Sachsenhausen


Referat / Aufsatz (Schule), 2000

11 Seiten, Note: 12 Punkte


Leseprobe


Entstehung und Aufbau von Sachsenhausen

Sachsenhausen ist ein kleiner Vorort von Oranienburg. Die Entfernung zu Berlin beträgt um die 35 ca., ein ruhiger verschlafener Ort, wo sich Fuchs und Hase noch Gute Nacht sagten. Genau diese Lage war nach Himmlers Denkweise für ein KZ ideal, da nähe zu Berlin vorhanden war, sowie die Greueltaten die in einem KZ begangen wurden in einem kleinem Dorf besser zu Vertuschen waren, als in einer Stadt wie Berlin. Himmler, der in Sachsenhausen die Ideale Lage für ein neues, jederzeit erweiterungsfähiges, modernes und neuzeitliches KZ sah, welches die Sicherheit gegenüber Staatsfeinden in Friedens, wie in Kriegszeiten sicherte. Welches als Vorzeigeobjekt für spätere KZ dienen sollte.

Mit dem Bau des Arbeitslagers wurde im Juni 1936 begonnen, dazu wurden Sträflinge aus den Lagern Esterweg, Sachsenburg und Lichtenburg nach Sachsenhausen verlegt, um den Aufbau des Lagers möglichst schnell voran zu treiben. Noch vor der Fertigstellung des Lagers befanden sich bis zu 2.000 Gefangene im Lager, die unter primitiven Verhältnissen und Platznot hausen mußten. Auch nach Fertigstellung der 1. Baracke herrschte drückende Enge in den Baracken, da immer mehr Gefangene in das Lager überstellt wurden. Aus diesem Grund wurde das Lager immer wieder vergrößert und erstreckte sich von Anfangs 31 H. 1944 über fast 400 Hektar. Trotzdem herrschte in dem Lager immer noch drückende Enge. Denn nach Auschwitz war Sachsenhausen das größte Konzentrationslager überhaupt. Von 1936 - 45 wurden dort mehr als 200.000 Menschen aus 20 Nationen inhaftiert. Von denen es aber nur jedem 2. Gelang das Lager wieder lebend zu verlassen.

Aufbau: Der Aufbau des Lagers orientierte sich an Erfahrungen, die auf das Lager Dachau beruhten und von der SS streng vorgegeben waren. Der Grundriß des Lagers besaß die Form eines gleichschenkligen Dreiecks, wo jede Seite 680 m maß. Der Komplex bestand aus Kommandantur, Verwaltungsgebäude, Werkstätten, Fertigungsbetrieben, Garagen, SS - Kasernen und Siedlungen sowie dem eigentlichem Häftlingsbereich, der aber nur einen keinen Teil der Anlage ausmachte. Der Mittelpunkt des Lagers wurde durch den Appelplatz gebildet, auf dem der Galgen stand. Dieser wurde am Heilig Abend von einem festlich geschmückten Weihnachtsbaum ersetzt. Die Gefangenenbaracken waren in vier Reihen fächerförmig angeordnet und auf den Wachturm A ausgerichtet. Dieser Wachturm war die Einlaßpforte, sowie Kommandozentrale der SS - Lagerleitung . Die Häftlingsbaracken waren durchnumeriert, und an Block neun war eine Tafel mit einem Ausspruchs Himmlers gut sichtbar angebracht, auf der Stand:

Es gibt einen Weg zur Freiheit

seine Meilensteine heißen:

Gehorsam, Fleiß, Ehrlichkeit,

Ordnung, Sauberkeit, Nüchternheit

Wahrhaftigkeit, Opfersinn und

Liebe zum Vaterlande!

Außerdem hatte die SS Teile dieses Spruchs in großen, weißen Buchstaben an die einzelnen Baracken gepinselt. An eine Baracke, in der besonders schlimme Verhältnisse für die Gefangenen herrschten, stand Liebe.

