Kinder und Jugendliche mit Down-Syndrom


Hausarbeit, 2000

26 Seiten


Leseprobe


Inhalt

1. Einleitung

2. Medizinische Grundlagen
2.1. Ursachen von Down-Syndrom
2.2. Pränatale Diagnostik
2.3. Verlauf der Entwicklung
2.4. Mögliche Krankheiten, Anfälligkeiten oder Veränderungen bei Menschen mit Down-Syndrom

3. Psychosoziale und gesellschaftliche Grundlagen
3.1. Psychosoziale Bedingungen
3.2. Gesellschaftliche Bedingungen
3.3. Sexueller Missbrauch und Gewalt in der Familie

4. Förderung
4.1. Psychosoziale Voraussetzungen von Förderungsmaßnahmen
4.2. Förderung bei Säuglingen und Kleinkindern
4.3. Förderung des Spracherwerbs
4.4. Lesen lernen

5. Bedeutung für die Soziale Arbeit

6. Anstelle einer Schlussbemerkung

7. Literatur

1. Einleitung

In meiner Hausarbeit werde ich auf die medizinischen, psychosozialen und gesellschaftlichen Bedingungen eingehen, mit denen Kinder mit Down-Syndrom leben. Ich werde einen Überblick über einige Aspekte der Förderung geben und im Anschluss die Bedeutung des Themas für die soziale Arbeit mit Kindern mit Down-Syndrom beschreiben.

In meiner Arbeit als Betreuerin von Ferienfreizeiten für Kinder und Jugendliche mit einer geistigen Behinderung, habe ich häufig mit Kindern mit Down-Syndrom zu tun. Dabei fehlten mir meist viele medizinische Grundlagen, weshalb ich mich damit genauer auseinandersetzen wollte. Ich denke, dass medizinisches Wissen über Behinderung eine Grundlage der Auseinandersetzung mit geistiger Behinderung ist. In der Sozialen Arbeit mit Kindern mit Down-Syndrom werden jedoch die gesellschaftlichen, psychischen und sozialen Bedingungen geistiger Behinderung wichtiger sein, als die syndromspezifischen Voraussetzungen.

Die Förderung des individuellen Potentials und positive Bedingungen im sozialen Umfeld bilden die zentralen Voraussetzungen für die Erfahrung von Autonomie und Lebensqualität eines Kindes mit Down-Syndrom und müssen deshalb Ziel aller Förderungsmaßnahmen sein. Mögliche Entwicklungsverzögerungen, die ein Kind bspw. durch mangelhafte soziale Zuwendung erfährt, dürfen nicht mit Einschränkungen verwechselt werden, die durch eine veränderte Physiologie bedingt sind. Dies muss bei allen Förderungsmaßnahmen berücksichtigt werden.

Ich begreife Förderungsmaßnahmen außerdem nicht als Methode, das Kind zu größtmöglicher Leistungsfähigkeit zu bringen oder sich so gut wie möglich einem gesellschaftlichen Konformitätsdruck anzupassen. Förderung muss sich immer an den individuellen Bedürfnissen und Möglichkeiten des Kindes orientieren. Förderung sollte u.a. die weitestgehende Selbständigkeit des Kindes mit DownSyndrom zum Ziel haben, aber auch Bedingungen schaffen, die dem Kind ein erfülltes soziales Leben ermöglichen und in dem es sich sein Leben so weit wie möglich auch als Erwachsener selbst gestalten kann.

2. Medizinische Grundlagen

2.1. Ursachen des Down-Syndroms

Das Down-Syndrom ist benannt nach dem englischen Arzt John Langdon Down (1828-1896), der als erster die charakteristischen Merkmale des Syndroms zusammenfasste.

Wird ein Kind mit Down-Syndrom geboren, fragen sich die Eltern häufig, wie es dazu kommen konnte. Wenn sie über die Entstehung des Down-Syndroms nicht ausreichend informiert sind, suchen sie vielleicht die Schuld bei sich. Insbesondere die Mütter fürchten oft, sich im Verlauf der Schwangerschaft nicht korrekt verhalten zu haben. Es ist wichtig, die Eltern sofort umfassend und genau über die Entstehung des Down-Syndroms zu informieren, um ihnen Schuldgefühle und Unsicherheiten zu nehmen.

Über die Entstehung des Down-Syndroms gab es in der Geschichte viele unterschiedliche - aus heutiger Sicht z.T. absurde - Theorien, die ich an dieser Stelle nicht alle ausführen möchte. Die erste richtige Vermutung, das DownSyndrom beruhe auf einer chromosomalen Störung, entstand in den frühen dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts. Die genaue Ursache der Störung wurde 1959 in Paris von Jerome Lejeune entdeckt. Er fand heraus, dass bei Kindern mit Down-Syndrom in jeder Zelle 47 statt der üblichen 46 Chromosomen vorhanden waren. Dabei war das Chromosom Nr. 21 nicht wie üblich zwei- sondern dreimal vorhanden, was zu der Bezeichnung Trisomie 21 führte.

Die Chromosomen sind winzige stäbchenartige Gebilde, welche die Gene in sich tragen. Die Gene sind für die gesamte weitere Entwicklung des Organismus verantwortlich. Ein fehlerhaftes Chromosom kann somit zu einer fehlerhaften körperlichen oder geistigen Entwicklung des Kindes führen.

Jede normale Zelle besitzt 22 Paare Autosomen ("Körperchromosomen") und zwei Geschlechtschromosomen, insgesamt also 46 Chromosomen. In den Keimzellen jedoch befindet sich nur der halbe Chromosomensatz, also 23 Chromosomen. Bei der Verschmelzung von Ei- und Samenzelle vereinigen sich im Normalfall die Chromosomensätze jeweils in Paaren zu insgesamt 46 Chromosomen. Diese erste Zelle des Kindes teilt sich im weiteren Verlauf der Entwicklung immer wieder, wobei jede neu entstandene Zelle den gleichen Chromosomensatz von 46 Chromosomen enthält.

Wenn nun eine Eizelle oder eine Samenzelle auf dem 21. Chromosom ein zusätzliches Chromosom besitzt (also insgesamt 24 Chromosomen), so entsteht bei der Befruchtung eine neue Zelle mit 47 Chromosomen. Bei der folgenden Zellteilung entstehen exakte Kopien der ersten Zelle mit jeweils wieder 47 Chromosomen. Nach der Geburt des Kindes werden alle Körperzellen des Kindes 47 Chromosomen besitzen und dadurch Trisomie 21, das Down-Syndrom anzeigen1.

Wie aber kommt das zusätzliche Chromosom in die Keimzelle?

Das zusätzliche Chromosom gerät bei einer falschen Zellteilung in die Keimzelle, die an drei Stellen stattfinden kann: In der Samenzelle, in der Eizelle oder nach der Befruchtung. Schätzungsweise entsteht das zusätzliche Chromosom in 20-30% der Fälle durch eine fehlerhafte Teilung der Samenzelle des Vaters und in 70-80% der Fälle durch eine fehlerhafte Teilung der Eizelle der Mutter. Eine fehlerhafte Teilung nach der Befruchtung ist wahrscheinlich sehr selten.

Es werden drei Formen von Trisomie unterschieden. Die "freie" Trisomie 21 oder Nondisjunktion, die Translokationstrisomie und das Trisomie 21-Mosaik.

In den meisten Fällen entsteht eine Zelle mit drei Chromosomen 21 dadurch, dass bei der Zellteilung das 21. Chromosomenpaar "aneinanderklebt" und sich nicht trennen kann (Nondisjunktion). So entsteht eine Zelle mit 22 Chromosomen, die nicht lebensfähig ist und eine Zelle mit 24 Chromosomen. Dies nennt man freie Trisomie und kommt bei etwa 95% aller Kinder mit Down-Syndrom vor2. Das Alter der Mutter spielt hierbei eine Rolle. Je älter die Mutter ist, desto größer ist das Risiko, ein Kind mit Down-Syndrom zu bekommen. Das Alter des Vaters spielt offenbar keine Rolle.

Die Translokationstrisomie liegt bei 3-4% der Kinder mit Down-Syndrom vor. Dabei verbindet sich ein Abschnitt eines zusätzlichen Chromosoms 21 mit einem Teil eines anderen Chromosoms (am häufigsten mit Chromosom Nr. 14, aber auch 13, 15, 22 oder das andere Chromosom 21). Das Alter der Mutter spielt hierbei keine Rolle, der Grad der Behinderung unterscheidet sich nicht in dem von Kindern mit freier Trisomie 21.

