I. Konzeption für eine erlebnispädagogische Woche
Geplant ist das bauen von Naturunterkünften aus Baumstämmen, Ästen, Moos, Gras und Erde auf einem Campingplatz in Graal - Müritz an der Ostsee. Zum bauen dieser Unterkünfte dürfen nur Materialien aus der Natur verwendet werden. Die Werkzeuge sind beschränkt auf: Hämmer, Nägel, Seile, Schnur. Bäume dürfen hierfür nicht gefällt werden. Die so gebauten Unterkünfte sollen die Zelt für 1 bis 2 Nächte ersetzten. Sollte dies nicht gelingen oder aus anderen Gründen, wie zu schlechtes Wetter, nicht genügend Materialien oder undichter Bau der Naturunterkünfte (bei Regen) scheitern, werden die Zelte weiterhin genutzt. Zum bauen der Naturunterkünfte können sich auch mehrere Zeltteams zusammenschließen.
Im Vorfeld würden verschiedene organisatorische Dinge abgeklärt und sie wurden von den zuständigen Stellen genehmigt. Diese waren:
- Alle Schüler der FE 4 wurden in die Verpflegung gemeldet und mit der Truppenküchen wurde abgesprochen, dass für unsere Klasse Rohsortiment mitgegeben wird, welches alle Mahlzeit abdeckt.
- Jeder Teilnehmer bringt einen Schlafsack und eine Iso.-Matte mit.
- Zwei bis drei Schüler bilden jeweils ein Team, welches in einem Zelt schläft und die auch während der Woche als Team bestehen bleiben
- Jedes Team hat sich um ihr Zelt zu kümmern und um die anderen für die Woche notwendigen Materialien, wie Kocher, Grill, Besteck, Wasserkanister und Wasserflaschen, und diese mitzunehmen.
- Ein Bus wurde in Fahrbereitschaft bestellt und genehmigt, welcher uns nach Graal- Müritz auf einen Campingplatz bringt und am Freitag um 09:00 Uhr wieder abholt.
- Mit der Campingplatzleitung wurde unser Vorhaben, Naturunterkünfte zu bauen, abgesprochen und genehmigt.
- Aus der Schulwerkstatt werden Hämmer, Sägen und Nägel (100 mm) mitgenommen, eingekauft werden für jedes Team 100m Schnur und 20m Seil und 5 große Müllsäcke - diese Materialien werden von den Verantwortlichen der Tour mitgeführt und am Tag der Abreise an die Teams verteilt.
I.1. Konzept der Woche
Montag den 23.07.01:
- 07:30 Uhr Treffen in der Schule
- 07:40 Uhr Abholen und Verpacken der Verpflegung aus der Truppenküche
- ( Rohsortiment)
- 08:00 Uhr Verstauen der Rucksäcke und Materialien in den Bus
- 08:30 Uhr Abfahrt nach Graal - Müritz
- ca. 13:30 Uhr Ankunft auf dem Campingplatz in Graal - Müritz
- Campingplatzeroberung durch Säurebad
- von 13:30 Uhr bis 15:00 Uhr ; Aufbau der Zelte, Erkunden des Campingplatzes und der Umwelt
- im Anschluß findet das Briefing statt
- alle Teilnehmer sind mit dem Thema einverstanden und sind auch der Meinung, dass der Bau der Naturunterkünfte zu schaffen ist, egal wie das Wetter wird
- Nach dem Brie fing und der Klärung der Fragen steht der Rest des Tages und des Abends jeden zur seiner freien Verfügung
- Nach dem Abendessen folgt eine Reflexion (schriftlich oder mündlich)
Dienstag den 24.07.01:
- gegen 09:00 Uhr gemeinsames Frühstück
- danach Beginn der Suche nach geeignetem Baumaterial
- Mittagessen
- Sammeln von Baumaterial
- Vertrauensspiel - Vertrauensfall, Vertrauenswippe
- Abendessen
- Nachtwanderung mit 2x 15min. Pausen, eine am Strand der Ostsee und eine im Wald abgelegen vom Campingplatz
- Reflexion
- Freizeit
Mittwoch den 25.07.01:
- gegen 09:00 Uhr Frühstück
- nach Bedarf weitere Suche nach Baumaterial