Einlieferung ins Lager:

Meist kam die Einlieferung in das KZ Sachsenhausen für die Sträflinge überraschend, so daß sie oft noch im Schlafanzug und Pantoffeln dort eintrafen. Bei der Ankunft in Sachsenhausen machten sich viele Gefangene noch Hoffnungen, daß die zustände im Lager nicht so schlimm seien. Da über dem Eingang des KZ Arbeitslager stand, außerdem war in der gußeisernen Eingangspforte der Ausspruch Arbeit macht frei eingefaßt. Die Verschleppten folgerten daraus, daß die Verhältnisse in einem Arbeitslager wohl besser sein würden, als in einem Konzentrationslager. Aber sie wurden eines besseren belehrt. Die SS machte nämlich von Anfang an deutlich, daß die Gefangenen keinerlei Rechte hatte.

Wenn Neuankömmlinge erst am Abend eintrafen, mußten sie oft die ganze Nacht auf dem Appellplatz Strammstehen, auch wenn Minusgrade herrschten und dies dann mit entblößtem Oberkörper, oder völlig nackt. Nach dieser Strapaze mußten die Gefangenen zum Appell antreten, dort mußten sie in Fünferreihen Aufstellung nehmen und wurden dann von einzelnen SS - Wachleuten Einzelverhöhren unterzogen, Dabei waren sie völlig der Willkür der Wärter ausgesetzt. Einzelne Gefangene, oft Juden und Sozialisten, wurden bis zur Bewußtlosigkeit zusammengeschlagen. Nach dieser Selbstjustiz der SS - Wärter mußten die Gefangenen oft nochmals Stunden warten und zwar im Sachsengruß ( in Hockstellung mit hinter dem Kopf verschränkten Händen ). Nach diesen entkräftenden Strapazen gab es dann auch noch „Sport" , wobei die Gefangenen bis zum Zusammenbruch um den Appellplatz getrieben wurden oder Kniebeugen machen mußten. Dabei wurden sie dann auch noch von den SS - Wachleuten mit Tritten bedacht und verhöhnt. Zu guter letzt mußten die Neuankömmlinge sich noch auf den Boden werfen und zu den Aufnahmebaracken rollen. Viele der Angekommenen, vor allem Alte und Kranke, überlebten diesen „Aufnahmeritus" der SS nicht.

Entpersonifizierung:

In der Wachstube des Lagers mußte jeder Häftling seine letzten Habseligkeiten, die er am Leibe trug, sowie seine Kleidung abgeben. Dafür bekam er eine Einheitskluft. Wo es egal war ob sie zu groß oder zu klein war. Außerdem bekamen die Sträflinge statt ihrer Namen Nummern zugeteilt, womit sie auf dem Zählappell auch angesprochen wurden. Nach dem Einkleiden wurden die Gefangenen brutal in die Duschräume getrieben. Unter den Duschen wurden sie abwechselnd mit kochend heißem Wasser und eiskaltem Wasser traktiert. Wer es wagte aus dem Duschstrahl zu treten wurde mit Schlägen und Tritte bedacht. Nach dieser Folter mußten die Menschen zum Haarescheren antreten. Dabei wurde säuberlich darauf geachtet, daß Kopf- sowie Scharmhaare restlos entfernt wurden. Wenn sie sich dann zu guter letzt in einer Reihe aufgestellt hatten, mußten sie sich mit einer Anti - Läusepaste im Schritt, sowie unter den Achseln einschmieren.

