In der wissenschaftlichen Arbeit sollen Figurationen männlicher Adoleszenz und Bindungsstörung in den Romanen „Come Dio Comanda“ (2015) und „Io e te“ (2012) des italienischen Schriftstellers Niccolò Ammaniti herausgearbeitet werden.
Es werden nun die beiden Romane nacheinander auf die adoleszenten Charaktere und ihre Jugendprobleme hin untersucht sowie die auftretenden Bindungsstörungen, ihre Ursachen und mögliche Auswirkungen herausgearbeitet. Am Ende werden die beiden Werke auf die eben genannten Punkte hin verglichen und ein Fazit gezogen.
Neben einigen entwicklungspsychologischen Quellen soll auch der Ratgeber „Nel nome del figlio“, den Ammaniti mit seinem Vater Massimo Ammaniti geschrieben hat, weitere Anhaltspunkte beitragen. Der Ratgeber ist für Eltern adoleszenter Söhne und Töchter verfasst und soll helfen, die typischen Schwierigkeiten im Umgang mit Pubertierenden zu vermindern und die Beweggründe der Jugendlichen nachvollziehbar zu machen. Eine besondere Rolle spielt hierbei das Verhältnis zu den Eltern, das oft der Auslöser für eine Bindungsstörung ist. Die genutzten Quellen sind allesamt der psychologischen und sozialen Erforschung der Jugend als entwicklungspsychologisch relevanter Phase des Lebens gewidmet. Sie sollen dazu dienen, das Verhalten der Protagonisten in den Romanen erklärbar zu machen und so eine Interpretation zu generieren.
Inhalt
1. Fragestellung und Methodologie
2. Come Dio comanda
2.1 Handlung
2.2 Adoleszenter Charakter
2.2.1 Der eigene Körper
2.2.2 Das andere Geschlecht
2.2.3 Schule
2.3 Jugendprobleme
2.3.1 Illegale Aktionen
2.3.2 Rinos Erziehungsmaßnahmen
2.3.3 Sein und Schein
2.4 Bindungsstörung
2.4.1 Bindung zur Mutter
2.4.2 Die Rolle von Peppina
2.4.3 Die ambivalente Bindung zum Vater
2.5 Erwachsenwerden Cristianos:
2.5.1 Schlüsselszene in der Beziehung zum Vater
2.5.2 Wandlung zum Erwachsenen durch Übernahme von Verantwortung
2.5.3 An der Schwelle zwischen Kind und Erwachsenem
2.5.4 Rinos Omnipräsenz und seine Rolle als Vorbild
2.5.5 Stellung beziehen
3. Io e te
3.1 Handlung
3.2 Adoleszenter Charakter
3.2.1 Der eigene Körper
3.2.2 Das andere Geschlecht
3.3 Jugendprobleme
3.3.1 Keine typischen Jugendprobleme
3.3.2 Narzisstische Störung
3.3.3 Keine Ablösung von der Mutter
3.3.4 Kein Anschluss an Gleichaltrige
3.3.5 Schule
3.3.6 Die Lüge
3.4 Bindungsstörung
3.4.1 Bindung zur Mutter
3.4.2 Bindung zum Vater
3.4.3 Brüche in der Eltern-Kind-Beziehung
3.4.4 Bindung zu Olivia
3.5 Erwachsenwerden Lorenzos
3.5.1 Verantwortung für Olivia
3.5.2 Metageschichte
3.5.3 Vorbild Mutter
3.5.4 Ursache der Bindungsstörung
3.5.5 Absprung ins Erwachsenenleben
4. Parallelen und Unterschiede in Io e te und Come Dio comanda
4.1 Umfeld und Lebenssituation
4.2 Schule und Bildung
4.3 Determiniertheit versus Offenheit
4.4 Bindungsstörung
4.5 Kognitiver und körperlicher Entwicklungsstand
4.6 Abhängigkeitsverhältnisse
4.7 Wandlung zum Erwachsenen
4.8 Sprachliche Vergleichspunkte
5. Fazit
6. Literatur
6.1 Primärliteratur
6.2 Sekundärliteratur
6.3 Internetquellen
1. Fragestellung und Methodologie
Die Adoleszenz und die sich ergebenden Probleme der Jugendlichen in dieser Phase sind ein häufig behandeltes Thema in der Literatur. Die Schwelle zum Erwachsensein stellt einige Aufgaben, die die Adoleszenten meistern müssen. So bestimmt Farin in seiner Abhandlung über die Jugend die zu bewältigenden Schritte wie folgt:
In ihr [der Adoleszenz] sollten die schulische und berufliche Ausbildung sowie die Ablösung von der Herkunftsfamilie erfolgen, der zukünftige Erwachsene sollte seine neuen Rollen als ,autonome‘ Produktions- und Konsumeinheit, als Sexualpartner und politisch-religiös-ideologisch integrierte Mitbürger erlernen.1
Auch Niccolò Ammaniti beschäftigt sich als moderner italienischer Schriftsteller mit den Problemen adoleszenter Jugendlicher, die als Protagonisten in seinen Romanen auftreten. Besonders wichtig ist dabei die Rolle des sozialen Umfeldes in der Entwicklung der Jugendlichen. So spielen in beiden zu untersuchenden Romanen männliche Jugendliche die Hauptrolle, die als Einzelkinder aufwachsen. Die jeweiligen Familienkonstellationen sind allerdings sehr verschieden und ergeben jeweils spezifische Probleme, welche teilweise auf Bindungsstörungen im Verhältnis zu bestimmten Bezugspersonen zurückzuführen sind. Die Bindungsstörungen werden neben den männlichen Protagonisten Teil der Untersuchung sein.
In der folgenden wissenschaftlichen Arbeit sollen Figurationen männlicher Adoleszenz und Bindungsstörung in den Romanen Come Dio Comanda (2015) und Io e te (2012) des italienischen Schriftstellers Niccolò Ammaniti herausgearbeitet werden.
Neben einigen entwicklungspsychologischen Quellen soll auch der Ratgeber Nel nome del figlio, den Ammaniti mit seinem Vater Massimo Ammaniti geschrieben hat, weitere Anhaltspunkte beitragen. Der Ratgeber ist für Eltern adoleszenter Söhne und Töchter verfasst und soll helfen, die typischen Schwierigkeiten im Umgang mit Pubertierenden zu vermindern und die Beweggründe der Jugendlichen nachvollziehbar zu machen. Eine besondere Rolle spielt hierbei das Verhältnis zu den Eltern, das oft der Auslöser für eine Bindungsstörung ist. Die genutzten Quellen sind allesamt der psychologischen und sozialen Erforschung der Jugend als entwicklungspsychologisch relevanter Phase des Lebens gewidmet. Sie sollen dazu dienen, das Verhalten der Protagonisten in den Romanen erklärbar zu machen und so eine Interpretation zu generieren.
Es werden nun die beiden Romane nacheinander auf die adoleszenten Charaktere und ihre Jugendprobleme hin untersucht, sowie die auftretenden Bindungsstörungen, ihre Ursachen und mögliche Auswirkungen herausgearbeitet. Am Ende werden die beiden Werke auf die eben genannten Punkte hin verglichen und ein Fazit gezogen.