Ungefähr 1-2% aller Kinder mit Down-Syndrom besitzen nur in einem Teil ihrer Zellen ein überzähliges Chromosom 21, die anderen Körperzellen haben die normale Anzahl.

Vermutlich liegt die Ursache in einem Fehler bei einer der allerersten Zellteilungen. Teilweise haben diese Menschen weniger Beeinträchtigungen, da sie auch Zellen mit dem üblichen Chromosomensatz haben.

2.2. Pränatale Diagnostik

Einige Ärzte/Ärztinnen oder genetische Beratungsstellen empfehlen Müttern, die älter als 35 Jahre alt sind, eine vorgeburtliche Untersuchung (pränatale Diagnostik) vorzunehmen, um eine mögliche Chromosomenanomalie frühzeitig festzustellen. Diese Empfehlung halte ich aus ethischen Gründen für schwierig. Einerseits kann es eine Unterstützung für die Eltern sein, sich frühzeitig darauf einzustellen, dass ihr Kind eine Behinderung haben wird. Andererseits ist zu befürchten, dass eine positive Diagnose Ängste bei der Mutter/den Eltern weckt, durch die sie sich zu einer Abtreibung entschließen könnten. Auch wenn es der Entscheidung der Mutter überlassen bleiben sollte, ob sie ihr Kind austragen möchte oder nicht, halte ich es für unverantwortlich, eine Abtreibung aufgrund einer Diagnose zu treffen, die die Geburt eines behinderten Kindes anzeigt. Storm spricht bspw. davon, dass mehr als 90% der vorgeburtlich festgestellten Kinder mit Down-Syndrom abgetrieben werden3.

Es muss unterstrichen werden, dass jedes Kind unabhängig von seinen körperlichen oder geistigen Fähigkeiten das Recht auf ein menschenwürdiges Leben, gesellschaftliche Akzeptanz und Förderung der Selbständigkeit hat. Auch im Hinblick auf die Geschichte des Dritten Reiches ist immer wieder darauf hinzuweisen, dass es nie mehr dazu kommen darf, erwünschtes von unerwünschtem Leben zu trennen. Vielmehr ist eine gesellschaftliche Veränderung nötig, die dazu führt, dass behinderte Menschen akzeptiert werden und ihnen ein gleichberechtigtes Leben ermöglicht wird.

Ängste entstehen häufig auch aus mangelhafter Information, daher gilt es, die Mutter/die Eltern ausführlich zu beraten, zu unterstützen und zu betreuen.

2.3. Verlauf der Entwicklung

Im Allgemeinen durchlaufen Kinder mit Down-Syndrom eine langsamere Entwicklung als nicht-behinderte Kinder, auch sie machen aber stetige Fortschritte. Es gibt zahlreiche Untersuchungen und Statistiken über Entwicklungsverzögerungen von Kindern mit Down-Syndrom, die allerdings nur als ungefähre Anhaltspunkte betrachtet werden sollten. Die individuellen Unterschiede können zwischen Kindern mit Down-Syndrom erheblich sein.

- Körperliche und motorische Entwicklung

Es wurde ein allgemeines langsameres Wachstum beobachtet, auch dies kann aber von Kind zu Kind sehr unterschiedlich sein. Das Wachstum ist von vielen verschiedenen Faktoren abhängig, z.B. von genetischen Faktoren, Ernährung, Hormonen, zusätzlichen angeborenen Störungen, anderen gesundheitlichen Bedingungen und bestimmten Umwelteinflüssen.

Viele Entwicklungsschritte im Kleinkindalter sind bei Kindern mit Down-Syndrom um einige Wochen bis Monate verzögert. Dazu gehören das erste Lächeln, erste Bewegungsabläufe wie Umdrehen, Sitzen, Robben, Krabbeln, Stehen, Gehen, erste sprachliche Fähigkeiten wie Worte und später Sätze sprechen. Das Essen mit Fingern bzw. Gabel/ Löffel, die Blasen- und Stuhlkontrolle und das An- und Ausziehen sind schon recht differenzierte Entwicklungsschritte, die Kinder mit Down-Syndrom genauso durchleben wie andere Kinder auch, nur eben etwas später.

- Geistige Entwicklung

Die intellektuellen Fähigkeiten von Menschen mit Down-Syndrom wurden früher immer unterschätzt. Mit liebevoller und gezielter Förderung können die meisten Menschen mit Down-Syndrom geistige Fähigkeiten erreichen, die ihnen ein späteres Leben in relativ großer Selbständigkeit ermöglichen.

Der Grad der Behinderung wird im allgemeinen als leicht bis mäßig eingestuft4. Es besteht hier jedoch wie auch bei den kognitiven Fähigkeiten eine große Spannweite.

- Lebenserwartung

Nach Unruh wurden 1958 angeblich noch 70% aller Kinder mit Down-Syndrom nicht älter als 10 Jahre5.

Zur Zeit gibt es offenbar keine verlässlichen Daten über die Lebenserwartung, insgesamt hat sie aber natürlich stark zugenommen aufgrund besserer Behandlungsmethoden bei Atemwegserkrankungen, Herzfehlern usw., aber auch weil viele Kinder nicht mehr in Heimen aufwachsen müssen.

Insgesamt ist die Lebenserwartung wohl etwas niedriger als bei Menschen ohne Down-Syndrom.

2.4. Mögliche Krankheiten, Anfälligkeiten oder Veränderungen bei Menschen mit Down-Syndrom

Nach John f. Unruh wurden noch im Jahre 1958 70% der Kinder mit Down- Syndrom nicht älter als 10 Jahre6. Mit fortschreitender medizinischer Entwicklung, aber auch einer größeren Anteilnahme an den Lebensumständen geistig behinderter Kinder konnten die Überlebenschancen und die Lebenserwartung der Kinder mit Down-Syndrom vergrößert werden. Viele Kinder und auch Erwachsene mit Down-Syndrom leiden häufiger unter Krankheiten oder Funktionsstörungen als nicht behinderte Menschen. Personen, die mit Menschen mit Down-Syndrom arbeiten und/oder leben, sollten über dieses erhöhte Risiko Bescheid wissen, um Probleme rechtzeitzig erkennen und entsprechende Maßnahmen einleiten zu können, so dass das Kind oder der Erwachsene nicht länger als nötig leiden muss. Außerdem können viele nicht rechtzeitig behandelte Krankheiten, z.B. Herzfehler oder Atemwegserkrankungen zu Entwicklungsstörungen oder sogar zum Tod führen.

In der Literatur wird aus diesen Gründen immer wieder auf die große Bedeutung regelmäßiger ärztlicher Untersuchungen hingewiesen7.

- Angeborener grauer Star

Etwa 3% der Säuglinge mit Down-Syndrom haben einen grauen Star8. Durch eine Trübung der Augenlinse wird der Lichteinfall behindert, bevor die Netzhaut erreicht ist. Eine frühe Diagnose ist hier sehr wichtig, weil eine Operation die Erblindung des Kindes verhindern kann. Später kann das Sehvermögen durch eine Brille oder Kontaktlinsen verbessert werden.

- Angeborene Veränderungen der Verdauungsorgane

Schätzungsweise 12% der Kinder mit Down-Syndrom haben Probleme mit Magen und/oder Darm9. Dazu gehören u.a. ein Verschluss der Speiseröhre, ein verengter Magenausgang, ein Verschluss des Zwölffingerdarms, das Fehlen von Nerven der Darmwand oder eine nicht ausgebildete Afteröffnung.

Die meisten dieser Anomalien müssen durch einen sofortigen chirugischen Eingriff beseitigt werden, damit Nährstoffe und Flüssigkeiten durch den Darm aufgenommen werden können.

- Herzfehler

Etwa 40% aller Kinder mit Down-Syndrom kommen mit einem angeborenen Herzfehler zur Welt10. Dabei können z.B. Löcher in der Scheidewand der Herzkammern auftreten. Auch andere Defekte wie isolierte Kammer- oder Vorhofdefekte, Fallotsche Tetralogie usw. können vorkommen.

Hier ist die Früherkennung besonders wichtig, damit die Entwicklung des Kindes durch Herzversagen und/oder erhöhten Blutdruck im Lungenkreislauf nicht weiter beeinträchtigt wird oder sogar das Leben des Kindes bedroht wird. Bei jedem Neugeborenen sollte deshalb ein Elektrokardiogramm und eine Röntgenaufnahme des Brustkorbes gemacht werden.

