Einleitung
Zwischen Mensch und Pferd besteht von je her eine ganz besondere Beziehung. Gerade auf Kinder, insbesondere Mädchen, üben Pferde und Ponys eine nahezu magische Anziehungskraft aus. Doch anders als in früheren Zeiten, in denen Mensch und Tier in einer symbiotischen Gemeinschaft lebten und so die Fähigkeit besaßen, sich miteinander zu verständigen und gestische Signale oder Lautäußerungen wechselseitig spontan zu verstehen, ist durch die zunehmende Industrialisierung und Urbanisierung eine Entfremdung entstanden. Die heutigen Stadtkinder wissen z.B. das Signal der angelegten Ohren oder das Schnauben des Pferdes nicht mehr zu deuten. Regelmäßiger Umgang mit Pferden vom Stallsäubern bis hin zum Waldritt kann dazu beitragen, wieder einen Bezug zur Natur herzustellen und dabei die Instinkte wieder zu schärfen, Verantwortung für ein Lebewesen zu erlernen und somit zur Persönlichkeitsentwicklung beizutragen. Auch die Schulung der Bewegungs- und Körpererfahrung ist ein wichtiger Beitrag, den der Reitsport leisten kann.
Wichtig ist aber dabei, den Kontakt zwischen den Kindern und den Pferden in pädagogisch sachgemäßer Weise herzustellen, sie nicht zu überfordern und in erster Linie Freude am Kontakt zu den Tieren, zu anderen Kindern und Jugendlichen und an der Bewegung zu vermitteln.
In der vorliegenden Arbeit wird zunächst die Bedeutung des Pferdes für den Menschen allgemein dargestellt, wobei sowohl auf seine mythische Rolle wie auch auf die Entwicklungsgeschichte des Pferdes und des Reitsports eingegangen wird.
Es werden Grundlagen des Reitens dargestellt, um danach deren Umsetzung im Reitunterricht zu beschreiben.
[...]
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Einleitung
- 1. Pferdestall als Lernort
- 1.1 Die Bedeutung des Tieres für den Menschen
- 1.2 Das Pferd als Symbol und Mythos
- 1.3 Die Entwicklung des Pferds in der Evolution
- 1.4 Die Geschichte des Reitsports
- 1.5 Lebenssituation der Kinder u. Jugendlichen in der Gesellschaft
- 1.6 Kind- Tier- Beziehung
- 1.7 Die Geschlechterrolle im Reitsport
- 1.8 Kinder und Jugendliche im Breitensport
- 1.9 Kinder und Jugendliche im Turniersport
- 2. Grundregeln bei der Arbeit mit dem Pferd
- 2.1 Zur Entwicklung des Bewegungsgefühls
- 2.2 Koordinative Grundlagen
- 2.2.1 Gleichgewicht
- 2.2.2 Muskuläre Unterscheidungsfähigkeit
- 2.2.3 Rhythmus
- 2.3 Grundtechnik des Sitzes auf dem Pferderücken
- 2.3.1 Grund- oder Dressursitz
- 2.3.2 Leichter Sitz
- 2.3.3 Rennsitz
- 2.4 Zügel-, Schenkel-, und Gewichtshilfen
- 2.5 Körperhaltung
- 2.6 Gymnastik ohne Pferd
- 3. Reitausrüstung
- 3.1 Reitweisen im Überblick
- 3.2 Turnierklassen im Überblick
- 3.3 Grundausbildung im Reiten bei Kindern und Jugendlichen
- 3.4 Entwicklungsphasen des Kindes
- 3.5 Lernstufen beim Voltigieren und Reiten
- 3.6 Umsetzung des richtigen Sitzens auf dem Pferd
- 3.6.1 Übungen am Führzügel
- 3.6.2 Übungen an der Longe
- 3.6.3 Reiten im Gelände
- 3.7 Funktionsgymnastik mit dem Pferd
- 3.8 Das richtige Pferd als Lehrpferd
- 3.9 Die Rolle des Reitlehrers
- 3.10 Reiten als Therapie
- 4. Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Examensarbeit befasst sich mit dem Reitsport für Kinder und Jugendliche im außerschulischen Lernort. Die Arbeit zielt darauf ab, die Bedeutung des Pferdes für den Menschen, die Entwicklung des Reitsports und die Grundlagen des Reitens darzustellen. Darüber hinaus wird die Umsetzung dieser Grundlagen im Reitunterricht beschrieben und die pädagogische Bedeutung des Reitsports für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen hervorgehoben.
- Die Bedeutung des Pferdes für den Menschen und seine Rolle in der Gesellschaft
- Die Entwicklung des Reitsports und seine gesellschaftliche Bedeutung
- Grundlagen des Reitens und ihre Umsetzung im Reitunterricht
- Der Pferdestall als außerschulischer Lernort und seine pädagogische Bedeutung
- Die Rolle des Reitlehrers und die Bedeutung der richtigen Pferdeauswahl
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel der Arbeit befasst sich mit dem Pferdestall als außerschulischem Lernort. Es werden die Bedeutung des Tieres für den Menschen, das Pferd als Symbol und Mythos, die Entwicklungsgeschichte des Pferdes und des Reitsports sowie die Lebenssituation von Kindern und Jugendlichen in der heutigen Gesellschaft beleuchtet. Darüber hinaus werden die Kind-Tier-Beziehung, die Geschlechterrolle im Reitsport und die Bedeutung des Reitens für Kinder und Jugendliche im Breitensport und im Turniersport thematisiert.
Im zweiten Kapitel werden die Grundregeln bei der Arbeit mit dem Pferd vorgestellt. Dazu zählen die Entwicklung des Bewegungsgefühls, die koordinativen Grundlagen wie Gleichgewicht, muskuläre Unterscheidungsfähigkeit und Rhythmus, die Grundtechnik des Sitzes auf dem Pferderücken und die Anwendung von Zügel-, Schenkel- und Gewichtshilfen. Abschließend wird die Bedeutung der Körperhaltung und die Rolle der Gymnastik ohne Pferd für die Vorbereitung auf das Reiten erläutert.
Das dritte Kapitel befasst sich mit der Reitausrüstung, den verschiedenen Reitweisen und Turnierklassen, der Grundausbildung im Reiten bei Kindern und Jugendlichen sowie den Lernstufen beim Voltigieren und Reiten. Es werden verschiedene Übungen am Führzügel, an der Longe und im Gelände vorgestellt, sowie die Bedeutung der Funktionsgymnastik mit dem Pferd und die Rolle des richtigen Lehrpferdes und des Reitlehrers dargestellt.
Schlüsselwörter
Pferd, Reitsport, außerschulischer Lernort, Kind-Tier-Beziehung, Bewegungsgefühl, Koordinative Fähigkeiten, Grundtechnik des Sitzes, Zügelhilfen, Schenkelhilfen, Gewichtshilfen, Körperhaltung, Gymnastik, Reitausrüstung, Reitweisen, Turnierklassen, Grundausbildung, Lernstufen, Voltigieren, Funktionsgymnastik, Lehrpferd, Reitlehrer.
- Arbeit zitieren
- Susanne Blanken (Autor:in), 2000, Interaktion von Kindern und Jugendlichen mit Pferden im außerschulischen Lernort, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1031