2. Come Dio comanda
2.1 Handlung
Der erste zu untersuchende Roman soll Come Dio comanda aus dem Jahre 2006 sein. Er beschreibt die Geschichte von Cristiano Zena und seinem Vater Rino. Der Roman ist in der personalen Erzählperspektive verfasst. Der Erzähler befindet sich außerhalb der Diegese. Er scheint ein Beobachter zu sein und ist allwissend, da er Kenntnis über die Gefühle und Gedanken aller Beteiligten hat. Urteile und Kommentare liefert er dennoch keine. So bleibt dem Leser die Möglichkeit das Verhalten aller Beteiligten selbst zu beurteilen. Die Geschichte wird chronologisch erzählt, sodass der Leser immer nur so viel weiß, wie die handelnden Figuren. Der Roman erstreckt sich von einem Freitag bis zu einem Mittwoch, also über fünf Tage hinweg, in denen die Nacht von Sonntag auf Montag den Mittel- und Wendepunkt des Romans bildet.
Nachdem die Mutter, die ihren Sohn Cristiano in der Schwangerschaft abtreiben wollte, die Familie schon vor Jahren verlassen hat, leben Vater und Sohn gemeinsam in einem heruntergekommenen Haus am Rande der Stadt. Rino hat Cristianos Mutter davon abgehalten, einen Schwangerschaftsabbruch durchzuführen, allerdings konnte er sie nicht davon abbringen, ihn und Cristiano zu verlassen. Auch wenn Rino ein Alkoholproblem hat und arbeitslos ist, ist ihm sein Sohn wichtig und er versucht ihm beizubringen, was er im Leben als wichtig erachtet. Cristiano und Rino haben wenig Kontakt zu Menschen außerhalb ihres kleinen Kreises an Bekannten. Dieser besteht aus Quattro Formaggi, ein Einzelgänger, der nach einem Unfall geistige und körperliche Einschränkungen aufweist, und Danilo, der ebenfalls Alkoholiker ist und täglich darüber grübelt, wie er zu Geld kommen könnte. Um ihrer düsteren Zukunft zu entfliehen, schmieden die drei Männer einen Plan: Sie wollen den Geldautomaten der Bank in ihrem Ort ausrauben. Doch in dieser Nacht, in der der Überfall geplant ist, kommt alles anders als gedacht. Ein schlimmes Unterwetter wütet über der Region und daher kann der geplante Überfall nicht stattfinden. Stattdessen verwickeln sich die Ereignisse, als Fabiana, eine Mitschülerin von Cristiano, auf ihrer Heimfahrt von Quattro Formaggi gewaltsam gestoppt wird. Er versucht das Mädchen zu vergewaltigen, wozu es aber letztendlich nicht kommt. Doch in seiner Wut über sich selbst tötet Quattro Formaggi die Schülerin und lässt ihre Leiche im Wald zurück. In Angst vor dem, was er getan hat, ruft er schließlich Rino an, der in den Wald fährt und dort seinen Augen nicht traut. Beim Anblick der toten Schülerin wird er so wütend, dass er Quattro Formaggi mit Gewalt droht. Bevor er diesen allerdings verletzen kann, erleidet Rino aufgrund eines Blutgerinnsels in seinem Kopf plötzlich einen Anfall und wird von seinem verwirrten Freund zurückgelassen. Mit letzter Kraft ruft Rino seinen Sohn an, der ihn nach längerer Suche findet. Im Wald entdeckt Cristiano neben seinem Vater auch die geschändete Leiche von Fabiana. Für den Jungen sieht es so aus, als sei es zu einer Vergewaltigung gekommen, da Fabianas Kleidung zerrissen ist und ihre Brust freigelegt wurde. Der Roman endet damit, dass Cristiano in innerer Zerrissenheit auf der Beerdigung seiner Mitschülerin darauf hofft, dass sein Vater aus dem Koma erwacht, nicht nur aus Angst vor dem Verlust, sondern auch um ihn fragen zu können, ob er der vermeintliche Vergewaltiger von Fabiana ist. In diesem Moment erwacht Rino im Krankenhaus. Es ergibt sich somit ein offenes Ende, denn die herbeigesehnte Aussprache zwischen Vater und Sohn wird nicht mehr beschrieben.2
2.2 Adoleszenter Charakter
2.2.1 Der eigene Körper
Der adoleszente Protagonist des Romans ist Cristiano Zena, ein dreizehnjähriger Junge aus Varrano, einem kleinen Ort in Norditalien. Im Verlauf der Romanhandlung wird deutlich, dass Cristiano sich mit dreizehn Jahren mitten in der Pubertät befindet. Dafür gibt es klare Anzeichen, wie etwa sein Körper und sein Verhältnis zu eben diesem. Cristiano wird folgendermaßen beschrieben: „ […] un ragazzino esile, alto per i suoi tredici anni, con i polsi e le caviglie sottili, le mani lunghe e scheletriche e il quarantaquattro di piede. […] guance con due basette poco curate.”3 Er ist größer als Gleichaltrige, was darauf hinweist, dass er sich bereits in der Pubertät befindet, in deren Verlauf Wachstumsschübe gerade bei männlichen Jugendlichen typisch sind. Kessels schreibt in ihrem Artikel zur Jugend, dass ein „bei beiden Geschlechtern eintretender Wachstumsschub […] und die vor allem bei Jungen erfolgende Zunahme der Muskelkraft“4 typisch für die Phase der Pubertät sind. Durch das schnelle Wachstum sind die Jungen oft schlank, da der Körper mehr Kalorien für das Wachstum benötigt als zugeführt werden. Unproportional lange Gliedmaßen sind auch ein Merkmal von Pubertierenden. Dies bestätigt sich durch die Ausführungen von Kaplan: „Die auffälligsten wachstumsbedingen Veränderungen betreffen die langen Röhrenknochen der Beine, Arme und des Rumpfes.“5 Die Jugendlichen fühlen sich selbst dadurch oft unproportioniert und haben das Gefühl, mit ihren Gliedmaßen nicht geschickt umgehen zu können.
