Im Fall der lateinamerikanischen Staaten ist die Konstruktion einer nationalen Identität der einzelnen Länder erschwert, da sie untereinander sehr viele Gemeinsamkeiten aufweisen und es problematisch ist, Merkmale zu finden, die sie voneinander differenzieren. Sie sind auch in ihrem Selbstverständnis gespalten, also darin, ob sie ein Teil des Westens sein oder ihre eigene unverwechselbare Kultur haben wollen. Ein wichtiges Element, was konstitutiv für die Bildung nationaler Identitäten in Lateinamerika ist, ist das Heldentum bzw. der Personenkult. Besonders Simón Bolívar, der venezolanische Freiheitskämpfer und Führer der Unabhängigkeitsbewegungen in Lateinamerika, stellt ein weltweit bekanntes Symbol für noble Werte und Aspirationen dar. Deshalb wird im Folgenden sein Heimatland Venezuela fokussiert und analysiert, inwiefern man von einem solchen Konstrukt der Kollektividentität dort ausgehen kann. Dabei wird insbesondere der Einfluss des „Heldenfaktors“ in der Geschichte und Gegenwart auf die nationale Identität in den Blick genommen.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- KOLLEKTIVIDENTITÄTEN UND NATIONALE IDENTITÄTEN
- HISTORISCHER ABRISS
- DER BOLIVARISMUS
- DER PERSONENKULT UM SIMÓN BOLÍVAR
- DER CHAVISMUS - „DER SOZIALISMUS DES 21. JAHRHUNDERTS
- VENEZUELA – EINE HELDENNATION? KONSTRUKTION EINER VENEZOLANISCHEN IDENTITÄT
- FAZIT
- LITERATURVERZEICHNIS
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Konstruktion der nationalen Identität in Venezuela. Sie untersucht die Rolle von Kollektividentitäten und den Einfluss des Bolivarismus auf die Entwicklung eines venezolanischen Selbstverständnisses.
- Definition und Funktion von Kollektiv- und Nationalidentitäten
- Der Einfluss des Bolivarismus auf die venezolanische Identität
- Die Bedeutung von Personenkult und Heldenverehrung
- Die Konstruktion der nationalen Identität in Venezuela
- Zukunftsperspektiven für die venezolanische Identität
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der nationalen Identität und die spezifische Situation Venezuelas ein. Es wird die Relevanz des Bolivarismus und die Rolle von Personenkult in der Gestaltung der Identität hervorgehoben.
Im zweiten Kapitel werden die Termini Kollektive Identität und Nationale Identität erläutert. Es wird betont, dass diese Konzepte nicht statisch sind, sondern sich durch den Wandel von Mythen, Erzählungen und kulturellen Artefakten entwickeln.
Das dritte Kapitel bietet einen historischen Abriss, der die Rolle der Unabhängigkeit von der spanischen Krone und die Relevanz von Simón Bolívar für die venezolanische Identität beleuchtet.
Das vierte Kapitel befasst sich mit dem Bolivarismus, der Ideologie Simón Bolívars, und dessen Instrumentalisierung durch verschiedene Machthaber und Regimes in Venezuela. Besonderes Augenmerk liegt auf dem Chavismus und der Verehrung von Hugo Chávez Frías.
Schlüsselwörter
Kollektive Identität, Nationale Identität, Bolivarismus, Venezuela, Personenkult, Heldenverehrung, Chavismus, Simón Bolívar, Hugo Chávez Frías, Kultur, Geschichte, Gesellschaft, Identitätsstiftung
- Arbeit zitieren
- Marie Brockmann (Autor:in), 2021, Nationale Identität in Venezuela, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1026410