- wer der Meinung ist das Baumaterial zusammen zu haben beginnt mit dem Bau der Naturunterkunft
- Mittagessen
- Weiterbau der Naturunterkünfte
- Volleyball spielen am Strand
- Besonderes Abendessen - jeder Sucht sich einen Partner, dem er sein gekochtes Essen blind füttert
- Reflexion des Tag und besonders des Abendessens
Donnerstag den 26.07.01:
- Geme insames Frühstück
- Fertigstellen der Naturunterkünfte
- Beziehen der Naturunterkünfte
- Mittagessen
- Aufbauen eines Lagerfeuers aus den restlichen Baumaterialien am Strand
- Abendessen am Strand bei Lagerfeuer und Reflexion des Tages
- Übernachten in den Naturunterkünft en
Freitag den 27.07.01:
- 07:00 Uhr gemeinsames, gemütliches Frühstück mit Reflexion und Transfer der Woche
- Packen der Sachen
- 09:00 Uhr Rückfahrt nach Berlin
- nach Ankunft fährt jeder nach Hause
I.2. Alternativen zum bauen der Naturunterkunft
Sollte es wider Erwarten dazu kommen, dass die Naturunterkünfte nicht gebaut werden können weil:
- die Materialien nicht ausreichen
- das Interesse der Teilnehmer verloren geht
- oder andere Gründe
habe ich folgende Alternativen geplant. Da nicht abzusehen ist, wann ich das Alternativprogramm benötige, habe ich mich entschieden für jeden Tag eine Alternative mitzunehmen. Diese sind im folgenden:
- Bauen eines großen Floßes *
- Schnitzeljagd in Rostock wo die Teilnehmer ausgearbeitete Fragen beantworten müssen
- Niedrigseilgarten mit Seilen, die Peter mitgebracht hat
* Für das Floß werden Bauma terialien aus dem Wald genutzt und als Auftriebskörper dienen wasserdichte Fässer, welche aus Berlin für das Campen mitgenommen wurden.
I.3. Begründung der Auswahl und der Projekte
Meiner Klasse Erlebnispädagogik zu vermitteln wird sicher etwas schwieriger als so eine Woche mit x-beliebigen Teilnehmern, da viele von uns sich mit dem Thema Erlebnispädagogik schon oft auseinandergesetzt haben und von daher schon mit einer gewissen Grunderwartung an diese Woche herangehen. Weiterhin musste ich mir darüber Gedanken machen, was ich den „Jungs “ noch bieten kann, ohne sie zu langweilen oder sie zu unterfordern. Meine Klasse ist eine sich gut kennende Klasse, die zum Grossteil auch schon die Stärken und Schwächen der Einzelnen kennt. Grund sind nicht zuletzt daran die Unterrichte wie Bewegungserziehung, Spielerziehung, Musikerziehung sowie die Klassenfahrt in den Spreewald mit erlebnispädagogischen Ansätzen.
Kennenle rnspiele würden ihren eigentlichen Zweck nicht mehr erfüllen sondern höchstens zu einer Stofferweiterung der Teilnehmer beitragen.
I.4. Warum habe ich mich für die Fahrt nach Graal - Müritz entschieden und warum für das Bauen von Naturunterkünften?
Der Campingplatz Graal - Müritz lieg mitten im Wald und direkt an der Ostsee. Also biete sich den Teilnehmern eine nicht alltägliche Umgebung und für einige vielleicht sogar das erste mal, dass sie diese Kombination (Wald plus See ) erleben. Man kann es auch noch anders ausdrücken; die sich so bietende Natur gibt einem das Gefühl von Freiheit, Weite, Fernweh, Ungebundenheit, Abenteuer, Stille und Ungezwungenheit. Dies sind für mich wichtige Faktoren für diese Woche, um die Teilnehmer aus ihren Betons ilos zu ho len. Sie solle n andere Reize auf sich wirken lassen als die Reizüberflutung durch die Medien und Umweltreize der Industriegesellschaft.
