Eine Zusammenfassung darüber, was Sprache nach Herta Müller vermag und wie dadurch der "Dritte Raum" wortloser Gedanken beeinflusst und eingegrenzt wird.
Herta Müllers Erfahrung als deutschsprachige Rumänin, die in einem abgesonderten Dorf aufgewachsen ist und später erst in das Land und die Sprache Rumäniens als ganzes Zugang gefunden hat, spiegelt sich in dem Essay „In jeder Sprache sitzen andere Augen“ sehr stark wieder. An verschiedenen Stationen ihres Lebens macht sie Halt und hebt daran hervor, wie Sprache und Worte an einen inneren Raum einer Person stoßen, der sich nur zum Teil beschreiben und erklären lässt.
Inhaltsverzeichnis
- Herta Müllers Erfahrung als deutschsprachige Rumänin
- Die „Schule des Schweigens“
- Albträume und die „Fransen der Welt“
- Rumänisch lernen und die Bildlichkeit der Sprache
- Der „Dritte Raum“ der wortlosen Gedanken
- Der Effekt der Sprache und die Reaktion des Lesers
- Die Grenzen der Sprache
- Sprache und die Wahrheit
- Die Auseinandersetzung mit anderen Autoren
- Der „Dritte Raum“ der Wahrnehmung
- Der Einfluss von Worten auf die Welt
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Herta Müllers Essay „In jeder Sprache sitzen andere Augen“ beleuchtet die komplexen Beziehungen zwischen Sprache, Erinnerung und der Wahrnehmung der Welt. Der Essay analysiert, wie Erfahrungen die individuelle Wahrnehmung prägen und wie Sprache dabei eine zentrale Rolle spielt.
- Die Bedeutung von Sprache als Mittel der Selbstfindung und Selbsterkenntnis
- Die Grenzen der Sprache und das Konzept des „Dritten Raumes“ der wortlosen Gedanken
- Der Einfluss von Sprache auf die Wahrnehmung der Welt und die Gestaltung der Realität
- Die Verbindung von Sprache und Erinnerung, insbesondere in Bezug auf die eigene kulturelle Identität
- Die Rolle von Sprache im Kontext von Gewalt, Unterdrückung und gesellschaftlicher Veränderung
Zusammenfassung der Kapitel
- Der Essay beginnt mit einer Beschreibung von Herta Müllers eigener Erfahrung als deutschsprachige Rumänin, die in einem abgeschiedenen Dorf aufwuchs. Diese Erfahrung prägt ihre Sicht auf Sprache und ihre Bedeutung für die Selbstfindung.
- Die „Schule des Schweigens“, die Müller in ihrer Kindheit erlebte, beschreibt sie als einen Ort der Verstummung und der Einschränkung der Sprache. Diese Erfahrung beeinflusst ihre Wahrnehmung von Sprache und ihrer Fähigkeit, die Welt zu beschreiben.
- Die Albträume, die Müller in ihrer Kindheit hatte, spiegeln ihre Angst vor dem Tod und ihre Wahrnehmung des Dorfes als „Fransen der Welt“ und „Panoptikum des Sterbens“ wider.
- Später, als Müller in die Stadt zog und Rumänisch lernen musste, entwickelte sie eine tiefe Wertschätzung für die Bildlichkeit und Poetik der rumänischen Sprache. Diese Erfahrung zeigt, wie die Auseinandersetzung mit einer neuen Sprache die eigene Wahrnehmung und das eigene Verständnis der Welt verändern kann.
- Müller führt das Konzept des „Dritten Raumes“ ein, um den Bereich der wortlosen Gedanken und Empfindungen zu beschreiben. Dieser Raum kann nicht vollständig durch Sprache erfasst werden, sondern erfordert eine intensive Reaktion auf die Sprache anderer.
- Müller betont die Bedeutung von Sprache als Katalysator für die Reaktion des Lesers. Je intensiver die Reaktion auf die Sprache ist, desto stärker wird der „Dritte Raum“ ausgefüllt.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter des Essays sind Sprache, Erinnerung, Wahrnehmung, „Dritter Raum“, Kultur, Identität, Gewalt, Unterdrückung, Heimat, Rumänien, Deutschland, Literatur.
- Arbeit zitieren
- Josefine Stahl (Autor:in), 2019, Zu Herta Müllers Essay "In jeder Sprache sitzen andere Augen". Der Dritte Raum als subjekte Wahrnehmung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1030853