Seine große Schuhgröße weist darauf hin, dass Cristiano sich noch im Wachstum befindet und dieses voraussichtlich auch noch nicht abgeschlossen ist. Die Koteletten sind erste Anzeichen für typisch männliche Gesichtsbehaarung, die ab der Pubertät zu wachsen beginnt. Auch wenn Cristiano erst dreizehn ist, zeigt sein Körper schon deutliche Veränderungen und befindet sich in einem Reifeprozess. Mit diesen körperlichen Veränderungen beginnen auch hormonelle, die etwa die Wahrnehmung des eigenen und des jeweils anderen Geschlechts beeinflussen. Dies beschreibt auch Massimo Ammaniti in seinem Ratgeber: „Un periodo durante il quale l’aspetto fisico dell’adolescente […] gli organi sessuali, il timbro della voce cambiano profondamente e il giovane è costretto a riadattare e a rimettere a fuoco l’immagine di sé.”6 Aufgrund solcher Veränderungen sind Jugendliche sehr körperbewusst, sie müssen mit ihrem neuen Körper erst zurechtkommen. Ein besonderes Bewusstsein für sein Äußeres zeigt auch Cristiano, indem er morgens darauf achtet, wie er seine Haare frisiert. „Immerse le dita nel gel e se la passò tra i capelli per renderli se possibile più arruffati, ma facendo attenzione a non far spuntare le orecchie.”7 Der bewusste Blick in den Spiegel ist für Jugendliche enorm wichtig, da sie die Veränderungen nachvollziehen wollen, daher beschreibt Massimo Ammaniti das Verhältnis zum Spiegel wie folgt: „Lo specchio è il compagno segreto di questa età.”8 Auch Cristiano verbringt viel Zeit vor dem Spiegel. Er versucht seine Haare möglichst ungeordnet aussehen zu lassen. Damit will er wohl zeigen, dass ihm sein Aussehen nicht so wichtig ist, wie es das tatsächlich ist. Denn er achtet genau darauf, dass die Haare seine Ohren verdecken, die ihm nicht gefallen, da sie etwas vom Kopf abstehen.9
2.2.2 Das andere Geschlecht
Ein weiteres Merkmal der Pubertät ist die Veränderung im Verhalten und in der Wahrnehmung des jeweils anderen Geschlechts. Der Zeitraum der Pubertät fällt mit dem der Geschlechtsreife zusammen. Auch in Ammanitis Ratgeber wird dies bestätigt: „In questo periodo […] si mette in moto un orologio biologico preprogrammato che comincia ad attivare ormoni e centri cerebrali.”10 Jugendliche in diesem Alter fangen an, sich für das andere Geschlecht zu interessieren. Junge Männer versuchen oft das Interesse der Mädchen dadurch zu wecken, dass sie sich als stark und furchtlos beweisen, indem sie Mutproben bestehen oder sich mit anderen Jungen prügeln. Ein „gesundheitsgefährdendes, riskantes Handeln“11 ist ebenfalls merkmalspezifisch für die Adoleszenz bei Jungen. Dabei sieht Meuser den Grund darin teils in einer „Konnotation mit >Härte<“12. Die Jungen wollen hart und unverletzlich wirken, um keinen Angriffspunkt für andere zu bieten.
Cristiano zeigt großes Interesse am weiblichen Geschlecht und im Besonderen für die zwei begehrtesten Schülerinnen seiner Schule. Die beiden Mädchen Fabiana und Esmeralda lenken die Aufmerksamkeit der Jungen vor allem durch aufreizende Outfits auf sich. „Tutte le due con la giacca a vento fosforescente. Una rosa e una color pistacchio. Tutte e due con la minigonna. Tutte e due con le calze nere con i ricami a lati e gli stivali texani. Tutte e due con il casco con una coda di peluche appesa dietro.”13 Auffällig bei dieser Beschreibung ist der parallele Satzbau, der darauf hinweist, dass die beiden zwar auffällig gekleidet sind, aber beide im selben Stil. Alleine würden sie sich nicht trauen so auffällig gekleidet in die Schule zu fahren. Ihr Selbstbewusstsein schöpfen die Mädchen vor allem aus ihrer Freundschaft. Dieser Partnerlook ist typisch für Mädchen in der Pubertät. Trägt die Freundin das Gleiche, so geht man keine Gefahr ein, dass man aufgrund seines Kleidungsstils lächerlich gemacht wird. Dieses Verhalten ist laut Kaplan typisch für weibliche Pubertierende. „Sie sind, wenn es um emotionalen und intellektuellen Beistand geht, ganz aufeinander angewiesen. Sie kleiden sich ähnlich, sprechen dieselbe Sprache, essen dieselben Speisen.“14 Die aufreizende Kleidung soll dazu dienen, die Wirkung ihrer neuen weiblichen Körper zu testen. Auch dies ist nach Kaplan in Mädchenfreundschaften in diesem Alter üblich. „Entscheidender Motor der Mädchenfreundschaft ist die beiderseitige Neugier hinsichtlich des Geschlechtslebens der Erwachsenen.“15
Bei Cristiano scheint dies zu wirken, denn er wünscht sich Beachtung von den beiden. Er will einen guten Eindruck bei ihnen hinterlassen, was ihm schwer fällt angesichts seiner familiären und finanziellen Situation. Dies wird auch deutlich, als er auf dem Weg zur Schule von den beiden Mädchen angesprochen wird. „Gli scocciava da morire che Fabiana Ponticelli lo vedesse camminare sul bordo della statale sotto la pioggia, come l’ultimo degli sfigati, a tre chilometri da scuola.”16 Auch sein schüchternes Verhalten weist darauf hin, dass er bisher zwar wenig realen Kontakt zu Mädchen in seinem Alter hatte, sich aber vor ihnen von seiner besten Seite zeigen möchte.
Le poche volte che gli era capitato di parlare con quelle due avveniva un fenomeno che lo lasciava sempre infelice e frustrato. S’intimidiva al punto di non riuscire a biasciare una frase sensata e la sua temperatura corporale cresceva e le orecchie gli diventavano bollenti.17
Er weiß, dass er keine Chance bei den beiden hat, denn er befindet sich außerhalb ihres Interessenhorizontes. Da die Mädchen in der Schule beliebt sind, suchen sie auch einen Partner, der angesehen ist. Zu dieser Gruppe zählt Cristiano nicht und er ist sich dessen bewusst. „Erano troppo belle. […] Avevano un modo di fare che ti sentivi un verme.”18 Dass Cristiano unter seinen Mitschülern nicht besonders angesehen ist, hat verschiedene Gründe. Stephen/Phoenix schreiben, dass „[…] hegemoniale Attribute eine Erklärung dafür, warum einige Jungen besonders beliebt sind“19, liefern können. So kann Cristiano beispielsweise weder mit einem Handy, noch mit einem Motorrad aufwarten, wie andere Jungs in seinem Alter. „Se avesse avuto un telefonino…Era l’unico in classe a non possederlo.”20 Dass andere Jungen Handys und Motorräder besitzen, lässt ihn neidisch werden. Er wünscht sich älter zu sein und arbeiten gehen zu können, um sich endlich ein Motorrad kaufen zu können. „Se solo avesse avuto un anno in più…Con una moto da cross […] appena finita la scuola, il prossimo anno, avrebbe cominciato a lavorare e in sei mesi avrebbe avuto i soldi.”21 Eine gewisse Markenfixiertheit und eine Neigung Prestigegegenstände wie teure Handys, Schuhe oder Motorräder zu besitzen, sind unter Jugendlichen üblich. Storch erklärt das, indem sie schreibt: „Über die Aneignung kulturell anerkannter Symbole für seine phallische Potenz hat der adoleszente Junge die Möglichkeit, seine altersspezifisch höhere Verwundbarkeit auszugleichen bzw. zu überspielen und seine neuerworbene Männlichkeit innerlich positiv zu besetzen.“22 In der von Storch gemachten und bewerteten Studie ergab sich daher folgendes Bild: „Für die Jungen unserer Studie ist das Moped […] über alle Jahre hinweg wichtiger als die Freundin.“23
Doch trotz allem kann sich Cristiano weiblichen Reizen nur schwer entziehen. Für junge Männer in der Pubertät besitzt alles, was mit sexuellen Anreizen verbunden ist, eine große Anziehungskraft. Dies beschreibt auch Massimo Ammaniti: „ […] con la pubertà gli impulsi sessuali diventano inarrestabili, una marea montante che suscita fantasie e attrazioni, spesso difficili da controllar.”24 In Cristianos Schule spekulieren die Jungen beispielsweise darüber, wo Fabiana und Esmeralda gepierct sind.25 So lässt sich Cristiano um den Finger wickeln, als die Mädchen ihm anbieten, ihn mit ihrem Motorrad mitnehmen zu wollen. Sie versuchen Cristiano in Verlegenheit zu bringen, indem sie vorschlagen, ihn zwischen sich zu setzen. Er durchschaut das Spiel zwar, aber kann doch nicht widerstehen. „Ma quella scena aveva qualcosa di finto […].“26 Es stellt sich, wie von Cristiano bereits vermutet, heraus, dass Fabiana und Esmeralda ihn nur benutzt haben, denn sie haben darum gewettet, ob sie ihn dazu bringen würden mit ihnen mitzufahren oder nicht. Cristiano verletzt diese Geste. „Cristiano, abbassò la testa e s’incamminò pugnalato al petto.“27 Er wurde von den Mädchen nur hinters Licht geführt und fühlt sich deshalb auch in seiner Männlichkeit verletzt, denn nach Stephen/Phoenix zeige sich Männlichkeit auch darin „[…] die größte körperliche Kraft zu besitzen, anziehend auf Mädchen zu wirken und <cool> zu sein.“28 Somit hätte Cristiano auf voller Linie versagt.
