Wie bewusst ist Eltern die Bewegung ihres Kindes? Diese Frage soll im Verlauf der Studie beantwortet werden. In Anbetracht der aufgestellten Forschungsfrage, ergibt sich folgende Hypothese: „Wenn Eltern die Relevanz der Bewegung nicht bewusst ist, dann leidet die Entwicklung“.
Beginnend in der Theorie wird zunächst der Begriff "Bewegung" definiert. Da bei dieser Arbeit insbesondere die 3- bis 4-jährigen Kinder im Vordergrund stehen, wird auf dessen Bewegungsentwicklung im darauffolgenden Teil eingegangen.
Anschließend werden die Folgen von mangelnder Bewegung noch einmal näher erläutert. In Kapitel drei geht es dann um die Förderung durch Bewegung. Hierbei werden der kognitive, sprachliche und soziale Aspekt beleuchtet. Im darauffolgenden Kapitel handelt es sich um das Forschungsdesign der Untersuchung, welches unter anderem die Methode und den Untersuchungsplan beinhaltet. Aufbauend darauf folgt dann die Interpretation und Darstellung der Befunde. Den Abschluss der Arbeit bildet eine prägnante Zusammenfassung.
Wie wichtig die Bewegung für die Entwicklung des Kindes ist, soll in dieser Hausarbeit ausführlich dargestellt werden. Dieses Thema ist relevant, weil häufiger zu beobachten ist, dass Eltern ihr Kleinkind, welches bereits selbstständig und ohne Hilfe laufen kann, mit dem Kinderwagen in die Kindertagesstätte bringen bzw. es von dort abholen. Digitale Medien kommen immer früher und häufiger mit Kindern in Berührung, die tägliche Zeit an körperlicher Aktivität wird dagegen immer weniger. Ein weiterer Grund für Bewegungsmangel ist aber auch einfach das Unwissen oder Unbewusstsein der Relevanz der Bewegung. Die Liste der daraus resultierenden Folgen ist lang und nicht immer gleich ersichtlich, denn diese können sich auch erst im Erwachsenenalter bemerkbar machen. Seelische, geistige und körperliche Entwicklung des Kindes wird durch zu wenig Bewegung stark beeinflusst. Der wohl wichtigste Einfluss in der Entwicklung des Kindes sind die Eltern, beginnend bei den ersten Lebensmonaten ihrer Kleinen. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Erziehungsberechtigte über die Relevanz der Bewegung ausreichend informiert sind. Ziel dieser Untersuchung ist es, diese eventuelle Unkenntnis der Eltern über einen selbstständig erarbeiteten Fragebogen herauszufinden und auf die Wichtigkeit von Bewegung in der Theorie einzugehen. In der Praxis soll dieses mögliche Unbewusstsein durch Aufklärungsarbeit beseitigt werden.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1 Einleitung
2 Bewegung
2.1 Definition "Bewegung"
2.2 Bewegungsentwicklung bei 3- bis 4-jährigen Kindern
2.3 Folgen von Bewegungsmangel
3 Bewegung fördert
3.1 Kognitive Entwicklung durch Bewegung
3.2 Sprachliche Entwicklung durch Bewegung
3.3 Soziale Entwicklung durch Bewegung
4 Forschungsdesign der Untersuchung
4.1 Forschungsmethode
4.2 Grundgesamtheit, Samplestruktur, Probanden
4.3 Untersuchungsplanung
5 Darstellung und Interpretation
5.1 Ergebnisse der qualitativen Befunde
5.2 Ergebnisse der quantitativen Befunde
5.3 Interpretation der Befunde
6 Fazit
Literaturverzeichnis
Anlagen
Abbildungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1 Einleitung
„Bewegung ist der Motor und der Mittler des Lernens, sie ist eine Form der Weltaneignung, die dem Kind die Möglichkeiten gibt, sich mit all seinen Sinnen mit der Umwelt auseinander zu setzen“ (Zimmer 2004: S.10).