- Infektionen

Kinder mit Down-Syndrom leiden z.T. oft an Atemwegserkrankungen und können allgemein infektanfälliger sein, als nicht-behinderte Kinder. Diese Entzündungen, z.B. Ohrenentzündungen treten besonders bei Kindern mit Herzfehlern häufiger auf. Viele Jugendliche leiden an Infektionen der Haut im Bereich von Hüften und Gesäß.

Auf eine Förderung der Schutz- und Abwehrkräfte z.B. durch gesunde Ernährung und viel Bewegung an frischer Luft sollte daher bei Kindern mit Down-Syndrom besonders geachtet werden.

- Zahnfleischveränderungen

Die Zähne von Kindern mit Down-Syndrom brechen oft verzögert durch, sind verformt oder zusammengewachsen oder fehlen. Dennoch sind das wichtigste zahnmedizinische Problem die Zahnfleischkrankheiten Parodontose und Gingivitis. Eine regelmäßige und gründliche Zahnpflege sowie regelmäßiger Zahnarztbesuch und vernünftige Ernährung sind daher unerlässlich.

- Schlaf-Apnoe

Die Schlaf-Apnoe ist vor allem auf eine Verengung des Rachens durch vergrößerte Mandeln oder Polypen zurückzuführen. Geräuschvolle Atmung und Schnarchen sind üblich, die Atmung kann im Schlaf auch kurz aussetzen. Dies kann zu Müdigkeit und Konzentrationsschwäche führen, da in der Nacht zuwenig Sauerstoff zugeführt wurde. Wenn Schlaf-Apnoe im Zusammenhang mit vergrößerten Mandeln und/oder Fettleibigkeit auftritt, kann es zu erhöhtem Blutdruck in den Lungengefäßen und Herzversagen kommen. Die Entfernung der vergrößerten Mandeln oder Polypen kann hier Abhilfe schaffen.

- Sehbehinderung

Etwa 50% der Kinder mit Down-Syndrom sind kurzsichtig, ungefähr 20% weitsichtig11. Es kann auch vorkommen, dass die Kinder schielen, entzündete Augenlider oder eine Hornhautverkrümmumg haben.

Viele Erwachsene mit Down-Syndrom bekommen im Laufe der Zeit eine Linsentrübung.

Eine Sehbehinderung kann geistig behinderte Kinder in ihrer sonstigen Entwicklung besonders stark einschränken und wichtige Lernprozesse erschweren. Eine gezielte Förderung ist hier notwendig.

- Hörbehinderung

60-80% der Kinder mit Down-Syndrom sind leicht bis mittelgradig schwerhörig aufgrund von zuviel Ohrenschmalz im Gehörgang, chronischer Mittelohrentzündung, Flüssigkeitsansammlung im Mittelohr und/oder Verformung der Ohrknöchelchen, die die Schallwellen vom Trommelfell zum Mittelohr weiterleiten12.

Auch die Schwerhörigkeit kann bei Kleinkindern zu Entwicklungsverzögerungen führen, von denen ebenfalls der psychische und emotionale Bereich betroffen sein kann. Natürlich ist besonders die Sprachentwicklung betroffen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung ist daher wichtig.

- Fehlfunktion der Schilddrüse

Etwas häufiger als andere Kinder leiden Kinder mit Down-Syndrom an einer Fehlfunktion der Schilddrüse. Meist werden zuwenig Hormone produziert, manchmal beruht die Störung auch auf einer vermehrten Hormonproduktion der Schilddrüse.

Ungünstige Hormonwerte können die intellektuelle Entwicklung von Kleinkindern beeinflussen. Wird die Störung nicht früh genug erkannt, kann die Hirnentwicklung gestört werden. Meist ist eine Hormonbehandlung notwendig.

- Probleme mit Knochen und Gelenken

Häufig sind Kinder mit Down-Syndrom als Folge überdehnter Bänder außerordentlich gelenkig. Es kann aber auch zu Ausrenkungen oder Verrenkungen kommen. Einige Kinder weisen aufgrund einer Bänderschwäche im Nackenbereich eine Instabilität der Nackenwirbel auf. Meist sind Beobachtung und vorbeugende Maßnahmen ausreichend. Diese sind vor allem bei Kindern und Erwachsenen mit Down-Syndrom notwendig, die Sport treiben möchten. In wenigen Fällen können Nerven und Rückenmark durch Druck der Knochen geschädigt werden, so dass eine Operation notwendig wird. Die Früherkennung ist auch hier besonders bedeutsam.

- Psychische Störungen

Natürlich können Menschen mit Down-Syndrom genauso wie andere Menschen auch an psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Verhaltens- und Anpassungsschwierigkeiten leiden.

Es sollte nicht vergessen werden, dass auch Kinder mit Down-Syndrom genauso oder ähnlich von Konfliktsituationen oder Gewalt in der Familie betroffen sind und entsprechend traumatisiert sein können wie andere Kinder auch (Siehe Kapitel 3.3.).

In meiner Arbeit mit geistig behinderten Jugendlichen habe ich z.B. häufig erlebt, dass einige Eltern sehr hohe Anforderungen an ihre Kinder mit Down-Syndrom in Bezug auf ihre gesellschaftliche Anpassungsleistung stellen. Damit das Kind/der oder die Jugendliche möglichst hohe gesellschaftliche Akzeptanz erhält, soll es sich "so normal wie möglich" verhalten. Das kann einen enormen Druck und hohe Frustration erzeugen, wenn das Kind den Ansprüchen der Eltern nicht gerecht werden kann oder will. Meiner Meinung nach sollten eher mehr Energien darauf verwendet werden, die Anpassungsfähigkeit der Gesellschaft an ihre unterschiedlichen, eben auch geistig behinderten Mitglieder zu fördern und nicht umgekehrt.

Problematisch können bei psychischen Erkrankungen sicher Kommunikationsschwierigkeiten sowie das genaue Erkennen des Konfliktes sein. Speziell geschulte Therapeuten und Therapeutinnen gibt es für Menschen mit geistiger Behinderung noch verhältnismäßig wenig.

- Alzheimer-Krankheit

Nach manchen Schätzungen soll bei 15- 25% der älteren Menschen mit DownSyndrom früher als bei nicht-behinderten Menschen mit einer Form der Alzheimer - Krankheit zu rechnen sein.

3. Psychische, soziale und gesellschaftliche Grundlagen

3.1. Psychische und soziale Bedingungen

Geistige Behinderung bedingt einige Besonderheiten im Leben und in der Entwicklung der betreffenden Menschen. Gaedt beschreibt z.B. eine "besondere psychische Verwundbarkeit" und eine "Einschränkung der Aneignungsfähigkeit"13 in der Sozialisation geistig behinderter Menschen.

Was ist damit gemeint?

Geistig behinderte Kinder sind nicht nur Beeinträchtigungen ausgesetzt, die auf einer organischen Schädigung beruhen, sondern sie erleben außerdem ein anderes Sozialisationsmuster, das lt. Gaedt zu einer besonderen psychischen Verwundbarkeit führen kann.

Normalerweise übernimmt der Säugling die Initiative in seinem Entwicklungsprozess und nimmt Einfluss auf seine primären Bezugspersonen. Bei geistig behinderten Säuglingen wird die Eltern-Kind Interaktion viel stärker von den Eltern dominiert. Dieser Prozess verfestigt sich im Laufe der Zeit zu einem Sozialisationsmuster, in dem das Kind kaum eine Chance hat, "sich als Urheber von Veränderungen seines Erfahrungsraumes zu erleben". "Damit ist dem Kind das befriedigende Erlebnis wachsender Autonomie verwehrt"14. Autonomie in sozialer Bindung sei jedoch das oberste Ziel menschlicher Entwicklung.

Auch ein Kind mit Down-Syndrom ist in hohem Maße abhängig von der Anerkennung und Bewunderung durch seine Eltern. Es hat es erheblich schwerer, sich Selbstachtung und Selbstwert zu erarbeiten und zu erhalten als ein nicht behindertes Kind. Pädagogische und therapeutische Maßnahmen, die sich vorwiegend an kognitiven Leistungen orientieren, können diese Tendenz noch verstärken und ein Interaktionsmuster festigen, in dem die Unterlegenheit des geistig behinderten Kindes wieder und wieder reproduziert wird.

