In der freien Wirtschaft haben Beschäftigte stets die Möglichkeit, ihr Gehalt zu verhandeln, sofern dieses nicht durch Tarife begrenzt ist. Bei tarifgebundenen Arbeit- bzw. Dienstgebern gestaltet sich der Sachverhalt anders: Hier ist für jeden einsehbar, wie hoch das monatliche Einkommen sein soll. Dies ist auch bei dem Deutschen Caritasverband e.V. der Fall – das Tarifwerk der Caritas besagt, wieviel ein jeder innerhalb der Arbeitsvertragsrichtlinien zu verdienen hat.
Doch was passiert, wenn ein Arbeitgeber seine Mitarbeitenden bewusst rechtsfehlerhaft in eine Tarifgruppe einstuft? Welche Möglichkeiten haben die Beschäftigten in Zusammenarbeit mit der Mitarbeitervertretung, um Ihre Ansprüche durchzusetzen? Und wie können sie ihre Ansprüche auch ohne Rechtsstreit geltend machen?
Der Autor Johann Grimmer beleuchtet die Problematik des Zustimmungsverfahrens der Mitarbeitervertretungen bei Eingruppierungen von Mitarbeitenden innerhalb des Tarifwerks der Caritas. Anhand des Zustimmungsverfahrens der Mitarbeitervertretung zeigt er auf, wo die Grenzen der Mitwirkung beginnen und wo sie enden. Grimmer möchte seiner Leserschaft helfen, ein wenig Sicherheit zur Frage der Eingruppierung zu erlangen und aufzeigen, welche Möglichkeiten bestehen, den Dienstgebern bei einer falschen Eingruppierung entgegenzutreten.
Inhaltsverzeichnis
- A. Einleitung
- B. Caritas Tarifwerk
- I. Grundordnung
- II. Der Dritte Weg
- III. Die Arbeitsrechtliche Kommission
- IV. Arbeitsvertragsrichtlinien (AVR)
- V. Vergütungsgruppen
- C. Dienstvertrag
- I. Dienstgeber
- II. Eingruppierung
- III. Bezugnahme zur Grundordnung
- IV. Bezugnahme zu den Arbeitsvertragsrichtlinien
- D. Arbeitnehmervertretung
- I. Mitarbeitervertretung
- II. Die Mitarbeitervertretungsordnung
- III. Zustimmungsverfahren
- 1. Einstellungen
- 2. Eingruppierungen
- 3. Einwendungen bei Eingruppierungen
- E. Problemfelder der Eingruppierung
- I. Dienstgeber folgt Einschätzung der MAV
- II. Dienstgeber lädt zur Einigung
- 1. Einigung ist erfolgreich
- 2. Einigung scheitert
- III. Dienstgeber tritt von der Maßnahme zurück
- 1. Norm und Normzweck
- 2. Rechtsmissbrauch des Dienstgebers
- 3. Zivilrechtliche Ansprüche
- a) Anspruch auf Hauptvertrag
- b) Ansprüche aus Culpa in Contrahendo
- IV. Kirche und ihre weltlichen Gebote
- 1. Universales kirchliches Recht
- 2. Partikulares Kirchenrecht
- 3. Siebtes Gebot - Du sollst nicht stehlen
- 4. Grundordnung – Loyalitätsobliegenheiten
- F. Mitarbeiterseitige Lösungsansätze
- I. Rückblick
- II. Problem- bzw. Fragestellung
- 1. Prüfung des Anspruches
- 2. Ansprüche durchsetzen / Zweck
- a) MAV - Beschwerde an Dienstgeber
- b) Mitarbeitende - Ansprüche durchsetzen
- aa) Anspruch wird geltend gemacht
- bb) Individualschlichtung
- cc) Klage
- dd) Katholische Arbeitnehmer-Bewegung
- ee) Abtretung der Forderung
- 3. Flussdiagramm
- G. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Buch zielt darauf ab, Mitarbeitenden im Caritas-Bereich mehr Sicherheit im Umgang mit Eingruppierungsfragen zu vermitteln und mögliche Wege aufzuzeigen, um bei ungerechter Vergütung gegen den Dienstgeber vorzugehen. Es beleuchtet die rechtlichen Rahmenbedingungen und bietet praktische Lösungsansätze.