Diese unwiderstehliche Anziehungskraft der Weiblichkeit auf Cristianos Körper zeigt sich auch in weiteren Szenen. Im Fernsehen sieht er eine rothaarige Frau, die sich vor der Kamera auszieht. Dies löst eine typisch männliche Reaktion bei ihm aus: „Forse poteva farsi una sega.“29 Trotz seines jungen Alters ist Cristiano körperlich schon reif. Damit ist er scheinbar dem typischen Jugendlichen seines Alters voraus. „Die Zeit der ersten Ejakulation von Samenflüssigkeit liegt beim durchschnittlichen Amerikaner etwa bei vierzehn Jahren.“30 Cristiano ist hingegen erst dreizehn und trotzdem scheinen sexuelle Handlung für ihn alltäglich.
2.2.3 Schule
Auch Cristianos Meinung, was die Schule angeht, kann als merkmalsspezifisch für die Adoleszenz aufgefasst werden. Adoleszente haben viele Themen, mit denen sie sich beschäftigen, und oft ist die Schule keines davon. Stephen/Phoenix liefern hierfür einen möglichen Grund: „Dabei werden gute schulische Leistungen […] nicht als Element hegemonialer Männlichkeit gesehen.“31 Cristiano empfindet die Schule in erster Linie als lästig. Er will sie so schnell wie möglich beenden und dann arbeiten gehen. Eine gute Schulbildung oder Ausbildung ist ihm nicht wichtig. So schreibt er in der Schule auf die Frage, ob er eine weiterführende Schule besuchen möchte: „ […] una x grossa […] e nelle tre righe di motivazione aveva scritto: <Perché non mi va più di studiare che tanto non serve a niente e voglio lavorare con mio padre. >“32 Die Antwort zeigt, dass er das Gefühl hat, nicht für mehr bestimmt zu sein als sein Vater. Niemand hat ihm vermittelt, dass er mehr aus sich machen könnte, wenn er sich in der Schule Mühe gibt. Interessant ist hierbei, dass sich nach Frosh/Phoenix ein Unterschied in dieser Hinsicht ergibt, je nachdem welche Schule die Jugendlichen besuchen:
Ein großer Unterschied zwischen den Schülern staatlicher und privater Schulen zeigte sich bei den Zielen, die sie anstrebten. Die Schüler staatlicher Schulen, besonders diejenigen, die aus der Arbeiterklasse stammten, gaben bei der Frage nach Zielen für die Zukunft häufig an, sich eine Freundin zu wünschen. Nur selten wurde hier eine berufliche Perspektive genannt.33
Sein Vater ist dabei auch kein gutes Vorbild, da er ebenfalls ohne eine ausreichende Schulbildung aufgewachsen ist und aufgrund dessen nur Aushilfsjobs hatte. Eine Berufsausbildung kann er nicht vorweisen. Auf Unterstützung seines Vaters bei Schulaufgaben kann Cristiano somit nicht zählen, da sein Vater, selbst wenn er wollte, ihm aufgrund seiner fehlenden Bildung nicht helfen könnte. Es ist ihm dennoch ein Anliegen, dass Cristiano zur Schule geht, selbst wenn er ihn dabei nur wenig unterstützen kann. So stört er sich beispielsweise am Bellen des Nachbarhundes, weil er glaubt Cristiano könne dabei nicht schlafen. „Rino metteva mani e piedi sul fuoco che all’uomo d’altri tempi non lo aveva neppure sfiorato il pensiero che a meno di mezzo chilometro c’era una casa dove dormiva un bambino. Un bambino che doveva andare a scuola.“34 Viel präsenter als die Schule sind für Cristiano ohnehin seine Probleme außerhalb der Schule: Sein alkoholsüchtiger Vater, seine schlechte Wohnsituation, Geldmangel, der Drang seinen Vater stolz zu machen und seine Position vor anderen Mitschülern zu behaupten. Hinter all diesen Schwierigkeiten spielt die Schule eine eher untergeordnete Rolle in Cristianos Leben. Er scheint sich in der Schule auch nicht wohlzufühlen und versucht möglichst unterzutauchen, weswegen er im Klassenzimmer ganz hinten, „in fondo all’aula“35 sitzt.
2.3 Jugendprobleme
Aufgrund seines sozialen Umfeldes hat Cristiano viele Probleme, die zwar typisch für die Jugendzeit sind, bei ihm allerdings verstärkt zum Vorschein treten. Ein Grund dafür ist, dass er in Rino weder ein Vorbild noch eine Erziehungsperson hat, die konsequent Grenzen und Regeln festlegt. Ganz im Gegenteil, sein Vater erzieht ihn sogar dazu, dass Gewalt eine adäquate Lösung ist, um zwischenmenschliche Probleme zu lösen. Einen ähnlichen Fall beschreiben Gunter/Reinhard, welche damit die Situation Cristianos widerspiegeln:
Immer wieder fällt auf, dass […] auch eine positive Vorstellung, ein positives Modell von Mannsein fehlt, um sich aus seiner biografischen Verstrickung zwischen Ablehnung beziehungsweise Abwehr von Gewalt und eigener – auch aktiver- Gewalterfahrung lösen zu können.36
2.3.1 Illegale Aktionen
Cristiano lässt sich zu illegalen Aktionen hinreißen, die teils auf finanzielle Not zurückzuführen sind. Schon als er jünger war, vor seiner Pubertät, klaute er ein Frettchen aus einer Zoohandlung, weil er sich den Kauf des Tieres nicht leisten konnte. Er wurde dabei allerdings erwischt.37 Er zersticht die Reifen des Mopeds eines Mitschülers aus Neid, da dieser sich das Moped leisten kann, und er selbst auch gerne eines besitzen würde. Die Wut rührt vor allem daher, dass er bemerkt, dass Fabiana und Esmeralda nur an den Jungen wirkliches Interesse zeigen, die Geld haben. „Suo padre aveva ragione, a quelle così piacevano i figli di papà […] I loro moto. I loro soldi.“38 Auffällig an diesem Gedanken ist zudem, dass Cristiano, trotz seines zwiespältigen Verhältnisses zu seinem Vater, diesem in fast allem zustimmt. Zusätzlich zu Sachbeschädigung und Raub kommt noch, dass er in regelmäßigen Abständen die Schule schwänzt. „Come ogni mattina prese in considerazione l’idea di non andare a scuola.”39 Auch dies ist auf die Situation zuhause rückführbar. Sein Vater übernimmt keine Verantwortung. Er hat selbst keinen geregelten Tagesablauf, da er keiner dauerhaften Beschäftigung nachgeht, und zudem immer wieder alkoholisiert ist. Sein Leben besteht hauptsächlich darin, Alkohol zu konsumieren und Fernsehen zu schauen. „Rino Zena aveva passato la sera accasciato su una sedia a sdraio davanti alla televisione, ubriaco fradicio.“40 Daher fehlt es auch Cristiano an einem geregelten Tages- und Nachtrhythmus, der nötig wäre, um fit für die Schule zu sein. Es scheint Rino zwar wichtig, dass Cristiano die Schule regelmäßig besucht, trotzdem lässt er ihm unbewusst Freiraum, da er aufgrund seines oft alkoholisierten Zustandes gar nicht mitbekommen würde, wenn Cristiano das Haus morgens nicht verlässt. Dies hat negative Auswirkungen, wie Hernik beschreibt: „Seitens der Eltern wird den Adoleszenten einerseits viel Freiraum ermöglicht, was zu Überforderungssyndromen führt, andererseits werden die Jugendlichen mit den Problemen der Erwachsenen rücksichtslos konfrontiert und beladen.“41 Cristiano ist zu jung, um verantwortlich mit diesem Freiraum umgehen zu können, und schwänzt daher öfter die Schule. Zusätzlich wird er mit den Problemen des Vaters konfrontiert, welche ihn überfordern.
