Friedrich Schiller- Maria Stuart Ein Trauerspiel in fünf Aufzügen
Insgesamt war Maria 19 Jahre gefangen. Davon 15 Jahre unter Aufsicht des Grafen Shrewsbury. Im Drama wird nur der letzte Teil ihrer Gefangenschaft beschrieben.
Maria Stuart wird des Mordes an ihren Ehemann Darnley beschuldigt und wird von ihrem Volk vom Thron verjagt. Um Schutz zu suchen flieht sie nach England. In England wird sie jedoch gefangengenommen, da Elisabeth, Königin von England in ihr eine gefährliche Riva- lin sieht. Aber Maria hofft noch auf ihre Rettung. Sie bittet Sir Paulet, dass er Elisabeth einen Brief überbringen soll. Eines Tages besucht Mortimer Maria und überreicht ihr eine Karte, die von einem Oheim Marias ist. In der Karte steht, dass sie Mortimer vertrauen kann. Zuerst etwas ungläubig, findet sie doch noch Vertrauen in ihm. Mortimer kündigt ihr beim Ge- spräch an, dass das Urteil über sie gesprochen wurde. Von ihrer Schönheit fasziniert, teilt Mortimer Maria mit, dass er sie mit zwölf jungen Männern befreien möchte. Sie lehnt die Hilfe jedoch ab und sieht einen anderen Hoffnungsschimmer: Ein Brief an Leicester, dem sie zudem noch ein Bild von sich beilegt.
Lord Burleigh teilt ihr als Gesandter des Gerichtes den Urteilsspruch mit, den sie bereits kannte. Maria versucht sich zu verteidigen und Leicester kann nicht kontern, da er zum einen die Ungerechtigkeit selber sieht, zum andern der Maria aber auch unterlegen ist.
Elisabeth wird von einer französischen Brautwerbung umworben. Da sie aber ihre Jungfräu- lichkeit bewahren will, lehnt sie den Antrag ab. Da das Volk aber mit diesem Entscheid nicht einverstanden ist, gibt Maria Bellievre, dem Abgesandten einen Ring für ihren Verlobten mit. Zudem fordert das Volk das Haupt von Maria. Shrewsbury und Leicester versuchen Elisabeth zu bewegen, das Todesurteil nicht zu unterschreiben und Leicester schlägt Elisabeth ein Ge- spräch mit Maria vor. Dies hat ausser persönlichen vor allem rechtliche Gründe: Nach altem englischem Recht kann ein zum Tode verurteilter Verbrecher nicht mehr hingerichtet werden, wenn er das Antlitz des Königs gesehen hat. Deshalb möchte Burleigh die Begeg- nung verhindern. In einem Gespräch mit Mortimer, bittet Elisabeth ihn, Maria zu töten. Zum Schein nimmt er den Mordantrag an, um dadurch Maria noch effektiver beschützen zu kön- nen. Er vertraut sich Leicester an , wie es Maria ihm geraten hat und übergibt ihm den Brief von Maria. Leicester offenbart sich nun ebenfalls und gesteht, Maria einst geliebt zu haben.
Paulet bringt Maria die Nachricht, dass Elisabeth sie sehen möchte. Sie bedankt sich bei ihm, dass er den Brief überbracht hat. Vor dem Treffen versucht Talbot, Maria Tips zu geben, wie sie sich in Gegenwart von Elisabeth zu verhalten habe.
In einem Park findet das Treffen statt ,welches Leicester und Mortimer belauschen. Während dem Gespräch fleht Maria um Gnade, aber Elisabeth lässt sich nicht erweichen und es führt zu einem Streit. Elisabeth gelangt sofort zu sich selber, greift Maria politisch und vor allem per- sönlich an. Sie habe jeden ihrer bisherigen Liebhaber getötet. Maria kann sich nun nicht mehr zusammenreißen und beleidigt Elisabeth mit Worten wie Bastard, listige Gauklerin und „alte Jungfer“. Damit hat Maria ihr Todesurteil bestärkt als zugleich noch ein Anschlag auf die englische Königin in Frankreich misslingt.
