Einsatz der Prozesskostenrechnung und deren Positionierung in der Unternehmensplanung


Seminararbeit, 2021

15 Seiten, Note: 2,0

Anonym


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1. Einleitung
1.1. Problemstellung und Zielsetzung
1.2. Gang der Untersuchung

2. Theoretische Grundlagen der Prozesskostenrechnung
2.1. Begriffsbestimmung
2.2. Entstehung der Prozesskostenrechnung
2.3. Aufgaben und Ziele der Prozesskostenrechnung

3. Einsatz der Prozesskostenrechnung
3.1. Einsatzbereiche
3.2. Kostenplanung und Steuerung
3.3. Rolle in der Kostenträgerrechnung

4. Fazit und Ausblick

Literaturverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1. Einleitung

1.1. Problemstellung und Zielsetzung

Diese Arbeit widmet sich den Einsatz der Prozesskostenrechnung und deren Positionie­rung in Beziehung mit der Unternehmensplanung. Es werden neben den theoretischen Grundlagen auch die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten der Prozesskostenrechnung analysiert. Da sich gegenwärtig die Grundlagen umgestaltet haben sind auch die Struktu­ren der Wertschöpfung in einer Organisation ungleichmäßig geworden.

Die Aktivität von kostspieligen, mechanische Produktionen oder beispielsweise die Zunahme des Aufwands von Maschinen, haben die Kostenaufstellung enorm verändert und somit auch die Gemeinkosten gesteigert.1 Grund für die Erhöhung der Gemeinkosten sind unter anderen der tertiärer Sektor sowie der sekundäre Sektor.

Den Anstieg der Gemeinkosten in der Wertschöpfungskette haben Miller/Vollmann in ihrer Studie im Jahre 1985 vorausschauend kenntlich gemacht. Wegen der erhöhten Intensität im Wettbewerb und den hohen Antrieb im Absatzmarkt, steigen ebenfalls die Gemeinkosten, da man sich im Wettbewerb bestmöglich positionieren will. Eine bessere Positionierung auf dem Markt erreicht man beispielsweise durch eine organisierte und dirigierende Ausübung.2

Dadurch, dass wenig automatisiert wurde, bekamen die Gemeinkosten zu wenig Achtung. Die Gemeinkosten stiegen stetig an, weil sich die Automatisierung in Bezug auf bei­spielsweise der Forschung, Planung und Vertrieb erhöhte.3

Da das Ziel primär war, die Kostendeckung zu erzielen, wurden die Zuschlagsätze für die Gemeinkosten erhöht, was zu immer mehr Ernüchterung geführt hat. Somit wurde ein neues System der Kostenrechnung entwickelt, die Prozesskostenrechnung.

1.2. Gang der Untersuchung

Die bestehende Arbeit soll ein grundlegendes Verständnis über den Einsatz der Prozess­kostenrechnung liefern. Der zweite Kapitel beginnt mit den theoretischen Grundlagen der Prozesskostenrechnung. Im zweiten Kapitel wird der Begriff Prozesskostenrechnung näher definiert, die Entstehung erläutert und es werden auf Ziele und Aufgaben der Prozesskostenrechnung eingegangen.

Im darauffolgenden Kapitel drei werden die Einsatzmöglichkeiten und die Vorgehens­weisen untersucht und gleichgestellt. Diese Arbeit wird mit einem Fazit und Ausblick im letzten Kapitel beendet. Das Fazit dient zur Zusammenfassung der Resultate.

2. Theoretische Grundlagen der Prozesskostenrechnung

2.1. Begriffsbestimmung

Eine eindeutige Definition für die Begrifflichkeit Prozesskostenrechnung gibt es nicht, da Prozesskostenrechnung viele sinngleiche äquivalente hat.4

In amerikanischen Schriften findet man die Synonyme Activity Accounting5, Transaction Costing6, Activity-Based Costing7 oder Cost-Driver Accounting System8.

In deutschen Schriften sind die Benennungen Vorgangsrechnung9, Prozessorientierte Kostenrechnung10 oder Akitivitätsorientierte Kostenrechnung11.