Zu dieser Lage des Campingplatzes kommt nun mein Vorhaben Naturunterkünfte mit den Teilnehmern zu bauen. Dadurch wird noch einmal der Teamgeist der Klasse gefördert. Der Bau der Unterkünfte wurde besonders gewählt, da eine Kanutour, die man sicher hätte machen können, schon durchgeführt wurde und somit der „Kick“ weg ist. Die Kosten sollten überschaubar bleiben und trotzdem sollte es eine Herausforderung an die Teilnehmer darstellen. Da ich meine Klasse kenne, bin ich mir ziemlich sicher, dass man sie nicht anleiten braucht sondern einfach vor eine Aufgabe stellen muss.
Der Montag soll eine Einstimmung auf die Woche sein ohne die Teilnehmer mit übermäßigen Sanktionen und Regeln zu belasten und sie somit einzuschränken. Die Mitnahme des Rohsortiments wurde von mir mit Absicht geplant um so eine wichtige und notwendige Aufgabe an die Teilnehmer zu stellen, wo es wiederum um Absprache innerhalb des Teams und der ganzen Teilnehmer geht. Sie müssen sich die Lebensmittel untereinander aufteilen und sicher sind auch Absprachen untereinander Notwendig, wer wann was kocht, um nicht Lebensmittel verfaulen zu lassen. Das gemeinsame Frühstück dient der Gruppendynamik und dem anbieten von Zeit um miteinander reden zu können. Pläne und Ideen können so ausgetauscht werden und der Erfo lg der Woche wird so für alle leichter erreichbar und das große Team, die Teilnehmer, werden so noch enger miteinander verbunden. Am Dienstag soll der Vertraue nsfall noch einmal das Vertrauen der einzelnen Teamer und allen Teilnehmern bestärken und kräftigen, damit auch die letzten Zweifel und Unsicherheiten genommen werden. Die Nachtwanderung mit den beschriebenen Pausen soll auf alle die Ruhe übertragen, die vom Wald und der See ausgehen. Des weiteren soll so Sensibilität für die Natur wieder geweckt werden, um so auch wieder mal die abgelegten und oft nicht mehr wahrgenommenen Reize zu aktivieren. Der Mittwoch ist ein Tag, wo manche anfangen ihre Unterkünfte zu bauen. Das Volleyballspiel soll uns von den Strapazen des Tages erholen. Das blinde essen ist wiederum eine vertrauensbildende Maßnahme, bei der man scho n mehr Vertrauen seinen Partners benötigt, ma n soll erst das Essen essen, welches der andere gekocht hat und man sieht nicht was und wie viel man in den Mund bekommt. Der zu fütternde Teilnehmer muss dem Fütternden soweit vertrauen, dass dieser genau weiß, wann der andere genug hat und wann er nicht mehr will. Man schult die Eigenwahrnehmung und die Fremdwahrnehmung. Das Fertigstellen der Naturunterkünfte und das Lagerfeuer, sowie das Übernachten in den Naturunterkünften stellt den Höhepunkt der Woche dar. Am Freitag gibt es noch ein gemeinsames Frühstück um die Woche ausklingen zu lassen und noch einmal die gesamte Woche zu reflektieren.
Die unter Punkt I. genannten Werkzeuge dienen ausschließlich dem Bau der Naturunterkünfte. Das Seil ist für das Abspannen des Daches gedacht und die Schnur zum verzurren der Stämme und Äste der Seitenwände. Die Säge ist zum bearbeiten der Naturmaterialien und die Nägel dienen dazu, um den Unterkünften einen Halt an den lebenden Bäumen zu geben und um tragende Stämme zu verbinden. Die Müllsäcke sind zum Transport von Moos und Erde gedacht. Erde und Moos können als Dichtmaterial für Dach und Wände verwand werden.
Die Mahlzeiten werden immer gemeinsam eingenommen um wie schon beschrieben die Gruppe mehrmals am Tag in einer ruhigen Minute miteinander reden zu können, Ideen auszutauschen und Fragen untereinander klären zukönnen. Die Reflexion dient der Aufarbeitung des Tages, es werden Stimmungen und Gefühle der Teilnehmer bekannt und man kann Schlussfolgerungen für den nächsten Tag ziehen. Jeder kann auf jeden eingehen und oft auch helfen. Die Reflexion kann in einer Runde mündlich stattfinden oder schriftlich. Bei den Teilnehmern würde ich die mündliche Form in einer Runde vorziehen, da sich alle gut kennen und es kaum noch Berührungsängste gibt.