Mit medizinisch-therapeutischer Förderung können zwar u.U. kognitive und motorische Verbesserungen erzielt werden. Um ein möglichst großes Maß an Autonomie zu erreichen, kann die Förderung eines gesunden Selbstbewusstseins jedoch viel wertvoller sein. Daher sollten die besonderen Sozialisationsbedingungen geistig behinderter Kinder bei allen Förderungsmaßnahmen berücksichtigt werden.

Im späteren Leben führen diese sozialen und psychischen Bedingungen häufig zu einer tendenziellen Abhängigkeitsbereitschaft und bedeutende Bezugspersonen bleiben in Interaktionsprozessen dominant. Zum Teil wird selbständiges Handeln verweigert und bei der Konfrontation mit schwierigen Aufgaben ein großes Maß an emotionaler Unterstützung eingefordert. Geistig behinderte Menschen können als Folge ihrer Sozialisationsbedingungen eine ausgeprägte Selbstwertproblematik aufweisen und mit Panikattacken reagieren, wenn sie überfordert sind. Im Übrigen sind in Stresssituationen auch nicht behinderte Menschen oft in ihren kognitiven Leistungen beeinträchtigt, sie können u.U. aber besser damit umgehen.

Auch können Integrationsversuche scheitern, nicht weil es an kognitiven Fähigkeiten mangelt, sondern weil die Betroffenen eine emotionale Überforderung erleben. Besondere Situationen wie z.B. Konkurrenz, Eifersucht, Trennungsschmerz, Neid oder der Umgang mit Wahlmöglichkeiten und dem Risiko, dabei Fehler zu machen, erfordern besondere soziale und emotionale Fähigkeiten, die Menschen mit geistiger Behinderung als Überforderung erleben können.

Natürlich haben auch Menschen mit einer geistigen Behinderung ihren jeweils individuellen Umgang mit den genannten Sozialisationsbedingungen. So kann der Eine trotz erschwerter Bedingungen ein gesundes Selbstwertgefühl entwickeln, bei der Anderen hingegen "werden aus den strukturellen Schwächen manifeste psychische Störungen"15.

Mit einer "Einschränkung der Aneignungskapazität" meint Gaedt die Einschränkung der Fähigkeit, sich mit der gesellschaftlichen Umwelt auseinanderzusetzen. Das gesellschaftliche Erbe eines jeden Menschen, also u.a. seine Wertvorstellungen, Normen und seine Kultur, wird in "tätiger Auseinandersetzung'" mit der Umwelt erworben. Dieser Lernvorgang wird als "Aneignung'" bezeichnet16.

Bei Kindern mit geistiger Behinderung kann der Versuch, sich gesellschaftliche Erfahrungen anzueignen, mehr Zeit und Unterstützung in Anspruch nehmen als bei nicht behinderten Kindern. Das muss keine große Rolle spielen, wenn aber das Mehr an Zeit und Unterstützung erheblich ist, kann dies dazu führen, dass Aneignungsprozesse unvollendet bleiben müssen.

"Wissen wir wirklich, was es bedeutet, wenn es für ein Kind und später für einen Erwachsenen auf vielen Gebieten unmöglich wird, eine Übereinstimmung zwischen den gesellschaftlichen Anforderungen und seinen Fähigkeiten zu erreichen? Wissen wir, wie ein geistig behinderter Mensch es erlebt, wenn sich ständig jemand anbietet, der die Vermittlung zur sozialen Umwelt übernimmt? Wissen wir, welche Hilfen ein Mensch mit geistiger Behinderung in diesen Situationen will und braucht? Ist der helfende Gegenüber nur ein Ausführender? Oder beeinflusst er in einer alles durchdringenden Weise auch die Motivation? Wissen wir, was ein Ersatz wäre für das, was ihm fehlt?"17

Diese Fragen bleiben unbeantwortet, wir können über die Folgen einer eingeschränkten Aneignungskapazität nur mutmaßen. Unerreichbare Standards können das Leben geistig behinderter Menschen so erschweren, dass soziale Isolation die Folge ist. Beziehungen werden häufig asymmetrisch und in Abhängigkeit verlaufen. Die zentrale Frage stellt Gaedt wie folgt: "Wie kann er (der geistig Behinderte, Anm. von A. Sievers) sich unter diesen Bedingungen als bedeutsam und wichtig und sicher fühlen"18 ?

3.2 Gesellschaftliche Bedingungen

Dass wir in einer Leistungs- und Konkurrenzgesellschaft leben, muss wohl nicht näher erläutert werden. Die meisten Menschen werden im Laufe ihres Lebens mit dem Druck konfrontiert, leistungs- und konkurrenzfähig bleiben zu müssen, um auf dem Arbeitsmarkt bestehen zu können. Welche Kompetenzen dabei besonders gefragt sind, spiegelt sich meist in der Bezahlung der jeweiligen Berufe wieder. Als angehende Sozialarbeiterin/angehender Sozialarbeiter lernt man sehr früh, dass im Sozialen Bereich nicht das große Geld zu machen ist. Soziale, emotionale und kommunikative Fähigkeiten genießen immer noch nur einen geringen gesellschaftlichen Wert, es sei denn, sie lassen sich marktwirtschaftlich gewinnbringend einsetzen.

Für Menschen mit einer geistigen Behinderung, die geringere kognitive Fähigkeiten besitzen, kann diese Situation zu einer Überforderung führen. Im Bestreben nach Normalisierung der Lebensverhältnisse von geistig Behinderten, wird man unweigerlich an wirtschafts- und arbeitsmarktpolitischen Hürden scheitern - der oder die Behinderte landet letzten Endes doch in einer Behindertenwerkstatt, wo er oder sie für einen sehr geringen Lohn arbeiten muss und u.U. mit den Tätigkeiten dort sogar eher unterfordert ist.

Die Konfrontation mit der modernen Gesellschaft kann also zu überfordernden Lebensbedingungen führen. Je nach individueller Bedingung führt diese Überforderung wahrscheinlich entweder zu einem aggressiven Auflehnen oder zu einem resignativen Rückzug in eine Depression19.

In Bezug auf den Förderungsaspekt würde dies bedeuten, dass bei jedem Menschen individuell geprüft werden muss, wo seine emotionale und kognitive Überforderung beginnt. Entsprechend müssen soziale Strukturen geschaffen werden, in denen sich Menschen mit geistiger Behinderung kompetent und autonom bewegen können (siehe Kapitel 5.).

Ein weiteres Risiko besteht in einer "Vereinsamung inmitten professioneller Beziehungen"20. Mehr als 3/4 aller Menschen mit geistiger Behinderung leben bei Eltern, anderen Angehörigen oder selbständig mit ambulanter Betreuung. Der kleinere Teil wohnt in kleinen und großen, zentralen und dezentralen Einrichtungen der stationären Behindertenhilfe21, wo sich die sozialen Kontakte meist auf das Umfeld der Einrichtung beschränken.

Die Bereitschaft nicht behinderter Menschen, nachbarschaftliche oder freundschaftliche Beziehungen zu geistig Behinderten aufzunehmen, ist schon aus zeitlichen Gründen sehr gering. Natürlich spielen auch Hemmschwellen, Berührungsängste und offen oder versteckt diskriminierendes Verhalten eine große Rolle. Interessant ist aber der Hinweis von Gaedt auf eine in England durchgeführte Untersuchung von Schluter und Lee, nach der ein durchschnittliches Mitglied eines englischen Haushaltes etwa 25 Stunden in der Woche vor dem Fernseher verbringt. Die Zeitdauer vor dem Fernseher sei damit um 5000% höher als die Zeit, die ein durchschnittlicher englischer Ehemann damit verbringt, mit seiner Frau zu sprechen!22

Die Kommunikation mit einem geistig behinderten Menschen ist oft schwieriger und langsamer. Ein einfaches Gespräch mit einem Menschen mit Down-Syndrom kann recht lange dauern. Nur wenige Personen bringen demnach "die Geduld und das Interesse" auf, um mit geistig behinderten Menschen "tragfähige Beziehungen aufzubauen"23.

Es besteht die Gefahr, dass der geistig behinderte Mensch wichtige Beziehungen nur noch mit seinen Betreuungspersonen aufrechterhalten kann. Er hat es auch in dieser Hinsicht schwer, sich als autonomes, akzeptiertes und aktiv handelndes Subjekt zu erleben.