Mit diesem Zitat von Renate Zimmer soll einleitend gleich einmal auf die Relevanz von Bewegung bei Kindern hingewiesen werden. Renate Zimmer nutzt hierfür unterstreichend das Wort „Motor“, welches sonst im Zusammenhang mit einem Fahrzeug genutzt wird. Denn ein Fahrzeug ohne Motor kann nicht fahren und ein Kind ohne Bewegung kann sich eventuell nicht positiv entwickeln. Wie wichtig die Bewegung für die Entwicklung des Kindes ist, soll in dieser Hausarbeit ausführlich dargestellt werden. Dieses Thema ist relevant, weil häufiger zu beobachten ist, dass Eltern ihr Kleinkind, welches bereits selbstständig und ohne Hilfe laufen kann, mit dem Kinderwagen in die Kindertagesstätte bringen bzw. es von dort abholen. Digitale Medien kommen immer früher und häufiger mit Kindern in Berührung, die tägliche Zeit an körperlicher Aktivität wird dagegen immer weniger. Ein weiterer Grund für Bewegungsmangel ist aber auch einfach das Unwissen oder Unbewusstsein der Relevanz der Bewegung. Die Liste der daraus resultierenden Folgen ist lang und nicht immer gleich ersichtlich, denn diese können sich auch erst im Erwachsenenalter bemerkbar machen. Seelische, geistige und körperliche Entwicklung des Kindes wird durch zu wenig Bewegung stark beeinflusst. Der wohl wichtigste Einfluss in der Entwicklung des Kindes sind die Eltern, beginnend bei den ersten Lebensmonaten ihrer Kleinen. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Erziehungsberechtigte über die Relevanz der Bewegung ausreichend informiert sind. Ziel dieser Untersuchung ist es, diese eventuelle Unkenntnis der Eltern über einen selbstständig erarbeiteten Fragebogen herauszufinden und auf die Wichtigkeit von Bewegung in der Theorie einzugehen. In der Praxis soll dieses mögliche Unbewusstsein durch Aufklärungsarbeit beseitigt werden (vgl. ZDF.de 2019: o.O.).
Konkret lautet zu dieser Hausarbeit die Forschungsfrage: „Wie bewusst ist Eltern die Bewegung ihres Kindes?“. Diese Frage soll im Verlauf der Studie beantwortet werden. In Anbetracht der aufgestellten Forschungsfrage, ergibt sich folgende Hypothese: „Wenn Eltern die Relevanz der Bewegung nicht bewusst ist, dann leidet die Entwicklung“.
Beginnend in der Theorie wird zunächst der Begriff "Bewegung" definiert. Da bei dieser Arbeit insbesondere die 3- bis 4-jährigen Kinder im Vordergrund stehen, wird auf dessen Bewegungsentwicklung im darauffolgenden Teil eingegangen.
„Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung aller personalisierten Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichwohl für jedes Geschlecht.
Anschließend werden die Folgen von mangelnder Bewegung noch einmal näher erläutert. In Kapitel drei geht es dann um die Förderung durch Bewegung. Hierbei werden der kognitive, sprachliche und soziale Aspekt beleuchtet. Im darauffolgenden Kapitel handelt es sich um das Forschungsdesign der Untersuchung, welches unter anderem die Methode und den Untersuchungsplan beinhaltet. Aufbauend darauf folgt dann die Interpretation und Darstellung der Befunde. Den Abschluss der Arbeit bildet eine prägnante Zusammenfassung.
2 Bewegung
Im folgenden Kapitel wird zunächst der Begriff „Bewegung“ kurz definiert. In den darauffolgenden Unterpunkten erhält der Leser einen Überblick über die Entwicklung der Bewegung bei 3- bis 4-jährigen Kindern und die daraus resultierenden Folgen bei Bewegungsmangel.
Vor allem in den ersten Lebensjahren spielt Bewegung eine ganz besondere Rolle. Kinder entdecken ihre Umwelt durch ständiges Experimentieren und Erproben. Der Mensch ist auf Bewegung angewiesen, denn sie beginnt schon im Mutterleib und endet erst mit dem Tod. Mit dem Begriff Bewegung kann das Individuum viele unterschiedliche Dinge verbinden. Laufen, Malen, Fußball spielen oder sogar Gefühle können als Bewegung verstanden werden (vgl. Zimmer 2014: S. 18 f). Kinder haben einen natürlichen, angeborenen Bewegungsdrang. Dieser fördert sowohl den geistig-seelischen Bereich als auch den körperlich-motorischen Bereich. Durch das aktiv sein entwickeln sie ihre Persönlichkeit (vgl. Grüger & Weyhe 2007: S. 4).
2.1 Definition "Bewegung"
Der Körper und die Gliedmaßen erzeugen Bewegung durch die Muskulatur. Diese führt zu einem Anstieg des Verbrauchs der Energie, welche über der Energie liegt, wenn der Körper in einem Ruhezustand ist. Das Bundesministerium für Gesundheit setzt Bewegung mit körperlicher Aktivität gleich (vgl. Bundesgesundheitsministerium.de 2017: S.20).