Durch diesen Prozeß wurde eine entpersonifizierung bei den Gefangenen erreicht, da sie sich ohne ihre Charakteristischen Merkmale alle ähnelten und gar nicht mehr wie Menschen, jeder mit eigenen Gedanken und Ideen, aussahen. Dies wurde noch durch Dreiecke verstärkt, die auf den Jacken der Inhaftierten aufgenäht wurden. Auf ihnen war durch ein Symbol zu erkennen, aus welchem Grund der einzelne im Lager war.

roter Winkel politischer Häftling

grüner Winkel Krimineller

violetter Winkel Anhänger religiöser Sekten

Gefangene die schon mal geflohen waren hatten zusätzlich noch einen Punkt auf ihrem Dreieck, der als Zielscheibe dienen sollte. Ausländische Häftlinge hatten außerdem noch den Anfangsbuchstaben ihres Heimatlandes auf der Jacke. Geistig Behinderte mußten zusätzlich noch eine Armbinde tragen, auf dem das Wort blöde prangte. Was sie natürlich der Lächerlichkeit Preis gab und sie zu Zielscheiben für die SS - Soldaten machte, die ihre „Späße" mit ihnen machten. Nach ihren Winkeln wurden die Häftlinge dann in ihre Baracken verteilt .

Der Tagesablauf im Lager:

Der Tagesablauf im Lager sah bis auf den Sonntag immer gleich aus, in einem Zeitplan, der an das Militär erinnerte. Um 4.15 Uhr im Sommer und eine Stunde später wurde das Signal zum Wecken gegeben. Den „Arbeitern" blieben, in ihren hoffnungslos überfüllten Baracke, 45 Minuten Zeit um ihr Morgengeschäft zu erledigen und ein sehr spärliches Frühstück einzunehmen. Um 5.00 Uhr mußten die Gefangenen zum Zählappell antreten, wo festgestellt wurde, ob alle Häftlinge zur Arbeit erschienen waren. Danach ging es zur Arbeit, der Weg dorthin wurde im Laufschritt bewältigt. Häftlinge die zu entkräftet waren, um diesem Tempo stand zu halten, wurden durch Prügel angetrieben. Oft waren Häftlinge, die an ihrem Bestimmungsort ankamen, schon kurz vor dem Zusammenbruch. Aber es galt noch einen 10 stündigen Arbeitstag zu überstehen, den sie im Laufschritt erledigen mußten.Viele der Gefangenen waren wegen den Arbeitsverhältnissen so verzweifelt, Daß sie die Nerven verloren und sich vor einen Laster warfen oder sich in den Elektrozaun warfen. Es gab auch nur wenige kurze Pausen und eine halbstündige Mittagspause, in der es ein viel zu dürftiges Mittagsmahl gab. Bei Betrachtung der großen Körperlichen Anstrengung, der die Gefangenen ausgesetzt waren, war es völlig unzulänglich.

Das hieß das diese Menschen oft mit nur 1.000 Kalorien am Tag auskommen mußten. Die Folgen waren starke Mangelerscheinungen die viele mit dem Tod bezahlten. Manche der Sträflinge konnten ihren Hunger nicht mehr ertragen und schlichen um die Lagerküche herum, um die Abfälle, die weggeworfen wurden, zu ergattern. Durch den Hunger wurde vielen Menschen noch der kleinste Funke würde geraubt. Die Unterernährung hatte auch zur Folge, daß Gefangene während der Arbeit zusammenbrachen und trotz Peitschenhieben nicht mehr aufstanden. Diese wurden als unnötige Esser eingestuft und kamen in einen speziell eingerichteten Hungerblock. Dort wurden die Menschen dann einfach ihrem Schicksal überlassen, Essen gab es nur selten und sehr unregelmäßig. Wer dies überlebte wurde entweder wieder einem Arbeitskommando zugeteilt oder in ein Konzentrationslager überstellt. Nach der Arbeit mußten die Häftlinge zum Zählappell antreten. Jeder mußte zum Zählappell antreten, Fiebrige, Kranke, völlig Entkräftete, sogar die am Tag verstorbenen wurden auf Baren herbei getragen. Danach wurde gezählt, dies konnte oft über eine Stunde dauern. Schlimm war es, wenn ein Häftling fehlte. Dann mußten die Sträflinge solange stillstehen, bis die SS ihn gefunden hatte. Den völlig entkräfteten, hungrigen Menschen, die auf ihr Abendbrot warteten, wurde die Wartezeit dann noch mit Kniebeugen und anderen Sportlichen Aktivitäten „versüßt". Viele der Menschen wurden Ohnmächtig oder starben sogar. Im Januar 1940 dauerte das Strammstehen 10 Stunden und am nächsten Morgen konnten 400 Gefangene, die an Entkräftung oder der Kälte gestorben wurden, vom Platz tot getragen werden.