II. Genaue Ausarbeitung des Donnerstag
Der Donnerstag beginnt wie jeder Tag mit dem Frühstück um 09:00 Uhr, welches die Teilnehmer wieder selber gemacht haben. Hierbei können noch Tipps und Tricks zum Hausbau ausgetauscht und verraten werden. Gegen 10:00 Uhr, nach dem Abwaschen und Aufräumen des Frühstückstisches beginnen die Teilnehmer damit, ihre Naturunterkünfte weiter zu bauen. Es sind drei größere Unterkünfte gebaut worden. An zwei Unterkünften werden die Dächer noch fertig gestellt und am dritten Haus wird der Eingangsbereich noch mit Schnur verzurrt.
Da hier nicht mehr alle Teilnehmer benötigt werden, wurden vier Teilnehmer - die sich freiwillig gemeldet haben- abgestellt um sich um das Mittagessen zu kümmern. Sie kochen Bratwurst mit Kartoffelpüree und Sauerkraut für alle Teilnehmer. Die Unterkünfte werden bis zum Mittagessen fertig und können schon bezogen werden. Die Zelte, welche sich unweit von den drei Unterkünften befinden bleiben stehen um auf Überraschungen vorbereitet zu sein (der Bau stürzt ein oder ein Wetterumschwung treibt die Teilnehmer in die Zelt zurück).Das Mittagessen, welches um 13:30 Uhr beginnt, findet wieder geschlossen vor den neuen Unterkünften stand. Im Anschluss an das Mittagessen wird von den Teilnehmern alles was zum Mittagessen genutzt wurde abgewaschen und weggeräumt. Die restlichen Baummaterialien werden eingesammelt und an den Strand gebracht, um dort das Lagerfeuer für den Abend aufzubauen. Die Teilnehmer haben sich entschieden das Abendessen zwar gemeinsam am Lagerfeuer einzunehmen, was auch so von mir gewollt ist, aber sie bereiten ihr Essen in den einzelnen Teams zu. So haben sich einige für Grillen entschieden, andere für Stockbrot oder für Backkartoffeln. Die Vorbereitung des Abendessens geschieht nach dem Aufbau des Lagerfeuers. Nachdem die Vorbereitung des Abendessens abgeschlossen sind und alle Teilnehmer sich am Lagerfeuer, welche noch nicht angezündet wurde, eingefunden haben, führen wir die Reflexion des Tages durch. Dazu haben wir uns alle an das Lagerfeuer gesetzt, so das sich jeder sehen kann und haben mit der Reflexion begonnen. Die Reflexion ist mit folgt Fragen aufgebaut:
- Wie fühle ich mich hier?
- Wie geht es mir in dem Gruppenrahmen?
- Ist die Tagesaktion für mich gut gewesen?
- Wie/ Was hätte man anders machen können?
- Freies Gespräch
Gegen 19:00 wird das Lagerfeuer angezündet und das Abendessen zubereitet. Der Abend klingt in einer geselligen Runde bei Spielen - wie Tabu und Scharade aus.
Eine geregelte Nachtruhe ist nicht vorgegeben, da alle Teilnehmer alt genug sind und eigenverantwortlich Handeln sollen und ich ihnen nicht vorschreiben will, wann sie ins Bett zu gehen haben.
