Diese Arbeit geht der Frage nach, inwiefern institutionelle Mechanismen und Strukturen die Um- und Durchsetzung des 2004 reformierten Mudawwana in Marokko behindern. Der Fokus liegt auf der Anhebung des Ehefähigkeitsalters, da diese besonders kontrovers diskutiert wird und in der Literatur als das zentrale Hemmnis der erfolgreichen Anwendung des betreffenden Artikels aufgegriffen wird.
Das Personenstatut, auch Familienrecht oder Personenstandsrecht Marokkos, umfasst das nach dem Vorbild des klassisch islamischen Rechts gefasste, auf die Person bezogene Recht. Dieses erfuhr im Jahr 2004 umfassende Reformen, mit denen die Rechte von Frauen und Kindern gestärkt und die Gleichheit zwischen Frau und Mann gesetzlich festgeschrieben werden sollte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung – Grundlagen, Personenstatut und Reform
- Institutionelle Rahmenbedingungen in Marokko
- Politische Strukturen
- Justiz und Rechtssystem
- Die Reform des marokkanischen Personenstatuts - inhaltlich
- Eheschließung und Ehefähigkeit
- Scheidung und Scheidungsformen
- Kinder und Sorgerecht
- Sonstige Bestimmungen
- Interpretationsspielräume und richterliche Autorisierung
- Fallbeispiel Ehefähigkeitsalter
- Praktische Umsetzung der Reform im institutionellen Rahmen
- Bildung der Bevölkerung
- Rechtswege und juristische Abläufe
- Aus- und Weiterbildung des Gerichtspersonals
- Unabhängigkeit der Justiz und Korruption
- Institutionelle Haltung gegenüber der Reform
- Fazit - Angleichung von Gesetz und Realität
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht, inwiefern institutionelle Mechanismen und Strukturen die Um- und Durchsetzung der 2004 reformierten Mudawwana in Marokko behindern. Der Fokus liegt dabei auf der Anhebung des Ehefähigkeitsalters, einem besonders kontroversen Thema, das in der Literatur als zentrales Hemmnis für die erfolgreiche Anwendung des entsprechenden Artikels gilt.
- Analyse der institutionellen Rahmenbedingungen in Marokko im Kontext der Reform des Mudawwana
- Untersuchung des Einflusses politischer Strukturen und des marokkanischen Rechtssystems auf die Umsetzung der Reform
- Beurteilung der praktischen Auswirkungen der Reform auf die Lebensrealität der muslimischen Bevölkerung
- Bewertung des Einflusses der Reform auf die Entwicklung religiös legitimierter Rechtsprechung
- Identifizierung von Hindernissen für eine vollständige und zweckdienliche Implementierung der Reform
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des marokkanischen Personenstatuts und seiner Reform im Jahr 2004 ein. Sie beleuchtet die grundlegenden Inhalte des Mudawwana sowie die Bedeutung der Reform für die Rechte von Frauen und Kindern. Der zweite Teil der Arbeit widmet sich den institutionellen Rahmenbedingungen in Marokko, die sich in politische und juristische Strukturen gliedern. Dabei wird die wechselseitige Abhängigkeit von Politik und Justiz sowie deren Einfluss auf die Implementierung der Reform beleuchtet.
Schlüsselwörter
Mudawwana, Marokko, Familienrecht, Personenstatut, Reform, Ehefähigkeitsalter, Institutionelle Hindernisse, Rechtssystem, Justiz, Politik, Islamisches Recht, Frauenrechte, Kinderrechte.
- Arbeit zitieren
- Lea Seiter (Autor:in), 2019, Die Reform des Mudawwana in Marokko, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1032482