All diese Faktoren müssen berücksichtigt werden, wenn man von der Normalisierung der Lebensverhältnisse geistig behinderter Menschen spricht. Normalisierung in diesem Sinne darf aber nicht die "Optimierung einer oberflächlichen Anpassung an gesellschaftliche Normen"24 heißen. Gemeint ist hingegen ein möglichst normales Leben in bezug auf das, was für den geistig Behinderten normal bedeutet. Das schließt eine Vielfalt von Weltanschauungen und Lebensstilen ein, die sich auch gegen einen Konformitätsdruck richten können. Auch für geistig Behinderte muss es die Möglichkeit geben, anders zu leben, d.h. sich nicht an den vorherrschenden Normen orientieren zu müssen.

An dieser Stelle zitiere ich eine Definition des Begriffs "normal" von Gaedt:

"Normal lebt ein Mensch dann, wenn er sich mit Hilfe der angeeigneten Fähigkeiten und Bedürfnisse in dem vorgegebenen gesellschaftlichen Rahmen seine persönliche, private Umwelt organisieren kann, eine Welt, in der er mit anderen in symmetrischen Beziehungen leben kann, in der er Einfluß auf seine Lebensbedingungen hat, in dem er die Befriedigung seiner Bedürfnisse absichern kann und in dem er sich als autonom erleben kann. Er lebt dann normal, wenn er in diesen Verhältnissen sein Leben als sinnvoll erleben kann."25

Ein weiteres gesellschaftliches Problem, mit dem Menschen mit geistiger Behinderung konfrontiert sind, sind stereotype Vorstellungen über geistige Behinderung. Oft werden Menschen mit Down- Syndrom - auch von sozialpädagogisch geschultem Personal - vermeintlich charakteristische Eigenschaften, Verhaltensweisen oder Symptome unterstellt, die dazu führen, Unterschiede und individuelle Persönlichkeiten zu übersehen. Stereotypisierungen dienen der Vereinfachung komplexer Sachverhalte. Wer selber einmal einem bestimmten gesellschaftlichen Stereotyp gegen seinen Willen zugeordnet wurde, kann sicher nachempfinden, wie schwer es ist, sich aus den zugeschriebenen Kategorien wieder zu befreien. Häufig haben Kinder mit Down-Syndrom keine andere Möglichkeit als den ihnen zugeschriebenen Status zu akzeptieren.

Die Abkehr von einer Stereotypisierung von Menschen mit Down-Syndrom ist jedoch eine wichtige Voraussetzung für deren Betreuung und Förderung26.

In diesem Zusammenhang ist mir die Anmerkung wichtig, dass eine Fortführung bestimmter Begrifflichkeiten stereotype Anschauungen weiter festigen und aufrechterhalten kann. So hält sich in einigen medizinischen Wörterbüchern und Lexika noch immer der Begriff der "mongoloiden Idiotie"27. Diese negative Etikettierung hat sich wirksam ihre Wege in Familien und Gesellschaft gebahnt "und so letztlich zu Absonderung und Isolierung" geführt28.

3.3. Sexueller Missbrauch und Gewalt in der Familie

Das Erkennen und die Prävention von Gewalt in der Familie können meiner Meinung nach auch als Elemente der Förderung betrachtet werden. Kinder, die durch Gewalterfahrungen emotionale, soziale und/oder psychische Beeinträchtigungen erfahren haben, werden meistens auch in ihrer Entwicklung auf unterschiedlichen Ebenen Defizite oder Schwierigkeiten aufzeigen. Eine gesunde psychische Entwicklung bildet die Basis für alle folgenden Entwicklungsschritte.

Sexuelle oder andere körperliche Gewalt ist immer ein Machtmissbrauch durch die Erwachsenen. Die Täter nutzen die Abhängigkeit der Kinder aus, um eigene Bedürfnisse oder den eigenen Willen durchzusetzen. Das gilt insbesondere für sexuelle Gewalt, von der jedes vierte Mädchen und jeder fünfzehnte Junge betroffen ist29. In 75% aller Fälle stammen die Täter aus dem direkten sozialen Umfeld der Kinder.

Körperliche Gewalt ist darüberhinaus meist ein Zeichen von Hilflosigkeit und Überforderung der Eltern oder Erzieher. Aber auch psychische und verbale Gewalt in Familien sind häufiger als man gemeinhin annimmt.

Auch wenn diese Formen von Gewalt oft für Außenstehende schwer zu erkennen sind, können sie gravierende psychische Beeinträchtigungen und Traumatisierungen zur Folge haben. Natürlich sind geistig behinderte Kinder davon genauso betroffen wie alle anderen Kinder. Sie befinden sich aber oft in einer noch größeren Abhängigkeit von ihren Bezugspersonen. Ist es für alle Kinder meist unmöglich, die erfahrene Gewalt in Worte zu fassen, geschweige denn sich Hilfe zu holen, so ist dies für Kinder mit einer geistigen Behinderung meist noch schwerer, da sie sich weniger differenziert ausdrücken können oder ihre Kommunikationsform von Betreuungspersonen wie ErzieherInnen oder SozialpädagogInnen nicht als Hilferuf verstanden wird.

Es gibt aber häufig Signale, die z.B. auf sexuelle Gewalt in der Familie hinweisen können (z.B.Distanzloses Verhalten, Esstörungen, Depressionen, autoaggressives Verhalten, psychosomatische Beschwerden)30. Ich halte es für wichtig, dass SozialarbeiterInnen über diese Problematik Bescheid wissen und über den spezifischen Bedürfnissen, die einige geistig behinderte Kinder haben, nicht vergessen, dass sie wie andere Kinder auch von Gewalt und Missbrauch betroffen sein können.

Die meisten Beratungsstellen für Menschen, die sexuelle Gewalt erfahren oder erfahren haben, sind nicht auf die Bedürfnisse geistig behinderter Menschen ausgerichtet. Ich denke, dass besonders im Bereich Prävention hier viel erreicht werden könnte. Unter Berücksichtigung der speziellen Kommunikationsformen und geistigen Fähigkeiten z.B. von Menschen mit Down-Syndrom könnte man auch ihnen behutsam, aber klar vermitteln, dass sie bestimmte Grenzüberschreitungen nicht hinnehmen müssen und das Recht haben, sich gegen gewalttätiges oder ungerechtes Verhalten auch ihrer Eltern zu wehren und sich Hilfe zu holen.

4. Förderung

Förderungsmaßnahmen sollen z.B. zu einer besseren Motorik, besserem Sprechvermögen und Sprachverständnis führen und sich in erster Linie an einer Verbesserung der Lebensqualität orientieren. Förderung meint, an die vorhandenen Möglichkeiten des Kindes anzuknüpfen und "seine in ihm schlummernden Fähigkeiten bestmöglich zur Geltung zu bringen, sein Handlungsrepertoire, sein Verständnis und seine sozialen Fähigkeiten zu erweitern und sein Selbstbewußtsein zu stärken"31. Damit bilden eine hohe Lebensqualität, Wohlbefinden und die größtmögliche Selbständigkeit des Kindes das Ziel aller Förderungsmaßnahmen.

An Förderungsmaßnahmen sind meist viele verschiedene Berufsgruppen beteiligt:

Die Pädiatrie hat insbesondere die Aufgabe der Frühdiagnose mit Hilfe der ärztlichen Früherkennungsuntersuchungen, auf die ein Rechtsanspruch bis zur Vollendung des 6. Lebensjahres besteht32. Diese Untersuchungen bilden das Fundament für die Einleitung therapeutischer oder pädagogischer Maßnahmen33.

Aufgaben der Psychologie können die "Psychologische Entwicklungsdiagnostik und Beratung der Eltern und Angehörigen" sein34. Außerdem können spieltherapeutische Maßnahmen eingesetzt werden.

In der Physiotherapie gibt es sehr viele unterschiedliche Ansätze, deren Gemeinsamkeit darin liegt, dass sie sich an der Entwicklung des Nervensystems orientieren und dieses bei der Entfaltung seiner Funktionen unterstützen wollen.

Die Ergotherapie vermittelt sensomotorische Erfahrungen durch "spielerisch gestaltete, grob- und feinmotorische Aktivitäten"35. Die motorischen, perzeptiven, psychosozialen und kognitiven Kompetenzen des Kindes sollen verbessert werden, um eine Verbesserung der Wahrnehmungsverarbeitung zu erreichen.

In der logopädischen Behandlung sollen die kommunikativen Fähigkeiten des Kindes verbessert werden. Weil dabei kommunikative Prozesse zwischen Kind und Bezugspersonen im Vordergrund stehen, spielt die Beratung in der Logopädie eine große Rolle.

