In dieser Hausarbeit soll der Zusammenhang von Sprache, Denken und Handeln erörtert werden. Dazu werden Thesen verschiedener Linguisten wiedergegeben und verglichen. Am Ende wird ein eigenes Urteil hinzugefügt.
Wohl eine der bekanntesten Thesen zu diesem Thema ist die sogenannte „Sapir-Whorf-These“.
Nach ihr ist die Sprache für die Gesellschaft ein Medium des Ausdrucks, welches bestimmte Interpretationen der Welt vorgibt. Somit werden Bedeutungen nicht so sehr von den Menschen entdeckt, sondern sie werden ihnen eher aufgezwungen durch den Einfluß, den die sprachliche Form auf ihre Orientierung in der Welt ausübt, ohne daß sie dies selbst wahrnehmen.
B.L. Whorf erweiterte diese These noch radikal: Nach ihm gibt uns die Sprache jegliche Auffassungen der alltäglichen Dinge vor. Sie hat Einfluß auf jegliche kulturellen sowie persönlichen Aktivitäten. Ohne Sprache ist kein Denken möglich.
Wir können nur in Termini unserer Einzelsprache sprechen und nehmen die Welt auch nur in diesen Termini wahr („Gefängnis unserer Sprache“). Man kann sprechen ohne zu denken, aber nicht denken ohne zu sprechen.
Inhaltsverzeichnis
- Der Zusammenhang von Sprache, Denken und Handeln
- Sapir-Whorf-Hypothese
- Whorfs erweiterte These
- Jungs Theorie des Denkens
- Slobins These
- Merten und Levi-Strauss
- Der Farbtest
- Durkheims und Saussures Soziologie
- Agars Analyse von Mißverständnissen
- Boas und die Ethnographie
- Fillmores Theorie des Verbs
- Malinowskis „Participant Observation"
- Die Bedeutung des Kontextes
- Die Bedeutung von Sprechakten
- Die Bedeutung der Sprachstruktur
- Die Bedeutung des Status in der Gesellschaft
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht den Zusammenhang zwischen Sprache, Denken und Handeln. Sie analysiert verschiedene Theorien von Linguisten, darunter Sapir-Whorf, Whorf, Jung, Slobin, Merten, Levi-Strauss, Durkheim, Saussure, Agar, Boas, Fillmore, Malinowski, und Scollon. Die Arbeit beleuchtet, wie Sprache unser Denken und Handeln beeinflusst und wie verschiedene Sprachstrukturen unterschiedliche Weltansichten und Denkweisen hervorrufen können.
- Der Einfluss von Sprache auf Denken und Handeln
- Die Rolle der Sprachstruktur in der Weltanschauung
- Die Bedeutung des Kontextes für die Sprachinterpretation
- Die unterschiedlichen Denkweisen in verschiedenen Sprachgemeinschaften
- Die Beziehung zwischen Sprache und Kultur
Zusammenfassung der Kapitel
Die Hausarbeit beginnt mit der Vorstellung der Sapir-Whorf-Hypothese, die besagt, dass Sprache unsere Wahrnehmung der Welt prägt. Whorf erweitert diese These und argumentiert, dass Sprache uns die Welt in bestimmten Kategorien präsentiert. Jung betrachtet das Denken als eine sprachlich strukturierte Funktion und untersucht, wie Sprache die Verbindung zwischen Wörtern und Begriffen beeinflusst. Slobin hingegen argumentiert, dass alle Menschen gleich denken, aber ihre Gedanken in unterschiedlichen Sprachen ausdrücken. Er betont die Bedeutung der grammatischen Strukturen für die Interpretation der Welt.
Merten und Levi-Strauss vertreten die Ansicht, dass alle Menschen ähnlich denken, aber ihre Denkweise durch ihre jeweilige Sprache unterschiedlich ausdrücken. Der Farbtest unterstützt diese These, indem er zeigt, dass verschiedene Völker die gleichen Farben zwar unterschiedlich benennen, aber dennoch ähnlich wahrnehmen. Durkheim und Saussure betonen die Rolle der Gesellschaft und der Sprache in der Definition von Grenzen und dem Rahmen für menschliches Handeln.
Agar analysiert Mißverständnisse zwischen verschiedenen Sprachgemeinschaften und stellt fest, dass die Erlernbarkeit einer Sprache nicht nur auf dem Erlernen der Grammatik basiert, sondern auch auf dem Verstehen der Kultur und der „Language Culture". Boas und Fillmore betonen die Bedeutung des Kontextes und der Situation für die Interpretation von Sprache. Malinowski argumentiert, dass eine Übersetzung von Sprachen ohne das Kennen des Kontextes nicht möglich ist.
Die Arbeit beleuchtet die Bedeutung von Sprechakten und die unterschiedlichen Strukturen der Konversation in verschiedenen Kulturen. Agar zeigt, wie Sprache bewusst eingesetzt werden kann, um Inhalte zu verändern und bestimmte Wirkungen zu erzielen. Die Hausarbeit untersucht auch, wie Sprache unser Denken und Handeln beeinflussen kann, aber nicht vollständig bestimmt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Sprache, Denken, Handeln, Sapir-Whorf-Hypothese, Weltanschauung, Sprachstruktur, Kontext, Kultur, Sprechakte, Sprachgemeinschaft, Mißverständnisse, Übersetzung, Ethnographie, "Participant Observation", Language Culture, und die Beziehung zwischen Sprache und Gesellschaft.
- Quote paper
- Kathrin Schwarz (Author), 1999, Der Zusammenhang von Sprache, Denken und Handeln, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/10328
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