Der Verfasser beschäftigt sich in dieser Arbeit mit der Frage nach der konkreten Gestaltung eines inklusiven Musikunterrichts für Schüler*innen mit Hörbeeinträchtigung.
In den letzten Jahrzehnten haben sich Hörgeräte und Cochlea-Implantate so stark weiterentwickelt, dass die Befähigung hörbeeinträchtigter Menschen, in ihrer Freizeit Musik zu hören oder gar selbst zu musizieren, keine Seltenheit mehr ist. Hieraus eröffneten sich gleichsam neue Potentiale in der musikpädagogischen Arbeit mit Schüler*innen mit Hörbeeinträchtigung. Welchen Qualitätsansprüchen muss dieser gerecht werden? Welches Vorwissen müssen sich Lehrkräfte zur erfolgreichen Umsetzung eines solchen Unterrichts aneignen? Welche besonderen Rahmenbedingungen, Maßnahmen und Methoden fordert diese Form des Musikunterrichts?
Im ersten Teil wird zunächst Grundlagenwissen zu den Aspekten Hörschädigung, Hörbeeinträchtigung und Musikwahrnehmung mit einer Hörbeeinträchtigung zusammengestellt, welches die Voraussetzung für die Gestaltung eines guten und erfolgreichen inklusiven Musikunterrichts für Schüler*innen mit Hörbeeinträchtigung darstellt. Im zweiten Teil werden auf dieser theoretischen Basis drei Bausteine für die musikpädagogische Praxis entwickelt und kritisch reflektiert, die Lehrkräften eine Planungsgrundlage und Hilfestellung bieten sollen, inklusiven Musikunterricht für Schüler*innen mit Hörbeeinträchtigung konkret zu gestalten.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- 1. HÖRSCHÄDIGUNGEN BEI KINDERN UND JUGENDLICHEN
- 1.1. Definition: Hörschädigung und Hörbeeinträchtigung
- 1.2. Audiologische Grundlagen zur Hörschädigung
- 1.2.1. Natürlicher Hörvorgang
- 1.2.2. Formen von Hörschädigung
- 1.2.3. Hörsysteme
- 1.3. Personengruppen von Kindern und Jugendlichen mit Hörschädigung
- 2. MUSIK UND HÖRSCHÄDIGUNG
- 2.1. Auditives Musik-Hören
- 2.2. Auditives Musik-Hören mit einer Hörschädigung
- 2.3. Möglichkeiten der Musikwahrnehmung über das auditive Hören hinaus
- 3. INKLUSIVE BESCHULUNG VON SCHÜLER*INNEN MIT HÖRBEEINTRÄCHTIGUNG
- 3.1. Zum schulischen Inklusionsbegriff
- 3.2. Statistische Grundlagen
- 3.3. Inklusive Qualitätsansprüche der UN-BRK und Rahmenbedingungen für den inklusiven Unterricht
- 4. INKLUSIVER MUSIKUNTERRICHT FÜR SCHÜLER*INNEN MIT HÖRBEEINTRÄCHTIGUNG
- 4.1. Vorbereitende musik- und inklusionsdidaktische Überlegungen
- 4.1.1. Auswirkungen einer Hörbeeinträchtigung auf die musikdidaktische Arbeit
- 4.1.2. Inklusionsdidaktische Maßnahmen und Methoden
- 4.2. Drei Bausteine für einen inklusiven Musikunterricht für Schüler*innen mit Hörbeeinträchtigung
- 4.1. Vorbereitende musik- und inklusionsdidaktische Überlegungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit zielt darauf ab, Grundlagenwissen für einen inklusiven Musikunterricht für Schüler*innen mit Hörbeeinträchtigung zusammenzustellen und drei Bausteine für die musikpädagogische Praxis zu entwickeln. Sie befasst sich mit der Frage, wie ein inklusiver Musikunterricht gestaltet werden kann, welche Qualitätsansprüche er erfüllen muss und welches Vorwissen Lehrkräfte dafür benötigen.
- Auswirkungen einer Hörbeeinträchtigung auf die musikdidaktische Arbeit
- Möglichkeiten der Musikwahrnehmung über das auditive Hören hinaus
- Inklusionsdidaktische Maßnahmen und Methoden im Musikunterricht
- Entwicklung von Bausteinen für die musikpädagogische Praxis
- Relevanz und Wirksamkeit der Bausteine für die konkrete Umsetzung eines inklusiven Musikunterrichts
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 beschäftigt sich mit Hörschädigungen bei Kindern und Jugendlichen, definiert die Termini Hörschädigung und Hörbeeinträchtigung und erläutert die audiologischen Grundlagen der Hörschädigung, einschließlich des natürlichen Hörvorgangs, der Formen von Hörschädigung und der Funktionsweise von Hörsystemen.
Kapitel 2 analysiert die Auswirkungen einer Hörschädigung auf das Musik-Hören und untersucht, wie Menschen mit einer Hörbeeinträchtigung Musik wahrnehmen können, auch über den auditiven Weg hinaus.
Kapitel 3 widmet sich dem Konzept der inklusiven Beschulung im deutschen Schulsystem und stellt die Modalitäten eines inklusiven Musikunterrichts vor. Die Kapitel 4 befasst sich mit der musik- und inklusionsdidaktischen Vorbereitung sowie der Entwicklung der drei Bausteine für den inklusiven Musikunterricht.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Themenbereiche Hörbeeinträchtigung, inklusiver Musikunterricht, musikpädagogische Praxis, audiologische Grundlagen, Musikwahrnehmung, inklusionsdidaktische Maßnahmen und Methoden.
- Arbeit zitieren
- Sebastian Reichenberger (Autor:in), 2021, Inklusiver Musikunterricht für Schüler*innen mit Hörbeeinträchtigung. Theoretische Grundlagen und Bausteine für die musikpädagogische Praxis, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1026131