Autor: Katrin Klimat
Memphis
Möbel Design in den 80er Jahren
Gründung
- histor. Gründungstag 11. De-. 1980
- in Sottsass' Wohnung / 2. Version: in Restaurant in Mailand, wo sich die Designer regelmäßig trafen
- hörten von Bob Dylan ,,Stuck Inside Of Mobile With The Memphis Blues Again"
- Memphis als Name, weil: erinnert an Blues, Tennessee, Rock'n Roll, Vorstädte in USA und an Ägypten
- viele stammten aus der radikalen Designergruppierung ,,Studio Alchymia" (Unikate und Prototypen neuer Möbel)
- Sottsass und De Lucchi wollten nicht bei Prototypen bleiben (keine Sammlermöbel sondern im Laden verkaufbare Möbel, die nutzbar sind), wollten zurück zu kreativem, lebensfrohem und spontanem Design, wo jeder Künstler seine Individualität ausleben konnte
- durch Großfirma Artemide finanziell gesichert
- jährlich wechselnde Kollektionen
- K. Lagerfeld richtete ganze Wohnung mit M.-Möbeln ein
Mitglieder
- Gruppe von Architekt-, Möbel-, Fabrik-, Glas- und Keramik-Designern
- Leitung Ettore Sottsass, Kunstdirektorin Barabra Radice, Mitglieder: Alessandro Mendini, Marco Zanini, Daniel Weil, Shiro Kurmata, George J. Sowden, Michele De Lucchi, Aldo Cibi, Nathalie du Pasquier, Andrea Branzi, Martine Bedin, Matteo Thun, Jatier Mariscal und Anzahl nicht fester Mitglieder
- Präsident Ernesto Gismondi Merkmale der Entwürfe/ Möbel
- Ablehnung d. moral. Rationalismus und d. rationalist. Moralismus
- Form = Träger von Ausdruck, kaum noch Funktion (oft scheinbar Form gegen Funktion
- gestalterische Phantasie, Assoziation und visuelle Metaphern stehen bei der Gestaltung von Gegenständen immer höher als Funktionalität
Zitat: Ettore Sottsass: ,,Für mich bedeutet Design nicht die
Gestaltung eines mehr oder weniger dummen Produkts für eine mehr oder weniger sophisticated Industry. Für mich ist Design eine Art, um Leben, soziale Verhältnisse, Politik, Ernährung und eben auch Design -u erörtern. Das bedeutet, dass man immer berücksichtigen muss, dass ein ganzes Umfeld -u entwerfen ist, oder besser gesagt, dass für ein Umfeld entworfen werden muss [...] Uns interessiert das Entwerfen eines Raumes rund um das Kunstwerk mehr, als das Kunstwerk selbst."
- Funktionalismus schien über Bord geworfen
- heterogene Zusammensetzung einzeln individuell gestalteter Formelemente (keine geschlossene Gesamtgestalt, sondern stark kontrastierte Zusammenballung von Formen, Farben und Materialien) Zitat De Lucchi inItalian DesignS. 36
- Memphis-Objekte: fröhlich, verrückt, stark emotional, voller Spieltrieb und Lebensfreude, amüsant, banal und mitreißend optimistisch
- bevorzugte Benutzung von Laminaten (gute Verformbarkeit bei relativ geringen Temperaturen
- Collagen unterschiedlichster Materialien, grellfarbige, gepunktete und gezackte Designs, sanft verschwimmende Neon-, grelle Pop- und zunehmend milchige postmoderne Farben, kleine Hahnentritte, große Zebrastreifen, eine Mischung aus dem Flair von Hollywood und den 50er Jahren, von Pop und ironisch-historisierender Klassizität ergeben zusammen mit ,,verrückten" Nutzungseinfällen eine spielerisch-unbekümmerte Interieurmischung.
- Sottsass formulierte 3 Merkmale die ein Designobjekt besitzen müsse:
1. Es müsste überall Farbe Einzug halten.
2. Er verstand alle Objekte als eine Form, die nicht nur einen -weck erfüllen müsste, sondern die Umgebung nachhaltig und im Besonderen die Erscheinung eines Raumes verändert.
3. Es solle viel Wert auf die Oberflächen gelegt werden, da hier das Wesen der Farbgebung entschieden werde.
- Dekorentwürfe, die nicht Stil- o. Formgeschichte zitieren o. variieren _ Veredlung banaler Alltagsmuster oder aus visuellen Vokabularen d. Militärs, d. Verkehrssystems, d. Distributions- o. Werbestrategien
- Muster und Dekore, Farben und Einzelformen lassen keine Rückschlüsse auf das verwendete Material -u _ die 3 klassischen Elemente des Designs u. der Formgebung (Form, Funktion und Material), die bisher in gegenseitiger Abhängigkeit standen, wurden autonom
Erste Kollektion
- 18. Sept. 1981 in Mailand erste Verkaufsausstellung der ersten Kollektion: 31 Möbel, 3 Uhren, 10 Lampen, 11 Keramiken; 2500 Gäste
- Tassen, Vasen, Kannen setzten bewusst auf Emotion, irgendwo -w. Maya-Ägypto-Slang und Zoomorphen Qualitäten von Echsen, Dinosauriern und Vögeln, oft auch spinnenbeinig
- bizarre Möbel in ungewöhnlichen Formen und Farben und aus wildgemustertem Resopal elektrisierte die Menschen
- in wenigen Jahren auf ganzen Erde bekannt und kopiert Auflösung
- 1985: Sottsass verließ M.
- Designer begannen eigene Wege -u gehen, keine gemeinsamen Ideen mehr
- Grund: jahrelange Defizite
- Versuch, Verluste durch Serienproduktion wettzumachen, endete im Fiasko _ bei Entwürfen mögl. Serienproduktion nicht berücksichtigt, kommerzieller Erfolg blieb aus
- Auflösung 1988
Fazit
- Memphis ist wie ein Rockstar.
- Ein Memphis-Stuhl ist ein Memphis-Stuhl, und der Konsument musste sehen, wie er darauf saß.
- keine auf Dauer brauchbaren Möbel _ Objekte, die best. Botschaften übermitteln
- fegte frischen Wind in die Möbelbranche
- Ettore Sottsass wandte sich Anfang der 90er altertümlichen Formen und klassischen Materialien zu