Die Arbeit versucht sich der von Thomas Mann verfassten Erzählung „Der Tod in Venedig“ als einem kulturkritisch ambitionierten Text zu nähern, von dem aus sich Rückschlüsse auf die kulturelle Topologie der bürgerlichen Gesellschaft seiner Zeit schließen lassen.
In diesem Zusammenhang wird auf der Ebene der Interpretation untersucht, inwieweit sich die Entwicklung des Protagonisten als Dokumentation einer Identitätskrise beschreiben lässt und auf theoretischer Ebene der Frage nachgegangenen, inwieweit sich diese Konfliktstruktur als zentraler Befund der Moderne verhandeln lässt. Innerhalb der ausführlichen theoretischen Vorarbeit wird zunächst versucht, in Gestalt eines sich systematisch aufbauenden Gedankengangs ein fruchtbares Fundament für die Textinterpretation zu liefern. Konzeptionell sollen sich der praktische und der theoretische Teil schließlich gegenseitig stützen, um einen abschließenden Blick über den Horizont der Moderne hinaus zu gewähren.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Begriff der Moderne
- Kulturkritik als charakteristischer Reflexionsmodus der Moderne
- Friedrich Nietzsche und die entzauberte Moderne
- Perspektivismus und Kontingenz
- Versuch über Historizität und Struktur der Identitätskrise als einer spezifischen Diagnose der Moderne
- Der Begriff des Bewusstseins
- Begriff und Problem der Identität
- Selbstbewusstsein und Identität
- Thomas Manns Erzählung Der Tod in Venedig im Kontext der modernen Identitätsproblematik
- Das Identitätsgefüge Gustav von Aschenbachs
- Triebpsychologische Fragen nach dem Auslöser der Krise
- Die transzendentale Ebene der Identitätskrise
- Schlussbetrachtung: Selbsterkenntnis und Selbsterschaffung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert Thomas Manns Erzählung „Der Tod in Venedig“ als einen kulturkritischen Text, der Rückschlüsse auf die gesellschaftliche Topologie des bürgerlichen Lebens im frühen 20. Jahrhundert ermöglicht. Sie untersucht, inwieweit die Entwicklung des Protagonisten als eine Identitätskrise interpretiert werden kann und beleuchtet gleichzeitig die Frage, ob diese Konfliktstruktur ein zentrales Merkmal der Moderne darstellt. Die Arbeit kombiniert eine systematische theoretische Analyse mit einer detaillierten Interpretation des Textes.
- Der Begriff der Moderne und seine Ambivalenzen
- Friedrich Nietzsches Philosophie als paradigmatisches Phänomen der Moderne
- Die Identitätskrise als kulturelles Charakteristikum moderner Gesellschaften
- Die Interpretation von Aschenbachs Entwicklung als forcierende Identitätskrise
- Die Erzählung „Der Tod in Venedig“ als zeitpsychologische Diagnose des deutschen Bürgertums
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein, indem sie die Zielsetzung und den methodischen Ansatz erläutert. Sie stellt den Zusammenhang zwischen Thomas Manns Erzählung "Der Tod in Venedig" und der kulturellen Topologie der bürgerlichen Gesellschaft des frühen 20. Jahrhunderts her.
- Der Begriff der Moderne: Dieses Kapitel analysiert den vielschichtigen Begriff der Moderne und beleuchtet dessen Ambivalenzen als zeitlicher Relationsbegriff und Epochenbezeichnung. Es werden verschiedene Aspekte der Moderne beleuchtet, wie die Kulturkritik und die Philosophie Friedrich Nietzsches.
- Friedrich Nietzsche und die entzauberte Moderne: Dieses Kapitel betrachtet Friedrich Nietzsches Philosophie als paradigmatisches Phänomen der Moderne. Es werden die Konzepte des Perspektivismus und der Kontingenz untersucht, die für Nietzsches Denken charakteristisch sind.
- Versuch über Historizität und Struktur der Identitätskrise als einer spezifischen Diagnose der Moderne: Dieses Kapitel erforscht die Identitätskrise als eine zentrale Diagnose der Moderne. Es analysiert den Begriff des Bewusstseins und die Verbindung zur psychoanalytischen Vorstellung vom psychischen Apparat.
- Thomas Manns Erzählung Der Tod in Venedig im Kontext der modernen Identitätsproblematik: Dieses Kapitel analysiert die Entwicklung des Protagonisten Gustav von Aschenbach in Thomas Manns Erzählung "Der Tod in Venedig". Es untersucht die Identitätskrise des Protagonisten aus verschiedenen Perspektiven, einschließlich der Triebpsychologie und der transzendentalen Ebene.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Themen der Moderne, der Identitätskrise, der Kulturkritik und der Philosophie Friedrich Nietzsches. Sie analysiert Thomas Manns Erzählung „Der Tod in Venedig“ als eine exemplarische Darstellung der modernen Identitätsproblematik. Weitere wichtige Schlüsselbegriffe sind: Bewusstsein, Triebpsychologie, transzendentale Ebene, bürgerliche Gesellschaft, Zeitpsychologie.
- Arbeit zitieren
- Alexander Zock (Autor:in), 2013, Identitätskonflikte in der Moderne. Die Erzählung "Der Tod in Venedig" von Thomas Mann, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1033287