Auch der Plan seines Vaters eine Bank auszurauben zeigt Cristiano, dass solch widerrechtliches Verhalten in Ordnung ist, wodurch Rino seinem Sohn völlig falsche Wertvorstellungen vermittelt. Allerdings überlegt es sich Rino in letzter Minute anders und zeigt damit doch noch Verantwortung. Als Cristiano ihn fragt, warum er sein Versprechen Danilo und Quattro Formaggi gegenüber nicht einhält, antwortet Rino: „ […] e poi io ho un figlio, al contrario di loro. Io non me la rischio per qualche spiccio.“42
2.3.2 Rinos Erziehungsmaßnahmen
Rinos Erziehung besteht darin, Cristiano beizubringen, was er selbst als wichtig empfindet. So zeigt er Cristiano, wie man eine Waffe bedient und verlangt von Cristiano, dass er den jaulenden Hund des Nachbarn erschießt. Um seinen Vater stolz zu machen, und aus Angst vor der Reaktion seines Vaters, erschießt Cristiano den Hund, obwohl er weiß, dass das nicht richtig ist. Man spürt als Leser deutlich den Zwiespalt, in dem sich der Junge befindet. „No; doveva ammazarlo perché la verità era che a suo padre non fregava un cazzo che il cane abbaiasse. Lui odiava Castardin e quindi quel cane doveva morire. Punto e basta.“43 Diese Szene, die gleich zu Anfang des Buches stattfindet, charakterisiert in hohem Maße die Beziehung von Vater und Sohn. So führt der Autor gleich mit der ersten Szene in die vielschichtige und schwierige Beziehung zwischen Cristiano und seinem Vater ein. Rino möchte, dass sein Sohn ein abgehärteter Mann wird, genau wie er selbst. Doch er ist sich dessen bewusst, dass Cristiano momentan noch nicht soweit ist. „Una parte del cervello gli diceva che sì, che aveva coglioni a sufficienza per sparare a un cane. Un’altra parte però non ne era così convinta, Cristiano era troppo bambino, faceva le cose solo per paura di papà.”44 Rino nutzt bewusst die Angst seines Sohnes vor ihm, um ihn zu solchen Tätigkeiten zu bewegen. So denkt sein Sohn, als er vor dem Gatter mit dem Hund steht, dass er nicht umkehren kann, ohne den Hund erschossen zu haben, weil er Angst vor der Reaktion seines Vaters hat. „Fece tre passi tirando calci alla neve, ma subito ci ripensò. Non poteva tornare a casa.“45 Er will seinen Vater nicht enttäuschen und ihn mit Stolz erfüllen. Cristiano versucht die Rolle, die der Vater ihm vorgibt, auszufüllen, die Rolle eines „guerriero“.46 Nachdem er es geschafft hat den Hund zu erschießen, erhofft er sich ein Lob seines Vaters, doch dieser schläft bereits. Die nötige Anerkennung bleibt aus. „Cristiano tornò a casa e corse da suo padre per raccontargli come lo aveva fatto secco al primo colpo, ma Rino era allungato sul letto e dormiva.”47 In dieser Szene wird die Beziehung der beiden als ambivalent charakterisiert. Einerseits liebt Cristiano seinen Vater und will ihn nicht enttäuschen, andererseits hat er aber auch große Angst vor ihm und traut ihm nicht, wenn er betrunken ist. Rino liebt seinen Sohn und versucht ihm beizubringen, was er für wichtig hält. Er glaubt aber auch, dass Cristiano schwach ist und dies stellt ihn nicht zufrieden.
2.3.3 Sein und Schein
Auch das Belügen des Sozialarbeiters bestärkt Cristiano darin, dass Lügen und Täuschen tolerierbar sind, solange sie einen Zweck erfüllen. Er hilft seinem Vater daher, alles im Haus so aussehen zu lassen, als hätten sie ihr gemeinsames Leben im Griff, was nicht der Realität entspricht. „Bisogna mettere a posto tutto il piano di sotto. […] Per il resto del tempo la casa veniva abbandonata a se stessa.”48 Sie nennen die Tage, an denen sie Besuch von Sozialarbeiter Beppe Trecca bekommen: „Il giorno della bella figura“.49 Während dieser Besuche wird klar, dass es Rino ein großes Anliegen ist, dass Cristiano bei ihm bleibt. Er gibt sich äußerste Mühe, dem Sozialarbeiter ein gutes, wenn auch sehr geschöntes Bild von der alltäglichen Situation bei ihnen zu liefern. „Cristiano ogni volta rimaneva scioccato da come suo padre riuscisse a rimanere calmo durante le visite di Trecca. Era irriconoscibile. […] Che sforzo sovrumano doveva fare per non esplodere […].”50 Zu diesem Zeitpunkt der Handlung kann man allerdings noch nicht sagen, warum es Rino wichtig ist, dass Cristiano und er zusammen bleiben. Ist es väterliche Liebe oder hält er Cristiano fest, weil er sonst alleine wäre? Im folgenden Unterkapitel zur Bindungsstörung wird darauf genauer eingegangen.
