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Gliederung:
A) Einleitung
B) Arbeitslosigkeit in Deutschland
1.) Situation des Arbeitsmarktes in Deutschland
2.) Das gesamtwirtschaftliche Gleichgewicht
3.) Volkswirtschaftliche Erklärungstheorien von Arbeitsmarkt, Arbeitsmarktgleichgewicht und Arbeitslosigkeit
a) Klassische Erklärungsansätze
b) Keynesianische Erklärungsansätze
4.) Weitere Gründe der Arbeitslosigkeit
5.) Lösungsansätze
C) Schluß
A.) Einleitung
Kurzarbeit und erst recht Arbeitslosigkeit stellen für die davon Betroffenen eine der größten Härten in der modernen Wirtschaftsgesellschaft da. Zwar erhalten arbeitslose Arbeitnehmer in der Bundesrepublik Deutschland aus der gesetzlichen Arbeitslosenversicherung einen teilweisen Ersatz für den Verdienstausfall, aber der Verlust des Arbeitsplatzes hat regelmäßig psychische Folgen, die nicht mit Geld aufgewogen werden können.
Arbeitslosigkeit ist, wenn sie länger dauert, für die Betroffenen leicht mit dem Verlust ihres gesellschaftlichen Status verbunden. Arbeitslosigkeit wird in einer Leistungsgesellschaft als eine Art Aussperrung empfunden. Der Eigenwert des Menschen, die Menschenwürde wird berührt.
Neben den individuellen Härten, die Unterbeschäftigung mit sich bringt, schadet sie der Gesamtheit. In einer Volkswirtschaft, in der nicht alle arbeitswilligen Menschen Arbeit finden, wird weniger produziert, als möglich wäre. Wie sehr eine Arbeitslosigkeit von größerem Ausmaß zudem all die allgemeine politische Stabilität erschüttern kann und der Durchsetzung radikaler politischer Tendenzen Vorschub leisten kann, hat die Weltwirtschaftskrise gezeigt, die der Weimarer Republik den Todesstoß versetzte und dazu beitrug, den Nationalsozialismus an die Macht zu bringen.
B.) Der Arbeitsmarkt in Deutschland:
1. Die Situation des Arbeitsmarktes in Deutschland
Im Jahre 1999 waren in der Bundesrepublik Deutschland 4.099.209 Menschen arbeitslos, 2.744.527 Menschen in Westdeutschland und 1.343.682 in Ostdeutschland.
Die absoluten Zahlen sagen zwar absolut aus, dass die Arbeitslosenzahl im Westen höher als im Osten sind, aber bezogen auf die Einwohnerzahlen in Westdeutschland (66.690.000 Einwohner im Jahre1998) und Ostdeutschland (15.330.000 im Jahre 1998) liegt die Arbeitslosenquote im Westen mit 9,9% im Gegensatz zum Osten mit 19,0% deutlich niedriger. Die gesamtdeutsche Arbeitslosenquote lag mit 11,7% im Jahre 1999 auf einer der höchsten Stände in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland.
Seit den Wirtschaftswunderjahren nach dem 2. Weltkrieg bis in die Mitte der Siebziger Jahre war Vollbeschäftigung vorhanden, Arbeitslosigkeit war praktisch nicht vorhanden.
Bemerkenswert ist, dass die Arbeitslosenquote immer in Zeiten von Rezessionen angestiegen ist und sich dieser Trend immer weiter fortgesetzt hat, bis schließlich die Arbeitslosenquote im Jahre 1994 die 10% Marke überschritten hatte.
Ein wichtiger Einflussfaktor war und ist sicherlich immer noch der Strukturwandel in Ostdeutschland, der im Zuge der deutsch- deutschen Wiedervereinigung für Probleme auf dem Arbeitsmarkt sorgt.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
2.) Das gesamtwirtschaftliche Gleichgewicht:
Nach Art. 109 Abs. 2 GG haben Bund und Länder bei Ihrer Haushaltswirtschaft den Erfordernissen des gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichts Rechnung zu tragen.
Da im Grundgesetz dafür aber keine genauere Information und Interpretationshilfe dieses Begriffs vorhanden ist, muss man §1 StabG zur Hilfe nehmen. Nach dieser Vorschrift haben Bund und Länder bei ihren wirtschafts- und finanzpolitischen Maßnahmen die Erfordernisse des gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichts zu beachten. Das heißt, die Maßnahmen sind so zu treffen, dass Sie im Rahmen der gesamtwirtschaftlichen Ordnung gleichzeitig zur Stabilität des Preisniveaus, zu außenwirtschaftlichen Gleichgewicht, zu stetigem und angemessen Wirtschaftswachstum und zu einem hohen Beschäftigungsgrad führen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Ein hoher Beschäftigungsstand gilt nach der Definition der Bundesregierung als erreicht, wenn die Arbeitslosenquote niedrig ist. Diese bezeichnet den Anteil der Arbeitslosen an der Gesamtzahl der abhängigen Erwerbspersonen. Bei der Konkretisierung dieses Ziels ist zu berücksichtigen, dass Arbeitslosigkeit verschiedene Ursachen habe kann und man entsprechend unterschiedliche Erscheinungsformen kennt.