Mit dieser Bachelorarbeit wird das Ziel verfolgt, Perspektiven und Herausforderungen der hundegestützten Pädagogik im Unterricht an SchülerInnen mit psychosozialen Beeinträchtigungen aufzuzeigen, nachdem die terminologischen Grundlagen zu den tiergestützten Interventionen zunächst geklärt wurden. Hunde sind zurecht die besten Freunde des Menschen und sie vereinen sehr viel Potenzial in sich. Sie können vielseitig im Unterricht als Stütze für SchülerInnen mit psychosozialen Beeinträchtigungen eingesetzt werden.
Völlig gleich, ob sie als Schulhund, Schulbesuchshund, Klassenhund, Assistenz- oder Behindertenbegleithund in offenen oder in geschlossenen Unterrichtssettings fungieren. SchülerInnen mit psychosozialen Beeinträchtigungen profitieren von Schulhunden in Einzelförderung, Kleingruppenunterricht oder im Plenum. Nicht zu vergessen ist auch, dass Hunde in der Therapie eingesetzt werden. Schulhunde sind im deutschen Bildungssystem längst noch nicht alltäglich, denn Vorbehalte, Ängste und unzureichendes Know-how sind weitgehend aufseiten von SchülerInnen, Erziehungsberechtigten und Lehrkräften existent und das Vorhaben, einen Schulhund in die Klassengemeinschaft zu integrieren, ist mit sehr viel Fleiß, Geduld und Sorgfalt verbunden.
Diese Bachelorarbeit soll ein Beitrag sein, um diese Negativitäten abzubauen. Schulhunde werden in dieser Abschlussarbeit weder idealisiert noch verharmlost, es wird vielmehr ein realistisches Bild gezeichnet, um zu zeigen, wie zukünftige Entwicklungen der innovativen Unterrichtsgestaltung mit SchülerInnen mit psychosozialen Beeinträchtigungen aussehen könnten und was alles möglich ist. In dieser Arbeit werden auch Hürden der hundegestützten Pädagogik aufgegriffen, welche letztere in Zukunft noch meistern muss, um zielgerichtet nach einer sehr ausgeprägten Qualifikation des Mensch-Hund-Teams und einer Professionalisierung der hundegestützten Pädagogik zu streben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Mensch-Tier-Beziehung
- 1.1 Die Bedeutung der Mensch-Hund-Beziehung
- 1.2 Die Bedeutung von Tieren in der kindlichen Entwicklung
- 1.3 Kinder und Jugendliche mit psychosozialen Beeinträchtigungen und der Kontakt zu Hunden
- 2. Der Personenkreis: SchülerInnen mit psychosozialen Beeinträchtigungen
- 2.1 Abgrenzung des Personenkreises
- 2.2 Typologie von psychosozialen Beeinträchtigungen
- 2.3 Erklärungsmuster für psychosoziale Beeinträchtigungen
- 2.3.1 Bindungstheorie
- 2.3.2 Psychoanalyse
- 3. Tiergestützte Interventionen
- 3.1 Entstehung und Bedeutung der Tiergestützten Interventionen
- 3.2 begriffliche Abgrenzung im deutschsprachigen Raum
- 3.2.1 Tiergestützte Didaktik
- 3.2.2 Tiergestützte Aktivität (TGA)
- 3.2.3 Tiergestützte Förderung (TG F)
- 3.2.4 Tiergestützte Pädagogik (TG P)
- 3.2.5 Tiergestützte Therapie (TGT)
- 4. Perspektiven: Hundegestützte Pädagogik im Unterricht mit SchülerInnen mit psychosozialen Beeinträchtigungen
- 4.1 Die verschiedenen Funktionen des Hundes
- 4.1.1 Schulhund und Schulbesuchshund, Klassenhund
- 4.1.2 Therapiehund und Therapiebegleithund
- 4.2 Erklärungsansätze für die Mensch-Hund-Beziehung
- 4.2.1 Die Biophilie-Hypothese
- 4.2.2 Das Konzept der Du-Evidenz
- 4.2.3 Die Eisbrecher-Theorie
- 4.3 Aktueller Forschungsstand: Einsatz von Schulhunden in den verschiedenen Schulformen
- 4.4 Auswirkungen der hundegestützten Pädagogik
- 4.4.1 Physiologische Wirkungen
- 4.4.2 Verringerung von externalisierenden Verhaltensweisen
- 4.4.3 Verringerung von internalisierenden Verhaltensweisen
- 4.4.4 Förderung von sozial-emotionalen Kompetenzen
- 4.1 Die verschiedenen Funktionen des Hundes
- 5. Herausforderungen: Hundegestützte Pädagogik im Unterricht mit SchülerInnen mit psychosozialen Beeinträchtigungen
- 5.1 Bedingungen für hundegestützte Pädagogik im Unterricht
- 5.1.1 Anforderungen an den Hund
- 5.1.2 Anforderungen an die Lehrkraft