Für den Anschlag wird Leicester von Burleigh verantwortlich gemacht, da er Elisabeth ab- sichtlich nach Fotheringhay gebracht habe, um dem Attentäter eine Möglichkeit zugegeben, zuzustechen. Leicester ist nun in eine gefährliche Lage geraten, nach dem Mortimer ihm auch noch sagt, dass Burleigh einen Brief Marias an Leicester gefunden hat, in dem sie ihn an das Versprechen erinnert. Um sich rechtfertigen zu können, dass er als Einziger von der Ver- schwörung wusste, ist Leicester gezwungen Mortimer zu verhaften. Doch Mortimer entgeht dem weiteren, in dem er sich das Leben nimmt und opfert sich somit für Maria.
In der Zwischenzeit hat Burleigh Elisabeth alles über Leic ester erzählt und Elisabeth will, dass Maria sofort sterben soll. Damit Elisabeth von Leicester nicht wieder überredet werden kann, will Burleigh ein weiteres Treffen zwischen ihr und Leicester verhindern. Leicester setzt nun alles daran, seine Unschuld zu beweisen und es gelingt ihm tatsächlich, mit Elisa- beth ein Gespräch zuführen, bei welchem auf Elisabeths Wunsch hin auch Burleigh anwesend ist. Im Gespräch präsentiert Elisabeth Leicester den Brief Marias und fragt ihn, weshalb er ein falsches Spiel treibt. Geschickt kann er sich aus der Sache hinaus ziehen, in dem er ihr sagt, dass, wenn er nicht gewesen sei, Maria heute Abend noch von Mortimer befreit worden wäre, da Mortimers Ziel die Befreiung und die Ermordung Elisabeths gewesen sei. Elisabeth weiß nicht genau, ob sie Burleigh glauben soll und will den sofortigen Tod Marias. Auch Leicester drängt für die sofortige Hinrichtung der Schottenkönigin und Burleigh schlägt darauf hin vor, dass Leicester die Hinrichtung zu leiten habe. Er nimmt „die verhasste Pflicht“ an. Doch Eli- sabeth bestimmt, dass Burleigh der Hinrichtung beiwohnt. Marias Tod scheint nun gesichert, doch Shrewsbury, welcher der Königin zuvor beim Attentat geholfen hat, hält das Ganze für ein großes Unrecht und fordert sie zu ruhiger Überlegung ihres Schrittes auf. Elisabeth ist durch diese Worte getroffen und behält den Befehl der Hinrichtung zurück. Völlig verzweifelt betet sie zu Gott. Sie ist jedoch nicht fähig eine Entscheidung zu treffen und versucht sie auf Davison abzuschreiben, was mit dem unterschriebenen Urteil geschehen soll, bis Burleigh ihm das Urteil entreißt und davoneilt.
Das Urteil Marias ist nun besiegelt. Von Burleigh, Paulet und Leicester lässt sie einen schwesterlichen Gruß an Elisabeth ausrichten, und dass sie ohne Verärgerung aus dem Leben scheide und um ihre Heftigkeit im Park um Verzeihung bitte.
Bevor die schottische Königin sich auf den Weg zum Schafott begeht, begegnet sie ein letztes Mal Leicester. Sie verzeiht ihm und wünscht ihm, dass seine Hochzeit mit Elisabeth nicht seine Strafe werden möge. Mit quälenden Gedanken bleibt Leicester allein zurück. Er bereut es, sie verraten zu haben und stürzt ohnmächtig zu Boden. Währenddessen wartet Elisabeth ungeduldig und fragt sich, ob das Urteil schon vollstreckt wurde, da noch keiner die Nachricht überbracht hat. Ein Diener teilt ihr schließlich mit, dass Leicester und der Großschatzmeister geheimnisvoll die Stadt verlassen haben. In einem völlig verwirrten Zustand will sie Davison und Shrewsbury holen lassen. Shrewsbury teilt Elisabeth mit, dass er nochmals zum Tower gegangen sei, um die schottischen Schreiber Kurl und Nau zu befragen. Er habe Kurl in ei- nem halb wahnsinnigem Zustand angetroffen und habe dem Volk zugerufen, dass seine Aus- sage falsch und Maria unschuldig sei. Nun bittet Shrewsbury Elisabeth um neue Untersu- chungen. Sie geht auf die Bitte ein, um so zu tun, als wisse sie noch gar nicht, dass der Hin- richtungsbefehl schon ausgeführt ist. Von Davison, der mittlerweile auch eingetreten ist, ver- langt sie den Befe hl zurück, um das Schlimmste zu vermeiden. Doch Burleigh hat den Hin- richtungsbefehl schon ausgeführt und wird darauf von Elisabeth entlassen. Davison lässt sie in den Tower einsperren und Shrewsbury verlässt freiwillig das Land.