2.4 Bindungsstörung
2.4.1 Bindung zur Mutter
In Cristianos Leben gibt es nur eine Bezugsperson: Seinen Vater Rino. Seine Mutter wollte ihn während der Schwangerschaft abtreiben, und hat die Familie nach der Geburt verlassen. Rino hat das seinem Sohn nicht verheimlicht und daher weiß Cristiano, dass seine Mutter ihn nicht gewollt hat. „Ricordati che tu senza di me non saresti esistito, se non ci fossi stato io tua madre avrebbe abortito, quindi bacia questo maschio latino.”51 Er muss sich ungeliebt fühlen und den Eindruck haben, dass er das Leben seiner Mutter zerstört hätte. In der Beziehung zu seiner Mutter ist eine Bindungsstörung entstanden, auch wenn sich die beiden kaum kennen und Cristiano daher gar kein bestehendes Verhältnis zu ihr hat. Schon in Cristianos Kindheit ist der erste Bruch in einem Verhältnis zu einer ansonsten unbedingt vorhandenen Bezugsperson entstanden. Obwohl Cristiano seine Mutter nicht kennt, denkt er trotzdem an sie. Ein Lied im Radio lässt bei ihm Erinnerungen an seine Mutter wachwerden und er glaubt sich an eine Situation zu erinnern, in der sie für ihn singt. „Non sapeva perché, ma quella canzone gli faceva pensare a sua mamma. Se la vedeva seduta sul suo letto con la chitarra in mano che gli cantava una canzone.”52 Man kann als Leser nicht mit Sicherheit bestimmen, ob diese Erinnerung eine echte Erinnerung oder lediglich Wunschdenken ist. Es zeigt aber, dass Cristiano seine Mutter vermisst und sich eine liebevolle Beziehung wünschen würde. Rino kann die Rolle von Cristianos Mutter nicht zusätzlich ausfüllen. Er zeigt eine eher stereotype Vaterrolle. So bestimmt Ammaniti in seinem Ratgeber die typischen Rollen der Eltern wie folgt: „Il padre in molte famiglie era l’immagine dell’autorità […], la madre era piuttosto la figura con cui i figli avevano una maggiore vicinanza e una maggiore intimità.”53 Rino ist oft hart zu seinem Sohn und zeigt selten Gefühle. Für Cristiano wäre eine Mutter daher wichtig, da er bei ihr seine emotionale Seite zeigen könnte. Das Fehlen der mütterlichen Instanz wirkt sich auf Cristianos weiteres Leben auf. So beschreibt King: „Als katastrophal können die mit der adoleszenten Lebensphase verbundenen Trennungsprozesse und Anforderungen daher beispielsweise vor allem von jenen erlebt werden, die einerseits entwurzelt sind und deren Chancen andererseits marginal sind, sich neu zu verankern.“54 Cristiano ist entwurzelt und hat zudem nicht die Möglichkeit eine neue Bindung einzugehen, da die bestehende zum Vater unsicher ist und es keine anderen Bezugspersonen in seinem Umfeld gibt.
2.4.2 Die Rolle von Peppina
Eine weitere Bezugsperson im weitesten Sinne, wenn auch nur vorübergehend, war der Streuner Peppina. Für Cristiano war der Hund wichtig, da er sich von ihm geliebt fühlte und ihm seine Liebe schenken konnte. „A Cristiano […] piaceva Peppina. Faceva sempre un mucchio di feste e se la prendevi in braccio ti mordicchiava i lobi delle orecchie.”55 Leider hatte Cristiano mit seinem Hund nur kurze Zeit Freude, denn Peppina wurde von einem Lastwagen überfahren. Cristiano gab sich die Schuld an ihrem Tod, denn er warf ihr einen Tennisball zu. Der Wurf verfehlte sein Ziel, weshalb Peppina auf die Straße rannte. Dieses Erlebnis war für ihn äußerst traumatisch. „Per il resto della giornata era rimasto affacciato alla finestra a piangere e a guardare il cadavere di Peppina trasformarsi in un tappetino.“56 Eventuell lässt sich hier schon eine erste Abhärtung Cristianos erklären, denn sein Vater steht ihm nicht tröstend zur Seite. In solchen Situationen, in denen Kinder ihre Eltern dringend bräuchten, können Risse in der Eltern-Kind-Beziehung entstehen, die wiederum zu Bindungsstörungen führen können. Eine tröstende Mutter fehlt, und Rino zeigt selten eine empathische Seite von sich. So reagiert er auch in dieser Szene unterkühlt. „Non era rimasto quasi più niente, solo una stola di pelo marroncino che suo padre aveva buttato nel cassonetto dell’immondizia dicendo a Cristiano che doveva piantarla di frignare perché un cane che vive per una palla non merita di esistere.”57 Dass dieses Verhalten oft typisch in solchen Familienkonstellationen ist, beschreibt Flaake: „In der Vater-Sohn-Beziehung scheinen eine liebevolle körperliche Nähe sowie Unsicherheiten, Selbstzweifel und als schmerzlich Erlebtes jedoch kaum einen Ort zu haben.“58 Umso wichtiger wäre für Cristiano eine Mutter, bei der er emotional aufgefangen werden könnte.
2.4.3 Die ambivalente Bindung zum Vater
Verkehrte Verhältnisse
Die Beziehung zwischen Cristiano und seinem Vater kann als ambivalent charakterisiert werden. In vielen Szenen im Roman entsteht beim Leser der Eindruck, dass Cristiano sich mehr um seinen Vater kümmern muss, als dieser sich um seinen Sohn. Er zeigt sich verantwortlich für ihn, wenn er betrunken ist und wenn er morgens zur Arbeit gehen soll. „Alzò la voce: - Papà, devi andare a lavorare!“59 Diese Stelle zeigt besonders auffällig die verdrehten Verhältnisse, in denen Cristiano lebt. Im Normalfall weckt der Vater den Sohn, um ihn pünktlich in die Schule zu schicken, und nicht wie hier der Sohn den Vater, damit dieser nicht den Arbeitsbeginn verpasst. Zudem verhält sich Cristiano fast schon erwachsen, indem er die Trinkgewohnheiten seines Vaters analysiert und sie versucht zu hinterfragen. Er erkennt beispielsweise sofort, dass sein Vater Probleme auf der Baustelle hatte, da dieser früher betrunken ist als sonst. „Oggi avevano cominciato a bere prima del solito, normalmente in quello stato ci arrivavano a metà pomeriggio. Cristiano sospettava che ci fosse stato un problema al cantiere.”60 Mit seinem Verhalten zwingt Rino seinen Sohn dazu, Verantwortung zu zeigen, die andere Pubertierende in diesem Alter noch nicht aufbringen müssen. Er behandelt ihn vielen Situationen nicht mehr wie ein Kind, sondern wie einen Erwachsenen. Dies ist in modernen Gesellschaften immer häufiger der Fall, schreibt Hernik: „Die Jugend ist heute die Zeit der ‚Früherwachsenheit‘, die Übergänge sind nicht mehr scharf markiert und die Grenzen fließend geworden.“61 Als es Rino nicht gut geht, fordert er Cristiano auf den Wagen zu fahren. „Basta parlare, andiamo a casa che non mi sento bene. Cristiano, fino alla statale guidi tu!”62 Das Ausrufezeichen lässt den Satz wie einen Befehl wirken. Rino denkt nicht darüber nach, dass Cristiano sich beim Fahren unwohl fühlen könnte. Als sein Sohn dann Probleme mit der Kupplung hat, reagiert er ohne Verständnis: „Non fare storie, ho la testa che mi scoppia.“63 Er zeigt kein Feingefühl und erwartet, dass Cristiano sich reif und erwachsen verhält. „Möglicherweise ist […] die Einfühlung in das emotionale Erleben seines Sohnes erschwert, weil er selbst früher entsprechendes […], nicht […] erlebt hat.“64 Rinos Eltern haben ihn nicht selbst erzogen. Er ist in einem Kinderheim großgeworden und kennt daher einen liebevollen Umgang selbst eventuell nicht. Es entsteht der Eindruck, dass Cristiano teilweise die Rolle eines Partners übernehmen muss, da die Mutter die Familie verlassen hat. Ammaniti bezeichnet in seinem Werk über moderne Familien Konstellationen wie die von Rino und Cristiano als “famiglie omoparentali”65. Dabei stellt er heraus, dass sich durch das Fehlen eines Elternteiles Folgen ergeben: „È indubbio che il fatto di vivere da soli incide molto.”66
