Die Arbeit soll aufzeigen, inwiefern die soziale Konstruktion von Mutterschaft Wirkmacht auf Frauen und ihre neugewonnene Rolle innerhalb eines Beziehungsgefüges ausübt. Sie stellt ferner den Anspruch, Aufklärung über PPS als zu bewältigende Krise im Leben einer Mutter zu leisten. Erscheinungsbilder, mögliche Ursachen und der Weg von der Diagnose zur Therapie werden thematisiert.
Auch soll ein Schwerpunkt auf die sich ergebenden Auswirkungen im Hinblick auf die Mutter-Kind-Dyade sowie das unmittelbare Umfeld gelegt werden, um die Relevanz des Wissens um PPS zu stützen. Präventionsmaßnahmen und Früherkennung als aktive Hilfen in den geburtshilflichen Bereichen können die Brücke zur Praxis schlagen. Um die vorwiegend theoretische Bearbeitung mittels Literatur zu komplementieren, wird die Arbeit mit der Analyse und Reflexion einer Einzelfallstudie abgeschlossen. Diese liegt in Form eines narrativen Interviews vor, welches als eines von insgesamt fünf im Rahmen dieser Forschung durchgeführt wurde.
Mutterschaft als eines der bedeutsamsten Ereignisse innerhalb der weiblichen Biografie unterliegt als biologisch-anthropologische Konstante den unterschiedlichen Maßstäben, die Frauen von einer pluralistischen Gesellschaft von Zeit zu Zeit auferlegt werden. Dabei sind die sozialen Praktiken von Mutterschaft stets geprägt durch kulturelle Weitergabe, politische Gegebenheiten sowie die individuellen Ressourcen der Einzelnen. Der gesellschaftliche Anspruch an Frauen fördert überhöhte Ansprüche an sich selbst und setzt sie einem enormen Druck aus, zu dessen Bewältigung kein Raum gegeben wird. Die gesellschaftliche Erwartung an Mütter definiert die eigenen Kinder als Sinnerfüllung und Bereicherung, sodass Überforderung und ambivalente Gefühle meist übergangen werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Konstruktion von Mutterschaft
- 2.1 Mutterschaft als Verzicht
- 2.2 Die entmündigte Mutter
- 2.3 Schwangerschaft
- 2.4 Geburt
- 2.5 Postpartalphase
- 2.6 Die Rolle der Hebamme
- 3. PPS als negativer Faktor einer Mutterschaft
- 3.1 PPS, ein Überblick
- 3.2 Erscheinungsbild der peripartalen Depression
- 3.3 Interaktionsbeobachtungen
- 3.4 Risikofaktoren
- 3.5 Diagnose
- 3.6 Der Weg aus der Krise
- 3.7 Auswirkungen
- 3.7.1 Bedeutung für die kindliche Entwicklung
- 3.7.2 Bedeutung für die Mutter-Kind-Dyade
- 3.7.3 Bedeutung für das Umfeld
- 3.8 Prävention
- 4. Qualitative Sozialforschung
- 4.1 Selbsthilfegruppe
- 5. Martha, ein Erfahrungsbericht
- 5.1 Methode, „Grounded Theory“
- 5.2 Auswertung
- 6. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit analysiert die Konstruktion von Mutterschaft und die Auswirkungen peripartaler psychischer Störungen (PPS) auf die Mutter-Kind-Dyade. Sie strebt an, ein tieferes Verständnis für die Herausforderungen und Belastungen zu schaffen, denen Frauen in der Phase der Schwangerschaft, Geburt und Nachgeburt gegenüberstehen.
- Soziale Konstruktion von Mutterschaft und gesellschaftliche Erwartungen
- Peripartale psychische Störungen (PPS) als Krise in der Mutter-Kind-Dyade
- Erscheinungsformen, Ursachen und Auswirkungen von PPS
- Die Bedeutung von Prävention und Frühintervention
- Qualitative Forschung anhand eines Einzelfallberichts
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Bedeutung der Mutterschaft als soziales und biologisches Ereignis beleuchtet. Sie fokussiert auf die gesellschaftlichen Erwartungen und Ideale, die an Frauen gestellt werden. Im Anschluss wird die Konstruktion von Mutterschaft genauer untersucht, wobei verschiedene Aspekte wie Verzicht, Entmündigung, Schwangerschaft, Geburt und Postpartalphase beleuchtet werden.
Kapitel 3 widmet sich den peripartalen psychischen Störungen (PPS) als einem Faktor, der die Mutterschaft negativ beeinflussen kann. Es werden verschiedene Erscheinungsformen, Ursachen, Risikofaktoren und Diagnosemöglichkeiten von PPS vorgestellt. Außerdem wird der Weg von der Diagnose zur Therapie erläutert.
Die Auswirkungen von PPS auf die kindliche Entwicklung, die Mutter-Kind-Dyade und das soziale Umfeld werden ebenfalls untersucht. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Bedeutung von Prävention und Früherkennung. Kapitel 4 beschäftigt sich mit der Methode der qualitativen Sozialforschung und der Analyse einer Selbsthilfegruppe.
Kapitel 5 präsentiert einen Einzelfallbericht, basierend auf einem narrativen Interview, das im Rahmen der Forschung durchgeführt wurde. Es wird die „Grounded Theory“-Methode zur Auswertung der Daten angewendet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Konzepte der Mutterschaft, der peripartalen psychischen Störungen (PPS), der Mutter-Kind-Dyade, der gesellschaftlichen Erwartungen, der Familie und der erziehungswissenschaftlichen Bedeutung. Weitere wichtige Schlagworte sind: Schwangerschaft, Geburt, Postpartalphase, Prävention, Frühintervention, qualitative Sozialforschung, „Grounded Theory“ und Einzelfallstudie.
- Arbeit zitieren
- Malin Gnoth (Autor:in), 2020, Die Konstruktion von Mutterschaft, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1024060