Nach der Entdeckung Amerikas wurde Europa zu einem Kontinent der Auswanderer.
Mehr als 50 Millionen Europäer siedeltenim 19.und frühen20. Jahrhundert nach Amerika um. Unter ihnen waren auch ca. 7 Millionen Deutsche. Die Auswanderer waren politische und religiöse Dissidenten, Abenteurer, Arme und Besitzlose. Viele von ihnen brachtenes in der neuen Welt zu Wohlstand.Aufgrund der unterschiedlichen historischen Erfahrungen mit der Migration zwischen Amerika und Europa erklärt sich die transatlantische Diskrepanz. Das soll heißen, dass die Europäer der Einwanderung skeptisch bis ablehnend gegenüber stehen. In den USA und in Kanada gelten trotz aller Probleme Zuwanderer als Bereicherung. Erst nach 1945 wurden die meisten westeuropäischen Länder Ziele der Zuwanderer, wie zum Beispiel die Flüchtlinge und Vertriebenen aus den östlichen europäischen Ländern. Danach folgten die Heimkehrer aus den Kolonialgebieten und ab Mitte der 50er Jahre die Einwanderung der sogenannten Gastarbeiter. Insbesondere in den 60er und 70er Jahren wurden mehrere Millionen Gastarbeiter aus den Mittelmeerländern nach Westeuropa und nach Deutschland geholt.
Allerdings zieht die Anwerbung einer so großen Zahl von Arbeitskräften Probleme nach sich. Da am Anfang niemand, weder die Deutschen noch die Gastarbeiter mit einem dauerhaften Verbleib rechneten, bemühte sich auch anfänglich niemand um Integration.
Viele der Gastarbeiter sind auch aufgrund wirtschaftlicher Interessen der Betriebe in Deutschland geblieben, so dass sich die Bundesrepublik über Familiennachzug Gedanken machen musste. Die Folge sind heute noch zu spüren. Viele der Arbeitsmigranten und ihre Kinder sind auch heute noch keine vollwertigen Mitglieder unserer Gesellschaft. In Deutschland sind sie meist nach wie vor Staatsbürger ihres Herkunftslandes, heiraten oft untereinander, sprechenzum Teilunzureichend deutsch und sind im Vergleich häufiger arbeitslos.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Einwandererkolonie nach Heckmann
- Binnenintegration nach Elwert
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Begriff der „Einwandererkolonie“ und des „Ghettos“ im Kontext der Migrationssoziologie. Sie analysiert zwei unterschiedliche Ansätze, die Einwandererintegration in Deutschland beschreiben und beleuchtet deren Gemeinsamkeiten und Unterschiede.
- Der Begriff der Einwandererkolonie nach Heckmann
- Die Binnenintegration nach Elwert
- Die Problematik der räumlichen Segregation
- Die Rolle von sozialen und kulturellen Strukturen in der Einwandererintegration
- Die Herausforderungen der Integration von Einwanderergruppen in Deutschland
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die Problematik der Einwanderung und Integration in Deutschland vor und setzt den Fokus auf die historische Entwicklung der Einwanderungswellen. Sie beschreibt die transatlantische Diskrepanz in der Wahrnehmung von Einwanderern und hebt die Unterschiede zwischen den Erfahrungen in Europa und den USA hervor. Die Einleitung führt auch die beiden zentralen Konzepte der Arbeit, die „Einwandererkolonie“ nach Heckmann und die „Binnenintegration“ nach Elwert, ein.
Die Einwandererkolonie nach Heckmann
Dieses Kapitel analysiert Heckmanns Konzept der „Einwandererkolonie“ und dessen Bezug zur Debatte um die Ghettoisierung in Deutschland. Es beleuchtet die Entstehung des Begriffs „Ghetto“ und dessen ambivalente Bedeutung. Heckmann argumentiert, dass räumliche Segregation eine Voraussetzung für die Entwicklung eines eigenen sozialen Systems von Einwanderergruppen sein kann. Das Kapitel untersucht, wie sich die Einwandererbevölkerung durch die Bildung eigener Institutionen und Gemeinschaften organisieren kann. Es beleuchtet die Rolle von Kirchengemeinden, Schulen und Vereinen in der Bewahrung der kulturellen Identität und der Integration in die deutsche Gesellschaft.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Themen der Migrationssoziologie, insbesondere mit den Begriffen der Einwandererkolonie, des Ghettos und der Binnenintegration. Sie beleuchtet die Problematik der räumlichen Segregation und die Bedeutung von sozialen und kulturellen Strukturen für die Integration von Einwanderergruppen. Die Analyse basiert auf den Werken von Heckmann und Elwert und untersucht die Herausforderungen der Integration von Ausländern in Deutschland.
- Arbeit zitieren
- Eva-Maria Müller (Autor:in), 2000, Zum Begriff der Einwandererkolonie und des Ghettos - ein Kurzvortrag, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/10223