Brecht, Bertolt


Referat / Aufsatz (Schule), 2001

3 Seiten, Note: 12 Punkte


Leseprobe


Bertold Brecht (Eugen Berthold Friedrich Brecht) 1898-1956
- am 10.2.1898 in Augsburg als Sohn eines Fabrikdirektors geboren
- bereits als Schüler erste Gedichte mit antibgl. Tendenzen & Vorliebe f. soz. Randexistenz
- Vorbilder waren: Frank Wedekind, François Villon, Artur Rimbaud
- 1918 erste Gedichtsammlung (mit Noten) „Lieder zur Klampfe von Bert Brecht und seinen Freunden“, (Klampfe = volkstüml. für Gitarre)
- 1920 produktivstes lyrisches Jahr, verfasste über 200 Gedichte (Prosa)
- nach dem Besuch des Gymnasiums zunächst Medizin- (Æ Lazarettgehilfe Begeisterter Anhänger der Revolution glühender Pazifist) und Naturwissenschaftliches Studium in München
- 1924 Übersiedlung nach Berlin Dramaturg bei Max Reinhardt = Theatererfahrungen
- 1927 Veröffentlichung der ersten großen Gedichtsammlung, „Bert-Brechts-Hauspostille“ · seine werke orientieren sich zunehmend inhaltlich am Marxismus er strebte Theater und
Literatur an, die sozialkritisch wirken und Bewusstsein verändern soll
- in Lehrstücken erprobte Brecht sein neues Theater, das den Zuschauer aufrütteln und gegen kapital. Wirklichkeit stellen sollte
- 1933 Exil Æ Schweiz, Frankreich, Dänemark, Schweden, Finnland, SU, USA entwickelte hier Theorie seines epischen Theaters weiter - es entstanden seine bedt. Werke: „Mutter Courage und ihre Kinder“, „Leben des Galilei“, „Der kaukasische Kreidekreis“ · 1947 Rückkehr nach Europa, einreise in die Westzone Dtld. untersagt, deshalb Einladung folgend einreise nach Ost-Berlin, gründete hier das „Berliner Ensemble“ (1949) Æ führte seine Stücke auf - gleichzeitig bedt. Lyriker und Erzähler (Kalendergeschichten, mehrere große Ro mane
- 1954 Veröffentlichung der „Buckower Elegien“ (GS) - durch die Teilung Dtld.’s v. d. DDR als Staatsdichter vereinnahmt Æ misstrauen im Westen
- am 14.8.1956 in Berlin gestorben
- nach seinem Tod editierte die langjährige Mitarbeiterin Elisabeth Hauptmann die Lyrik aus dem Nachlass, „Gedichte“(10 Bände, 1960-76), „Gesammelte Werke“(20 Bände, 1967)

Das Epische Theater:
Brecht hat diese Theaterform in den 20er Jahren entwickelt und umgesetzt. · moderne Theaterform, dem aristotelischen entgegengesetzt
- wird auch diktatorisches Theater genannt (Lehrtheater) bzw. von Brecht selber als dialektisches Theater bezeichnet, da er es als unzureichende Beschreibung empfand
- der Zuschauer soll durch Verfremdungseffekte in ein kritisch beobachtendes, distanziertes Verhältnis zum Geschen auf der Bühne versetzt werden, soll erkennen, dass im Sinne der Handlung eine gesellschaftliche Veränderung möglich ist
- solche Verfremdungseffekte, sog. argumentierende Kommentierung der szen. Aktion, sind Lieder, Songs, Inhaltsangaben durch Texttafeln oder Projektionen...
- die, auf der Bühne gezeigten Verhaltensweisen sollen als veränderbar erkannt werden · Figuren sollen weder „Einfühlung“ hervorrufen, noch „Vorbilder“ oder abschreckende Beispiele sein
- Brecht will Zuschauer der nachdenkt, aktiv wird
- Brecht sah als Vorstufen seines Theaters, des ‚Theaters des Zeigens’ Formen und Spielweisen des asiat. Theaters an
- angesehen wird die Oper „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagony“ als pragmat. Verwirklichung der Grundsätze seines Theaters

