Die Arbeit beschäftigt sich mit Derivaten als Instrument zur Risikoabsicherung oder Spekulation. Derivate gehören mittlerweile zu den wichtigsten Finanzinstrumenten auf den weltweiten Finanzmärkten. Das zeigt das weltweite Derivatevolumen, welches sich Ende 2018 nach Angaben der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich auf über 600 Billionen US-Dollar belief. Doch warum sind derivative Finanzinstrumente so beliebt? Und warum wird ihr Einsatz so kontrovers diskutiert? Sind Derivate ein magisches Mittel zur Kapitalvermehrung, ein reines Spekulationswerkzeug, oder doch ein effizientes Mittel für das Risikomanagement? Das Ziel dieser Arbeit besteht darin, Aufschluss über diese Fragen zu geben, indem derivative Finanzinstrumente hinsichtlich ihrer Einsatzmöglichkeiten, der zugrunde liegenden Motive sowie Risiken kritisch durchleuchtet werden.
Ein Blick in die Vergangenheit kann hierbei hilfreich sein, denn obwohl Finanzderivate des Öfteren als Finanzinnovationen bezeichnet werden, sind sie keineswegs eine "Erfindung der Neuzeit". Ihr Ursprung ist auf das antike Mesopotamien zurückzuführen, als bereits 8.000 vor Christus auf kleinen Tonplatten Vereinbarungen gebrannt wurden, dass die Verkäufer bis zu einem bestimmten Tag eine bestimme Menge an Waren zu liefern haben. Dies gleicht somit einem Termingeschäft auf Waren.5 Auch aus der Zeit des römischen Reichs sind Termingeschäfte bekannt. So soll Thales von Milet ca. 500 vor Christus mit Optionen, einer Form von Derivaten, auf Olivenpressen gehandelt und durch korrektes Vorhersehen der Olivenernte ein Vermögen erzielt haben.
Ein reger Handel mit Optionen entstand auch um das Jahr 1630 in den Niederlanden, welcher als große Tulpenmanie in die Geschichte einging. Hierbei entstand eine Übernachfrage nach Tulpenzwiebeln, was zu einem rapiden Anstieg der Preise führte. Als dann eine Verkaufswelle ausbrach und hierdurch nun ein Überangebot entstand, brach der Preis für Tulpenzwiebeln ein und führte bei den meisten Investoren zu hohen Verlusten. Aus der Historie vom Derivatehandel lassen sich insbesondere zwei Einsatzmöglichkeiten derivativer Instrumente hervorheben: Absicherung und Spekulation.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1. Problemstellung und Zielsetzung
- 1.2. Gang der Untersuchung
- 2. Grundlagen
- 2.1. Begriffsklärung und Strukturierungsmerkmale
- 2.1.1. Derivate
- 2.1.2. Kassa- und Termingeschäfte
- 2.1.3. Over-The-Counter- und Börsenhandel
- 2.2. Arten von Finanzderivaten
- 2.2.1. Forwards und Futures
- 2.2.2. Optionen
- 2.2.3. Swaps
- 3. Motive für den Einsatz von Derivaten
- 3.1. Absicherung
- 3.2. Spekulation
- 3.3. Arbitrage
- 4. Risiken bei dem Handel mit Derivaten
- 4.1. Praxisbeispiel 1: Jérôme Kerviel und die Société Générale
- 4.2. Praxisbeispiel 2: Nick Leeson und die Barings Bank
- 4.3. Praxisbeispiel 3: Thomas Schäfer und das Bundesland Hessen
- 5. Kritische Abschlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit dem Einsatz von Derivaten in der Finanzwelt und untersucht deren vielfältige Anwendungsmöglichkeiten. Dabei wird die Funktionsweise von Derivaten erläutert und ihre Rolle bei der Risikoabsicherung und Spekulation betrachtet.
- Begriffsklärung und Strukturierungsmerkmale von Derivaten
- Arten von Finanzderivaten wie Forwards, Futures, Optionen und Swaps
- Motive für den Einsatz von Derivaten: Absicherung, Spekulation und Arbitrage
- Risiken, die mit dem Handel von Derivaten verbunden sind
- Praxisbeispiele für riskante Derivategeschäfte
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1: Einleitung
Die Einleitung führt in die Thematik der Derivate ein und legt die Problemstellung sowie die Zielsetzung der Seminararbeit dar.
Kapitel 2: Grundlagen
In diesem Kapitel werden die grundlegenden Begriffe und Merkmale von Derivaten definiert. Es werden verschiedene Arten von Finanzderivaten wie Forwards, Futures, Optionen und Swaps vorgestellt und ihre Funktionsweise erläutert.
Kapitel 3: Motive für den Einsatz von Derivaten
Dieses Kapitel beleuchtet die verschiedenen Gründe, warum Unternehmen und Anleger Derivate einsetzen. Die wichtigsten Motive sind die Absicherung von Risiken, die Spekulation auf Kursentwicklungen und die Arbitrage zwischen verschiedenen Märkten.
Kapitel 4: Risiken bei dem Handel mit Derivaten
Das vierte Kapitel widmet sich den Risiken, die mit dem Handel von Derivaten verbunden sind. Es werden verschiedene Praxisbeispiele vorgestellt, die zeigen, welche negativen Folgen ein unüberlegter oder riskanter Einsatz von Derivaten haben kann.
Schlüsselwörter
Derivate, Finanzderivate, Absicherung, Spekulation, Arbitrage, Risiken, Praxisbeispiele, Société Générale, Barings Bank, Thomas Schäfer.
- Arbeit zitieren
- Adnan Ghaibeh (Autor:in), 2021, Derivate als Instrument zur Risikoabsicherung oder Spekulation. Grundlagen, Motive und Risiken, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1033545