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Schon Christian Huygens (1629 bis 1695, holländischer Mathematiker und Physiker) vertrat die An-sicht, daß das Licht eine sich ausbreitende Welle mit sehr großer Ausbrei- tungsgeschwindigkeit und sehr kleiner Wellenlänge ist. Da er keine experimentellen Be- weise bringen konnte, setzte sich seine Ansicht, aber nicht gegen die von Newton (1642 bis 1727) vertretene Korpuskulartheorie durch, nach der das Licht aus kleinen Partikel- chen bestehen sollte. Erst als Young und Fresnel 100 Jahre später die Wellennatur des Lichts experimentell nachweisen konnten, fand die Wellentheorie allgemeine Anerken- nung. Bei Wechselwirkung mit kleinen Teilchen (Atomen, Elektronen) zeigt das Licht aber auch Eigenschaften, die auf eine Teilchenstruktur des Lichts schließen lassen.
Die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Lichtes beträgt fast genau 300000 km/s. Sie ist die größte Ge-schwindigkeit, die in der Physik auftritt. Bei allen irdischen Messungen ist die Zeit zwischen dem Abgang und dem Auftreffen eines Lichtstrahles so klein, daß man sie immer vernachlässigen darf. Im Weltall sind aber die Entfernungen so groß, daß merkliche Lichtzeiten auftreten: Der Lichtstrahl braucht von der Sonne zur Erde 8 1/3 Minuten; von den Fixsternen erhalten wir das ausgesandte Licht erst nach Jahren, von fernen Spiralnebeln erst nach Millionen von Jahren. Man kann so bei-spielsweise sagen, daß verglühte Sterne (Supernoven), von denen wir das Licht sehen, schon sehr lange nicht mehr existieren, wenn sie weit von der Erde entfernt sind. Die Wellenlänge des sichtbar-en Lichts beträgt 380nm bis 780nm. Je nach Größe der Wellenlänge erscheint uns das Licht in verschiedenen Farben.
Häufig gestellte Fragen
Worum geht es in diesem Textausschnitt?
Der Textausschnitt behandelt die Natur des Lichts, insbesondere die Debatte zwischen der Wellen- und der Teilchentheorie des Lichts, die von Huygens, Newton, Young und Fresnel vertreten wurden.
Was sind die wichtigsten Punkte, die im Text erwähnt werden?
Die wichtigsten Punkte sind: Huygens' Vorstellung von Licht als Welle, Newtons Korpuskulartheorie, Youngs und Fresnels experimenteller Beweis für die Wellennatur des Lichts, die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Lichts (fast 300.000 km/s) und die Wellenlängen des sichtbaren Lichts (380nm bis 780nm).
Was bedeutet die Aussage über Lichtzeiten im Weltall?
Die Aussage über Lichtzeiten im Weltall bedeutet, dass das Licht von weit entfernten Objekten (wie Sterne und Spiralnebeln) Jahre oder sogar Millionen von Jahren benötigt, um die Erde zu erreichen. Dies bedeutet, dass wir diese Objekte so sehen, wie sie in der Vergangenheit waren.
Was sind Infrarot- und Ultraviolettstrahlen?
Infrarotstrahlen sind Strahlen mit einer Wellenlänge länger als 780nm, die das menschliche Auge nicht wahrnehmen kann. Sie erzeugen besonders Wärmewirkungen. Ultraviolettstrahlen sind Strahlen mit einer Wellenlänge kürzer als 380nm, die ebenfalls nicht sichtbar sind und vor allem chemisch (fotografisch) wirksam sind.
Welche Bedeutung hat die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Lichts?
Die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Lichts (fast 300.000 km/s) ist die größte Geschwindigkeit, die in der Physik auftritt. Sie ist bei irdischen Messungen oft vernachlässigbar, aber bei astronomischen Entfernungen von großer Bedeutung, da sie zu merklichen Lichtzeiten führt.
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- Marco Schindler (Author), 2001, Grundlagen der Wellenoptik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/102336