Wie soeben angedeutet, hat sich die Begrifflichkeit der Prozesskostenrechnung von Jahr zu Jahr verändert. Ein ,,Verfahren zur Planung, Steuerung und Verrechnung von Prozes­sen in Organisationen"12. So hat sich die Prozesskostenrechnung entwickelt.

Diese Entwicklung ist ein Anfang zur Kontrolle des stetig wachsenden Gemeinkosten­blocks im Betrieb. Die Prozesskostenrechnung ist inzwischen fest verankert, wenn man einen Verfahren in Handels- und Dienstleistungsunternehmen, Versicherungen und Ban­ken darstellen will.13

Der Autor Remer fügt zu der Definition in seinem Werk hinzu, dass die Prozesskosten­rechnung nicht nur eine Erfassung und Rechnungsmethode für Kosten ist, sondern es auch ein enormes Hilfsmittel ist, die Faktoren festzustellen und zu gestalten, die die Kos­ten auslösen.14

Die Vollkostenrechnung identifiziert sich mit der Prozesskostenrechnung, diese bilden die Basis der Informationen für Entscheidungsfindungen im Voraus. Dass die Prozess­kostenrechnung oft als Teilkostenrechnung gleichgestellt wurde, haben einige Schriftdar­steller diskutiert und sind zum Entschluss gekommen, dass es in der Praxis eine geringe Relevanz hat.15

Ebenso wie die Vollkostenrechnung, kann auch die Prozesskostenrechnung ganz unab­hängig in Kostenarten, in Kostenstellen und in Kostenträgerrechnungen aufgegliedert werden. Die sogenannte Stellenrechnung ist dafür da, damit die jeweiligen Gemeinkosten auf die einzelnen Abteilungen einbezogen werden. Außerdem finden Einzelkosten keine Bedeutung in der Prozesskostenrechnung, weil die Einzelkosten den jeweiligen Trägern ohne Umwege angerechnet werden.

Auch wenn es so scheint, dass viele Buchautoren nicht eine Meinung sind, was die Defi­nition von Prozesskostenrechnung angeht, sind die sich in einer Sache einig. Und zwar, dass die Prozesskostenrechnung keineswegs die vorhanden Systeme für die Kostenrech­nung ersetzt. Die Prozesskostenrechnung kann sie lediglich zweckgemäß komplettieren.

2.2. Entstehung der Prozesskostenrechnung

Das der betriebliche Eifer im Vordergrund gerückt werden sollte, geschah bereits vor 45 Jahren mit ersten Erfolgen. Somit zeigte es, dass das Konzept der Prozesskostenrechnung nichts Neuartiges ist, wie in den Maße, wie es diskutiert wird.16

Bis die prozessorientierte Kostenrechnung endlich mal relevant wurde und auf große Beachtung traf, dauerte es noch bis zum Jahr 1985.17 18 Eine große Anregung bezüglich dieser Thematik bietet der Aufsatz namens „The Hidden Factory“ von Miller und Voll- mann.

Die kostenrechnerische Bedeutsamkeit in den nicht direkten Leistungsbereichen, wurden dort erstmalig und unmissverständlich priorisiert.19

Die Denkweise von Activity Based Costing (ABC) konzipierten Amerikanern Cooper, Johnsen und Kaplan, mit Hilfe von diversen Veröffentlichungen. Im Jahre 1980 wurde dieser amerikanische Entwurf für den deutschen Gebrauch der Kostenrechnung umgeän­dert und bekam den Namen Prozesskostenrechnung.20 Nichtsdestotrotz sind Activity Ba­sed Costing und die Prozesskostenrechnung als andersartige Entwürfe zu betrachten.21

2.3. Aufgaben und Ziele der Prozesskostenrechnung

Die Aufgaben und Ziele der Prozesskostenrechnung in Bezug auf die Vorausberechnun­gen sind die Planung, Steuerung und die Kontrolle der unternehmerischen Gemeinkos- ten.22 Dies bedeutet nicht, dass die Prozesskostenrechnung ein strategisches Entschei- dungs- und Kontrollinstrument ist.23

Die Spaltung der beiden Hauptziele Kalkulations- und Managementaufgaben haben sich durchaus etabliert, auch wenn es in diversen Fachliteraturen, bezüglich der Ziele und Auf­gaben, unterschiedliche Abhandlungen gibt.24

Infolgedessen der Hauptziele von Kalkulationsaufgaben und Managementaufgaben bil­den sich eine Menge Unteraufgaben sowie Unterziele. Es ist aber nicht möglich, dass eine Organisation diese Ziele im Allgemeinen parallel zu avisieren und zu realisieren.