II.1. Begründung der Planung
Der Tag wurde bewusst so von mir geplant, um den Teilnehmern nicht das Gefühl zu geben, dass ihnen alles vorgegeben wir. Ich gebe ihnen nur den Rahmen vor und die Richtung. Die Teams sollen sich untereinander verständigen, reden und selber Lösungswege suche und auch finden und diese versuchen dann umzusetzen. Nur wenn dies gar nicht gelingt, bin ich gewillt ihnen weiterzuhelfen, ohne ihnen den Lösungsweg vorzugeben. Ich gebe ihnen dann nur Denkanstöße um selber auf die Lösung zu kommen. Ganz wichtig ist, das sie als Team arbeiten und sich als Team verstehen und am Ende stolz darauf sind es gemeinsam geschafft zu haben, egal ob als Team oder alle Teilnehmer zusammen. Die Zeiten sind bewusst nur selten präzise von mir vorgegeben, da die Teilnehmen den Tag selber gestallten sollen um ihnen so den größt möglichen Raum zu geben und nicht alles vorzugeben. Die Übernachtung in den Naturunterkünften und das Lagerfeuer sollen den Höhepunkt der Woche bilden und gleichzeitig die Wochen ausklingen lassen. Das gemeinsame tägliche Essen dient der Gruppendynamik und dem anbieten von Zeit um miteinander reden zu können. Pläne und Ideen können so ausgetauscht werden und der Erfo lg des Tages wird so für alle leichter erreichbar und das große Team, die Teilnehmer, werden so noch enger miteinander verbunden. Die Reflexion ist bewusst auf den Abend gelegt worden, es gibt Zeit den Tag bewusst revue passieren zu lassen. Jeder soll sich hierbei noch einmal über den Tag Gedanken machen und es auch aktiv den anderen Teilnehmern mitteilen. Seine Gefühle, Meinungen und Stimmungen sollen allen bekannt gemacht werden ohne das er dafür verurteilt wird. Auc h Teilnehmer die sonst nicht so gut reden können oder nur selten die Möglichkeit sehen sic h Mitzuteilen haben hier die Aufmerksamkeit aller. Diese Aufmerksamkeit ist oft auch notwendig um Ding zu verarbeiten, auch nur durch das Mitteilen an andere.
III. Was unterscheidet meine Woche von einer x-beliebigen Freizeit - Woche und Warum?
Das Thema der Woche wurde nicht einfach von mir vorgegeben, sondern im Vorfeld mit den Teilnehmern besprochen und von ihnen ausgewählt. In meiner Planung gibt es ein Ziel, worauf wir alle hinarbeiten, wobei es nicht zwingend erreicht werden muss. Die Themenwahl ist Lebenssituation bezogen, denn wir sind unser ganzes Leben damit beschäftigt etwas aufzubauen, was uns das Leben eichter machen soll. Auch im „normalen“ Leben müssen oder sollten wir uns mit unseren Mitmenschen auseinandersetzen um so unser angestrebtes Ziel auf dem für uns einfachsten aber trotzdem für unser Ziel wirkungsvollsten Weg zu erreichen. Das Thema wurde von mir nicht willkürlich ausgedacht, um die Teilnehmer zu beschäftigen. Alle arbeiten auf das selbe Ziel hin, dadurch wird die Teamfähigkeit jedes einzelnen Teilnehmers geschult und gefördert. Die Teilnehmer werden mit manchen Aufgaben an die Grenze ihrer körperlichen und geistigen Belastbarkeit geführt, im Team jedoch wir ihnen schnell klar das es doch zu schaffen, wenn man darüber spricht und zu seinen Fehlern und Schwächen steht, man nennt dieses auch Selbstfindung und Selbstüberwindung. Die Kreativität der Teilnehmer wird dadurch gefördert, dass ihnen das Themas bekannt ist, jedoch nicht der Lösungsweg, welcher zum Ziel des Themas führt, man nennt es auch Selbstverwirklichung und Selbstorientierung. So zeigen sich die Teilnehmer selber neue Lösungswege, dadurch werden motorische und kognitive Fähigkeiten weiterentwickelt, Selbstorganisation. Die Reflexion dient den Teilnehmern dazu Fragen an sich selbst und an die Teilnehmer zu stellen, die ihnen helfen ihre Situation <auch von außen> zu betrachten. Der Transfer dient dazu, gelebtes und erlebtes auf den Lebensalltag zu beziehen.