- 5.1.3 Anforderungen an die SchülerInnen
- 5.2 Qualifikation des Mensch-Hund-Teams für den Einsatz
- 5.2.1 Kenntnis der rechtlichen Grundlagen
- 5.2.2 Genehmigung des Einsatzes des Schulhundes durch bildungspolitische Gremien
- 5.2.3 Sensibilisierung für den Umgang mit aggressiven SchülerInnen
- 5.2.4 Sensibilisierung für den Umgang mit ängstlichen SchülerInnen
- 5.3 Professionalisierung der hundegestützten Pädagogik im Unterricht
- 5.3.1 Qualitätsmanagement
- 5.3.2 Gefährdungsmanagement
- 5.3.3 Hygienemanagement
- 5.4 Ausblick
- 5.1 Bedingungen für hundegestützte Pädagogik im Unterricht
- 6. Diskussion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit befasst sich mit der Frage, ob Schulhunde ideale Wegbegleiter für SchülerInnen mit psychosozialen Beeinträchtigungen sein können. Ziel ist es, die Perspektiven und Herausforderungen der hundegestützten Pädagogik im Unterricht aufzuzeigen, nachdem die terminologischen Grundlagen zu tiergestützten Interventionen geklärt wurden.
- Die Bedeutung der Mensch-Hund-Beziehung und deren Potenzial für den Einsatz in der Pädagogik
- Die Charakteristika von psychosozialen Beeinträchtigungen und die Herausforderungen im Schulalltag
- Die verschiedenen Formen der tiergestützten Interventionen, insbesondere die hundegestützte Pädagogik
- Der Einsatz von Schulhunden in verschiedenen Schulformen und die Auswirkungen auf SchülerInnen
- Die Herausforderungen und Bedingungen für eine erfolgreiche Implementierung von Schulhunden im Unterricht
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Bachelorarbeit stellt die Frage nach dem Einsatz von Schulhunden für SchülerInnen mit psychosozialen Beeinträchtigungen, beleuchtet die Kontroverse um dieses Thema und führt in die relevanten Forschungsbereiche ein.
- 1. Mensch-Tier-Beziehung: Dieses Kapitel erörtert die Bedeutung der Mensch-Hund-Beziehung, die Rolle von Tieren in der kindlichen Entwicklung und die spezifischen Herausforderungen für Kinder und Jugendliche mit psychosozialen Beeinträchtigungen im Umgang mit Hunden.
- 2. Der Personenkreis: SchülerInnen mit psychosozialen Beeinträchtigungen: Dieses Kapitel definiert den Personenkreis, beschreibt verschiedene Typen von psychosozialen Beeinträchtigungen und erläutert die Bindungstheorie und die Psychoanalyse als relevante Erklärungsmuster.
- 3. Tiergestützte Interventionen: Dieses Kapitel beleuchtet die Entstehung und Bedeutung tiergestützter Interventionen und unterscheidet verschiedene Formen wie tiergestützte Didaktik, tiergestützte Aktivität, tiergestützte Förderung, tiergestützte Pädagogik und tiergestützte Therapie.
- 4. Perspektiven: Hundegestützte Pädagogik im Unterricht mit SchülerInnen mit psychosozialen Beeinträchtigungen: Dieses Kapitel behandelt die Funktionen von Schulhunden, verschiedene Erklärungsansätze für die Mensch-Hund-Beziehung, den aktuellen Forschungsstand zum Einsatz von Schulhunden und die möglichen positiven Auswirkungen auf SchülerInnen.
- 5. Herausforderungen: Hundegestützte Pädagogik im Unterricht mit SchülerInnen mit psychosozialen Beeinträchtigungen: Dieses Kapitel identifiziert die notwendigen Bedingungen für den Einsatz von Schulhunden im Unterricht, die Qualifikation des Mensch-Hund-Teams, die Professionalisierung der hundegestützten Pädagogik und die Notwendigkeit einer weiteren Auseinandersetzung mit dem Thema.
Schlüsselwörter
Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Hundegestützte Pädagogik, Schulhund, psychosoziale Beeinträchtigungen, tiergestützte Interventionen, Mensch-Tier-Beziehung, Unterrichtsgestaltung, Bildung, Inklusion, Sozial-emotionale Kompetenzen, Herausforderungen, Professionalisierung.
- Arbeit zitieren
- Sophia Kutt (Autor:in), 2021, Schulhunde als Wegbegleiter für Schüler mit psychosozialen Beeinträchtigungen? Chancen und Herausforderungen einer tiergestützten Pädagogik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1026436