Bedrohung und Schutz der Wale


Referat / Aufsatz (Schule), 2001

5 Seiten


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einteilung

2. Bedrohung
2.1 Jagd
2.2 Walshows
2.3 Strandungen
2.4 Fischerei
2.5 Vergiftung der Meere

3. Schutz

Wale

1. Einteilung

Die Wale, in der Wissenschaft Waltiere (Cetacea) genannt, sind Säugetiere. Sie werden in die Unterordnungen Barten- und Zahnwale eingeteilt, doch bei den Unterfamilien sind sich sogar die Wissenschafter nicht einig, weshalb in jedem Buch etwas anderes steht. Ich habe mich auf das Schema von Grzimek verlassen, bin jedoch nur bis zu den Überfamilien vorgestossen, die Aufzählung der Familien, Gattungen und Arten hätte zu weit geführt.

Waltiere (Cetacea)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

2. Bedrohung

2.1 Jagd

Felszeichnungen beweisen, dass schon die Menschen der Steinzeit von den Walen wussten und sich auch teilweise von ihnen ernährten. Doch sie jagten die grossen Tiere natürlich nicht, wie die heutigen Walfänger, mit einem riesigen Schiff und moderner Ausrüstung, nein, die erste Stufe des Walfangs war die Verwertung verunglückter Tiere auf dem Strand. Seit jeher stranden die Riesen der Meere (siehe Strandung), was sie nicht überleben und früher somit die Nahrungsquelle einer Sippe für mehrere Monate darstellten. Weil ihr Körper so viel Material (Knochen, Barten, Sehnen, Haut;...) und Nahrung bietet, liess die spezifische Jagd nicht lange auf sich warten und die ersten Zufallsfänge arteten bald in Flachwasserjagden vor dem Strand (Stufe zwei) aus. Mit Knochenharpunen bewaffnet fuhren die Inuit und die Baskaya- Fischer in Ruderbooten aufs Meer hinaus und erlegten die Wale nahe der Küste. Diese primitive Art des Walfangs gefährdete die Bestände nicht im Geringsten, die Tiere zogen sich höchstens in die Weite der Ozeane zurück und mieden die Küsten, wie es in den Gebieten der Basken der Fall war.

Aber schon kurz darauf wurde der Kompass erfunden, der den Weg auf die Meere öffnete. Einige andere Völker (Nordeuropäer) gesellten sich zu den Basken und ihr Jagdgebiet dehnte sich ständig aus, sie sollen sogar schon im 13. Jh. , vor Christoph Kolumbus, den Atlantischen Ozean überquert haben. Die strandunabhängigen Fernunternehmen über alle Meere, Stufe drei der Jagd auf den Wal, hatten begonnen, kein Zufluchtsort wurde den armen Tieren noch gegönnt. Aus den offenen Ruderbooten waren Segelboote, aus dem Walfang ein grosses Geschäft geworden, weil das Walöl, die Knochen und Barten, der Speck und der Blubber (isolierende Fettschicht) sehr kostbar waren. Damals war der Walfang noch relativ gefährlich, denn die Handhar- punen konnten nicht vom Schiff aus geworfen werden, mit Ruderbooten musste man sich oft in die Nähe des Wals und seiner riesigen Fluke (Schwanzflosse) begeben, um eine Lanze anbringen zu können.

Nach 1950 wurde es ruhiger um die Riesen der Meere, doch nicht lange, denn die Weltbe- völkerung wuchs schnell, viele Walprodukte wurden benötigt und da Svend Foyn die Har- punenkanone erfand, verlor der Walfang an Schwierigkeiten und Gefahren. Doch das grausa- me Tötungsgerät, bei dessen Aufprall auf dem Tier eine Sprengladung aktiviert wird, die im Inneren des Wales explodiert, ruinierte die Walindus trie, denn bald gab es zu wenig Opfer und weil uns die Riesen technisch unterlegen sind, waren viele Arten der Ausrottung nahe und sind es auch heute noch.

2.2 Walshows

Die Menschen waren schon immer von der Eleganz und Geschicklichkeit der Wale fasziniert, weshalb vielleicht schon die Römer sie in Becken ge fangen hielten. Nachge-wiesen sind Gefangenschaften im 15. Jh. und später, z.B. im Westminster Aquarium in London und in New York.

Nur Zahnwale werden eingesperrt, bei Bartenwalen wäre die Ernährung wahrscheinlich zu schwierig, denn sie fressen Plankton und andere kleine Meerestiere, die sie mit ihren Barten aus den Wasser filtern, Zahnwale kann man hingegen mit Fischen füttern. Die begehrtesten Exemplare sind Grosse Tümmler und Schweinswale. Aber auch Schwertwal, Belugas und andere Zahnwalarten müssen Kunststücke vorführen. Obwohl die Tiere sichtlich traurig und gestresst sind ( geknickte Rückenflosse ( siehe Free Willy - Wal Keiko), Hirnschrumpfungen, Selbstmorde,...), werden sie weitertrainiert, die Leute strömen in Massen zu den Shows.

