Im Rahmen dieser Arbeit wird der Frage nachgegangen, welche Unstimmigkeiten sich zwischen dem erweckten Anschein und der Wirklichkeit der präsentierten Fassade der Ich-Erzählerin in „The Yellow Wallpaper“ zeigen. Das Ziel dieser Arbeit ist es herauszufinden, inwiefern die Ich-Erzählerin eine falsche Fassade präsentiert. Jedoch kann bereits davon ausgegangen werden, dass nicht nur ausschließlich auf der Bühne Dinge vorgetäuscht werden. Bereits der Titel von Erving Goffmans Veröffentlichung „Wir alle spielen Theater: Die Selbstdarstellung im Alltag“ (Original: „The Presentation of Self in Everyday Life, 1969) lässt Rückschlüsse auf das Verhalten des Einzelnen in Anbetracht von Selbstdarstellung festmachen.
Im Verlauf dieser Arbeit wird die Fassade der Ich-Erzählerin aufgedeckt. Eine Begriffsdefinition nach Erving Goffman soll hier zunächst Aufschluss geben. Zentrale Thesen werden als Grundlage für die vorliegenden Arbeit herangezogen. Goffmans Theorie wird auf die Fassade der Ich-Erzählerin projiziert und anschließend diskutiert.
Die Fassade ist von ihm in folgende festgelegte Komponenten unterteilt: „Raumgestaltung“ „Erscheinung“ und „Verhalten“. Die Raumgestaltung, welche von Goffman als „Bühnenbild“ bezeichnet wird, soll hauptsächlich mit dem Ansatz von Natascha Würzbach: „Erzählter Raum. Fiktionaler Baustein, kultureller Sinnträger, Ausdruck der Geschlechterordnung“ entwickelt werden.
Weitere Ansatzpunkte für die Analyse der Fassade sollen unter anderem Charlotte Perkins Gilmans Essays „The Man-Made World“ (2018), „Die Kultur der Männer“ (2018) und “Why I wrote the Yellow Wallpaper” (2011) bilden.
Im Anschluss wird untersucht, inwiefern die Ich-Erzählerin selbst an den Anschein der Wirklichkeit glaubt. Es wird aufgezeigt, ob der Ich-Erzählerin Glaubwürdigkeit geschenkt werden kann. Die Ergebnisse der Untersuchung werden daraufhin zusammengefasst, um die Frage zu beantworten, ob die Ich-Erzählerin eine Fassade präsentiert, die uns täuscht und betrügt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Selbstdarstellung nach Erving Goffman
- Fassade der Ich-Erzählerin
- Raumgestaltung
- Erscheinung
- Verhalten
- Glaube an die eigene Rolle
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Diskrepanz zwischen dem erweckten Anschein und der tatsächlichen Realität der Fassade, die die Ich-Erzählerin in "The Yellow Wallpaper" präsentiert. Das Ziel ist es herauszufinden, inwieweit die Ich-Erzählerin eine falsche Fassade präsentiert. Dabei wird die Theorie von Erving Goffman zur Selbstdarstellung im Alltag herangezogen und auf die Fassade der Ich-Erzählerin angewendet.
- Analyse der Fassade der Ich-Erzählerin anhand der Komponenten „Raumgestaltung“, „Erscheinung“ und „Verhalten“ nach Goffman
- Bewertung der Glaubwürdigkeit der Ich-Erzählerin und deren Selbstwahrnehmung
- Untersuchung der Rolle von Raum und Umgebung in der Gestaltung der Fassade und der subjektiven Wahrnehmung der Erzählerin
- Betrachtung der möglichen Gründe für die Diskrepanz zwischen dem präsentierten Bild und der Realität
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung führt in das Thema der Selbstdarstellung und die Fassade der Ich-Erzählerin in "The Yellow Wallpaper" ein und erläutert die Forschungsfrage und die Zielsetzung der Arbeit.
- Kapitel 2 stellt die Theorie von Erving Goffman zur Selbstdarstellung im Alltag vor und definiert zentrale Begriffe wie „Fassade“ und „Bühnenbild“.
- Kapitel 3 untersucht die Fassade der Ich-Erzählerin in "The Yellow Wallpaper" anhand der Komponenten „Raumgestaltung“, „Erscheinung“ und „Verhalten“. Dabei wird insbesondere auf die Rolle der Raumgestaltung als „Bühnenbild“ und die subjektive Wahrnehmung der Erzählerin eingegangen.
Schlüsselwörter
Selbstdarstellung, Fassade, Erving Goffman, Raumgestaltung, Bühnenbild, „The Yellow Wallpaper“, Charlotte Perkins Gilman, Ich-Erzählerin, Glaubwürdigkeit, subjektive Wahrnehmung, Täuschung, Realität.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), Selbstdarstellung in "The Yellow Wallpaper" von Charlotte Perkins Gilman, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1030318