Sitte, Moral oder nur Unglück – zwischen diesen drei Polen changiert die Antwort auf die Frage, was sich hinter Emilias Tod verbirgt. Hätte es denn nicht anders kommen können? Hierbei handelt es sich um Figuren in lösbaren Konflikten, deren Lösung misslingt – das beschreibt das bürgerliche Trauerspiel „Emilia Galotti“ von Gotthold Ephraim Lessing, das 1772 zuerst aufgeführt wurde. Es handelt von der Bürgerstochter Emilia; ihre Hochzeit mit dem Grafen Appiani steht an, jedoch hat auch der Prinz Interesse an ihr. Um die Hochzeit zu sabotieren, spielt sein Kammerherr Marinelli falsche Karten aus, in dessen Folge Appiani stirbt. Emilia ist nun in der Gewalt des Prinzen und sieht nur eine Möglichkeit, um der Situation zu entkommen: den Freitod.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zwischen Zwangsläufigkeit und Zufall
- Das Fundament der Eskalation von der höfischen Seite
- Das Fundament der Eskalation von der bürgerlichen Seite
- Das Treffen des Prinzen mit Emilia
- Die Eskalation
- Emilias Tod
- Darstellung der Alternativlosigkeit
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert Lessings bürgerliches Trauerspiel „Emilia Galotti“ und untersucht die Frage, ob Emilias Tod ein Akt sittlicher Autonomie, ein kommunikatives Missverständnis oder ein tragischer Zufall ist. Dabei wird der Fokus auf die Darstellung der Alternativlosigkeit gelegt, die Emilia in ihrem Handeln gefangen hält.
- Die Rolle des Prinzen Hettore Gonzaga und sein Einfluss auf die Eskalation
- Die Bedeutung der Personenkonstellation und ihre Auswirkungen auf die Handlung
- Die Darstellung von Macht und Moral im Kontext der bürgerlichen Gesellschaft
- Die Rolle der Kommunikation und des Missverständnisses im Dramenverlauf
- Emilias Selbsttötung als Akt der Selbstbestimmung oder als Folge der Umstände
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik von Emilias Tod ein und stellt die zentralen Fragen des Dramas vor. Kapitel 2 analysiert die Eskalation der Handlung aus der Perspektive der höfischen und bürgerlichen Akteure. Dabei wird insbesondere auf die Rolle des Prinzen, des Kammerherrn Marinelli und der Familie Galotti eingegangen. Kapitel 3 beleuchtet die Darstellung der Alternativlosigkeit in der Handlung und zeigt auf, warum Emilia in ihrer Situation keine andere Wahl zu haben scheint. Abschließend fasst das Fazit die wichtigsten Erkenntnisse der Analyse zusammen und stellt die Bedeutung des Dramas für die literarische Epoche der Aufklärung heraus.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter dieser Analyse sind „Emilia Galotti“, „bürgerliches Trauerspiel“, „Alternativlosigkeit“, „Selbsttötung“, „Macht“, „Moral“, „Kommunikation“, „Missverständnis“, „Personenkonstellation“, „höfische Gesellschaft“, „bürgerliche Gesellschaft“, „Aufklärung“. Das Drama beschäftigt sich mit den zentralen Themen der Aufklärung und der Konflikte zwischen Individuum und Gesellschaft, Freiheit und Determinismus, sowie Liebe und Tod.
- Quote paper
- Melina Boll (Author), 2021, Emilia Galotti - Wird ihr Tod als alternativlos dargestellt?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1021802