In seinen Meditationen zur Metaphysik wirft Adorno die Frage auf, wie und ob Metaphysik in unserer „aufgeklärten und säkularen“ Gesellschaft noch möglich ist. Die Sinnlücke, die die Rationalität im Sinne Max Webers hinterlassen hat, bereitet uns ein Unbehagen. Dieses Unbehagen umschreibt Adorno mit dem Begriff des vergeblichen Wartens. Er versucht kritisch die Bedeutung der Sinnlichkeit wieder gleichberechtigt neben dem Verstand zu rehabilitieren, als eine Art Korrektiv gegen unser entfremdetes Verhältnis zu unserer Umwelt und Kultur.
Die vorliegende Arbeit will den Versuch unternehmen den Begriff des vergeblichen Wartens ein wenig zu umschreiten, um seine heutige Stellung –und damit die Stellung der Metaphysik – in der Gesellschaft zu verorten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zwischen Rationalität und Metaphysik
- 1-
- Der Begriff des vergeblichen Wartens
- Überwindung des vergeblichen Wartens?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit Adornos Konzept des "vergeblichen Wartens" und seiner Bedeutung für die heutige Stellung der Metaphysik in der Gesellschaft. Sie untersucht, wie Adornos Kritik an der westlichen Rationalität und die von ihm diagnostizierte "Lähmung" der Metaphysik nach Auschwitz, die Rolle der Metaphysik in einer zunehmend rationalisierten und säkularisierten Welt beeinflussen.
- Die Kritik an der westlichen Rationalität und ihren Auswirkungen auf die Metaphysik
- Adornos Konzept des "vergeblichen Wartens" als Ausdruck der Sinnlosigkeit in einer rationalisierten Welt
- Die Bedeutung der Sinnlichkeit als Korrektiv zur Entfremdung und als Möglichkeit zur Wiederherstellung der Metaphysik
- Die Rolle der Metaphysik in der heutigen Gesellschaft und ihre mögliche Überwindung der "Lähmung" nach Auschwitz
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Frage nach der Möglichkeit der Metaphysik in einer "aufgeklärten und säkularen" Gesellschaft und führt Adornos Begriff des "vergeblichen Wartens" als Ausdruck des Unbehagens mit der Rationalität ein.
- Zwischen Rationalität und Metaphysik: Dieses Kapitel beleuchtet Adornos Kritik an der westlichen Rationalität, die er als einen Versuch sieht, die Umwelt und die Natur zu beherrschen. Die Arbeit zeigt, wie dieser Versuch zu einem Konflikt zwischen Metaphysik und rationaler Selbstbestimmung führt.
- 1-: Dieses Kapitel bezieht sich auf Marc Sommers Einteilung der Metaphysik und zeigt, wie Kant die klassische Einteilung in eine allgemeine und spezielle Metaphysik zum Einsturz brachte. Durch seine Kategorien beschränkt er die menschliche Erkenntnisfähigkeit und erhebt die Rationalität über die Metaphysik, was bis heute anhält.
- Der Begriff des vergeblichen Wartens: Dieses Kapitel beleuchtet Adornos Konzept des "vergeblichen Wartens" als Reaktion auf die durch Rationalität entstandene metaphysische Lücke. Der Mensch, enttäuscht von der rationalen Welt, sucht nach einem Sinn und wird verführt, die Lücke mit Ersatzideologien zu füllen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Metaphysik, Rationalität, Adorno, "vergebliches Warten", Aufklärung, Sinnlichkeit, Entfremdung, Gesellschaft, Kultur, Auschwitz, Kant, und die Lähmung der Metaphysik.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2019, Adorno. Zwischen Rationalität und Metaphysik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1027472