Sinnvoll ist es daher, eine branchenbezogene Anpassung zu den Zielen vom Management vorzunehmen.25

Außerdem ist das Fundament der Prozesskostenrechnung sich auf die Kostenartenrech­nung zu beruhen, den diese ergreifen und unterteilen die Kosten auf.26 Die Prozesskos­tenrechnung strebt das Ziel an, die Gemeinkosten mit Hilfe der manifesten Anforderun­gen der Verrichtungen zwecks der Objekte der Kalkulationen einzubeziehen.27

3. Einsatz der Prozesskostenrechnung

3.1. Einsatzbereiche

Grundlegend gibt es in der Prozesskostenrechnung zwei Bereiche, die zum Einsatz füh­ren. Der indirekte und der direkte Bereich.

Der direkte Bereich in einer Organisation gilt für die Dienstleistungserstellung, wie bei­spielsweise für die Produktion und Montage. Ein signifikanter Merkmal für den direkten Bereich ist die Maßgabe der Mengen an Tagesordnungen sowie Mengenlisten, den so kann die Kostenrechnung der Planung ganz flexibel auf Grenz- und Vollkostenerlös vor­bereitet werden.28

Zu dem indirekten Bereich zählen die Aufgabengebiete wie beispielsweise die Analyse, Schaffung, Logistik, Auftragsvorbereitung, Planung und Steuerung der Produktion, Si­cherung der Qualität, Abwicklung der Aufträge, Vertrieb und Versand dazu.29

Die indirekten sowie direkten Bereiche erzeugen Gemeinkosten.

Eine Vielzahl von Organisationen nehmen neben den üblichen Kostenrechnungssysteme, wie beispielsweise die Grenzplankostenrechnung, zusätzlich noch die Prozesskostenrech­nung in Anspruch.

Diese Aussage hat sich bei mehr als 90% der Organisationen bewährt, dass die Prozess­kostenrechnung im Zusammenspiel mit herkömmlichen Kostenrechnungssysteme durch­aus nützlich ist und deshalb die Motivation entstand, die Prozesskostenrechnung einzu- führen.30

3.2. Kostenplanung und Steuerung

Die Planung und die Steuerung von Gemeinkosten sind deutlich wirkungsvoller gewor­den, seitdem die Prozesskostenrechnung in das Kostenmanagement mit integriert wurde. Die Struktur des Prozesses muss immer auf dem aktuellen Stand sein, das heißt, wenn Preise steigen oder ähnliche Veränderungen stattfinden muss dies berücksichtigt und aktualisiert werden.

Dasselbe gilt für die Mengeneinheiten, die festgestellt werden müssen. Den die geregelten Mengen werden auf die Kostenstellen und Teilprozesse aufgeteilt. Dadurch dass man die Mengen aufteilt, wird die Auswirkung der Kapazität auf den jeweiligen Kostellenstellen deutlich. Um eine erfolgreiche Kostensteuerung zu erreichen, sollte man die Mengen und Kosten der Prozesse gleichsetzten und eine Soll-Ist-Übersicht erstellen.

[...]


1 Vgl. Franz, K. / Kajüter, P., Kostenmanagement, 2002, S.264.

2 Vgl. Müller, H., Erfolgreich am Markt: Strategien und Wege für den Mittelstand, 1998, S.14-17.

3 Vgl. Glaser, H., Prozeßkostenmanagement, 1992, S. 275-276.

4 Vgl. Biel, A., Einführung der Prozeßkostenrechnung, 1991, S. 85.; Coenenberg, A.G. / Fischer, T.M., Prozeßkostenrechnung - Strategische Neuorientierung in der Kostenrechnung, 1991, S. 21-22.

