Design und Durchführung von Online-Befragungen. Erstellung einer Online-Befragung am Beispiel der Messung des Net-Promotor-Scores im Recruiting-Prozess


Hausarbeit, 2019

18 Seiten, Note: 1,3

Anonym


Leseprobe

Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

1 Einleitung

2 Fachliche Grundlagen der quantitativen Befragung als Form der empirischen Forschung
2.1 Die Befragung als Form der Erhebung von empirischen Daten
2.2 Die Vorgehensweise zur Erstellung von quantitativen Befragungen
2.3 Gütekriterien einer quantitativen Befragung
2.4 Besonderheiten der Durchführung von Online-Befragungen

3 Entwicklung einer Vorgehensweise zum Design von Online-Befragungen am Fallbeispiel
3.1 Grundlagen zur Anwendung des Net-Promotor-Scores im Recruiting-Prozess
3.2 Das Design einer Online-Befragung am Beispiel des Net-Promotor-Scores im Recruiting-Prozess

4 Schluss

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Die Vorgehensweise des Autors

Abbildung 2: Die Schritte der empirischen Forschung

Abbildung 3: Die Voraussetzungen der Repräsentativität

Abbildung 4: Die Gruppeneinteilung des Net-Promotor-Scores

Abbildung 5: Die Schritte der empirischen Forschung

1 Einleitung

Peter Drucker ist eine der bekanntesten Persönlichkeiten, die durch ihre Publikationen in den vergangenen Jahrzehnten einen Einfluss auf die Betriebswirtschaftslehre sowie auf das Verständnis der Unternehmensführung genommen haben.1 Eines der verbreitetsten, ihm zugeschriebenen Zitate lautet: „If you can‘t measure it, you can‘t improve it“2. Frei übersetzt und in den Kontext der Betriebswirtschaftslehre gesetzt, bedeutet dies, dass betriebswirtschaftliche Vorgänge bzw. deren Resultate nur verbessert werden können, sofern die Qualität bzw. die Quantität dieser auch gemessen werden kann. Obwohl sich die Messung der Qualität von Prozessen bzw. der daraus resultieren Dienstleistungen im Teilbereich des Personalmanagements häufig als schwierig gestaltet, gilt dieses streben nach einer Messbarkeit auch für dieses Gebiet der Betriebswirtschaftslehre. Ein Beispiel hierfür ist der Prozess der Personalbeschaffung. Während verschiedene quantitative Merkmale, wie beispielsweise die Zahl der Bewerber oder die Anzahl der Einstellungen, relativ einfach gemessen werden können, ist die Evaluierung der Qualität des Prozesses aus Sicht der Kunden, also der Kandidaten, wesentlich komplizierter. Ermöglicht wird dies nur durch ein Instrument der Sozialforschung – dabei handelt es sich um die Befragung, die eine Form der empirischen Erhebung darstellt. Insbesondere die schriftliche Befragung ist im Vergleich zu den anderen beiden Formen der persönlich-mündlichen sowie der telefonischen Befragung gut geeignet, um die Zufriedenheit einer Vielzahl von Bewerbern kontinuierlich zu messen. Auch in einem praxisorientierten Umfeld gilt es dabei die Grundsätze zur Planung und Durchführung einer empirischen Befragung zu beachten. Ansonsten besteht die Gefahr, dass auf der Grundlage falsch erhobener Daten, falsche Entscheidungen getroffen werden und die Qualität des eigentlich zu optimierenden Prozesses darunter leidet.

Das Ziel dieser Arbeit ist es daher, die korrekte Vorgehensweise zur Durchführung einer schriftlichen Befragung zu erörtern und diese auf ein Fallbeispiel aus dem Themenbereich der Personalbeschaffung anzuwenden. Ein Unterziel ist es in diesem Zusammenhang die methodischen Grundlagen sowie die grundsätzlichen Gütekriterien der empirischen Forschung zu erläutern. Zudem sollen die fachlichen Grundlagen des Fallbeispiels dargestellt werden.

Nach der nun vorgenommenen Problem- und Zieldefinition werden im zweiten Kapitel die fachlichen bzw. methodischen Grundlagen zur Durchführung einer empirischen Erhebung dargestellt. Hierbei wird die Befragung als Art der empirischen Forschung eingeordnet und das in der Literatur vorgeschlagene Vorgehen bei der Durchführung einer Befragung wird aufgezeigt. Im Anschluss daran werden die allgemeinen Gütekriterien empirischer Erhebungen und die Besonderheiten von quantitativen Online-Befragungen betrachtet.