Auch Kurt Meinel (1998) definiert den Begriff Bewegung. Sie ist der äußere Bestandteil des menschlichen Handelns, die bei einem Wechsel des Ortes des Körpers und der Beziehung mechanischer Kräfte zwischen Leben und Umwelt erkennbar ist (vgl. Meinel 1998: S. 33).
2.2 Bewegungsentwicklung bei 3- bis 4-jährigen Kindern
Entwicklung ist immer gleichzusetzen mit einer Veränderung beim Kind. Die jeweiligen Schritte der Entwicklung bauen dabei aufeinander auf und setzen sich aus verschiedenen Faktoren zusammen. Dazu gehört zum einen der äußere Faktor, also die Umwelt und zum anderen der innere Faktor, wie zum Beispiel die genetischen Voraussetzungen. Aber auch das Kind allein fördert seine Entwicklung, durch Ausprobieren und Erkunden der Umwelt. Nicht alle Kinder durchlaufen dieselben Phasen der motorischen Entwicklung (vgl. Wilmes- Mielenhausen 2007: S. 11).
Im nächsten Abschnitt folgt ein Beispiel an Aufzählungen der Bewegungsentwicklung im dritten Lebensjahr von Brigitte Wilmes-Mielenhausen. „Laufen erlernen (beide Beine sind vom Boden abgehoben), Treppen steigen mit Wechselschritt, von Hindernissen frei auf- und absteigen, kurzfristiges Balancehalten und Balancieren, auf einem Bein stehen, Dreirad fahren, erstes Rollerfahren (ab ca. 3 Jahren) [...]“ (Wilmes-Mielenhausen 2007: S. 14).
Im vierten Lebensjahr können Kinder schon zwischen den verschiedenen Fortbewegungsarten, Gehen, Laufen und Rennen unterscheiden. Teilweisen wissen sie sogar die Größe eines Balls, sowie seine Flugbahn richtig einzuschätzen. Während die Wurftechnik im dritten Lebensjahr noch etwas unsicher ist, wird sie im vierten Lebensjahr dynamischer. Beim Werfen tritt das Kind nun schon einen Schritt nach vorne und holt mit einem Arm aus. Durch das Springen verbessert sich auch die Koordination und die Motorik (vgl. Familie.de 2019: o.O).
2.3 Folgen von Bewegungsmangel
Die immer stärker werdende Technisierung und Motorisierung schaden dem Kind bei der Entdeckung seines Körpers und seiner Umwelt. Handeln und Lernen werden beeinträchtigt, wenn die Heranwachsenden nicht genügend Möglichkeiten haben sich auszuprobieren. So werden wichtige Erfahrungen, die das Kind in dieser Zeit machen könnte, genommen (vgl. Zimmer 2013: S.13).
Auch Constanze Grüger und Susanna Weyhe betonen die Folgen der veränderten Lebensbedingungen. Verhaltensauffälligkeiten, Übergewicht und Störungen der sensorischen Verarbeitung sind Beispiele von Auswirkungen des Bewegungsmangels. Bewegungsräume müssen genutzt oder erneuert werden, damit diese Folgen nicht weiterhin zunehmen. Um sich gesund entwickeln zu können, brauchen Kinder sechs bis sieben Stunden Spiel und Bewegung pro Tag. Aktuelle Untersuchungen zeigen, dass es aber durchschnittlich nur zwei Stunden aktive Bewegung täglich sind. Eine Studie der Bundesarbeitsgemeinschaft von 1998 zeigt zum Beispiel, dass 20 bis 30% an Übergewicht leiden und 30 bis 40% Probleme mit der Koordination haben. Obwohl die Studie von 1998 ist, hat sie nicht an Bedeutsamkeit verloren. Kinder mit Koordinationsstörungen werden immer häufiger laut einer PISA-Studie, was sich vor allem in den Fächern wie Deutsch, Mathematik und Sport bemerkbar macht. Weiterhin zeigt bei Einschulungsuntersuchungen heutzutage bereits jedes dritte Kind Übergewicht auf. Eine weitere Untersuchung von 1993 zeigt, dass es einen Zusammenhang zwischen Bewegungsmangel und Unfällen gibt, denn 70% aller Stürze wurden mit motorischen Defiziten begründet. Elemente der Bewegung wie Gleichgewichtsfähigkeit, Kraft und Reaktion sind bei Kindern oftmals nicht altersentsprechend entwickelt (vgl. Grüger & Weyhe 2007: S. 4 f.).