Wenn der Zählappell normal verlief, gab es danach Abendbrot. Welches mit einer unbeschreiblichen Gier vertilgt wurde. Nach diesem Abendessen gab es eine Stunde Freizeit, in der sich die Gefangenen unterhalten oder lesen konnten. Manche führten sogar kleine Theater und Kabarttstücke auf oder hielten Gottesdienste, die im Lager offiziell verboten waren. Diese Stunde entwickelte sich zur Wichtigsten Stunde im Tag der Häftlinge. Ab 22 Uhr war Bettruhe, die Häftlinge mußten in überfüllten Baracken schlafen und sich oft die Koje noch mit einem oder zwei anderen Teilen. Morgens um 4.15 Uhr wurde dann wieder geweckt. Aber die Nächte waren viel zu kurz, um sich von den Strapazen des vorhergehenden Tages zu erholen.

Trotzdem viele Gefangene an Unterernährung, Überanstrengung oder der Rücksichtslosigkeit der SS - Offiziere starben, gab es im KZ Sachsenhausen keine systematische Vernichtung. Obwohl das Leben der Gefangenen für die SS - Offiziere nichts galt, sie waren einfach menschliche Arbeitsmaschienen. Außerdem sollte den Menschen im Lager durch die Zwangsarbeit verdeutlicht werden, daß sie nichts Wert waren und der Willkür der SS - Offiziere ausgesetzt waren. Deshalb mußten sie oft sinnlose Arbeiten verichten, wie Schnee von einer Ecke in die andere und wieder zurück schippen oder Löcher graben und diese wieder schließen. Die Arbeiter wurden aber auch für nützliche Arbeiten eingesetzt, je nach Begabung. An diesen Arbeiten bereicherte sich dann die SS und somit der Staat. Oft wurden auch Arbeiter an Firmen ausgeliehen, den Lohn bekam das KZ.

Wiederstandsbewegungen:

Im KZ Sachsenhausen entwickelte sich rasch eine Organisation gegen den SS - Terror, dabei setzten sich die Häftlinge einer großen Gefahr für ihr Leben aus. Die Gefangenen machten sich dabei eine Oranisation der SS zu nutze. Der Häftlingsselbstverwaltung, dabei ging es darum, daß die Häftlinge selber für die Ordnung und Diziplin im Lager verantwortlich waren. Dazu wurde ein Lagerältester gewählt, der noch weitere "Funktionäre" unter sich hatte. Diese sollten für die Sauberkeit in ihren Blocks sorgen. Am Anfang vergab die SS solche Schlüsselstellen nur an Krimminelle Gefangene, da sie das Risiko von Machtmißbrauch bei diesen geringer einstuften. Doch es stellte sich schnell heraus, daß diese Gefangenen oft unfähig waren diese Aufgabe zu bewältigen. Deshalb wurden auch zunehmend politische Gefangene, die meist gebildeter waren, zu diesen Aufgaben heran gezogen. Diese Schlüsselpositionen konnten gut dazu genutzt werden anderen Gefangenen das Los zu erleichtern. Indem sie Verbesserungs- und Milderungsvorschläge an ihre SS Vorgestetzten weitergeben konnten, oder auch die Umlegung eines Gefangenen, der bei den Offizieren in Ungnade gefallen war ( was seinen sicheren Tod bedeutete ), erwirken konnte. Nach dem die politischen Häftlinge dies erkannt hatten, waren bald alle Schlüsselstellen von ihnen besetzt. Im Lager Schsenhausen schlossen sich Komunisten und Sozialdemokraten, anders als in anderen Lagern, zusammen und entwickelten ein weitverzweigtes Hilfsnetz für die anderen Gefangenen. Zum Beispiel beschafften sie Medikamente und Nahrungsmittel aus den SS Vorräten, die Bedürftigen halfen und ihnen oft das Leben retteten. Die Gefangenen entwickelten viel Fantasie bei der Beschaffung von Nahrungsmitteln. In der Bakerrei entwickelten die Häftlinge ein ausgeklügeltes System, um die Brote 20g - 50g leichter zu machen. Mit diesem gewonnenem Brot wurden die sowetischen Schutzhäftlinge versorgt, die noch kleinere Rationen bekamen, als die anderen. Sowieso wurde im Lager das wenige geteilt was man bekam.