Der Salzgehalt des Wasser muss genau stimmen, schon ein Promille Abweichung kann zu Geschwüren und Hautentzündungen der sensiblen Tiere führen.

Bereits die Gefangennahme und der Transport sind für die Waltiere schlimm, denn sie werden von ihren Schulen ( Walgruppen) getrennt und auf Lastwagen verfrachtet, wo mehrere in ein Netz eingepfercht sind. Für jeden Wal, der gesund und lebendig das Aquarium erreicht, sterben drei bis zehn seiner Artgenossen an Überhitzung ( das kühlende Wasser ist nicht vorhanden) oder Stress.

2.3 Strandungen

Hauptsächlich sind Zahnwale von diesem Problem betroffen, woraus man schliesst, dass die Strandungen mit einer Störung des Sonars zu tun haben, denn nur Zahnwale besitzen dieses Schallor- tungssystem. Weil die Tiere meistens an flachen Ufern stranden, nehmen die Forscher an, dass seichte Strände mit weichem Untergrund ( z.B. Sand) die Schalltöne der Zahnwale verschlucken oder nur unklar zurück- geben, so dass die Tiere das Hindernis gar nicht wahr- nehmen.

Häufig sind Walstrandungen jedoch auch auf Krank- heiten zurückzuführen. Vor allem Parasiten machen den Walen zu schaffen, denn sie können den Gehör- gang befallen und schliesslich alle Ho hlräume des Kopfes ausfüllen, was ebenfalls zu einer Störung des Sonars führt.

Wenn ein Tier auf dem Strand liegt, sind die anderen der Schule nicht fern, denn Wale sind sehr sozial und wenn ein Kollege um Hilfe ruft, eilen sie herbei. Diese Begebenheit führt zu den Massens trandungen, von denen die Presse häufig berichtet. Falls es jemandem gelingen sollte, einen Wal ins Meer zurückzubefördern, muss damit gerechnet werden, dass das Tie r gleich wieder zu seinen Artgenossen zurückkehrt, in den Tod. Viele Wale geraten in Panik, wenn sie auf dem Trockenen sind, was die Überhitzung durch die Fettschicht (siehe Walshows) unterstützt und zusammen mit der Erdrückung durch das eigene Gewicht zum Tod führt.

2.4 Fischerei

Nicht nur die Nahrung wird den Waltieren durch die Fischerei weggenommen (die Weltmeere sind mittlerweile völlig überfischt), auch ihr Leben ist durch die riesigen Netze gefährdet. Vor allem die Treibnetze, welche am Ende der Sechzigerjahre aufkamen und seither immer länger werden, töten alles, was ihnen in die Quere kommt.

Abends werden sie versenkt, treiben ab und am nächsten Morgen holt man sie wieder aus dem Meer, voll von Lebewesen aller Arten, auch bedrohten und etwa 38,5 % des Fanges sind unerwünschte Tiere, die, meist tot, wieder ins Wasser geworfen werden. Es kommt auch vor, dass solche Todes-mauern verlorengehen, im Meer herumtreiben und wahllos töten. Wenn das Netz zu schwer ist, sinkt es auf den Grund, steigt jedoch wieder auf, sobald die Tiere verrottet sind und treibt weiter als Todesfalle im Meer. Da das Gewebe meist aus Nylon oder anderen synthetischen Fasern besteht, wiederholt sich dieser Vorgang immer wieder. Auch Schlepp- und vor allem Drehnetze sind für die Wale sehr gefährlich, denn einige Zahnwalarten schwimmen sehr gerne mit Thunfischschwärmen, welche viele Menschen wiederum gerne essen. Vielen Thunfischern ist es gleichgültig, ob auch Wale im Drehnetz sind, wenn sie den Boden desselben schliessen und das Ganze wie ein Paket aus dem Wasser ziehen. Die sens iblen Tiere geraten in Panik, sterben massenhaft . 1989 wurde die Öffentlich- keit durch eine Filmdokumentation aufgerüttelt, worauf Thunfischproduzenten mit dem dolphin safe - Zeichen reagierten, das in Wirklichkeit jedoch keinerlei Sicherheit bietet.