Wenn Kinder in ihrer Bewegungsaktivität eingeschränkt sind, hat das Konsequenzen für den gesamten Prozess der Entwicklung des Kindes (vgl. Zimmer 2015: S.19).
3 Bewegung fördert
In diesem Kapitel wird die kognitive, sprachliche und soziale Entwicklung durch Bewegung näher beschrieben. Zuvor erhält der Leser einen kurzen Überblick über die allgemeine Förderung durch Bewegung, um die folgenden Kapitel besser nachvollziehen zu können.
Wenn sich Kinder bewegen, dann wird dadurch nicht nur ihr Selbstbewusstsein gefördert, sondern auch die Selbstständigkeit. Sie knüpfen Kontakte und beschäftigen sich außerdem mit ihrem eigenen Körper und der Umwelt (vgl. Wilmes-Mielenhausen 2007: S. 9). Das Auseinandersetzen mit dem Körper wiederum hilft dem Kind mit ihm richtig umgehen zu wissen und Signale korrekt wahrnehmen zu können. Die Heranwachsenden lernen durch Bewegung ihr Denken und Handeln zu reflektieren und auch nach Niederlagen nicht direkt aufzugeben (vgl. Zimmer 2015: S. 13). Bewegung ist ein wesentlicher Teil der Entwicklung des Kindes, denn durch das aktiv sein erschließen sie sich ihre Welt. Sie erfahren nicht nur ihre körperlichen Fähigkeiten, sondern lernen auch Grenzen kennen. Außerdem lernen sie physikalische Gesetzmäßigkeiten kennen, indem sie sich mit ihnen auseinandersetzen (vgl. Zimmer 2013: S. 11).
3.1 Kognitive Entwicklung durch Bewegung
Die kognitive Entwicklung beginnt schon bei der Geburt. Sie wird vor allem durch Erfahrungen in der Wahrnehmung und Bewegung beeinflusst. Deshalb wird Bewegung auch als Motor der Entwicklung bezeichnet, was auch für die kognitive Entwicklung gilt (vgl. Zimmer 2014: S. 47). Wichtig ist, dass Kinder aktiv sein müssen, um sich ihre Umwelt produktiv anzueignen. Dabei spielt das Interesse an der Sache eine große Rolle, denn nur so agieren Kinder ausdauernd (ebd.).
Renate Zimmer bringt zusätzlich Erkenntnisse aus der Hirnforschung und der kognitiven Entwicklungspsychologie mit ein, um die Relevanz der Bewegung für die kognitive Entwicklung zu unterstreichen. Damit Denkstrukturen und Wahrnehmungsleistungen sich gut entwickeln können, sind genügend Bewegungs- und Sinneserfahrungen nötig (vgl. Zimmer 2014: S. 48). Botenstoffe unterstützen die Bildung neuer synaptischer Verbindungen und fördern somit den Lernprozess des Kindes. Diese Botenstoffe bilden sich zunehmend durch das aktive Bewegen (vgl. Zimmer 2014: S. 51). Brigitte Wilmes-Mielenhausen vergleicht die kognitive Entwicklung durch Bewegung mit den Ästen und Zweigen eines Baumes. Umso aktiver ein Kind im Alltag ist, umso mehr Nervenverbindungen bilden sich im Gehirn und diese Nervenverbindungen verbessern das Lernvermögen (vgl. Wilmes-Mielenhausen 2007: S. 9).
Auch auf die materialen Erfahrungen geht Renate Zimmer ein. Mit materialen Erfahrungen sind die Erfahrungen mit physikalischen Phänomenen gemeint. Für die Kinder noch abstrakte Begriffe wie zum Beispiel Gleichgewicht oder Schwerkraft, sind direkt an das eigene Tun gebunden. Diese können ausschließlich durch die entsprechenden Bewegungstätigkeiten gewonnen werden. Durch veränderte Bewegungssituationen lernen Kinder sowohl Ursache als auch Wirkung, sowie deren Zusammenhänge kennen (vgl. Zimmer 2014: S. 52).
