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Schwerpunkte zur Ringparabel
Was bedeuten die Ringe, der Stein im Ring, die Kraft des Steins?
- Ringe? stehen für Religionen – unschätzbarer Wert; aus ein Ring – drei Stück; aus Urreligion die drei Weltreligionen
- Stein im Ring? Verschiedene Tugenden der einzelnen Religionen: Toleranz, Humanismus, Hilfsbereitschaft; alle gleichen Stein-Opal
- Kraft des Steins? Kraft, innerhalb der Menschengemeinschaft respektiert wird; Religionen sollen ja Menschengemeinschaft fördern
Was wird durch den Streit der Söhne veranschaulicht?
- Vater =Ursprungsreligion
- Streitende Söhne = streitende Religionen, die sich nicht respektieren = Intoleranz; Eigenliebe größer als Nächstenliebe
Weshalb ist der erste Richterspruch für alle beteiligten unbefriedigend?
- keine Bestätigung von höherer Stelle, wer nur den echten Ring besitzt
- er (Richter) läuft gegen Wand der Intoleranz (Söhne)
- Zurückrufen der Söhne
Welche Kriterien sieht der Richter für ein positives, religiöses Handeln?
- Söhne sollten daran glauben, das jeder den richtigen Ring besitzt und auf Kraft des Rings warten
Welche Forderungen richtet Lessing an seine Mitmenschen?
- Lessing bekam Intoleranz zu spüren = Nathan der Weise Werk gegen geistige Intoleranz und religiöse Unterdrückung
Nathan antwortet ihm mit der Ringparabel: Ein König hatte einen Ring, der die Eigenschaft besaß, seinen Träger »vor Gott und Menschen angenehm zu machen«. Um seine drei Söhne gleichermaßen beerben zu können, läßt der König zwei Duplikate des Rings anfertigen und übergibt vor seinem Tod jedem Sohn einen Ring. Als unter ihnen ein Streit über den echten Ring entsteht, schlichtet ein kluger Richter den Streit, indem er jeden der drei auffordert, »die Kraft des Steins in seinem Ring' an Tag zu legen«, also durch praktische Humanität und mitmenschliches Verhalten die dem Ring zugeschriebene Wirkung zu verwirklichen.
Häufig gestellte Fragen zur Ringparabel
Was bedeuten die Ringe, der Stein im Ring und die Kraft des Steins in der Ringparabel?
Die Ringe stehen für Religionen und deren unschätzbaren Wert. Ursprünglich ein Ring (Urreligion), entstehen daraus drei (die drei Weltreligionen). Der Stein im Ring repräsentiert die Tugenden der einzelnen Religionen, wie Toleranz, Humanismus und Hilfsbereitschaft, wobei alle den gleichen Stein-Opal besitzen. Die Kraft des Steins symbolisiert die Kraft, die innerhalb der Menschengemeinschaft respektiert wird, da Religionen die Menschengemeinschaft fördern sollen.
Was wird durch den Streit der Söhne in der Ringparabel veranschaulicht?
Der Vater steht für die Ursprungsreligion. Die streitenden Söhne symbolisieren streitende Religionen, die sich nicht respektieren, was Intoleranz, Eigenliebe (die größer ist als Nächstenliebe) verdeutlicht.
Weshalb ist der erste Richterspruch für alle Beteiligten unbefriedigend?
Es gibt keine Bestätigung von höherer Stelle, wer den echten Ring besitzt. Der Richter läuft gegen die Wand der Intoleranz der Söhne und ruft sie zurück.
Welche Kriterien sieht der Richter für ein positives, religiöses Handeln?
Die Söhne sollten daran glauben, dass jeder den richtigen Ring besitzt und auf die Kraft des Rings warten.
Welche Forderungen richtet Lessing an seine Mitmenschen, insbesondere im Kontext von "Nathan der Weise"?
Lessing erfuhr Intoleranz am eigenen Leib. "Nathan der Weise" ist ein Werk gegen geistige Intoleranz und religiöse Unterdrückung. Lessing fordert die Verwirklichung praktischer Humanität und mitmenschlichen Verhaltens, um die dem Ring zugeschriebene Wirkung zu entfalten.
Wie lautet die Ringparabel in Kurzform?
Ein König besaß einen Ring, der seinen Träger bei Gott und Menschen beliebt machte. Um seine drei Söhne gleich zu beerben, ließ er Duplikate anfertigen und gab jedem einen. Nach seinem Tod entbrannte ein Streit um den echten Ring. Ein Richter forderte sie auf, die Kraft des Rings durch Humanität und Mitmenschlichkeit zu beweisen.
- Arbeit zitieren
- Martin Keim (Autor:in), 2001, Lessing, G.E. - Nathan der Weise, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/102086