- Gerechte Vergütung von Mitarbeitenden im Caritas-Bereich
- Auslegung und Anwendung des Caritas-Tarifwerks
- Rechte und Möglichkeiten der Arbeitnehmervertretung
- Konfliktlösung bei Eingruppierungsproblemen
- Rechtliche und ethische Aspekte der Arbeitsbedingungen in kirchlichen Einrichtungen
Zusammenfassung der Kapitel
A. Einleitung: Die Einleitung führt in die Problematik der korrekten Eingruppierung und Vergütung von Mitarbeitenden im Caritas-Bereich ein. Sie betont die Bedeutung der gerechten Entlohnung und verweist auf die oft schwierige Handhabung des Caritas-Tarifwerks und der damit verbundenen rechtlichen Aspekte. Der Autor beschreibt seine Motivation, dieses Thema zu bearbeiten, basierend auf seinen Erfahrungen als Arbeitnehmervertreter.
B. Caritas Tarifwerk: Dieses Kapitel beschreibt das Caritas-Tarifwerk, seine Grundordnung, den „Dritten Weg“, die Arbeitsrechtliche Kommission und die Arbeitsvertragsrichtlinien (AVR). Es beleuchtet die Struktur des Tarifwerks und die Bedeutung der Vergütungsgruppen für die korrekte Eingruppierung. Es analysiert die verschiedenen Komponenten des Systems und wie sie zusammenwirken, um die Vergütung von Mitarbeitern zu bestimmen. Der Fokus liegt auf der Systematik und den Grundprinzipien des Tarifwerks.
C. Dienstvertrag: Dieses Kapitel befasst sich mit dem Dienstvertrag, insbesondere den Rollen von Dienstgeber und Arbeitnehmer und der entscheidenden Rolle der Eingruppierung. Es untersucht die Bezugnahmen auf die Grundordnung und die Arbeitsvertragsrichtlinien im Kontext des Dienstvertrages, und zeigt die rechtlichen Verbindungen zwischen diesen Dokumenten und den Pflichten und Rechten der Vertragsparteien auf. Die Bedeutung einer korrekten Eingruppierung als Kernbestandteil eines fairen Dienstvertrages wird hervorgehoben.
D. Arbeitnehmervertretung: Dieses Kapitel erläutert die Rolle der Mitarbeitervertretung (MAV) und deren Bedeutung im Prozess der Eingruppierung. Es beschreibt die Mitarbeitervertretungsordnung, das Zustimmungsverfahren der MAV bei Einstellungen und Eingruppierungen und die Möglichkeit von Einwendungen gegen Eingruppierungen. Der Fokus liegt auf der Mitbestimmung der MAV und den Mechanismen, die zur Durchsetzung der Arbeitnehmerrechte eingesetzt werden können.
E. Problemfelder der Eingruppierung: Dieses Kapitel beschreibt typische Probleme, die bei der Eingruppierung auftreten können, wie z.B. den Umgang mit unterschiedlichen Einschätzungen durch Dienstgeber und MAV. Es analysiert verschiedene Konfliktlösungsszenarien, von der Einigung bis hin zu zivilrechtlichen Ansprüchen, und beleuchtet die rechtlichen Grundlagen und Möglichkeiten, die den Betroffenen zur Verfügung stehen. Der ethische Aspekt, insbesondere im Kontext der kirchlichen Werte, wird ebenfalls angesprochen.
F. Mitarbeiterseitige Lösungsansätze: Dieses Kapitel bietet einen Überblick über die Möglichkeiten, die Mitarbeitenden haben, um ihre Ansprüche auf eine korrekte Eingruppierung durchzusetzen. Es beschreibt verschiedene Wege, von der Beschwerde bei der MAV bis hin zu einer Klage, und beleuchtet die Vor- und Nachteile der einzelnen Vorgehensweisen. Ein Flussdiagramm visualisiert den Entscheidungsprozess und die möglichen Handlungsschritte.