IV. Die für mich wichtigsten Ziele der Erlebnispädagogik und warum sie es sind!
Es sind mehrere Ziele, die ich für besonders wichtig und anstrebenswert halt. Als erstes die Selbstfindung, wo jeder für sich erst einmal seine Stärken und Schwäche erkennen sollte um dann, wenn sie ihm bewusst sind, damit zu arbeiten und auch benennen zu können. Als zweiten wichtigen Punkt halte ich die Teamfähigkeit. Diese ist gerade in der heutigen
Häufig gestellte Fragen
Was ist das Hauptziel der erlebnispädagogischen Woche in Graal-Müritz?
Das Hauptziel ist der Bau von Naturunterkünften aus natürlichen Materialien wie Baumstämmen, Ästen, Moos, Gras und Erde. Die Unterkünfte sollen für 1-2 Nächte die Zelte ersetzen.
Welche Werkzeuge dürfen beim Bau der Naturunterkünfte verwendet werden?
Die Werkzeuge sind beschränkt auf Hämmer, Nägel, Seile und Schnur. Bäume dürfen nicht gefällt werden.
Was passiert, wenn der Bau der Naturunterkünfte scheitert?
Sollte der Bau scheitern, werden die Zelte weiterhin genutzt. Es gibt auch Alternativprogramme wie den Bau eines Floßes, eine Schnitzeljagd in Rostock oder einen Niedrigseilgarten.
Wie ist die Woche strukturiert (Montag bis Freitag)?
Montag: Anreise, Aufbau der Zelte, Briefing und Reflexion.
Dienstag: Suche nach Baumaterial, Vertrauensspiele, Nachtwanderung und Reflexion.
Mittwoch: Bau der Naturunterkünfte, Volleyball, besonderes Abendessen und Reflexion.
Donnerstag: Fertigstellung der Naturunterkünfte, Bezug der Unterkünfte, Lagerfeuer am Strand, Abendessen und Übernachtung in den Naturunterkünften.
Freitag: Gemütliches Frühstück, Reflexion, Packen und Rückfahrt nach Berlin.
Warum wurde Graal-Müritz als Ort für die Woche gewählt?
Der Campingplatz in Graal-Müritz liegt mitten im Wald und direkt an der Ostsee. Diese Kombination bietet eine ungewöhnliche Umgebung und ermöglicht es den Teilnehmern, der Reizüberflutung der Industriegesellschaft zu entkommen und andere Reize auf sich wirken zu lassen.
Welche Rolle spielt das Essen während der Woche?
Die Mahlzeiten werden gemeinsam eingenommen, um die Gruppendynamik zu fördern und Zeit für Gespräche, Ideenaustausch und Klärung von Fragen zu bieten. Die Teilnehmer teilen sich die Lebensmittel auf und sprechen sich ab, wer wann was kocht.
Was ist der Zweck der Reflexion am Ende jedes Tages?
Die Reflexion dient der Aufarbeitung des Tages. Stimmungen und Gefühle der Teilnehmer werden bekannt, und Schlussfolgerungen für den nächsten Tag können gezogen werden. Jeder kann auf jeden eingehen und oft auch helfen.
Was unterscheidet diese erlebnispädagogische Woche von einer üblichen Freizeitwoche?
Das Thema der Woche wurde im Vorfeld mit den Teilnehmern besprochen und von ihnen ausgewählt. Es gibt ein gemeinsames Ziel (Bau der Naturunterkünfte), auf das alle hinarbeiten. Die Teamfähigkeit wird geschult und gefördert, und die Teilnehmer werden an die Grenze ihrer körperlichen und geistigen Belastbarkeit geführt.
Welche Ziele der Erlebnispädagogik sind besonders wichtig?
Die wichtigsten Ziele sind Selbstfindung, Teamfähigkeit, Gruppendynamik, Reflexion und Transfer des Erlebten auf den Alltag.
Wie wird der Donnerstag genau gestaltet?
Am Donnerstag steht das Fertigstellen der Naturunterkünfte im Vordergrund, gefolgt von der Vorbereitung des Mittagessens durch ein freiwilliges Team. Nach dem Mittagessen werden die restlichen Baumaterialien zum Strand gebracht, um das Lagerfeuer vorzubereiten. Die Reflexion findet am Lagerfeuer statt und der Abend klingt in einer geselligen Runde aus.
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- Olaf Halko (Author), 2001, Konzeption einer erlebnispädagogischen Woche mit Begründung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/102154