Diese Arbeit behandelt das Thema Vertrauen in der Corporate Governance. Hierbei werden Argumente und Wirkungszusammenhänge der Prinzipal-Agenten-Theorie und des Stewardship-Ansatzes betrachtet und untersucht. Noch vor einigen Jahren herrschten in Wissenschaft und Praxis Ansätze vor, die annahmen, Unternehmenseigentümer würden durch ihre angestellten Manager monetär übervorteilt und ausgenutzt. Um diesen Machtmissbrauch zu verhindern, müssten Eigentümer ihre Angestellten strenger kontrollieren. Dadurch sollte deren Einfluss auf Entscheidungen und Macht begrenzt werden.
Diese Maßnahmen schlägt in der Corporate Governance die Prinzipal-Agenten-Theorie vor. Sie galt lange Zeit als dominierende Theorie in der Corporate Governance. Die Theorie geriet immer mehr in die Kritik. Sie sei kurzfristig orientiert, womit Ansprüche an nachhaltiges Wirtschaften unerfüllt blieben. Diverse Unternehmensskandale brachten Schwächen des bis dahin vorherrschenden Corporate Governance-Systems hervor. Neue Diskussionen wurden angestoßen. Gefordert wurden Ansätze, die pluralistischer sind und die Komplexität der Corporate Governance-Realität getreuer nachbilden.
Der Fokus verlagerte sich auf die soziale und gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen – beobachtbar in der gesellschaftlichen Fortentwicklung des Informationszeitalters. Demnach wendet sich die Gesellschaft weg von materiellen hin zu immateriellen Werten. Alte Motive wie Status und Geld werden verdrängt durch neue Leistungsanreize, wie Sinnhaftigkeit oder Gewinn von Zeit.
Intrinsische Motive im Zuge des Wertewandels stehen in einem neuen Corporate Governance-Ansatz – der Stewardship-Theorie – im Mittelpunkt. Diese verhaltenswissenschaftliche Perspektive stellt eine Kontroverse zur institutionenökonomischen Prinzipal-Agenten-Theorie dar. Wobei nun insbesondere der Aspekt Vertrauen eine bedeutende Rolle spielt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Theoretische Grundlagen - Gestaltung von Führungsbeziehungen
- 2.1 Corporate Governance
- 2.2 Prinzipal-Agenten-Theorie
- 2.3 Stewardship-Theorie
- 3. Detailbetrachtung: Vertrauen
- 3.1 Facetten von Vertrauen
- 3.2. Vertrauen in der Corporate Governance
- 4. Fazit
- 4.1 Zusammenfassung
- 4.2 Schlussfolgerung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Literaturbericht befasst sich mit der Frage, welche Auswirkungen Vertrauen in der Corporate Governance hat und untersucht vertrauens- versus misstrauensbasierte Delegationsbeziehungen in Führungsbeziehungen. Ziel ist es, Gestaltungsempfehlungen für die Corporate Governance zu entwickeln.
- Vertrauen in der Corporate Governance
- Prinzipal-Agenten-Theorie vs. Stewardship-Theorie
- Gestaltung von Führungsbeziehungen
- Vertrauensbasierte Corporate Governance-Konzepte
- Auswirkungen von Vertrauen auf den Unternehmenserfolg
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Die Einleitung führt in die Thematik ein und beleuchtet die Entwicklung der Corporate Governance, von den klassischen Ansätzen hin zu modernen Ansätzen, die Vertrauen in den Vordergrund stellen.
- Kapitel 2: Dieses Kapitel behandelt die theoretischen Grundlagen von Führungsbeziehungen und stellt die Prinzipal-Agenten-Theorie und die Stewardship-Theorie dar. Es werden die wichtigsten Merkmale beider Theorien gegenübergestellt.
- Kapitel 3: In diesem Kapitel wird der Aspekt Vertrauen im Detail betrachtet. Es werden verschiedene Facetten von Vertrauen beleuchtet und die Rolle von Vertrauen in Führungsbeziehungen analysiert.
Schlüsselwörter
Corporate Governance, Vertrauen, Führungsbeziehungen, Prinzipal-Agenten-Theorie, Stewardship-Theorie, Gestaltungsempfehlungen, Unternehmenserfolg, nachhaltiges Wirtschaften, Wertewandel, soziale Verantwortung, Informationszeitalter.
- Quote paper
- Hendrikje Lyhs (Author), 2021, Prinzipal-Agenten-Theorie und Stewardship-Ansatz. Vertrauen in der Corporate Governance, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1021120