- „dramatisch“:
- Form des Bühnenstücks
- Handlung in sich geschlossen
- Vermittlung einer Illusion, Zuschauer säße Vorgängen bei, für die er selbst nicht vorhanden ist (Szene und Person durch imaginäre vierte Wand vom Publikum getrennt) Æ kann mitgerissen und in einen Trancezustand versetzt werden

- „episch“:
- Bühnenvorgang/Darstellungsweise, die dem Publikum etwas zeigen, häufigstes Merkmal ist die Verfremdung
- Brechts Theorie hat seit den 50er J. weltweit an Bedeutung gewonnen Æ Basis für moderne Dramaturgie

- Merkmale:
- Überschriften/Titel und kurze Epigramme (inhaltsbezogene Gedichte) Æ durchbrechen die Spannungskurve
- Bühnenbild besteht nur aus Andeutungen (Bandkarten, Globen, Kunstwerke) Ø Schauspieler soll in zweifacher „Gestalt“ auf der Bühne stehen, z.B. als Galilei und in eigener Person
- In seinen Werken werden an manchen Stellen theoretische Gespräche geführt, die nachdenkende Funktion haben sollen
- Kommentare die den Verlauf der Handlung zeitweilig unterbrechen Ø Schluss bleibt in seinem dialekt. Sinne offen

Brecht als Lyriker:
- lange Zeit nur als Stückeschreiber rezipiert
- über 2000 Gedichte und 3 große Lyriksammlungen Æ eines der umfangreichsten und
gewichtigsten lyrischen Werke der deutschsprachigen Literatur des 20. Jhd.’s
- suchte mit seiner Lyrik von Beginn an nicht den „ Ausdruck des Persönlichen“
- meidet übliche lyrische Gefühlshaftigheit
- missachtet Stimmung und prägt keinen einheitlich gestimmten Ton aus
- Gedichte gewinnen durch Vielfalt an Motiven, Bildern, Sprache und thematischen
Reichtum ihre unverwechselbare lyrische Eigenart

- Gedichte über:
- Alltägliches Ø Frivoles
- Obszönes
- Politisch-Brisantes
- Aber auch traditionelle Themen
- Neue überraschende und provozierende Zusammenhänge
- Satire und Parodie gehören ebenso zum Erscheinungsbild, wie politisches und humanes
Engagement sowie die Ihm eigene Freundlichkeit
- er übernahm mit Hexametern und Odenstrophen antike Metren
- dichtete mit Kinderreimen und Knittelversen in volkstümlichen Liedformen (Kinderlieder,
Kriegsfibel)
- ahmte mit Sonetten, Balladen klassische Gedichtform nach

- schrieb:
- in freien Rhythmen „Deutsche Satiren“
- epigrammatische Gedichte „Deutsche Kriegsfibel“
- Erzählgedichte „Legende von der Entstehung des Buches Taoteking“ Ø Prosalyrik (Psalmen)
- Gedichte in Ein-Wort-Versen „Vergnügungen“ Ø Wandinschriften (Theater)
- Verstand sich in erster Linie als Liederdichter
- Wollte seine Gedichte in den Köpfen und weniger auf dem Papier wissen
„Auf Zeitungspapier großgedruckt, fettgedruckt auf Makulationspapier, das zerfällt in drei, vier Jahren, dass die Bände auf den Mist wandern, nachdem man sie sich einverleibt hat.“ · Wenn er seine Gedichte nicht selbst vertonte Æ schrieb sie zur Vertonung auf /wurden unabhängig von ihm vertont

- Veröffentlichungen in/als:
- Einzelpublikation, Rundfunk „Freiheitssender“
- Vorwiegend Zeitungen, „Das Wort“, „Internationale Literatur“ Ø Weniger Zeitschriften
- Lyriksammlungen, „Die Hauspostille“ Ø Als Liederbuch (mit Notenanhang)
- Weitere Gedichte und kleinere Sammlungen, „Aus dem Lesebuch für Städtebewohner“
- Songs der „Dreigroschenoper“