So steht die englische Königin zuletzt allein und verlassen da; sie hat zwar ihre Todfeindin gerichtet, ist aber in Wirklichkeit selbst die Gerichtete.
- Personenvergleich -
Maria - Elisabeth I.
Historisch betrachtet:
Maria Stuart wird 1542 als Tochter von König Jakob V. und Maria von Guise in Schottland geboren. Sechs Tage nach der Geburt wird sie bereits Königin von Schottland, da ihr Vater gestorben ist. Maria heiratet im Alter von 16. Jahren den französischen Thronfolger Dauphin Francis und wird später an der Seite ih- res Mannes Königin von Frankreich. Doch sie hält den Titel nur ein Jahr lang, da ihr junger Gatte einer Krankheit erlegen ist. Ein Jahr danach kehrt sie wieder nach Schottland zurück, wo ihr Halbbruder die Regierung führt. Um die Thron- folge in England zu sichern, heiratet sie ein zweites Mal. Doch ihr Ehemann Darnley, von dem sie ein Kind bekommen hat, fällt einer Verschwörung zum Opfer und wird bis zu seinem Tod gefangengehalten. Maria hat in dieser Zeit viele Liebesaffären, wie zum Beispiel mit Bothwell, der als Mörder ihres zwei- ten Ehemannes beschuldigt ist. Von ihm lässt sich freiwillig auf sein Schloss entführen, um ihn dort zu heiraten. Kurz darauf wird Bothwell noch einmal we- gen dem Mord an Darnley und zugleich der Entführung der Königin angeklagt. Zunächst kann er jedoch entkommen, wird aber später ergriffen und kommt schließlich ins Gefängnis. Auch Maria wird von schottischen Lords gefangen genommen und wird gezwungen, zugunsten ihres einjährigen Sohnes auf die Krone zu verzichten. Ihr gelangt jedoch die Flucht nach England und bittet Eli- sabeth in einem Brief um Asyl und ein Zusammentreffen, was allerdings nie zu Stande kommt. Sie hofft, mit Elisabeths Hilfe wieder nach Schottland zurück- kehren zu können und wird stattdessen 19 Jahre lang gefangengenommen, bis sie schließlich hingerichtet wird.
Elisabeth I. wird 1533 als einziges Kind von Anne Boleyn und dem englischen König Heinrich VII. in England geboren. Bereits im Alter von drei Jahren gerät sie nach der Hinrichtung ihrer Mutter in Vergessenheit und wird erst später wieder in die Thronfolge eingereiht.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
- Meine Beurteilung über das Werk -
Ich habe mir sehr lange überlegt, ob ich das richtige Buch gewählt habe, da ich mit Geschichte nicht sehr viel am Hut habe. Auch hatte ich anfangs ein wenig Angst, ob mich das Ganze nicht etwas überfordern würde. Ein ausschlaggebender Punkt, dass Buch doch zu ne hmen, war, dass dieses Werk mit Königinnen zu tun hat. Als Kind faszinierte mich fast alles in diesem Bereich und ich besuchte auch des öfteren Schlösser und Museen. Somit erinnerte mich das Buch ein wenig an die Vorlieben meiner Kindheit.
