen Liebheiten ohne Zerstörung dieser wertvollen Erinnerung herummanipuliert werden kann und sollte.

Auch durch Stilfiguren, kommt dies zum Ausdruck. Durch die Hyperbeln ,,sehr weit und sehr sicher" im ersten Satz wird deutlich, wie stolz der Mann auf sein Eigentum ist. Dies erscheint dem Leser so, als könne keiner den Bogen überragen, aber auch, als sei der Mann angeberisch und protzend.

Auch die rhetorische Frage, was sich auf diesem Schmuckstück besser machen würde, als eine Jagd? Damit ist schon beantwortet., dass die Jagd überaus das beste Stück für den Bogen ist.

Mit Euphemismus beschreibt Lessing die geschnitzte Jagd und drückt damit die Vollkommenheit dieses Prachtstückes aus.

Wörter: 525

Ende der Leseprobe aus 2 Seiten

Details

Titel
Lessing, G. E. - Der Besitzer des Bogens
Note
1
Autor
Jahr
2001
Seiten
2
Katalognummer
V101838
ISBN (eBook)
9783640002511
Dateigröße
366 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Sehr kurzes Referat! Zwei Seiten.
Schlagworte
Lessing, Besitzer, Bogens
Arbeit zitieren
Anne Kokoschko (Autor:in), 2001, Lessing, G. E. - Der Besitzer des Bogens, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/101838

Kommentare

  • Gast am 19.9.2008

    Meine Meinung.

    Ich finde die Interpreatationspunkte sehr gut, doch auch mir fehlt manchmal der Bezug weiter zur Fabel. Die vorhandene Kritik ist vllt angemessen doch muss man auch fragen ob man diese Fabel werksimmanent oder werksextern zu interpretieren hatte.
    Meiner Meinung nach sollte man, wenn man Kritik gibt, auch Beispiele nennen, damit sich der Kritisierte auch vorstellen kann wie er sich zu verbessern hat.

  • Gast am 13.1.2004

    Kritik!!.

    Dieser Aufsatz ist totaler Müll! Es wird nicht auf die Aufklärung geachtet und der richtige Aufbau einer Interpretation wurde auch nicht beachtet. Es wurde keinerlei Wert auf Aufbau und Form einer Fabel geachtet

  • Gast am 25.9.2002

    Der Besitzer des Bogens.

    Diese Hausarbeit ist wirklich große klasse. In ihr ist alles was man braucht.
    Danke , du hast mir sehr geholfen!!

  • Gast am 13.5.2002

    hat mir ne gute zensur eingespielt.

    danke für die gute interpretation der fabel auch wenn laut anderen personen wichtige gesichtspunkte fehlen hat mir die interpretation sehr weiter geholfen. zwar mit einer sehr primitiven deutschlehrerin doch in klasse 9 haben mir ihre Ideen zur eins verholfen!
    danke!!!!!!!!!!!

  • Gast am 2.4.2002

    Danke!! Sehr empfelenswert!.

    Danke!! Sehr empfelenswert!

  • Gast am 7.2.2002

    Kritik.

    Meiner Meinung nach fehlt absolut der Bezug zur Epoche der Aufklärung, die die Aussage der Fabel deutlich macht.Die Emanzipation und der Einsatz des Verstandes als Ziel der Aufklärung prägen den Inhalt der Fabel.Die Kritik an der Unterdrückung und die Moral wurde nicht deutlich herausgestellt.
    Ich muss mich Moritz anschließen.In werlcher Jahrgangsstufe wurde diese Hausafgabe angefertigt?

  • Moritz Lembke am 18.10.2001

    Kritik.

    Zunächst erscheint es so, als ob eine gute Struktur den inhaltlich schwachen Aufsatz verbessern könnte. Doch was gut beginnt, endet in einem Fiasko. So fehlt beispielsweise der Schluss.
    Auch ein Bezug auf den historischen Kontext oder Lessings Motivation, diese Fabel zu schreiben wäre angebracht.
    Hoffnungslos überbewertet.

    PS: Mich würde die Klassenstufe interessieren.

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Titel: Lessing, G. E. - Der Besitzer des Bogens



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