- Antifaschistisches Engagement zunächst in Deutschland (1927- Jan. 33), später im Exil:
Dänemark, Schweden, Finnland, USA (bis Kriegsende)
- Bis 1931 von revolutionärem Elan getragen - Hoffnung auf Verhinderung des Faschismus
- Ab 1932 Lyrik als Aufruf zum gemeinsamen Kampf gegen den Faschismus Ø Exilzeit:
- Vertiefte Thematik Æ forderte neue lyrische Sprache Æ reimlose Lyrik mit unregelmäßigen Rhythmen
- Gedichte mit Inschriftcharakter (Kürze, Prägnanz, öffentl. Haltbarkeit) § Sammlung „Svendborger Gedichte“(Dänemark)
- Große politische Themen wichen mehr dem „Kleinen“
- Lyrik zielte darauf ab Isolation als aufgezwungenen Zustand bewusst zu machen Æ Hindurchscheinen des kriegerischen Weltzustandes „Steffinische Sammlung“(1940, die Mitarbeiterin und Freundin Margarete Steffin anlegte)

- Amerikan. Exil: 1941-47, Charakterisierung der Lyrik als „basic german“, „Ich empfinde den Mangel an Ausdruck und Rhythmus ... , aber beim Schreiben (und Korrigieren) widerstrebt mir jedes ungewöhnliche Wort.“

- Zunehmende Distanz, „wie vom Mars aus geschrieben“

- Herausforderung war die Versifizierung, also das In-Verse-Fassen des „Kommunistischen Manifestes“(Marx + Engels, 1945)

- Nachkriegszeit:
- Stand im Kennzeichen der Politisierung Æ Beginn der Restauration in Westdtl. Forderte sein lyrisch satirisches Können
- Alterslyrik (1949-56):
- Suchte zunächst wieder den Adressaten (das Volk)
- Thema Frieden und Warnung vor neuen Kriegen vorherrschend Ø Stellte fest, dass sich die DDR weitgehend als Bürokraten- und Funktionärstaat verwirklichte Æ zunehmende Distanz und Kritik · Als Fazit: „Alle große Gedichte haben den Wert von Dokumenten.“

Quellen: Kindlers Literaturlexikon Bd. 3; Brockhaus ; Haedere Literaturlexikon Bd. 3

Ende der Leseprobe aus 3 Seiten

Details

Titel
Brecht, Bertolt
Note
12 Punkte
Autor
Jahr
2001
Seiten
3
Katalognummer
V102997
ISBN (eBook)
9783640013777
Dateigröße
338 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Brecht, Bertolt
Arbeit zitieren
Melanie Stein (Autor:in), 2001, Brecht, Bertolt, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/102997

Kommentare

  • Gast am 12.8.2008

    naja.

    Einiges ist schlichtweg einfach nur aus dem Lexikon übernommen worden. Quellen als solche kenntlich machen!!! Ein Plagiat hat Folgen...

  • Gast am 17.3.2004

    Diktatur im Theater?.

    Ist ja sehr seltsam: Diktatorisches Theater! Wie verträgt sich das mit Selber-Denken? Oder ist die Autorin einfach nur der Meinung, dass Olle Brecht einen miesen Charakter hatte und gar nicht anders können konnte???

  • Gast am 24.10.2002

    Na Ja.

    Das Referat ist an sich vielleicht gut, doch wirkt es für User hier undurchsichtig durch die vielen Abkürzungen und Ellipsen. Für ein Referat sehr passend, jedoch nicht, wenn man es ins Internet aud diese Plattform stellt.

  • Gast am 24.6.2002

    Warum immer so Kompliziert?.

    Hallo.
    Ich finde, das dein Referat an manchen stellen zu unübersichtlich ist. Denn ich hatten den Text an sich schon verstanden, doch diese erklärungen zwischendrin, sind wiegesagt etwas unübersichtlich. Na ja, aber trotzdem ein dickes Plus! +

  • Gast am 24.2.2002

    zu oberflächlich, Fehler in der Biographie!.

    zu oberflächlich, Fehler in der Biographie!

  • Gast am 14.12.2001

    Brecht,Bertolt Autor:Melanie Stein.

    vielen,vielen Dank:große Arbeitserleichterung *g*

  • Gast am 14.12.2001

    praktisch.

    Danke für die guten Informationen! Etz ham wir uns viel Arbeit in der Schule erspart :-)

  • Gast am 8.11.2001

    gut.

    Hi Melani, dein Referat ist gut, sogar sehr gut, leider nicht das was ich brauche!!!
    Sorry, mach weiter so!

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