2.5 Vergiftung der Meere

Viele unserer Landwirtschafts-, Industrie- und Hausabfälle landen, weil die angemessene Entsorgung oder Wiederaufbereitung zu teuer oder gar nicht möglich ist, im Meer und zerstören den Lebensraum der Wale und anderer bedrohter Tiere. Wir kippen Atommüll, Abwässer mit Säuren und Waschmittel, Altöl, Schwermetalle (Quecksilber, Blei, Cadmium, Chrom, Zink, Kobalt, Titan, Kupfer,...) und viele s mehr in die Ozeane, wo die Waltiere es durch das Wasser selber oder durch ihre Nahrung aufnehmen. Oftmals hat dies eine Schwäche des Immunsystems zur Folge, ähnlich wie beim Menschen AIDS. Die Giftstoffe werden durch die Muttermilch und die Plazenta auf die Jungtiere übertragen und führen zu Unfruchtbarkeit und Krebs.

Aber nicht nur Giftstoffe, die im Meer landen, sind gefährlich, auch die Auto- und Flugzeugabgase zerstören die Fauna der Wale, denn die ultravioletten Strahlen, die durch das Ozonloch eindringen, schädigen das pflanzliche Plankton, den Krill, die Kalmare (bevorzugte Nahrung der Wale), und somit die ganze Nahrungskette.

Unter dem Lärm, den wir im Meer verursachen (Motoren, künstliche Sonargeräte,...) leidet das sensible Sonar der Zahnwale, zu viele und zu laute Geräusche dringen durch das Wasser, ein Durcheinander entsteht, was Stress verursacht, der tödlich sein kann.

3. Schutz

Für die Rettung der Wale setzen sich viele Umweltschutzorganisationen wie GREENPEACE und WWF ein und die Meeressäuger sind schon fast zum Wappentier des Umweltschutzes geworden.

Das Ganze begann in der zweiten Hälfte unseres Jahrhunderts, als verschiedene Dokumentarfilme von Walen und Schallplatten mit Wallauten auf den Markt kamen. Nach ein paar Jahren wusste fast jeder, wie ein Wal aussieht, doch die Jagd wurde nicht mit den Tieren in Zusammenhang gebracht, bis Aktivmitglieder von GREENPEACE mit der „ Rainbow Warrior “ (berühmtes Schiff) in den Nordpazifik fuhren, wo sie gegen die sowjetischen Walfänger kämpften und sich dabei selber filmten. Die Bil- der der mutigen Kämpfer in ihren kleinen Schlauchbooten vor den Rümpfen der riesigen Walfangschiffe gingen mit Hilfe der Medien, der stärksten Waffe dieser Organisation, um die Welt, worauf sich viele Wal- und Tierfreunde zu unzäh- ligen Walschutzgruppen zusammenschlossen. Auch die IWC (International Whaling Comission), welche Fangquoten für alle ihr e Mitgliedstaaten festlegt, trägt zum Schutz der Meeresriesen bei, doch grosse Walfangnationen wie Japan und Nor- wegen töten auch heute noch jede Menge Wale unter dem Deckmantel der Wissenschaft und damit viele mehr, als zugelassen und für das Ökosystem der Erde verträglich wären.

Natürlich wird auch etwas gegen die anderen Bedrohungen der Waltiere getan. In Bezug auf die Fischerei träumen einige Naturschüt zer beispielsweise von beschränkten Netzlängen; wenn geschützte Walarten in den Netzen sterben, machen sich die Fischer strafbar; und auch der Konsument stellt Anforderungen an die Fangqualität und wünscht den walschonenden Fischfang.

Der Gefangenna hme und Vorführung lebendiger Wale versucht man mit Auswilderungen und Verboten gegenüberzutreten, aber was bringt schon die Auswilderung eines Tieres, wenn gleichzeitig zwei neue eingefangen werden?

Gegen die Strandungen sind wir machtlos, denn meist haben sie natürliche Ursachen und man kann nicht den ganzen Schiffsverkehr unterbinden, um die Ruhe im Meer wiederherzustellen.

Es nützt jedoch nichts, die Wale vor skrupellosen Jägern, Fischern und Aquariumdirektoren zu beschützen, wenn gleichzeitig ihr Lebensraum, das Meer, zerstört wird. Bis die Menschheit endlich einsieht, was sie mit ihren Giftstoffen und Abfällen alles anrichtet, ist es wahrscheinlich schon zu spät, die nasse Fauna vieler Tiere hoffnungslos verloren und sie verderben mit ihrer Umgebung, die nicht ersetzbar ist.

Ende der Leseprobe aus 5 Seiten

Details

Titel
Bedrohung und Schutz der Wale
Hochschule
Real Centro Universitario Maria Cristina
Autor
Jahr
2001
Seiten
5
Katalognummer
V103067
ISBN (eBook)
9783640014477
Dateigröße
369 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Wale
Arbeit zitieren
Steffi Ehrler (Autor:in), 2001, Bedrohung und Schutz der Wale, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/103067

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