Schlüsselwörter
Caritas-Tarifwerk, Arbeitsvertragsrichtlinien (AVR), Eingruppierung, Vergütung, Mitarbeitervertretung (MAV), Dienstvertrag, Arbeitnehmerrechte, Konfliktlösung, kirchliches Arbeitsrecht, Rechtsmissbrauch.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Caritas-Tarifwerk und Eingruppierung
Was behandelt dieses Dokument?
Dieses Dokument bietet einen umfassenden Überblick über das Caritas-Tarifwerk, die damit verbundenen Eingruppierungsfragen und mögliche Konfliktlösungsansätze. Es richtet sich an Mitarbeitende im Caritas-Bereich und beleuchtet rechtliche und ethische Aspekte.
Was ist der Inhalt des Caritas-Tarifwerks?
Das Caritas-Tarifwerk wird detailliert beschrieben, inklusive Grundordnung, „Drittem Weg“, Arbeitsrechtlicher Kommission und Arbeitsvertragsrichtlinien (AVR). Der Fokus liegt auf der Struktur, den Vergütungsgruppen und der korrekten Eingruppierung von Mitarbeitern.
Welche Rolle spielt der Dienstvertrag?
Der Dienstvertrag wird im Kontext des Caritas-Tarifwerks analysiert, wobei die Rollen von Dienstgeber und Arbeitnehmer sowie die Bedeutung der korrekten Eingruppierung im Dienstvertrag hervorgehoben werden. Die Bezugnahme auf die Grundordnung und die AVR im Dienstvertrag wird erklärt.
Welche Bedeutung hat die Arbeitnehmervertretung (MAV)?
Die Rolle der Mitarbeitervertretung (MAV) und ihre Mitbestimmungsrechte bei Einstellungen und Eingruppierungen werden detailliert dargestellt. Das Zustimmungsverfahren der MAV und die Möglichkeit von Einwendungen gegen Eingruppierungen werden erklärt.
Welche Problemfelder gibt es bei der Eingruppierung?
Das Dokument beschreibt typische Probleme bei der Eingruppierung, wie z.B. unterschiedliche Einschätzungen von Dienstgeber und MAV. Verschiedene Konfliktlösungsszenarien werden analysiert, von der Einigung bis hin zu zivilrechtlichen Ansprüchen, einschließlich der ethischen Aspekte im kirchlichen Kontext.
Welche Lösungsansätze gibt es für Mitarbeiter?
Für Mitarbeiter werden verschiedene Möglichkeiten aufgezeigt, ihre Ansprüche auf eine korrekte Eingruppierung durchzusetzen. Dies reicht von der Beschwerde bei der MAV bis hin zu einer Klage. Ein Flussdiagramm visualisiert den Entscheidungsprozess und die möglichen Handlungsschritte.
Welche Schlüsselbegriffe sind wichtig?
Wichtige Schlüsselbegriffe umfassen: Caritas-Tarifwerk, Arbeitsvertragsrichtlinien (AVR), Eingruppierung, Vergütung, Mitarbeitervertretung (MAV), Dienstvertrag, Arbeitnehmerrechte, Konfliktlösung, kirchliches Arbeitsrecht und Rechtsmissbrauch.
Wer ist die Zielgruppe dieses Dokuments?
Die Zielgruppe sind Mitarbeitende im Caritas-Bereich, die mehr Sicherheit im Umgang mit Eingruppierungsfragen und Konfliktlösungen benötigen.
Welche Ziele verfolgt dieses Dokument?
Das Dokument zielt darauf ab, Mitarbeitenden mehr Sicherheit im Umgang mit Eingruppierungsfragen zu vermitteln und Wege aufzuzeigen, um bei ungerechter Vergütung vorzugehen. Es beleuchtet die rechtlichen Rahmenbedingungen und bietet praktische Lösungsansätze.
- Arbeit zitieren
- Johann Grimmer (Autor:in), 2021, Problematik des Zustimmungsverfahrens der Mitarbeitervertretungen. Eingruppierungen von Mitarbeitenden innerhalb des Tarifwerks der Caritas, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1022447