Auch in der Mototherapie gibt es viele verschiedene Behandlungsansätze, denen gemeinsam ist, dass sie die Wechselwirkung von motorischer und psychischer Entwicklung ins Zentrum der Aufmerksamkeit rücken.

Auch Sozialarbeit und Pädagogik sind Bestandteil eines umfassenden familienorientierten Frühförderungskonzeptes (siehe Kapitel 5.).

Bei allen Förderungsmaßnahmen ist es wichtig, das Kind nicht zu überfordern und seine Leistungen und sein Verhalten nicht an dem anderer Kinder zu messen. Wichtig sind allein die individuellen Stärken und Schwächen des Kindes, an denen es anzusetzen gilt, um das Kind optimal fördern und unterstützen zu können.

Dem Kind muss die "nötige kontextbezogene Bedeutung" vermittelt werden und damit "die für das Lernen erforderliche Möglichkeit, Erfahrung zu machen, Wiederholung zu wünschen und sich die nächste Handlung vorzustellen"36. Erwachsene dürfen nicht einseitig auf das Kind Einfluss nehmen, sondern es muss ein wechselseitiger und sinnvoller Bezug im Handeln ermöglicht werden.

Außerdem sollen Übungen nicht isoliert statt finden, sondern ganzheitlich in das sensomotorische Erleben integriert werden. Bei den meisten alltäglichen Handlungen müssen verschiedene Sinneseindrücke kombiniert verarbeitet und geordnet werden. Um auch in der Förderung an das alltägliche Erleben anknüpfen zu können, sollten die Übungen sich nicht ausschließlich und isoliert auf einen oder zwei Sinne beziehen, sondern möglichst den ganzen Körper, alle Sinne, das Gehirn und das Nervensystem ansprechen. Dieser Ansatz wird z.B. in der sensorischen Integrationstherapie umgesetzt.

Es soll an dieser Stelle auch nicht der Eindruck entstehen, dass Förderungsmaßnahmen allein professionell ausgebildeten Personen überlassen bleiben und nur zu bestimmten Zeiten stattfinden. Vielmehr können und sollen viele Übungen in den Alltag des Kindes bzw. der Eltern eingebaut werden, eine enge und kooperative Zusammenarbeit von TherapeutInnen und Eltern ist ebenfalls eine Voraussetzung für gelingende Förderung. Die einzelnen Übungen und Maßnahmen sollen aber nicht "als schwere Extrabelastung" empfunden werden, sondern "als eine Lebensweise, bei der die Eltern weitgehend die Aufgaben in den normalen Tagesablauf einfügen können"37. De Graaf beschreibt beispielhaft und sehr anschaulich, wie einfache Übungen zur Motorik, zum Farben und Zahlen lernen, zur Verkehrssicherheit und zur Übernahme von Aufgaben und Verantwortlichkeiten in den Alltag integriert werden können.

4.1. Psychosoziale Vorausetzungen von Förderungsmaßnahmen

Förderung hat nicht nur mit körperlichen und geistigen Prozessen zu tun, sondern soll auch eine gesunde psychische Entwicklung betreffen. Dass das Kind in einer liebevollen und geborgenen Atmosphäre aufwächst, ist die Voraussetzung für eine gelingende sensomotorische und geistige Entwicklung.

Da es offenbar keinen Aspekt des menschlichen Körpers gibt, "der nicht durch Anpassungsvorgänge des Gehirns als Reaktion auf psychosoziale Umweltfaktoren im positiven wie im negativen Sinn beeinflussbar ist"38, macht es wenig Sinn, Förderungsmaßnahmen allein auf das Erlernen sensorischer, motorischer oder kognitiver Fähigkeiten zu beschränken. Ein Mangel an wechselseitiger Interaktion zwischen Eltern und Kind kann dabei ebenso bedeutsam sein, wie ein Mangel an gesellschaftlicher Akzeptanz. Zuwenig Zuwendung, kaum soziale Kontakte und mangelhafte Stimulation können zu einer "Verkümmerung, Schwächung und Verarmung des Organismus" führen39.

Bedeutsam kann dabei auch eine mangelhafte Aufklärung der Eltern durch Ärzte, Hebammen und Schwestern sein. Viele Eltern erleben die Geburt ihres behinderten Kindes als Schock, auf den typische Reaktionen folgen wie Unglaube, Trauer, Wut und Zukunftsängste. Die Überwindung dieser Krise hängt auch davon ab, in welcher Art und Weise und in welchem Umfang Ärzte, Hebammen und Schwestern, aber ggf. auch SozialarbeiterInnen der betroffenen Familie "Unterstützung, Verständnis und Informationen gewähren und wie sie sich dem Kind gegenüber verhalten"40.

4.2. Förderung bei Säuglingen und Kleinkindern

Bei Säuglingen und Kleinkindern können die Neugier und Unternehmungslust weniger ausgeprägt sein aufgrund der langsameren geistigen Entwicklung. Sinneseindrücke wie Stimmen, Berührungen und Farben müssen für ein Kind mit Down-Syndrom intensiver sein, um ähnlich empfunden zu werden.

Normale Umweltreize und Stimulation, die alle Kinder benötigen, reichen häufig nicht aus, deshalb müssen ausgewählte geeignete Reize gezielt angeboten werden.

"Frühförderung kann besonders die sensomotorische und soziale Entwicklung von Säuglingen unterstützen"41, beeinflusst aber auch komplizierte Lernprozesse. Offenbar ist die Qualität und nicht die Zahl der Sinneseindrücke von Bedeutung, deshalb ist ein strukturierter Einsatz von Frühförderungsmaßnahmen notwendig.

Individuelle Stärken und Schwächen müssen berücksichtigt werden. Ein umfassendes Konzept ist nötig, für das viel Zeit investiert werden sollte42.

- Motorik

Kinder mit Down-Syndrom haben meist schwächere Hals- und Gesichtsmuskeln, was zu Schwierigkeiten beim Stillen führen kann.

Eine allgemeine geringere Körperspannung (Hypotonie) führt häufig dazu, dass Glieder und Rumpf nicht im vollen Umfang eingesetzt werden können. Besonders bei Bewegungen entgegen der Schwerkraft (Springen, Hüpfen und Klettern, Lasten heben, Schieben, Radfahren) können Probleme auftreten. Oft haben Kinder mit Down-Syndrom weniger stabile Knie- und Knöchelgelenke aufgrund einer angeborenen Überstreckbarkeit.

Babys mit Down-Syndrom können häufig schon früh den Kopf für kurze Zeit halten, später können aber Probleme bei längerem Halten oder Drehen des Kopfes auftreten. Ein gezieltes Trainieren der entsprechenden Muskelpartien kann hier eine Verbesserung erzielen.

Im Alter von etwa ein bis zwei Jahren entdecken die meisten Kinder, dass ein Gegenstand wegfliegt, wenn es mit der Hand eine schwungvolle Bewegung macht. Viele Kinder mit Down-Syndrom finden großen Gefallen am Wegwerfen und werfen fortan alles durch die Luft, was ihnen in die Finger kommt. Dies kann recht frustrierend sein, dennoch sollte man das Kind nicht daran hindern oder es ausschimpfen, diese Phase wird irgendwann von selbst vorüber gehen.

Eltern sollten ihre Kinder bei frühen Lernerfahrungen (strampeln, sich umdrehen etc.) unterstützen, damit ihre Kinder durch Erfolgserlebnisse zu weiterer eigener Aktivität ermuntert werden. Erfolgserlebnisse im Bewegungsbereich sind für Kleinkinder mit Down-Syndrom ungeheuer wichtig.

- Körperlage

Säuglinge, die in ungewöhnlicher Haltung liegen (gespreizte Beine, gebeugte und nach außen gedrehte Knie), können später Haltungsschäden bekommen. Es sollte darauf geachtet werden, dass die Beine sich berühren, wenn das Kind getragen oder gehalten wird.

Kopf und Rumpf müssen in der Regel stärker unterstützt werden.

- Berührung

Visuelle und auditive Reize sollten mit Berührungsreizen verbunden werden. Die wichtigsten Erfahrungen werden im Säuglingsalter durch Berührung vermittelt (Getragen, gefüttert, gewickelt, gebadet werden). Daher sollte man dem Baby verschiedene Berührungsreize z.B. durch unterschiedliche Untergründe, Decken usw. anbieten.

- Orale Stimulation

Oft erschweren Veränderungen und motorische Schwächen im Zusammenhang mit dem Down-Syndrom, die Zunge, Lippen, Gaumen und Zähne betreffen, das Erlernen der motorischen Grundlagen des Sprechens.

