Diese Arbeit entstand im Seminar "Förderung narrativer Fähigkeiten im Sprachunterricht" und beschäftigt sich hauptsächlich mit den Formen, Funktionen und Dimensionen des Erzählens.
Erzählen ist unbestreitbar eine sehr elementare Handlungsform der Menschheit. Es mag ebenso das älteste Speichermedium für menschliches Wissen und Instrument für dessen generationenübergreifende Weitergabe sein. Die Übermittlung von (über)lebensnotwendigen Erfahrungen und gesellschaftlichen oder wissenschaftlichen Fortschritten konnte lange Zeit nur mithilfe von Erzählungen stattfinden. Unsere gesamte Wirklichkeit basiert also darauf, dass Mythen und Geschichten aus der Zeit vor den uns bekannten Schriftkulturen anhand mündlicher Überlieferung ins kulturelle Gedächtnis geschrieben worden sind. Demnach sind Erzählungen kultur- und gleichzeitig identitätsstiftend, mehr noch: in ihnen liegt die essentielle Notwendigkeit bei der Generierung von neuem Wissen.
Erzählen tritt je nach Kultur und Geschichtsepoche in unterschiedlichen Handlungsformen (z.B. schriftlich, mündlich, etc.) und -feldern auf. Ebenso ist das Erzählen in seiner heutigen Form keinesfalls naturgegeben, sondern als eine Entwicklung über die Zeit anzusehen. Erzählungen dienen der kognitiven Verarbeitung von Daten und stellen Sinnhaftigkeit als Voraussetzung für eine Orientierung in der Welt her.
Inhaltsverzeichnis
- 1.1 Erzählen als universelle kulturelle und soziale Praxis
- 2.1 Formen, Funktionen und Dimensionen des Erzählens
- 2.2 Methoden und Inhalte eines umfassenden Erzählunterrichts
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die zentrale Rolle des Erzählens in der menschlichen Kommunikation und Kultur. Sie beleuchtet die Bedeutung des Erzählens für die Generierung von Wissen, die Identitätsbildung und die soziale Interaktion.
- Erzählen als universelles kulturelles und soziales Phänomen
- Formen und Funktionen des Erzählens
- Die Bedeutung von Erzählen im Sprachunterricht
- Methoden zur Förderung narrativer Fähigkeiten
- Die Rolle von Interaktion, Rezeption und Instruktion im Erzählprozess
Zusammenfassung der Kapitel
1.1 Erzählen als universelle kulturelle und soziale Praxis
Das Kapitel beleuchtet die grundlegende Rolle des Erzählens in der Menschheitsgeschichte. Es wird argumentiert, dass Erzählungen nicht nur ein Medium zur Wissensvermittlung und -bewahrung sind, sondern auch zur Generierung von neuem Wissen beitragen. Darüber hinaus wird die identitätsstiftende Funktion des Erzählens hervorgehoben und die Entstehung von Erzählgemeinschaften im Austausch zwischen Individuen beschrieben.
2.1 Formen, Funktionen und Dimensionen des Erzählens
Dieses Kapitel untersucht die vielfältigen Formen und Funktionen des Erzählens. Es werden verschiedene Dimensionen des Erzählens betrachtet, darunter die Sprachhandlung, der Erzählinhalt und die Art und Weise des Erzählens. Es wird darauf eingegangen, dass Erzählen eine komplexe Interaktion zwischen Erzähler und Rezipienten darstellt, die unterschiedliche emotionale und kognitive Prozesse beinhaltet.
2.2 Methoden und Inhalte eines umfassenden Erzählunterrichts
Das Kapitel befasst sich mit der Bedeutung des Erzählunterrichts in der Schule. Es werden essentielle Ressourcen für den Erwerbsprozess der mündlichen Erzählfähigkeit, wie Interaktion, Modelle (Rezeption) und Instruktion, erläutert. Es wird argumentiert, dass ein umfassender Erzählunterricht sowohl die sprachliche als auch die emotionale Entwicklung der Kinder fördern kann.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Schlüsselbegriffe Erzählen, Narrativität, Sprachhandlung, Kultur, Identität, Interaktion, Rezeption, Instruktion und Erzählunterricht. Sie untersucht die Bedeutung dieser Begriffe für die Bildung und Entwicklung des Menschen.
- Arbeit zitieren
- Tobias Heiß (Autor:in), 2017, Förderung narrativer Fähigkeiten im Sprachunterricht. Formen und Funktionen des Erzählens, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1030371