Zitat nach Knop, Spanierkämpfer, Alltag im KZ S. 94

Jeder, der als Häftling in Sachsenhausen war kennt die Steckrübe. Früh Mehlsuppe, mittags Steckrüben und abens die Blätter oder mittags die Blätter und abends die Rüben - dazu 300g Brot, etwas Magerine oder Blutwurst - vor Hunger sah ich regelm äß ig Regenbogenfarbige Kreise an der Wand. Und dennoch wir uns an den Solidaritätsaktionen der Brotspende führ jüdische Häftlinge, die Überhaupt keins erhielten. Ende 43 durfeten wir erstmals Pakete mit Lebensmitteln von zu Hause empfangen. Pro Monat ein Päckchen, nichtüber 5 kg brutto, und wer eins bekam verzichtete auf seine Ration undteilte das Päckchen mit seinen Kameraden.

Besonders schwer war es den jüdischen und sowetischen Gefangenen zu helfen, da sie unter strenger Isolationshaft standen. Trotzdem gelang es diesen durch äußerste Vorsicht Lebensmittel zukommen zu lassen. Außerdem hatte die Hilfsorganisation auch erfolg auf der Kankenstation. Dort wurden dann Blutspenden für Verwundete oranisiert. Oder norwegische Häftlinge versorgten die Erkrankten mit Milchpuver und Zucker, den sie aus der Heimat zugeschickt bekamen.

Außerdem organisierte das geheime Lagerkommité Informations- und Disskusionsabend für die völlig von der Außenwelt abgeschnittenen Inhaftierten. Sie versuchten auch an Informationen von der Außenwelt zu gelangen, was besser ging als viele außerhalb bei Firmen arbeiten mußten und wieder mit Menschen in Konntakt kamen. Das Lagerkommité sah auch eine Chance bei der Arbeit in Zivilfirmen. So konnten die Arbeiter die Anlagen sabotieren, langsam Arbeiten oder Ausschuß produzieren um den Krieg zu verkürzen.

Krankenstation und Menschenversuche:

