Diese Bachelorarbeit beschäftigt sich mit der Reformdebatte um das aktuelle Wahlsystem zum Deutschen Bundestag. Ziel der Arbeit ist es, nachzuforschen, ob die bestehenden Schwachstellen des Bundestagswahlrechts durch Anpassung an die Länderwahlsysteme minimiert werden können.
Das personalisierte Verhältniswahlsystem der Bundesrepublik hat sich über Jahrzehnte hinweg bewährt. Auch international gilt das deutsche Modell unter vielen Experten als Vorbild, da es die drei Kernfunktionen der Konzentration, Repräsentation und Partizipation perfekt erfüllt. Seit den 1990er Jahren steht das Wahlsystem zum Deutschen Bundestag jedoch vermehrt in der Kritik.
Auslöser dafür sind sogenannte Überhangmandate, die durch Veränderungen im Parteiensystem und Wählerverhalten die politische Landschaft Deutschlands vor eine massive Bewährungsprobe stellen sollte. Im Jahr 2013 kam es aufgrund dessen zu einer umfangreichen Reform, mit der die Kompensierung auftretender Überhangmandate zukünftig durch Ausgleichsmandate beschlossen wurde. Trotz dieser Maßnahmen kam die Debatte um das deutsche Wahlsystem nicht zur Ruhe.
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Einleitung
- 1 Das Wahlsystem zum Deutschen Bundestag
- 1.1 Reformen des deutschen Wahlsystems bis 2009
- 1.2 Die Entstehung von Überhangmandaten
- 1.3 Die Wahlsystemreform von 2013
- 2 Die Bewertung von Wahlsystemen
- 2.1 Funktionsschwächen des neuen Wahlsystems
- 2.2 Kontextbezogene Kriterien
- 3 Operationalisierung und Methodik
- 3.1 Datenbasis und Auswahl
- 3.2 Die Wahlsysteme der Bundesländer
- 3.2.1 Baden-Württemberg
- 3.2.2 Bayern
- 3.2.3 Nordrhein-Westfalen
- 4 Simulation der Bundestagswahlen
- 4.1 Simulation 1: Das Baden-Württembergische Modell
- 4.2 Simulation 2: Das Bayrische Modell
- 4.3 Simulation 3: Das Nordrhein-Westfälische Modell
- 4.4 Auswertung der Ergebnisse
- 5 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit befasst sich mit der Reformdebatte um das Wahlsystem zum Deutschen Bundestag. Der Schwerpunkt liegt auf der Frage, ob die Schwachstellen des Bundestagswahlrechts durch Anpassung an die Landtagswahlsysteme minimiert werden können. Dabei werden die Wahlsysteme von Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen als alternative Modelle zum Bundestagswahlsystem untersucht.
- Analyse der Schwächen des bestehenden Bundestagswahlsystems
- Bewertung verschiedener Landtagswahlsysteme als mögliche Reformalternativen
- Durchführung von Simulationen zur Vergleichbarkeit der Ergebnisse verschiedener Wahlsysteme
- Bewertung der Auswirkungen der verschiedenen Wahlsysteme auf die Zusammensetzung des Bundestages
- Diskussion der Vor- und Nachteile der verschiedenen Reformoptionen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Problem der Überhangmandate im deutschen Wahlsystem dar und erläutert die Notwendigkeit einer Reform. Kapitel 1 beleuchtet die Geschichte des Bundestagswahlsystems und die bisherigen Reformen. Kapitel 2 befasst sich mit der Bewertung von Wahlsystemen und ihren Funktionsschwächen. Kapitel 3 erläutert die Methodik der Arbeit und stellt die Wahlsysteme der Bundesländer Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen vor. In Kapitel 4 werden Simulationen der Bundestagswahlen auf Basis der gewählten Wahlsysteme durchgeführt.
Schlüsselwörter
Bundestagswahlsystem, Wahlsystemreform, Überhangmandate, Ausgleichsmandate, Personalisierte Verhältniswahl, Landtagswahlsysteme, Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Simulation, Wahlkreisgrößen, Proportionalität, Repräsentation, Partizipation.
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- Kevin Hermann (Author), 2020, Das Wahlsystem zum Deutschen Bundestag. Reformoptionen am Beispiel der Landtagswahlen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1030534