Mit der vorliegenden Bachelorarbeit habe ich den Versuch unternommen, den Fragen nach den vielfältigen tieferen Hintergründen des Piercens und Tätowierens ein Stück näher zu kommen, allerdings nicht, wie in vielen Studien, anhand von vorgegebenen Antwortmöglichkeiten. Ich möchte individuellere Sichtweisen erschließen und habe mich daher zu einer eigenen Forschung entschieden. Um den vorgegebenen Rahmen dieser Bachelorarbeit einzuhalten, war es mir leider nicht möglich, mehrere Befragungen einzuarbeiten und auszuwerten, dementsprechend kann das durchgeführte Interview nur exemplarischen Einblick bieten.
In der modernen Gesellschaft ist es kaum noch nötig, körperliche Schmerzen zu erleiden, denn gegen viele Schmerzarten gibt es Medikation und somit geht immer mehr der Trend in Richtung „Schmerzvermeidung“. Warum auch nicht, wenn es medizinisch möglich gemacht wird? Dennoch rückt ein weiteres Phänomen in den Mittelpunkt - das freiwillige Zufügen von Schmerz. Und so kann man in der heutigen Gesellschaft verstärkt Personen mit Piercings und Tätowierungen wahrnehmen.
Es stellt sich die Frage, ob in der modernen Gesellschaft der Körper im ursprünglichen Zustand überhaupt noch gefragt ist?
Auch im pädagogischen Wirken nehmen Körperveränderungen vermehrt Raum ein. Zwangsläufig muss mit diesem Phänomen umgegangen werden, so stellen sich auch besondere Anforderungen an die Professionellen . Denn wo findet Individualität noch Raum, im „Massenphänomen: Bodymodification“ und was steckt hinter diesem Streben nach Veränderungen des Körpers? Sind es wirklich nur ästhetische Aspekte oder ein Rebellieren, stecken auch andere Gründe, vielleicht bisher seltener beachtet, dahinter?
Inhaltsverzeichnis
- 1)Einleitung
- 2)Phase Adoleszenz
- 3)Schmerzbewältigung
- 4)Körperinszenierung
- 5)Körpermodifikationen
- 5.1) Historischer Kontext von Tätowierungen und Piercings
- 5.2) Schmerz in Verbindung mit Bodymodification
- 6)Feldforschung - exemplarisches Interview
- 6.1) Auswahl des Forschungsinstruments
- 6.1.1) Stichprobe und Interviewsituation
- 6.2) Datenauswertung
- 6.2.1) Analyse
- 6.2.2) Interpretation
- 6.2.3) Forschungsfragenrelevante Ergebnisse
- 6.1) Auswahl des Forschungsinstruments
- 7)Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit befasst sich mit den psychologischen Bedeutungen von Körpermodifikationen, insbesondere Tätowierungen und Piercings, in der Adoleszenz und Post-Adoleszenz. Die Arbeit analysiert, welche Beweggründe Jugendliche und junge Erwachsene für das freiwillige Unterziehen von Schmerzempfindungen bei Bodymodification haben und wie diese Modifikationen mit Selbstfindungsprozessen und dem Umgang mit dem eigenen Körper in Verbindung stehen.
- Die Bedeutung von Schmerzbewältigung im Kontext von Bodymodification
- Körperinszenierung und das Streben nach Individualität
- Historische und gesellschaftliche Kontexte von Tätowierungen und Piercings
- Die Rolle von Körperveränderungen in der Adoleszenz und Post-Adoleszenz
- Psychologische Aspekte von Bodymodification und deren Einfluss auf das Selbstbild
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Die Einleitung stellt den Kontext der Arbeit vor und erläutert die Relevanz des Themas Körpermodifikationen in der heutigen Gesellschaft.
- Kapitel 2: Phase Adoleszenz: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Phase der Adoleszenz als bedeutender Entwicklungsphase, die mit körperlichen und psychischen Veränderungen einhergeht.
- Kapitel 3: Schmerzbewältigung: Dieses Kapitel analysiert das Phänomen der Schmerzbewältigung im Kontext von Bodymodification. Es wird untersucht, warum Personen sich bewusst Schmerzen zufügen, welche psychischen Prozesse dabei eine Rolle spielen und wie die Schmerztoleranz bei Körperveränderungen ausgebildet wird.
- Kapitel 4: Körperinszenierung: Dieses Kapitel befasst sich mit der Frage, wie Bodymodification als Mittel der Körperinszenierung eingesetzt wird. Es wird untersucht, welche Bedeutung die ästhetischen und symbolischen Aspekte von Tätowierungen und Piercings für die Betroffenen haben und wie sie diese Modifikationen als Ausdruck ihrer Persönlichkeit nutzen.
- Kapitel 5: Körpermodifikationen: Dieses Kapitel bietet einen historischen und gesellschaftlichen Kontext von Tätowierungen und Piercings. Es beleuchtet die Entwicklung dieser Praktiken und ihre Bedeutung in verschiedenen Kulturen und Zeitperioden.
- Kapitel 6: Feldforschung - exemplarisches Interview: Dieses Kapitel beschreibt eine qualitative Feldforschung mit einem Interview als Forschungsinstrument. Es geht auf die Auswahl der Stichprobe, die Interviewsituation und die Datenauswertung ein, um individuelle Sichtweisen und Motive von Menschen mit Bodymodification zu erforschen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert sich auf die Themenbereiche Körpermodifikation, Adoleszenz, Post-Adoleszenz, Schmerzbewältigung, Selbstbild, Körperinszenierung, Tätowierung, Piercing, Individualität, Gesellschaft, Kultur, Geschichte, Feldforschung, qualitative Methoden, Interview, Datenauswertung.
- Arbeit zitieren
- Juliane Sorge (Autor:in), 2012, Körpermodifikationen in der Adoleszenz und Post-Adoleszenz. Psychische Bedeutung, Schmerzbewältigung, Körperinszinierung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1024825