Daher sollten Kinder, die gerne alles mögliche mit dem Mund erforschen, nicht daran gehindert werden. So werden Lippen, Zunge und andere Mundmuskeln gestärkt, die später beim Kauen und Schlucken und Sprechen eingesetzt werden. Außerdem erfahren die Kinder Informationen über Formen, Temperatur und Geschmack der untersuchten Gegenstände. Die Arme und Hände zum Mund zu heben, fördert dieses Bewegungsmuster.

- Visuelle Stimulation

Kinder sind von Geburt an fähig, durch optische Wahrnehmung zu lernen. Bevorzugt werden menschliche Gesichter, mit dem stärksten Interesse bei einem Abstand von 20 - 30cm. Geräusche erhöhen zusätzlich das Interesse des Babys. Bunte, bewegliche Gegenstände wecken das Interesse des Babys, auch buntes Bettzeug, Vorhänge usw.. Neue Anregungen bereichern das Leben des Kindes, es sollte oft draußen sein, damit es neue Töne hört, den Wind fühlt usw.. Grundfertigkeiten wie Schauen, Fixieren und Untersuchen werden so gefördert. Die Unterscheidung von Gegenständen und deren Verfolgung durch den Raum werden gelernt und so Grundlagen für späteres Greifen und Zupacken gelegt.

Bei sehbehinderten Kindern ist oft die Entwicklung der Feinmotorik verzögert, weil sie Objekte schlechter fixieren und aufnehmen können. In diesem Fall ist ein spezielles Geräusch- und Fühltraining nötig, um das Defizit auszugleichen.

- Auditive Stimulation

Säuglinge kommunizieren stark durch Grunzen, Schreien, Quietschen, Plappern und reagieren auf akustische Reize besonders auf menschliche Stimmen (z.B. durch Veränderung des Gesichtsausdrucks, Strampeln, Arm strecken.). Sie können bereits eine Vielzahl von Geräuschen unterscheiden. Babys mit Down- Syndrom geben weniger Laute von sich, haben ein weniger differenziertes Repertoire und weniger Höhen und Tiefen in der Sprachmelodie. Ein Angebot verschiedener Laute und Töne fördert die Kommunikationsfähigkeit.

Am besten werden visuelle und akustische Reize mit sensorischen Reizen kombiniert (sensorische Integration).

- Spiele und Spielen

Ein Kind mit Down-Syndrom sollte nicht mit zu viel Spielzeug auf einmal konfrontiert werden, aber dennoch viel Abwechslung beim Spielen bekommen und nicht stundenlang mit dem gleichen Spiel spielen.

Spielerfahrungen mit nicht-behinderten Kindern sind wichtig, oft fühlen sich Kinder mit Down-Syndrom unter jüngeren nicht-behinderten Kindern sehr wohl.

Mit Hilfe von Rollenspielen (Puppen, Stofftiere) kann an Alltagserfahrungen angeknüpft werden.

- Ernährung

Manche Kinder mit Down-Syndrom haben anfangs Probleme beim Saugen und Schlucken aufgrund schwacher Muskeln im Mundbereich, der Neigung, den Mund nicht zu schließen, einem schmalen kürzeren Gaumen oder Problemen bei der Koordination der Muskeln von Zunge und Rachen. Eine sorgfältige Analyse der möglichen Ursachen ist nötig. Mit gezielten Übungen und Anregungen des Saugreflexes ist ein Stillen von Babys mit Down-Syndrom aber nach einiger Zeit meist problemlos möglich.

Mahlzeiten bieten später außerdem Gelegenheiten, die Aneignung manueller Fähigkeiten mit sozialem und kognitivem Lernen zu verknüpfen. Wünsche werden zum Ausdruck gebracht, Teilen kann erlernt werden, Gespräche werden oft gemeinsam beim Essen geführt.

4.3. Förderung des Spracherwerbs

Bei den meisten Kindern mit Down-Syndrom zeigt sich mit zunehmendem Alter eine größer werdende Diskrepanz zwischen kognitiven und sprachlichen Fähigkeiten. Das Sprachverständnis kann relativ gut sein, während die Mitteilungsfähigkeit und Verstehbarkeit sehr eingeschränkt sind. Diese Diskrepanzen können für Kinder, aber später auch für Erwachsene sehr frustrierend sein. Ich haben selber häufig erlebt, wie Kinder oder Jugendliche mit Down-Syndrom mir etwas mitteilen wollten, was ich einfach nicht verstanden habe. Die meisten wussten sich in den entsprechenden Situationen nur dadurch zu helfen, dass sie eine individuelle Zeichensprache anwandten oder mich bei der Hand nahmen, um mir zu zeigen, worum es geht. Das ist natürlich nicht immer möglich.

Kommunikationsfähigkeit halte ich für eine der wichtigsten Voraussetzungen für Selbständigkeit und soziales Miteinander. Die Gefahr der sozialen Isolation ist sehr groß, wenn es Kindern mit Down-Syndrom nicht gelingt, sich mitzuteilen und verstanden zu werden. Dabei sollten auch non-verbale Kommunikationsformen wie Zeichen- und Körpersprache oder Bilder berücksichtigt werden, da sie die verbale Kommunikation unterstützen und teilweise auch ersetzen können.

Wilken macht dazu den Vorschlag, eine sogenannte Gebärden unterstützte Kommunikation (GuK) anzuwenden, bei der die bedeutungstragenden Wörter durch Gebärden unterstützt geäußert werden43. Dem Kind sollen der Spracherwerb und die Mitteilungsfähigkeit erleichtert werden, indem lautsprachliche Äußerungen von Gebärden begleitet werden. Gebärden sind sehr viel leichter und früher zu erlernen als die Lautsprache, da sie meist sehr bildhaft sind und langsamer ausgeführt werden können, so dass das Kind mehr Zeit hat, Äußerungen zu verstehen. Wenn Gebärden als Unterstützung der lautsprachlichen Kommunikation angewandt werden, können auch lautsprachliche Äußerungen sowohl leichter verstanden als auch erlernt werden, wie einige Untersuchungen belegt haben44. Die Gebärden dürfen die Lautsprache aber nicht ersetzen, sondern sollen sie ergänzen und unterstützen.

Wenn das Kind besser verstanden wird, kann es Kommunikation insgesamt als erfolgreich und weniger frustrierend erleben. Es wird so ermutigt zu kommunizieren und allmählich die Gebärden durch erlernte lautsprachliche Äußerungen wegzulassen. So können auch die tatsächlichen kognitiven Fähigkeiten des Kindes besser erkannt werden. Kinder mit Down-Syndrom werden oft unterschätzt, weil sie sich lautsprachlich nicht so differenziert ausdrücken können.

Kinder mit Down-Syndrom, die Gebärden unterstütze Kommunikation lernen, sollten ein Bilder- und Gebärdenbuch mit sich führen, damit sie auch außerhalb familiärer Zusammenhänge verstanden werden45.

4.4. Lesen lernen

Viele Kinder mit Down-Syndrom können Lesen lernen, wenn die Lehrer in der Lage sind, "Lesen lehren an das Sprachverständnisniveau des Kindes anzupassen"46. Beim Lesen lernen ist es - wie bei anderen Übungen auch - von grundlegender Bedeutung, dass die Aktivitäten bedeutungsvoll sind und den Kindern Spass bringen. Buckley schlägt vor, individuelle Bücher mit Bildern und kleinen Texten über die Familie, Freunde und Erlebnisse zusammenzustellen, um so die Konversation zu erleichtern und zu garantieren, "dass wir die Sprache lehren, die das Kind in seinem Alltag, in der Schule und Zuhause benutzt".

Lesen lernen kann nicht nur die Fähigkeiten des Lesens und Schreibens, sondern auch die Aussprache, die Sprache an sich und die Fähigkeiten des Kurzzeitgedächtnisses für Kinder mit Down-Syndrom verbessern.

5. Bedeutung für die Soziale Arbeit

Die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen mit Down-Syndrom verlangt von den Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern vielfältige Kompetenzen. Sie sollten nicht nur über pädagogische Fähigkeiten verfügen, sondern auch über die medizinischen Grundlagen des Down-Syndroms informiert sein, um in ihrer Arbeit Eltern ausführlich beraten oder zumindest richtig weiter verweisen zu können, wenn detaillierte Informationen gewünscht werden. SozialarbeiterInnen sollten auch über die Krankheiten und Anfälligkeiten informiert sein, die bei Kindern mit Down- Syndrom häufig vorkommen, um Symptome rechtzeitig erkennen und eine geeignete Behandlung, Förderung oder Therapie organisieren zu können. Dazu bedarf es natürlich ebenfalls umfassender Kenntnisse der Therapieangebote und Förderungsmöglichkeiten.