Es bedeutete ein Risiko für die Häftlinge sich krank zu melden. Denn oft wenn ein Arzt keine Lust hatte jemanden zu behandeln, schob er die Krankheit auf Faulheit, auch wenn man deutliche Symtome sah. Oder der Arzt befahl für die Behandlung einer Lungenentzündung am Außentor stramm zu stehen.Wo der Wind besonders eisig war. Dies bedeutete dann den sicheren Tod für den Kranken. Aber auch auf der Krankenstation gab es keine richtige medizinische Versorgung, die Medikamente waren knapp, die Lebensmittelversorgung von den Kranken war noch schlechter als die im Lager und es stank nach verwestem Fleisch und Krankheit. Alleine in 3 Monaten verstarben dort 1200 Gefangene. Oft steckten die Gefangenen sich noch gegenseitig an, da Fälle von Tuberkulose, Tyhus, Ruhr und Scharlach nebeneinander lagen. Im Februar 1944 gab es eine Tuberkolose Epedimie, in Folge der 4000 Menschen vergast wurden. Die schlechte Verfassung der Häftlinge wurde auch von den SS Offizieren ausgenutzt, die sich einen Spaß daraus machten Schwerkranke mit Schlägen und Tritten zu tracktieren. Den Ärzten, die einen Hypokratischen Eid abgelegt hatten, kümmerten sich nicht um die Zustände die im Krankenlager herschten. Ihre einzige Beschäftigung war es Listen für den Abtransport von Gefangenen in ein anderes KZ oder in die Gaskammer herzustellen, Hinrichtungen beizuwohnen und Menschenversuche durchzuführen. Die Häftlinge, die auf der Krankenstation arbeiteten, versuchten das Leid der Kranken zu lindern, da sie aber keine medizinische ausbildung haben durften, um in der Krankenstation arbeiten zu dürfen, waren sie vollkommen überfordert. Mit der Zeit eigneten sich die Pfleger ein Halbwissen an und führten sogar Lebenswichtige Amputationen durch. Die Ärzte auf der Krankenstation führten oft Menschenversuche durch, z.B. streuten sie Dreck in offene Wunden und beobachteten, wie es sich entwickelte, oder sie inizierten einen Kampfstoff in einen Oberarm, der an bis auf den Knochen wegätzte. Manche Ärzte schreckten sogar nicht vor Kindern zurück und ließen diese extra aus Auschwitz "Importieren". Diesen wurden dann schwere Krankheiten, wie Gelbsucht, gespritzt. Keines der Kinder überlebte. Noch ein häufig gemachtes Experiment war es, Gefangenen einen Schnitt in den Oberschenkel zu schneiden und einen dreckigen Lappen und Stroh in die Wunde zu legen und mit einzunähen. Die Beine schwollen natürlich an, die Ärtzte versuchten dann mit neuen Mittelchen das Bein behandelt, aber die meisten starben. Menschen, die auffällige Tätowierungen oder einen auffälligen Knochenbau hatten wurde nach ihrem Tod die Haut abgezogen oder das Skelett für Studienzwecke verwendet. Viele der SS - Offiziere hatten eine Sammlung interessant gemusterter Haut. Auch die Leichen von anderen Gefangenen wurden verwertet. In einem Leichenkeller unter der Krankenstation wurden die brauchbaren Teile der Leichen, wie Goldzähne, verwertet. In den Totenscheinen, die die Ärzte ausstellten war die häufigste Todesursache Kreislaufversagen, der echte Grund warum jemand verstorben war, etwa wegen Mißhandlung wurde verschwiegen.

Befreiung des Lagers:

Als sicher war, daß die Deutschen den Krieg verlieren würden, gab Himmler Anfang 45 den Befehl zur räumung der Konzentrationslager. Auch Sachsenhausen begann mit den Vorbereitung für die Räumung des Lagers. Belastendes Aktenmaterial wurde vernichtet, vorallem Häftlingsstatistiken. Auch die Gefangenen spürten das Näherrücken der Front und hofften auf ihre baldige Freiheit. Wenige Tage vor Kriegsende befahl Himmler auch noch die Vernichtung der Häftlinge, damit niemand von ihnen später gegen die SS aussagen konnte. Doch die Zeit wurde knapp, deshalb beschloss die SS, die Häftlinge zur Ostsee zu treiben, sie dort auf Lastkähne zu laden und in der offenen See zu ertränken. Am 20-21 April wurden deshalb 33.000 Häftlinge in Trupps von 500 Männern und Frauen, ohne Verpflegung, in Marsch gesetzt. Es wurde zu eiem Todesmarsch, bei dem nochmals 6000 Häftlinge starben. Da viele von den Srapatzen im Lager noch so entkräftet waren. Die Menschen, die nicht mehr weiter konnten, wurden in den Graben gezerrt und erschossen. Doch keiner dieser Züge erreichte die Ostsee, vorher Trafen die Trupps auf Alliierte, die die Gefangenen befreiten. Im Lager kam die Befreiung sogar noch früher, schon einen Tag nach Abmarsch der Trupps, Wurden die 3000 Häftlinge, die meist schwer krank waren von sowejtischen und polnischen Truppen befreit.

