In den Jahren 1945 und 1946 als erstes seiner Theaterstücke verfasst, erlebt das Drama Es steht geschrieben im Frühjahr 1947 seine Premiere im Zürcher Schauspielhaus. Ziemlich genau zwanzig Jahre später und am selben Ort folgt die Erstaufführung des Stückes Die Wiedertäufer . Eine Komödie, einer Neufassung des frühen Werkes.
Unter den frühen, weniger bekannten Werken Friedrich Dürrenmatts bietet das Drama in besonderem Maße eine Basis für die Analyse des Gesamtwerkes, gibt es doch im Vergleich zur überarbeiteten Fassung von 1967 einen Einblick in die dramaturgische Entwicklung des schweizerischen Autors. Bei einer Untersuchung des ersten Werkes liegt es also nahe, die überarbeitete Fassung in eine Betrachtung mit einzuschließen, und so die Gelegenheit eines anschaulichen Vergleiches zwischen dem „genialen Wurf des Neulings“ und dem „reifen Werk des prominent gewordenen Dramatikers“1 zu ergreifen.
[...]
1 Josef Schmidt, Das Drama ‚Es steht geschrieben’ und die Komödie ‚Die Wiedertäufer’ in: Zu Friedrich Dürrenmatt, Hrsg.: Armin Arnold. Stuttgart: Klett, 1982, 42
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- 1. Die Wiedertäuferbewegung und ihre „Helden“ in der Kritik
- 2. Die Theaterform der Komödie – das Komische, die Parodie und das Groteske
- 2.1 Die Komödie als Ausdrucksmittel des Dürrenmattschen Weltbilds
- 2.2 Die Komödie als Theater der Nicht-Identifikation
- 2.3 Parodie, Paradoxie und das Komische in Es steht geschrieben
- 3. Es steht geschrieben und Die Wiedertäufer - ein Vergleich
- Nachwort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert Friedrich Dürrenmatts Drama „Es steht geschrieben“ und seine überarbeitete Fassung „Die Wiedertäufer“, um die dramaturgische Entwicklung des Autors zu untersuchen und die beiden Stücke in ihrer jeweiligen Entstehungszeit zu betrachten. Dabei wird der Fokus auf die Wiedertäuferbewegung, die Theaterform der Komödie und die darin enthaltenen Elemente des Komischen, der Parodie und des Grotesken gelegt.
- Die Wiedertäuferbewegung als historischer und literarischer Kontext
- Die Komödie als Ausdrucksform des Dürrenmattschen Weltbilds
- Parodie und Groteske als stilistische Mittel in den beiden Stücken
- Der Vergleich der beiden Fassungen und die Veränderungen in Dürrenmatts Dramaturgie
- Die Bedeutung der Theaterform der Komödie im Kontext der Nachkriegszeit
Zusammenfassung der Kapitel
Das Vorwort stellt die beiden Stücke „Es steht geschrieben“ und „Die Wiedertäufer“ vor und erläutert den Fokus der Arbeit auf die dramaturgische Entwicklung Dürrenmatts. Kapitel 1 beschäftigt sich mit der historischen und literarischen Bedeutung der Wiedertäuferbewegung und stellt deren Rezeption in der Literatur dar. Kapitel 2 beleuchtet die Komödie als Theaterform und analysiert die Elemente des Komischen, der Parodie und des Grotesken in den beiden Stücken. Der letzte Teil der Arbeit vergleicht die beiden Fassungen und untersucht die Gründe für Dürrenmatts Neuaufnahme des Stoffes.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den folgenden Schlüsselbegriffen: Friedrich Dürrenmatt, „Es steht geschrieben“, „Die Wiedertäufer“, Komödie, Parodie, Groteske, Wiedertäuferbewegung, Dramaturgie, Nachkriegszeit.
- Quote paper
- Kaya Hellgardt (Author), 2002, Friedrich Dürrenmatts 'Es steht geschrieben' - eine Werkbetrachtung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/10251