Verzerrte Liebe
Die Liebe und Zärtlichkeit, die Rino seinem Sohn entgegenbringt, wirkt verzerrt. Da er nur in manchen Situationen Verantwortung übernimmt und in anderen widerum keine, wirkt dies eher wie eine Art „Pseudoverantwortung“. Auf der einen Seite versucht er Cristiano vor Schlechtem zu bewahren. So will er beispielsweise nicht, dass er raucht. „Ma se suo padre lo beccava con una sigaretta in bocca lo ammazzava.“67 Zudem ist ihm wichtig, dass sein Sohn sich nicht seine Zukunft verbaut. Deshalb reagiert Rino verärgert auf den Aufsatz, den sein Sohn geschrieben hat. Hätte Cristiano diesen tatsächlich abgegeben, hätte dies sicherlich zu Ärger mit seiner Lehrerin geführt.68 In dieser Szene kann wieder sehr gut das Verhältnis der beiden aufgezeigt werden. Rino reagiert sehr hart und lässt seinem Sohn im Gespräch keinen Raum sich zu erklären. Zudem vertraut er ihm nicht und glaubt ihm nicht, dass er den Aufsatz niemandem gezeigt hat. „Dài, ammettilo. Lo hai fatto così, non ti sei reso conto, per fare lo stronzo con i tuoi amichetti…”69 Seinen Sohn verletzt dieses Verhalten. Er weiß, dass sein Vater ihm nicht glauben wird, egal was er erzählt. Er fragt sich: „Ma che razza di padre ho?“70 Er fühlt sich verraten, weil er Rino immer vor anderen verteidigt und das obwohl ihn kaum jemand leiden kann. „Cristiano sentì una fitta di dolore proprio sotto lo sterno.”71 Er spürt in diesem Moment nicht, dass sein Vater sich vor allem sorgt, sondern nur Wut und verletzte Gefühle aufgrund der harschen Reaktion von Rino. „Gli veniva da piangere, ma piuttosto che piangere si sarebbe strappato gli occhi dalle orbite.”72 Anstatt sich mit seinen Emotionen dem Vater anzuvertrauen oder ihn zur Rede zu stellen, kann er keine Schwäche zeigen. Rino hat ihm dafür schon zu oft gezeigt, dass Schwäche inakzeptabel ist. Dabei wäre es gerade für männliche Heranwachsende sehr wichtig ein Umfeld zu haben, in dem Emotionen positiv aufgenommen werden, da junge Männer laut Massimo Ammaniti dazu neigen nicht über Gefühle zu sprechen: „ […] un netto rifiuto a parlare dei propri sentimenti”.73 Sein Vater unterstützt dieses emotionslose Verhalten noch, indem er Cristiano mit einer Schildkröte vergleicht, um ihm klar zu machen, dass man nie seine weiche Seite zeigen sollte. Ansonsten macht man sich verletzlich. „Pensa alle tartarughe, pensa alle loro corazze. Pensa che devi essere così forte che nessuno ti può fare male.”74 Nach Seiffge-Kremke nimmt das Zeigen von Emotionen in der Pubertät ohnehin ab: „Generell nimmt mit dem zunehmenden Alter das Verbergen von Gefühlen zu. Dies ist vor allen Dingen bei männlichen Kindern und Jugendlichen ganz ausgeprägt.“75 Dies wird auch deutlich, als Cristiano mit gebrochener Stimme fragt, warum Rino ihm nie glaubt.76 Doch dieser reagiert nicht auf die weinerliche Frage seines Sohnes, sondern antwortet nur: „Non fare quella voce del cazzo! […] Cosa sei, una bambina? Ti metti a frignare?“77 Irgendwann wird sich Cristiano nicht mehr trauen, seinem Vater solche Fragen zu stellen, weil er befürchtet, seine Gefühle würden nicht ernst genommen. Durch solch ungelöste Konflikte stauen sich jedoch Emotionen an, wodurch die Beziehung zwischen Vater und Sohn leidet. Es entsteht ein immer tieferer Graben zwischen Vater und Sohn, der irgendwann unüberwindbar sein wird, wenn sie nicht versuchen sich langsam anzunähern. Storch legt in ihrer Abhandlung verschiedene Verlaufstypen für die Adoleszenz fest. Der „stabil negative Verlaufstyp“78 wäre für Cristiano zu wählen, da er sowohl vor, wie auch während der Pubertät Probleme mit seinem Vater hat. Typisch für diesen Verlaufstyp ist laut Storch: „[…] dass ein familiäres Miteinander, das dadurch gekennzeichnet ist, dass ein Austausch stattfindet über den Seelenzustand des Kindes, in den Familien des stabil negativen Verlaufstyps bereits bei Eintritt der Söhne in die Adoleszenz nicht mehr gegeben ist.“79
Selbst beim Thema Tod vertritt Rino eine eindeutige Ansicht: „La morte piglia con i paurosi.“80 Für jeden Bereich des Lebens ist Rino der Ansicht, dass Stärke und Furchtlosigkeit der richtige Weg sind. Die Schwachen haben keine Chance im Leben und das scheint sich in seinem Leben auch bewahrheitet zu haben, weswegen er seinen Sohn konsequent nach diesem Motto erzieht.
Am Ende der Szene merkt man allerdings, dass Rino seinen Sohn trotz allem liebt und dass er sehr an ihm hängt, selbst wenn er dies nicht zeigen kann. Er versucht ihn zu beschützen und erklärt: „Quante volte ti ho detto che bisogna tenersi tutto dentro […] che te lo mettono nel culo. Io e te siamo attaccati a un filo, lo capisci o no? E tutti lo vogliono spezzare. Ma nessuno ci riuscirà. Io sarò sempre con te e tu sarai sempre con me. E io aiuterò te e tu aiuterai me.”81 Diese beidseitige Abhängigkeit wird bei Ammaniti ebenfalls als charakteristisch für die Vater-Sohn-Beziehung aufgezeigt und folgendermaßen beschrieben: „ Il padre disegna il figlio che a sua volta disegna il padre in un incontro che si rinnova continuamente.”82 Mit dieser Erklärung für sein Verhalten zeigt Rino ausnahmsweise seine emotionale Seite und das tut Cristiano gut, denn er kann wieder Vertrauen fassen. Man kann hier zudem eine Abhängigkeit auf Seiten von Rino feststellen. Dass diese Abhängigkeit tatsächlich mehr auf Seiten Rinos, als auf Cristianos Seite liegt, zeigt sich auch an der Reaktion Rinos auf den Aufsatz seines Sohnes über die Machtergreifung der Nationalsozialisten. Er sorgt sich nicht in erster Linie deshalb, weil er Angst um die schulische Zukunft seines Sohnes hat, sondern vor allem aus Sorge, dass das Sozialamt ihm seinen Sohn wegnimmt. „E se lo sarebbero portato via. Per sempre. E questo non poteva succedere, perché lui senza Cristiano non era più niente.”83
Ein weiteres sehr gutes Beispiel für die „Pseudoverantwortung“ Rinos ist der Weihnachtsbaum. Er versucht seinem Sohn ein schönes Weihnachten zu bereiten, indem er einen Baum besorgt. Allerdings hat er keinen Schmuck im Haus. „Cristiano lo aveva decorato con le lattine di birra e sulla punta aveva infilato una bottiglietta di Campari Soda.”84 Die Szene wirkt grotesk verzerrt, wie viele Komponenten in Rino Zenas Verhalten.
