Antisemitismus im NS-Staat (und davor)


Referat / Aufsatz (Schule), 2001

5 Seiten, Note: 1-


Leseprobe


Gliederung:

Definition und Bedeutung

Vorgeschichte

Antisemismus im 20. Jh.
Verleumdung der Juden
Erniedrigung der Juden
Konzentrationslager und die „Endlösung der Judenfrage“

Geschehnisse der heutigen Zeit

Quellen

Definition und Bedeutung:

- Begriff des Antisemitismus entstand im 19.Jh.
bezeichnet den Haß einzelner Menschen oder ganzer Völker gegen die Juden
- existiert seit Juden außerhalb Palästinas, d.h. in der „Diaspora“ leben
- nach Aufständen der Juden im Jahr 70 n.Chr. gegen die römische Besatzungsmacht wurde Jerusalem erobert und zerstört
- jüdische Bevölkerung der Stadt und auch des Landes wurde getötet oder vertrieben und der jüdische Staat hörte auf zu existieren
- im Laufe der folgenden Jahrhunderte integrierten sich viele der Vertriebenen in ihren "Gastländern".
- jedoch hielten die meisten an der Religion ihrer Väter und ihrem Volkstum fest
- bildeten so in vielen Staaten der Welt eine religiöse und ethnische Minderheit bis in die heutige Zeit.

Vorgeschichte:

- Antisemitismus hat keineswegs erst mit dem Nationalsozialismus begonnen
- Judenverfolgungen gab es in großem Ausmaß schon im Mittelalter,
so z.B. im Jahr 1096, als in ganz Europa Tausende von Juden den Tod fanden und in vielen Städten ganze jüdische Gemeinden ausgerottet wurden
- diese Pogrome (= Zerstörung) entstanden z.T. aus der religiösen Überzeugung, die Juden seien die Feinde der Christen;
auf ihnen läge ein Fluch, weil es Juden gewesen seien, die Jesus getötet hätten
- Juden wurden zu Sündenböcken gestempelt, für Naturkatastrophen, Hungersnöte und Seuchen verantwortlich gemacht
als Mörder kleiner Kinder, als Hostienschänder und Brunnenvergifter wurden sie verleumdet und verfolgt
- als 1348 eine Pest Europa verheerte,

wurde dies als Strafe Gottes dafür dargestellt,

daß die Christenheit die Juden noch nicht aus ihrer Mitte entfernt habe

- Seitdem mußten Juden in gesonderten Stadtteilen, den Ghettos, leben und waren gezwungen, sich durch besondere Kleidung als Juden zu erkennnen zu geben
- Oft hatte der Antisemitismus wirtschaftliche Ursachen. Zum Beispiel warf man den Juden vor, sich auf Kosten der Nichtjuden zu bereichern
- Da die Christen im Mittelalter aus religiösen Gründen keine Zinsen nehmen durften, blieben die Geldgeschäfte meist den Juden vorbehalten
- So kam es, daß viele Christen bei Juden verschuldet waren
- Den Juden waren außerdem die meisten Berufe verboten. Aus der Landwirtschaft wurden sie verdrängt, und ein Handwerk konnten sie nicht ausüben, weil sie als Nichtchristen kein Mitglied einer Zunft werden durften. So blieb ihnen nur das Geldgeschäft und der Kleinhandel
- In den ersten Jahren der Reformation begegnete man in den protestantischen Gebieten den Juden zunächst mit Toleranz
- auch Martin Luther äußerte sich positiv über sie und zeigte ein besonderes Interesse an der hebräischen Sprache
- hegte die Hoffnung, die Juden für den christlichen Glauben gewinnen zu können, sah sich aber in seinen Hoffnungen getäuscht
- Juden erschienen ihm nun als ein Volk, das willentlich Gottes Liebe verschmähte
- 1543, wenige Jahre vor seinem Tod, verfaßte Luther eine Schrift mit dem Titel "Von den Juden und ihren Lügen"
darin verstieg er sich zu der Forderung, die Synagogen abzubrennen, die Wohnungen der Juden zu zerstören, den Rabbinern das Lehren zu verbieten und den Juden auf jede erdenkliche Weise das Leben schwer zu machen
- Seitdem haben sich protestantische Judenfeinde immer wieder auf Luther berufen.
- Nachdem es im 18. Jh. vorübergehend eine Zeit der Toleranz gegenüber den Juden gegeben hatte und die Juden auf allen gesellschaftlichen Gebieten eine gewisse Gleichberechtigung erfuhren

entstand im 19. Jhdt. vor allem in Deutschland eine neue Welle der Judenfeindschaft

- Sie war weniger religiös als vielmehr nationalistisch-rassistisch geprägt
- Juden wurden nun als "national unzuverlässig", als "heimatlose Gesellen", als "völkisch minderwertig" bezeichnet
- man forderte die "Reinigung" des deutschen Volkes von allem Jüdischen
- In einer Nation dürfe nur eine Seele sein
- Auch die Kirchen waren nicht frei von dieser Judenfeindschaft
- Es wurde behauptet, Juden seien im Gegensatz zu den wahren Deutschen ohne jegliche tiefere Religiosität und liefen nur den "Götzen des Goldes" nach
- Auf diesem nationalistisch geprägten Antisemitismus konnten die Nazis später aufbauen, als sie die Vernichtung der Juden planten und durchführten.