Sachsenhausen nach 45: Das Speziallager Nr. 7

Das KZ Sachsenhausen wurde nach Kriegsende aufgelöst, doch schon 4 Monate später wurde das Speziallager Nr. 7 von der Sowejtunion eingerichtet. Da das Lager in der sowejtischen Besatzungszone lag. Hier wurden unter dem Deckmantel der Entnatzifizierung neue Häftlinge eingeliefert, aber es handelten sich nur am um verurteilte Natzis. Danach handelte es sich größtenteils um die Menschen, die mit dem neuen System der Sowejtunion nicht einverstanden waren. Dies geschah, um die Opposition in der Besatzungszone zu schweigen zu bringen. Nach dem Zwangszusammenschluß der KPD und der SPD wurden verstärkt Sozialdemokraten eingelifert. Es kam auch vor das Häftlinge, die vorher schon in Konzentrationslagern gesessen, wieder eingeliefert wurden, weil die Einstellung, die sie vertraten, den Machthabern nicht passte. Im Lager Sachsenhausn gab es zwei Zonen, die Zone I, in der Gefangene, die aus politischen Gründen saßen inhaftiert waren und die Zone II, in der deutsche Kriegsgefangene saßen, sowie verurteilte Kriegsverbrecher, deren Strafe meist 25 Jahre betrug. Die Belegungsstäre betrug Durchschnittlich zwischen 1945-50 12.000-15.000 Gefangene. Das Lager Nr. 7 war kein KZ nach nationalistischen Vorbild mehr. Trotzdem war die Sterberate sehr hoch. Was auf die schlechte Ernährung und mangelnde Kleidung, sowie der schlecht oder garnicht beheizten Baracken zurückzuführen war. Um die hohen Totenzahlen zu vertuschen, wurden bei Nacht und Nebel die Toten in Massengräbern beerdigt.Außerdem wurden keine Totenscheine ausgefüllt und es gab keine benachrichtigun an die nächsten Verwandten.

Für die Gefangenen war die Haft von zermürbender Langeweile geprägt, da sie im Lager keiner Beschäftigung nachgehen konnten, Briefkontakt war verboten und sie waren völlig von der Außenwelt abgeschnitten.Im Januar 1950 wurde die Auflösung des Lagers Sachsenhausen veranlaßt, 5.300 Menschen wurden unmittelbar auf freien Fuß gesetzt, 5.200 Menschen wurden in Gefängnisse der DDR geschickt und 550 mußten sich vor einem Strafgericht verantworten. Die letzten Gefangenen verließen das Lager im März 1950.

Errichtung der Gedenkstätte Sachsenhausen:

1950 übernahm die Kasrenierte Volkspartei das Gelände, dadurch begann seine Verwarlosung und Zerstörung.1952/53 wurde die Station Z gesprengt (Krematorieum und Vernichtungsstätte). Die Baracken dienten der umliegenden Bevölkerung als Bau- und Brennmaterial.