3.2 Sprachliche Entwicklung durch Bewegung
Kinder müssen in den ersten Lebensjahren verschiedene Entwicklungsaufgaben bewältigen. Eine davon ist der Erwerb der Sprache. Dabei spielt vor allem das sprachliche Umfeld eine besondere Rolle (vgl. Zimmer 2014: S. 92). Gute Voraussetzungen die Sprache zu erwerben ist der spielerische Umgang, das Nachahmen und das Ausprobieren. Unterstützt wird der Prozess durch Bewegung, denn Kinder können so ihre eigenen Erfahrungen machen (vgl. Zimmer 2019: S. 18). Bewegungserziehung kann sich in den ersten Lebensjahren eines Kindes positiv auf den Spracherwerb auswirken. Das Spiel ist dabei eine besondere Form bei der sowohl Bewegungs- als auch Sprachprozesse gefördert und gefordert werden (vgl. Zimmer 2019: S. 17). Das ein Ball rund ist und hochspringt, wenn man ihn fallen lässt, lernen die Heranwachsenden ausschließlich durch das eigene Erproben und dafür muss sich das Kind mit einem Ball beschäftigen. Bestimmte Begrifflichkeiten, die mit diesen Bewegungserfahrungen gewonnen werden, erweitern den Wortschatz des Kindes und erwerben die Grundlagen für das Verständnis sprachlicher Klassifizierungen (vgl. Zimmer 2019: S. 15).
3.3 Soziale Entwicklung durch Bewegung
Bereits in den ersten Lebensjahren werden die grundlegenden Voraussetzungen für soziales Handeln geschaffen. Mit anderen Menschen richtig umgehen zu wissen, deren Wünsche zu respektieren, gemeinsame Absprachen treffen oder eventuell eigene Vorschläge durchzusetzen sind Beispiele, die Kinder lernen (vgl. Zimmer 2015: S. 16). Eine wichtige Rolle für die Entwicklung der sozialen Kompetenz spielen die ersten Bindungserfahrungen, die Kinder in ihrem familiären Umfeld erlebt haben. Anschließende Lebensabschnitte werden durch die erworbenen Verhaltensmuster nicht selten beeinflusst (vgl. Zimmer 2014: S. 39). Zimmer (2014), sagte: „Bewegungsspiele bieten gute Möglichkeiten der Erprobung sozialer Kompetenzen, ohne dass dies von den pädagogischen Fachkräften als 'Training' oder bewusste Förderung verstanden werden muss.“ (S.43). Sie finden häufig mit mehreren Mitspielern statt. Dabei spielt man entweder mit- oder gegeneinander. Gegenseitige Hilfe oder auch Streitgespräche sind ebenfalls Teil von Bewegungsspielen. Daher sind Bewegungssituationen auch stets mit sozialen Lernprozessen verbunden (vgl. Zimmer 2015: S. 16). Bewegungsspiele beinhalten Regelungen und Abmachungen. Die entstehenden Konflikte können so über die Bewegung gelöst werden und bieten den Kindern gleichzeitig die Chance ihre Sozialkompetenz zu fördern (ebd.).
Auch Ungerer-Röhrich, Popp und Quante, sowie Jost und Beins weisen auf den sozialen Aspekt hin, der durch Bewegung gefördert wird.
Durch Vergleichen und sich aneinander Orientieren werden ebenfalls soziale Fähigkeiten gefördert (vgl. Ungerer-Röhrich, Popp & Quante 2016: S. 14). Bei Bewegungsaktivitäten werden soziale Erfahrungen schon in den ersten Lebensjahren gesammelt. Streitschlichtungsgespräche, gemeinsame Bewegungsabläufe und das Wahrnehmen anderer Kinder, bieten so Lernmöglichkeiten und schaffen Sozialkompetenz (vgl. Jost & Beins 2013: S. 13 f.).
4 Forschungsdesign der Untersuchung
Nachdem sich im ersten Teil der Arbeit mit der Theorie beschäftigt wurde, wird nun im folgenden Abschnitt der Hausarbeit der praktische Teil bearbeitet. Dafür werden in den kommenden Unterpunkten die Forschungsmethode, die Grundgesamtheit, die Samplestruktur, die Probanden und die Untersuchungsplanung dieser Arbeit erläutert. Dabei entstand zu Beginn folgende Forschungsfrage: Wie bewusst ist Eltern die Relevanz der Bewegung ihres Kindes? Die Hypothese, die dazu aufgestellt wurde, lautet: Wenn Eltern die Relevanz der Bewegung ihres Kindes nicht bewusst ist, dann leidet die Entwicklung.