Antisemismus im 20. Jh.:

Verleumdung der Juden ( BILD )

- Der Antisemitismus wurde von den ationalsozialisten zur offiziellen "Bewegung gegen die Beherrschung des geistigen und wirtschaflichen Lebens durch das Judentum" erklärt. Sie war zentrales Anliegen der NS-Ideologie und unterschied sich von faschistischen Bewegungen anderer Länder
- Die Judenfeindschaft geht aus von dem starken Zusammengehörigkeitsgefühl einer Minderheit, die gegenüber der Mehrheit der Gesellschaft ein sich unterscheidendes religiöses, kulturelles sowie wirtschaftliches Leben führt.
- Wirtschaftlich gesehen: Juden durften beim Geldverleih Zinsen nehmen
- Religiös gesehen: Verfolger Christi
- Zu Anfang wurden getaufte und in die Gesellschaft integrierte Juden nicht verfolgt.
- durch ihre Intelligenz hatten viele Juden Positionen als Wirtschaftsführer übernommen. Ihnen wurde deshalb nachgesagt, dass sie für Veränderungen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft verantwortlich waren
- Dies führte in der Gesellschaft zu soialem und intellektuellem Neid man machte sie verantwortlich für die Weltwirtschaftskrise
- in einer seiner Reden sagt Hitler: "Der Jude, der sich als "Schmarotzer" bei fremden Völkern einnistet und sie nach und nach zugrunde richtet, wird als minderwertiges Gegenbild des Ariers hingestellt. Aus Gründen der "Rassenhygiene" müsse man deshalb Juden aus dem Volksganzen eliminieren."
- Um für eine "Rassenreinheit“ sorgen zu können:Züchtung arischer Menschen, die nach Meinung der Nazis zum Aufstieg zur Weltmacht führen würde
- die deutsche Familie wurde durch Verleihungen von "Mutterehrenkreuzen" ermutigt, für Nachkommen zu sorgen
dies galt für Familien mit drei oder mehr Kindern
- der von Himmler gegründete Verein "Lebensborn", der für Kinderreichtum sorgen sollte, diente durch Einrichtung von Entbindungsheimen der Züchtung arischer Menschen
dort wurden circa 11000 (meist nichteheliche) Kinder geboren, die von besonders "rassenreinen" Erzeugern stammten.
- Familien, die kinderlos waren oder blieben, mußten ihren Vorgesetzten Rechenschaft ablegen
- durch die rassentheoretischen Thesen der NSDAP wurden Juden als "Sündenbock" für alle Fehlentwicklungen hingestellt
man verbreitete die Anschuldigungen, Juden würden eine Weltherrschaft anstreben, die so zum Weltuntergang führen würde
- dem Arier der Gesellschaft wurde also zur Funktion gegeben, dies zu verhindern, und somit als "Retter der Weltkultur" zu gelten bzw. seinen Dienst an der Menschheit zu vollbringen
- auch gab es einen Ahnenpass, der vom Reichsbund der Standesbeamten Deutschlands erstellt wurde
er gab genau Auskunft über die Abstammung der Personen
der Stammbaum wurde sogar bei Bauern, deren Hof verkauft worden war, bis zum Jahre 1800 zurückverfolgt
bei SS-Angehörigen bis ins Jahr 1750
- um Juden als Juden deklarieren zu können, galt es meist nur die Religionszugehörigkeit zu verfolgen, denn die NS-Ideologie hatte keinen exakten Rassenbegriff ausgearbeitet.
- Das NS-Regime grenzte damit Juden, Sinti und Roma, Asoziale, geistig und körperlich Behnderte sowie Homosexuelle aus der Gesellschaft aus

Erniedrigung der Juden

- Am 10. Januar 1933 begannen erste Aktionen der SA (Sturmabteilung) gegen die jüdischen Mitbürger und ihr Eigentum

Es begann mit dem Ausruf an die Gesellschaft, nicht mehr bei Juden zu kaufen oder überhaupt mit ihnen in Kontakt zu treten

- Am 1. April befanden sich SA-Posten vor allen jüdischen Geschäften, die sie plünderten und ihre Inhaber quälten

Ende der Leseprobe aus 5 Seiten

Details

Titel
Antisemitismus im NS-Staat (und davor)
Note
1-
Autor
Jahr
2001
Seiten
5
Katalognummer
V102849
ISBN (eBook)
9783640012299
Dateigröße
342 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Diese Arbeit war sehr ergreifend. Der Titel verrät alles über den Inhalt.
Schlagworte
Antisemitismus Jude NS Diskriminierung
Arbeit zitieren
Alex Grafe (Autor:in), 2001, Antisemitismus im NS-Staat (und davor), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/102849

Kommentare

  • Gast am 2.1.2002

    dank dir :).

    hallo alex, welch zufall das ich gerade das referat einens namensvetters zur hilfe für mein referat über die juden und den antisemitismus nutze! ich kann bei weitem behaupten das es eine der besten arbeiten ,die ich zu diesem thema fand, ist! dank dir hoff ich noch nen guten punktwert zu erreichen.......
    wünsch noch ein frohes neues jahr, mfg sue!

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Titel: Antisemitismus im NS-Staat (und davor)



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