[...]
1 Farin, Klaus (2001): generation-kick.de Jugendsubkulturen heute, München: Beck, S. 27.
2 Vgl. Ammaniti, Niccolò (2015): Come Dio comanda, Torino: Einaudi editore. (Im Folgenden abgekürzt durch CDC)
3 CDC, S. 9.
4 Kessels, Ursula (2013): „Jugend“, in: Adresen, Sabine/ Hunner-Kreisel, Christine/ Fries, Stefan (Hrsg.): Erziehung. Ein interdisziplinäres Handbuch, Stuttgart, Weimar: J. B. Metzler, S. 39.
5 Kaplan, Louise J (1988).: Abschied von der Kindheit. Eine Studie über die Adoleszenz, Stuttgart: Klett-Cotta, S. 175.
6 Ammaniti, Massimo/ Ammaniti, Niccolò (1995): Nel nome del figlio, Milano: Mondadori Editore, S. 6.
7 CDC, S. 40.
8 Nel nome del figlio, S. 109.
9 Vgl. CDC, S. 9.
10 Nel nome del figlio, S. 39.
11 Wiezorek, Christine (2006): „King, Vera/Flaake Karin (Hrsg.): Männliche Adoleszenz. Sozialisation und Bildungsprozesse zwischen Kindheit und Erwachsensein“, in: Zeitschrift für Pädagogik Heft 5, September/Oktober 2006, S. 760. (http://www.pedocs.de/volltexte/2011/5012/pdf/ZfPaed_2006_5_Wiezorek_Rezension_King_Flaake_Maennliche_Adoleszenz_D_A.pdf, 13.04.2018, 13:50 Uhr)
12 Meuser, Michael (2005): „Strukturübungen. Peergroups, Risikohandeln und die Aneignung des männlichen Geschlechtshabitus“, in: King, Vera/Flaake, Karin (Hrsg.): Männliche Adoleszenz: Sozialisation und Bildungsprozesse, Frankfurt/New York: Campus Verlag, S. 310f.
13 CDC, S. 59.
14 Kaplan, S. 207.
15 Ebd.
16 CDC, S. 58.
17 Ebd. S. 59.
18 Ebd. S. 60.
19 Frosh, Stephen/ Phoenix, Ann: „<Hegemoniale Männlichkeit>, Männlichkeitsvorstellungen und -ideale in der Adoleszenz. Londoner Schüler zum Thema Identität“ in: King, Vera/Flaake, Karin (Hrsg.): Männliche Adoleszenz: Sozialisation und Bildungsprozesse, Frankfurt/New York: Campus Verlag, S. 21.
20 CDC, S. 97.
21 Ebd. S. 51.
22 Storch, Maja (1994): Das Eltern-Kind-Verhältnis im Jugendalter: eine empirische Längsschnittstudie, Weinheim, München: Juventa Verlag, S. 87.
23 Storch, S. 88.
24 Nel nome del figlio, S. 141.
25 Vgl. CDC, S. 61.
26 Ebd.
27 CDC, S. 62.
28 Frosh/Phoenix, S. 26.
29 CDC, S. 130.
30 Kaplan, S. 232.
31 Frosh/Phoenix, S. 24.
32 CDC, S. 72.
33 Frosh/Phoenix, S. 26.
34 CDC, S. 13.
35 Ebd. S. 72.
36 Neubauer, Gunter/ Winter, Reinhard (2005): „Körper, Männlichkeit und Sexualität. Männliche Jugendliche machen <<ihre>> Adoleszenz“, in: King, Vera/Flaake, Karin (Hrsg.): Männliche Adoleszenz: Sozialisation und Bildungsprozesse, Frankfurt/New York: Campus Verlag, S. 210.
37 Vgl. CDC, S. 154f.
38 Ebd. S. 160.
39 Ebd. S.38.
40 Ebd. S.11.
41 Hernik, Monika (2011): „Martina Wildners Grenzland – Adoleszenz zwischen Aufstörung und Grenzüberschreitung“; in: Gansel, Carsten/ Zimniak, Pawel (Hrsg.): Zwischen didaktischem Auftrag und grenzüberschreitender Aufstörung. Zu aktuellen Entwicklungen in der deutschsprachigen Kinder- und Jugendliteratur, Heidelberg: Universitätsverlag Winter, S. 322.
42 CDC, S. 218.
43 Ebd. S. 23.
44 Ebd. S.17.
45 CDC, S. 21.
46 Ebd. S.17.
47 Ebd. S.27.
48 Ebd. S.117.
49 Ebd. S.116.
50 Ebd. S.144.
51 CDC, S. 43.
52 Ebd. S.131.
53 Nel nome del figlio, S. 88:
54 King, Vera (2002): Die Entstehung des Neuen in der Adoleszenz. Individuation, Generativität und Geschlecht in modernisierten Gesellschaften, Opladen: Leske und Budrich, S. 42.
55 CDC, S. 53.
56 Ebd. S.55.
57 Ebd.
58 Flaake, Karin: „Junge Männer, Adoleszenz und Familienbeziehungen“; in: King, Vera/Flaake, Karin (Hrsg.): Männliche Adoleszenz: Sozialisation und Bildungsprozesse, Frankfurt/New York: Campus Verlag, S. 117.
59 CDC, S. 41.
60 Ebd. S.98.
61 Hernik, S. 300.
62 CDC, S.115.
63 Ebd.
64 Flaake, S. 109.
65 Ammaniti, Massimo (2015): La famiglia adolescente, Bari-Roma: Gius. Laterza & Figli, S. 7.
66 La famiglia adolescente, S. 49.
67 CDC, S. 52.
68 Vgl. ebd., S. 100f.
69 Ebd. S.102.
70 Ebd.
71 Ebd.
72 Ebd.
73 Nel nome del figlio, S. 51.
74 CDC, S. 103.
75 Seiffge, Jakob Moritz/ Seiffge-Kremke, Inge: „>>Boys play sport…?<< Die Bedeutung von Freundschaftsbeziehungen für männliche Jugendliche“, in: King, Vera/Flaake, Karin (Hrsg.): Männliche Adoleszenz: Sozialisation und Bildungsprozesse, Frankfurt/New York: Campus Verlag, S. 273.
76 Vgl. CDC, S. 102.
77 Ebd. S.103.
78 Storch, S. 128.
79 Ebd.
80 CDC, S. 371.
81 CDC, S. 103.
82 Nel nome del figlio, S. 19.
83 CDC, S. 102.
84 Ebd. S.117.
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