5 Vgl. Romano, P.L., Activity Accounting; in: Management Accounting, 1988, S.73-74.

6 Vgl. Cooper, R. / Kaplan, R.S., Measure Costs Right: Make the Right Decisions, 1988a, S. 53.

7 Vgl. Cooper, R. / Kaplan R.S., How Cost Accounting Distorts Product Costs, 1988, S. 96-103.

8 Vgl. Berlant, D. / Browning, R. / Foster, G., How Hewlett-Packard Gets Numbers It Can Trust, 1990, S. 178-183.

9 Vgl. Fröhling, O., Prozesskostenrechnung - System mit Zukunft?, 1989, S. 67-69.

10 Vgl. Siemens, Kalkulationsleitfaden Teil III - Prozeßorientierte Kostenrechnung, 1986c, S. 2.

11 Vgl. Schulte, C., Produzieren Sie zu viele Varianten?, 1989, S. 60-66.

12 Mayer, R., Performancesteuerung von Wertschöpfungsprozessen, 1998, S. 5.

13 Vgl. Biel, A., Einführung der Prozeßkostenrechnung, 1991, S. 89.

14 Vgl. Remer, D., Einführen der Prozeßkostenrechnung, 1997, S. 14.

15 Vgl. Fröhling, O., Thesen zur Prozeßkostenrechnung, 1992, S.109-110.

16 Vgl. Fröhling, O., Thesen zur Prozeßkostenrechnung, 1992, S. 385.

17 Vgl. Horvath, P. /Mayer, R., Prozeßkostenrechnung, Der neue Weg zu mehr Kostentransparenz und wirkungsvolleren Unternehmensstrategien, 1989, S. 216.

18 Vgl. Miller, J. / Vollmann, T., The Hidden Factory, 1985, S. 57-59.

19 Vgl. Reckenfelderbäumer, M., Entwicklungsstand und Perspektiven der Prozeßkostenrechnung, 1998, S. 19.

20 Vgl. Remer, D., Einführen der Prozeßkostenrechnung, 1997, S. 19.

21 Vgl. Reckenfelderbäumer, M., Entwicklungsstand und Perspektiven der Prozeßkostenrechnung, 1998, S. 20-21.

22 Vgl. Mayer, R., Prozeßkostenrechnung und Prozeßkostenmanagement, 1991, S. 75.

23 Vgl. Cooper, R. / Kaplan, R.S., Measure Costs Right: Make the Right Decisions, 1988a, S. 243.

24 Vgl. Franz, K.P., Die Prozeßkostenrechnung - Darstellung und Vergleich mit der Plankosten- und Deckungsbeitragsrechnung, 1990, S. 201-202.

25 Vgl. Remer, D., Einführen der Prozeßkostenrechnung, 1997, S. 61.

26 Vgl. Fröhling, O., Thesen zur Prozeßkostenrechnung, 1992, S. 87.

27 Vgl. Reckenfelderbäumer, M., Entwicklungsstand und Perspektiven der Prozeßkostenrechnung, 1998, S. 22

28 Vgl . Burger, A., Kostenmanagement, 1999, S. 207.

29 Vgl. Burger, A., Kostenmanagement, 1999, S. 208.

30 Vgl. Burger, A., Kostenmanagement, 1999, S. 209.

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Einsatz der Prozesskostenrechnung und deren Positionierung in der Unternehmensplanung
Hochschule
FOM Hochschule für Oekonomie & Management gemeinnützige GmbH, Düsseldorf früher Fachhochschule
Note
2,0
Jahr
2021
Seiten
15
Katalognummer
V1022875
ISBN (eBook)
9783346438997
ISBN (Buch)
9783346439000
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Operatives Controlling, Prozesskostenrechnung
Arbeit zitieren
Anonym, 2021, Einsatz der Prozesskostenrechnung und deren Positionierung in der Unternehmensplanung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1022875

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