Im dritten Kapitel werden die fachlichen Grundlagen des Fallbeispiels beleuchtet. Auf dieser Basis wird im Folgenden das generelle Vorgehen zur Durchführung einer Befragung am Fallbeispiel, der Messung der Candidate Experience mithilfe des Net-Promotor-Scores, entwickelt. Dies geschieht auf der Basis einschlägiger Fachliteratur. Zuletzt werden die Ausführungen zusammengefasst und nochmals kritisch hinterfragt, bevor zum Schluss der Arbeit ein Ausblick auf weiterführende Themenbereiche gegeben wird.

Die soeben beschriebene Vorgehensweise ist zur besseren Nachvollziehbarkeit der vorliegenden Arbeit in Abbildung 1 grafisch dargestellt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

2 Fachliche Grundlagen der quantitativen Befragung als Form der empirischen Forschung

In diesem Kapitel werden zunächst fachliche Grundlagen der empirischen Erhebung von Daten sowie die Vorgehensweise zur Durchführung einer quantitativen Befragung dargelegt.

2.1 Die Befragung als Form der Erhebung von empirischen Daten

„Bei der Empirie handelt es sich [...] um eine spezifische Form von Aussagen zur Beschreibung der Wirklichkeit.“3 Bei der empirischen Erhebung werden somit Aussagen zur Beschreibung der Wirklichkeit gesammelt und dokumentiert. Es lassen sich drei zentrale Arten der empirischen Erhebung unterscheiden. Dazu zählen die Beobachtung, die Inhaltsanalyse und die Befragung.4

Bei der im Rahmen dieses Assignments näher betrachteten Befragung handelt es sich um eine systematische Kommunikation zwischen zwei oder mehreren Personen, um gezielt Daten zu Meinungen, Bewertungen oder Erlebnissen zu erhalten.5

Grundsätzlich unterscheidet man bei der Befragung zwischen qualitativen und quantitativen Befragungen. Qualitative Befragungen zeichnen sich durch ein offenes und weniger strukturiertes Vorgehen aus, um Gründe für konkrete Sachverhalte zu ermitteln. Quantitative Befragungen sind hingegen auf die strukturierte und standardisierte Ermittlung von konkreten Daten ausgelegt, um Häufigkeiten und statistische Zusammenhänge überprüfen zu können.

Beide Formen der Befragung lassen sich grundsätzlich mithilfe verschiedener Instrumente durchführen. Dazu zählen: das persönliche Interview, das Telefoninterview, die schriftliche Befragung und die Online-Befragung, die grundsätzlich auch der schriftlichen Befragung zuzuordnen ist.6 Alle diese Instrumente bringen Vor- und Nachteile mit sich. Insbesondere im Hinblick auf ihre Wirtschaftlichkeit hat sich die Option der schriftlichen Online-Befragung in der wirtschaftlichen Praxis in vielen Anwendungsfällen durchgesetzt. Im Hinblick auf die im ersten Kapitel formulierte Zielsetzung wird im Folgenden daher vorrangig das Design und die Durchführung einer quantitativen Online-Befragung betrachtet.

2.2 Die Vorgehensweise zur Erstellung von quantitativen Befragungen

Bei der Vorbereitung und Durchführung einer quantitativen Befragung werden in der einschlägigen Literatur mehrere Schritte beschrieben, die eingehalten werden sollten, um im Hinblick auf die Ausgangsfrage aussagekräftige Daten zu erhalten.7 Diese Schritte sind in Abbildung 2 dargestellt und werden im Folgenden näher erläutert.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Im ersten Schritt wird bei der empirischen Forschung zunächst das Forschungsproblem definiert. In der akademischen Forschung werden zudem zunächst die relevanten Theoriebestände gesichtet und bewertet.8

Im zweiten Schritt, der Methodenkonzeption, werden im Anschluss Entscheidungen zum methodischen Vorgehen getroffen. Hierzu zählt die Festlegung der allgemeinen Methode, des genutzten Instruments sowie die Art der Aufzeichnung der Ergebnisse. Im Falle der Methode der quantitativen Befragung ist die Entwicklung eines standardisierten Fragebogens von besonderer Bedeutung, da dieser sowohl als Befragungs- als auch als Aufzeichnungsinstrument fungiert.9 Zentral ist hierbei die Auswahl der richtigen Indikatoren sowie die Formulierung von Fragen, die diese Indikatoren abbilden.10 Darüber hinaus muss die Grundgesamtheit der zu erforschenden Population definiert werden und, sofern keine Vollbefragung der Grundgesamtheit in Frage kommt, eine Stichprobenauswahl vorgenommen werden.11 Bevor die Befragung im Anschluss durchgeführt wird, sollte zudem ein Pretest abgehalten werden, der den erarbeiteten Fragebogen in der Befragungssituation testet. Dadurch lässt sich ausschließen, dass der Fragebogen fehlerhaft oder missverständlich konstruiert wurde.12