Friedrich Schillers Schreibweise hat mir zu Beginn ein wenig Mühe bereitet, da ich zuvor noch nie ein Buch dieser Art gelesen habe. So musste ich viele Sätze zweimal lesen, damit ich die Zusammenhänge verstand. Zum Teil musste ich auch nach einzelnen Wörter nachschla- gen, die ich noch nie hörte und machte mir deshalb eine Wörterliste mit Erklärungen dazu.
Mit den verschiedenen Personen hatte ich anfangs auch ein wenig Mühe. Ich musste viel nachschauen, welche Bedeutung die Personen im Werk hatten und erstellte mir auch hier eine eigene detaillierte Liste über die Personen. Damit sah ich die Zusammenhänge viel besser. Diese Erstellung der beiden Listen nahm mir recht viel Zeit in Anspruch und wich meinem erstellten Zeitplan etwas ab. Die größte Herausforderung für mich war der Personenvergleich zwischen Elisabeth und Maria. Ganze drei Seiten darüber zuschreiben, betrachtete ich fast als ein Ding der Unmöglichkeit. Ich ging deshalb in die Bibliothek und besorgte mir dort ein Buch, welches mir sehr viel brachte. Im Internet schaute ich zusätzlich noch nach und fand allerdings nicht sehr viel darüber. Hauptsächlich diente mir jedoch das Beispiel mit dem Kon- zept, welches ich von ihnen erhalten habe.
Während ich das Buc h zusammenfaßte, stellte ich mir oft die Frage, ob ich auch ja alles Wichtige mit einbezogen und nichts massgebendes vergessen habe.
Dass das Drama auf wahren geschichtlichen Begebenheiten basiert, machte mir großen Eindruck und ich fand es sehr interessant, denn Schiller arbeitete diesen geschichtlichen Hintergrund zu einem klassischen Drama auf. Zudem hatte er Detailveränderungen vorgenommen, um es dramatischer wirken zu lassen.
Da sich die Handlung im ersten Aufzug in acht Auftritte erstreckt, fand ich diesen Teil einen von den Spannendsten. Ich wartete neugierig auf den Urteilsspruch über die schottische Königin und konnte kaum aufhören zu lesen. Auch erfuhr man im ersten Aufzug erstmals mehr über Marias Vergangenheit und die Beziehung zu Leicester. Während des Lesens bemerkte ich, dass sich durch die Szene III/4 eine Änderung in den beiden Königinnen vollzieht hatte und es zu einer Umkehrung in den Gefühlen kam: Maria, die im ersten Akt ist Maria ohne Hoffnung war, fühlte sich im dritten Akt als Siege rin.
Auch sehr spannend fand ich am Werk, das dass Todesurteil zwar schon von Anfang feststeht, jedoch der Verlauf der Handlung immer wieder an Marias Rettung denken lässt. Schiller hatte auch die Religion stark mit einbezogen, was mir sehr gut gefiel. So tauchten Szenen auf, wo Maria Stuart mit verschiedenen Dingen, wie z.B. einer Bibel und einem Kruzifix ausgestattet ist. Die einzelnen Szenen konnte ich mir bildlich sehr gut vorstellen, wie zum Beispiel das Schloss, der Park, wo sich die beiden Rivalinnen trafen, sowie die Schönheit Marias.
Ich kann das Buch sehr gut weiter empfehlen, da Schiller einem die Zeit im 16. Jahrhundert näher bringt. Auch kommen keine gewalttätigen Szenen vor, sondern eher rührende, die mich persönlich mitrissen und bewegten. Das Stück weist trotz aller Grausamkeiten eine Art „Happy End“ auf: das Gute siegt über das Böse. Maria musste zwar ihr Leben opfern, jedoch siegte sie letztlich über Elisabeth.
Meine Einstellung zum Werk hatte sich während des Werkes zum Positivem entwickelt, da ich es mir viel „Geschichtlicher“ vorgestellt hatte. Bestimmt werde ich wieder einmal ein Werk von Friedrich Schiller lesen, da mir seine dichterische Schreibweise sehr ans Herz ge- wachsen ist. Für mich war diese Arbeit eine sehr große Herausforderung, da ich noch nie eine „Leseratte“ war und es bestimmt auch nie sein werde.
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