Die Nationale Volksarmee (NVA), die einen Teil des ehemaligen KZ nutzte, beteiligte sich an der Zerstörung auf dem Gelände. Dadurch sah man nur noch wenige Teile des alten Konzentrationslagers. Ehemalige Häftlinge wollten es aber als Gedenkstätte wieder herrichten und einen möglichst genauen eindruck des NS- Terrors vermitteln. 1956 wurde das Dreieck für den Besucherverkehr freigegeben, aber die Besucher kritisieren die schlechte Erhaltung des Lagers. Die DDR reduzierte das für Besucher freigegebene Gelände auf 5% des eigentlichen KZ. Lediglich die Station Z sowie der Erschießungsgraben wurden als Gedänkstätte freigegeben. Da die NVA das ehemalige SS-Truppenlager nutzte, mußte der Eingang auf die Seite verlegt werden.1955 wurde ein Spendenaufruf für die Gedenkstätte gemacht, bei dem 2.000 000 Mark zusammen kamen. 1956 wurde der Auftrag für die Gestaltung von Sachsenhausen an die Architekten Ludwig Deiters, Horst Kutzart und Kurt Tausend- schön vergeben. Die drei waren auch schon an der Planung für die Gedenkstätten Buchenwald und Ravensbrück beteiligt gewesen. Die Drei unternahmen eine Reise zu anderen Konzentrationslagern in Polen und Deutschland und bewog sie bei der Gestaltung von Sachsenhausen zu einer bewußten Überformung der Ursprünglichen KZ Symetrie. In der ehemaligen Häftlingsküche wurde das Lagermuseum zur Geschichte des Lagers und des Lageralltags in Sachsenhausen . Außerhalb des ehemaligen Schutzhaftlagers gestalteten ausländische Häftlingsverbände das Museum des antifaschistischen Freiheitskampfes der europäischen Völker.Das ganze Lager sollte den Sieg des Antifaschismusses über den Faschismus symbolisieren. Erst nach Protest der "Union der antifaschistischen Widerstandskämpfer Israels" wurde ein Museum der Leiden und des Widerstandskampfes jüdischer Bürger in den wieder aufgebauten Baracken 38 und 39 eingerichtet. Die Eröffnung des Lagers war ein Staatsakt und sollte derBundesrepublik die antifaschistische Staatsdoktrien Hervorheben, da es nach Buchenwald und Ravensbrück die dritte Gedenkstätte war, die eröffnet wurde. Da in Westdeutschland erst 1965 die erst Gedänkstätte (Dachau) errichtet wurde. Nach der Wende wurde die Gedänkstätte zunächst von 1990-92 komissarisch durch das Ministerium für Kultur verwaltet. Später ging es an die Stiftung Brandenburgische Gedänkstätten. 1992 began die Neugestaltung und Sarnierung des Lagers. Da die DDR die Gedenkstätte nach ihren Blickwinkel geschaffen hatte und der Schwerpunkt auf dem Widerstand lag, wurde eine kritische Aufarbeitung der Gedenkstätte Sachsenhausen durchgeführt. Die Gebäude der Gedenkstätte waren nur äußerlich gepflegt worden und mußten deshalb restauriert werden. Dies erforderte und erfordert immer noch hohe finanzielle Mittel. Nach der Sanierung wurden kleine Dauerausstellungen in den Gebäuden errichtet. Die Gedänkstätte bietet Besuchern viele Möglichkeiten sic die Lage der Flüchtlinge Bildhaft vorzustellen. Es gibt Gespräche mit betroffenen, die auf Tonband aufgenommen sind und man sich anhören kann, Bilder, Texte und Photos.

Am 26.10. 1992 wurde ein Brandanschlag von einer rechtsextremen Gruppierung auf die Baracke 38 verübt. Die Baracke wurde danach mit Glas verkleidet, damit man die verbrannten Wände noch sieht. Wenn man in die Baracke hinein geht richt es immer noch nach verkoltem Holz. Die Baracke sollte als weiteres Mahnmal im halbabgebranntem Zustand erhalten bleiben.

Ende der Leseprobe aus 11 Seiten

Details

Titel
Sachsenhausen
Hochschule
Real Centro Universitario Maria Cristina
Note
12 Punkte
Autor
Jahr
2000
Seiten
11
Katalognummer
V102898
ISBN (eBook)
9783640012787
Dateigröße
345 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Sachsenhausen
Arbeit zitieren
Antje Grahl (Autor:in), 2000, Sachsenhausen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/102898

Kommentare

  • Gast am 11.9.2008

    absolut wahsinn.

    Ich gehe auf eine ganz normale Oberschule und besuche eine Realschulklasse und finde es einfach nur Klasse!

  • Gast am 29.11.2002

    naja.

    einige historische Mängel, sowie formal schwach

Blick ins Buch
Titel: Sachsenhausen



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