4.1 Forschungsmethode
Für die Bearbeitung der Forschungsfrage wurde die Methode der qualitativen und quantitativen Forschung in Form eines Fragebogens genutzt. Diese Art der Methodentriangulation wurde auf Grund der Verbesserung der Validität verwendet. So können Differenzen der jeweils anderen Methode ausgeglichen werden. Der Fragebogen enthält sowohl offene als auch geschlossene Fragen. Denn so können die befragten Personen zwischen den vorgegebenen Antwortmöglichkeiten wählen, haben aber auch die Möglichkeit am Ende des Fragebogens eigene Antworten zu formulieren. Weiterhin beinhaltet der Fragebogen eine Skalierungsfrage bei dem die Probanden die Möglichkeit haben, ihre Antwort zwischen eins und zehn zu platzieren. Das Datenerhebungsinstrument ist standardisiert, damit die Objektivität vorhanden ist. Außerdem erhöht sich somit die Vergleichbarkeit zwischen den ausgefüllten Fragebögen. Bei den ersten beiden Fragen handelt es sich um Fragen zur Person. Danach folgt eine Erkundigung zur Anzahl der Kinder der Probanden. In der darauffolgenden Frage wünscht sich der Autor eine Auskunft zum Transport des Kindes zur Einrichtung. Die nächste Frage bezieht sich auf die persönliche Relevanz der Bewegung des Kindes. Um die individuelle Bewegung und die tägliche Bewegungszeit geht es in den folgenden drei Fragen. In der neunten Frage erkundigt sich der Autor nach Sportvereinen der Kinder und in der vorletzten Frage handelt es sich um eine Zukunftsfrage, bei der die Probanden entscheiden sollen, ob es möglich wäre mehr Bewegung in ihren Alltag zu integrieren. Zum Schluss haben die befragten Personen die Möglichkeit Wünsche, Anmerkungen oder Fragen selbstständig zu formulieren. Durch diese Vielfalt an Fragen kann herausgefunden werden, ob Eltern die Relevanz der Bewegung ihrer Kinder bewusst sind.
4.2 Grundgesamtheit, Samplestruktur, Probanden
Die Auswahl der Probanden erfolgte auf Grund der Forschungsfrage der Hausarbeit. Die Grundgesamtheit (N) bzw. die Population der Hausarbeit sind alle Eltern (Mütter und Väter), deren Kinder zwischen 3 und 4 Jahre alt sind und in der Kindertageseinrichtung „Kalis Kinderwelten“ in Rostock betreut werden. Dies sind auch gleichzeitig die Kriterien für die Auswahl der Probanden. Ansonsten gab es keine weiteren Berücksichtigungen bei der Auswahl der teilnehmenden Personen. Daraus ergibt sich eine Stichprobe von n=2. Damit die Validität der Daten gegeben ist, wurden insgesamt fünf Personen befragt, welches in der vorliegenden Abbildung der Samplestruktur sichtbar ist.
Abbildung 1: Samplestruktur
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Eigene Darstellung
4.3 Untersuchungsplanung
Nachdem sich für ein Thema entschieden wurde und die dazu passenden Forschungsfrage formuliert wurde, stellte sich zuerst die Frage nach einer geeigneten Forschungsmethode. Da der Autor sich für die Form des Fragebogens entschieden hatte, folgt im Anschluss darauf die Auseinandersetzung mit dem Inhalt des Fragebogens. Dafür ist es notwendig geeignete Fragen herauszuarbeiten, die bei dem Thema bzw. der Bearbeitung des Themas der Hausarbeit hilfreich sein können. Bevor der Fragebogen den Eltern ausgehändigt wurde, führte der Autor zunächst einen Pretest durch. Dieser half dabei, die eine oder andere Frage noch einmal umzuformulieren und so den Fragebogen zu optimieren. Veränderungen gab es bei den Fragen acht und neun. Hier wurden jeweils die Antwortmöglichkeiten um eine weitere ergänzt. Der Proband hat nach dem Pretest nicht mehr an der eigentlichen Befragung teilgenommen. Im Anschluss folgte dann die Aushändigung des Fragebogens, welcher möglichst innerhalb von einer Woche in anonymer Form ausgefüllt werden sollte. Es wurden insgesamt fünf Fragebögen ausgeteilt, die schon nach wenigen Tagen abgegeben wurden. Die Eltern legten die ausgefüllten Fragebögen in ein Fach, welches in der Garderobe der Kinder vorbereitet wurde. So konnte die Anonymität sowohl für den Autor als auch für die Eltern sichergestellt werden. Nach Rücksprache mit den Eltern, stellte das Ausfüllen der Fragebögen keinerlei Probleme dar.
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- Arbeit zitieren
- Laura Börger (Autor:in), 2019, Relevanz der Bewegung bei 3- bis 4-jährigen Kindern, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1021397
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