Zudem kann dadurch die im dritten Schritt durchzuführende Hauptuntersuchung besser vorbereitet werden. Bei dieser sollte möglichst genau auf die zuvor definierten Instrumente und Vorgehensweisen geachtet werden.13

Im vierten Schritt erfolgt die Übertragung der erlangten Datensätze in eine strukturierte, meist softwarebasierte Form. Zudem müssen die erlangten Daten auf offensichtlich fehlerhafte Datensätze überprüft und bereinigt werden. Der bereinigte Datensatz kann dann mithilfe verschiedener Verfahren analysiert werden, um Zusammenhänge finden und Rückschlüsse auf die ursprüngliche Forschungsfrage ziehen zu können.14

Die im letzten Schritt durchzuführende Daten- und Ergebnispräsentation hängt stark vom Kontext und der ursprünglichen Forschungsfrage bzw. -ursache ab. In der Regel werden die, für die jeweilige Zielgruppe, relevanten Daten von quantitativen Befragungen tabellarisch oder grafisch aufbereitet und textlich interpretiert.15

2.3 Gütekriterien einer quantitativen Befragung

Damit eine empirische Erhebung qualitativ hochwertige Daten liefert und die Ergebnisse somit stichhaltig sind, sollten bei der Konzeption und Erhebung zudem auf mehrere grundlegende Gütekriterien geachtet werden. Dazu zählen die Kriterien der Reliabilität, der Validität und der Objektivität. Bei der Durchführung einer quantitativen Befragung muss zudem auf die Repräsentativität der ausgewählten Stichprobe geachtet werden, sofern keine Vollbefragung durchgeführt werden kann.16 Im Folgenden sollen diese vier Gütekriterien kurz näher betrachtet werden.

Die Validität einer empirischen Erhebung ist sichergestellt, wenn die durch sie erlangten Informationen tatsächlich Rückschlüsse auf die zuvor definierte Forschungsfrage zulässt. Es muss daher darauf geachtet werden, dass die richtigen Indikatoren verwendet werden, damit das Ergebnis durch die Art des Erhebungsprozesses nicht systematisch verfälscht wird.17

[...]


1 Vgl. Lavinski (o.J.).

2 Ebd.

3 Häder (2015), S.15.

4 Vgl. Ebd., S. 189.

5 Vgl. Atteslander (2006), S. 101.

6 Vgl. Borsius et al. (2012), S. 108f.

7 Vgl. Hug & Poscheschnik (2010), S. 63ff.

8 Vgl. Kromrey (2006), S. 71ff.

9 Vgl. Scholl (2009), S. 184.

10 Vgl. Skulschus & Wiederstein (2008), S. 97ff.

11 Vgl. Ebd., S. 121ff.

12 Vgl. Häder (2006), S. 385f.

13 Vgl. Scholl (2009), S. 190ff.

14 Vgl. Hirschle (2015), S. 144ff.

15 Vgl. Hug & Poscheschnik (2010), S. 190ff.

16 Vgl. Burzan (2015), S. 27.

17 Vgl. Burzan (2015), S. 28.

Ende der Leseprobe aus 18 Seiten

Details

Titel
Design und Durchführung von Online-Befragungen. Erstellung einer Online-Befragung am Beispiel der Messung des Net-Promotor-Scores im Recruiting-Prozess
Hochschule
AKAD University, ehem. AKAD Fachhochschule Stuttgart
Note
1,3
Jahr
2019
Seiten
18
Katalognummer
V1030178
ISBN (eBook)
9783346443762
ISBN (Buch)
9783346443779
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Online-Befragung, Online Befragung, Durchführung, Design, Empirische Erhebung
Arbeit zitieren
Anonym, 2019, Design und Durchführung von Online-Befragungen. Erstellung einer Online-Befragung am Beispiel der Messung des Net-Promotor-Scores im Recruiting-Prozess, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1030178

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