Die Hausarbeit untersucht die formalen Konventionen des ,weiblichen Blicks’, um die symbolische Dimension des »Blickes« und seine Inszenierung in den visuellen Medien und den Geschlechterperspektiven zu hinterfragen: Was wird von wem wie gesehen?
Wie unterscheidet sich der ,weibliche Blick’ vom ,männlichen’ und welche formalen Elemente definieren seine visuelle Sprache? Wie bestimmen Kameraführung, Kadrierung, Blickachsen etc. die visuelle Wahrnehmung des Publikums? Warum und für wen wird ein Blick geschlechtlich konstruiert? Wessen Ideologien verkörpern sich in solchen Blickkonstruktionen und was ändert dies an unserer Erfahrung als Zuseher*in?
Vorwiegend von einem emanzipatorischen Erkenntnisinteresse geleitet, möchte ich anhand film-theoretischer Essays von Laura Mulvey und Kaja Silverman, der Psychoanalyse von Jacques Lacan sowie der soziologischen Phänomenologie von Jean-Paul Sartre das Konzept des Blickes erläutern, und dabei die Begriffe des "female gaze" und "female pleasure" in den Vordergrund stellen. Mein emanzipatorisches Erkenntnisinteresse bildet sich gewissermaßen aus einem Dilemma zwischen eigener ,Schaulust’ und einer kritisch-feministischen Positionierung gegenüber dem Gesehenen heraus.
Die anschließende Analyse der Serie "Fleabag" von Phoebe Waller-Bridge und der darin enthaltenen Blickkonstruktion werden meine These unterstützen, dass Blicke und narrative Techniken, wie das Brechen der Vierten Wand und die Adressierung des Publikums, die übliche (passive) Beziehung zwischen Dargestellten und Betrachter*in verändern und eine neue Art der Empathie für den "screen surrogate" schaffen. Abschließend veranschaulicht das Fazit die Herausforderungen wie die Chancen, denen der "female gaze" als Blickkonzept gegenübersteht.
Inhaltsverzeichnis
- Abstract
- Der »Blick«. Eine Begriffsklärung.
- Privileg Blick
- Der, männliche Blick' nach Laura Mulvey
- Is the Gaze Male?' Bewusste Blickführung und Bildproduktion
- Der, weibliche Blick'. Was ist der Female Gaze?
- Die Phänomenologie des »Blicks<<
- Das, Blickregime' nach Kaja Silverman
- Identifikation durch spectatorial pleasure
- Blickkonstruktion und female gaze in Phoebe Waller-Bridges Fleabag
- Die Frau: Fleabag
- A Feminist's Gaze? Der Blick nach Postfeminismus in Fleabag
- Female Pleasure. Zeitgenössische Inszenierung weiblicher Sexualität
- Die Blickbeziehung zwischen Fleabag und Betrachter*in
- Empathie und Maskerade als spectatorial pleasure.
- Fleabags Beziehung zur Kamera selbst
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Konstruktion des weiblichen Blicks in visuellen Medien, insbesondere im Kontext von Phoebe Waller-Bridges Serie Fleabag. Der Fokus liegt auf der Analyse des "female gaze" und seiner Abgrenzung vom etablierten "male gaze", um die symbolische Dimension des Blicks und seine Inszenierung in Bezug auf Geschlechterperspektiven zu untersuchen.
- Der "male gaze" als dominierende Perspektive in Film und visuellen Medien.
- Der "female gaze" als Gegenkonzept und seine Entstehung in der Medienlandschaft.
- Die Analyse von Blickkonstruktionen und narrativen Techniken in Fleabag.
- Die Rolle von Empathie, Maskerade und der Beziehung zur Kamera in der Gestaltung des "female gaze".
- Die Herausforderungen und Chancen des "female gaze" als junges Blickkonzept.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Hausarbeit beginnt mit einer grundlegenden Begriffsklärung des "Blicks" und analysiert dessen gesellschaftliche und visuelle Bedeutung. Dabei werden die Theorien von Laura Mulvey zum "male gaze" und Kaja Silverman zum "Blickregime" vorgestellt. Kapitel 3 beleuchtet die Phänomenologie des "Blicks" und die Rolle des "spectatorial pleasure" bei der Identifikation mit den Dargestellten. Im vierten Kapitel wird die Serie Fleabag von Phoebe Waller-Bridge in den Fokus gerückt, wobei die Blickkonstruktion in der Serie analysiert und die Bedeutung des "female gaze" für die Darstellung von weiblicher Sexualität und Empathie untersucht wird. Die Analyse umfasst die Gestaltung der Blickbeziehung zwischen Fleabag und dem Betrachter, sowie Fleabags Beziehung zur Kamera selbst.
Schlüsselwörter
Die Arbeit widmet sich den Themen des "male gaze", "female gaze", "female pleasure", spectatorial pleasure, Blickkonstruktion, visuelle Wahrnehmung, Geschlechterperspektiven, Filmtheorie, und der Analyse von Medienproduktionen wie Fleabag. Darüber hinaus werden wichtige theoretische Konzepte wie die Psychoanalyse von Jacques Lacan und die soziologische Phänomenologie von Jean-Paul Sartre beleuchtet.
- Arbeit zitieren
- B.A. Teresa Steiner (Autor:in), 2021, Die Konstruktion postfeministischer Blickperspektive in Phoebe Waller-Bridges "Fleabag", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1026502