SozialarbeiterInnen, die mit Kindern mit Down-Syndrom arbeiten, sollten außerdem über Entwicklungsverzögerungen und spezifische Bedürfnisse der betroffenen Kinder Bescheid wissen und geeignete Hilfestellungen oder Übungen geben können. Dazu ist ein umfangreiches Wissen z.B. über sensomotorische Zusammenhänge nötig.

Über allen medizinischen Problemen und Notwendigkeiten dürfen SozialarbeiterInnen nicht die Individualität des Kindes vergessen und sollten darauf achten, dass auch andere, z.B. Ärzte und Therapeutinnen dies nicht tun. SozialarbeiterInnen benötigen in ihrer Arbeit immer ein großes Einfühlungsvermögen in die Bedürfnisse der geistig behinderten Menschen sowie die Bereitschaft und Geduld, sich auf ungewohnte Kommunikationsformen einzulassen.

Als ein Element eines umfassenden, ganzheitlichen Frühförderungskonzeptes kommt der Sozialarbeit eine wichtige vermittelnde und vernetzende Rolle zu. Zwei Aufgabenfelder sind dabei von zentraler Bedeutung: Die Zusammenarbeit mit der Familie und die Förderung des Kindes47. Die Arbeit findet zum Einen in Form mobiler pädagogischer Hausfrühförderung im konkreten Lebenszusammenhang des Kindes statt. Zum Anderen stellen sie aber auch Beratungsangebote in diensteigenen Räumen zur Verfügung, d.h. Einzelarbeit oder Arbeit in Kleingruppen, oder Elterntreffs oder die Organisation von Selbsthilfegruppen für Eltern von Kindern mit Down-Syndrom (ambulante Dienstleistung).

Aufgaben der pädagogischen Frühförderung sind u.a.: die Förderung der "Entwicklung der Gesamtpersönlichkeit des Kindes", das Entgegenwirken der Gefahr von "Sozialisationsdefiziten, Entwicklungsgefährdungen und - verzögerungen", die Unterstützung und Ergänzung therapeutischer Hilfen sowie die Förderung der Eingliederung des Kindes "in das soziale Umfeld und in die Gesellschaft"48. Die Begleitung der Eltern und nahen Angehörigen hat aber einen ebenso hohen Stellenwert wie die Förderung des Kindes, da kindliche Förderung nicht allein Aufgabe der professionellen Helfer und Helferinnen sein kann, sondern von den Bezugspersonen mitgetragen und -gestaltet werden muss. Da diese die Experten in eigener Sache sind, muss Soziale Arbeit sich stark am familiären Rahmen orientieren. Das "Augenmerk des pädagogischen Frühförderers richtet sich nicht primär auf das Handicap des Kindes, sondern auf dessen Persönlichkeit und Einbindung in seine Bezugsfamilie als Sozialisationsinstanz" 49.

Die pädagogische Frühförderung ist eine Eingliederungshilfe gemäß BSHG. Über diese und andere Leistungen der zuständigen Träger müssen SozialarbeiterInnen die Eltern beraten können. Vielfältige und verwirrende Bestimmungen im BSHG oder Schwerbehindertenrecht erfordern eine kompetente Beratung und Unterstützung bei der Inanspruchnahme der entsprechenden Leistungen bzw. beim Antragsverfahren. Sozialarbeit muss auch weiterhelfen können bei Informationen zu Haushaltshilfen, Ferien, Kuren, Freizeitmaßnahmen usw..

Oft fließen in die Beratung auch Ängste mit ein, die nicht unmittelbar mit der veränderten Situation durch das behinderte Kind zu tun haben. Im Jahresbericht einer Frühförderstelle aus Frankfurt wird dies deutlich: "...Ihre Ängste (der Eltern, Anm. von A. Sievers) und Probleme mit der Arbeitslosigkeit, auch die Angst, Arbeit zu verlieren, flossen zunehmend in die Beratungsgespräche mit ein. Sozialhilfeabhängigkeit, Schulden, finanzielle Engpässe, Alkohol- und Drogenprobleme, Familienzerfall und Wohnungsprobleme bildeten die weiteren sozialen Spitzenthemen"50. Diese Situation zeigt deutlich die Bedeutung des gesamtgesellschaftlichen Zusammenhangs, den Soziale Arbeit im Blick behalten muss. Eine aus strukturellen Gründen problembelastete Familiensituation wird sich in den meisten Fällen auch auf das Kind übertragen und u.U. seine Entwicklung beeinflussen. In diesem Fall geht die Sozialpädagogische Familienhilfe nach § 31 KJHG der pädagogischen Frühförderung vor51. Damit steht dann allerdings der familiäre Zusammenhalt im Vordergrund und nicht mehr die spezifischen Bedürfnisse des Kindes mit Down-Syndrom.

SozialarbeiterInnen sollten sich mit den gesellschaftlichen Bedingungen geistiger Behinderung auseinandergesetzt haben und ggf. mit Diskriminierungen umgehen können. Wenn ein Kind von Diskriminierungen betroffen ist, sollte dem Kind unmissverständlich klar gemacht werden, dass es keinen Fehler gemacht hat und für die erniedrigende Situation nicht verantwortlich ist. Dem diskriminierenden Verhalten sollte offen und klar parteilich für das betroffene Kind begegnet werden. Ich denke, dass viele Kinder oder Jugendliche mit Down-Syndrom auch in der Lage sein können, sich selber gegen entsprechendes Verhalten oder Bemerkungen zu wehren, wenn dies mit ihnen eingeübt wird. Selbstbehauptungs- und Selbstverteidigungskurse sollten für Menschen mit geistiger Behinderung, insbesondere für Mädchen und Frauen, genauso zugänglich sein wie für andere Menschen auch. Ein gutes und kontinuierliches Selbstbehauptungstraining kann auch helfen, sich gegen sexuelle Übergriffe und Grenzüberschreitungen wehren zu lernen.

Auch für andere Lebensbereiche gilt, dass es bei der Betreuung und Förderung von Menschen mit Down-Syndrom nicht darum gehen kann, ihnen Dinge abzunehmen oder ausschließlich für sie einzutreten oder zu handeln. Im Vordergrund muss stehen, die Kinder und Jugendlichen im Hinblick auf eine größtmögliche Selbständigkeit zu unterstützen und ihnen Rahmenbedingungen zu schaffen, die ihnen auch ein stabiles soziales Leben ermöglichen. Es bedarf also auch einer strukturellen Unterstützung, d.h. es muss geprüft werden, ob das gesellschaftliche Umfeld "den in einer bestimmten Weise besonderen Bedürfnissen eines Menschen mit geistiger Behinderung gerecht wird"52. Wenn dies nicht der Fall ist, muss versucht werden, die sozialen Strukturen zu verändern, so dass auch ein Mensch mit Down-Syndrom oder einer anderen Behinderung mit diesen Strukturen "so kompetent und so autonom als möglich umgehen kann"53.

Um zu vermeiden, dass Beziehungen in erster Linie auf der Ebene professioneller Betreuung stattfinden, bedeutet dies, Bedingungen zu schaffen, die das Knüpfen von Freundschaften außerhalb des Betreuungssystems ermöglichen. Das kann z.B. bedeuten, einen Jugendlichen oder eine Jugendliche dazu zu ermuntern, sich MitschülerInnen einzuladen, ihm oder ihr Vorschläge zu machen, an Veranstaltungen und Gruppen teilzunehmen und ihm oder ihr Begleitung dabei anzubieten, um Hemmschwellen zu überwinden.

Um strukturelle Veränderungen zu erreichen, ist ein hohes Maß an Engagement nötig und die Bereitschaft, gegen verschiedene Widerstände anzuarbeiten. Eine Aufgabe von Sozialarbeit kann in diesem Zusammenhang die Öffentlichkeitsarbeit sein. Mit verschiedenen Aktionen, Veranstaltungen oder Plakaten kann versucht werden, die Aufmerksamkeit der Bevölkerung auf das Thema Down-Syndrom bzw. die Diskriminierung geistig behinderter Menschen zu lenken.

6. Anstelle einer Schlussbemerkung

Ich hoffe, dass ich in meiner Arbeit deutlich machen konnte, dass mir eine ganzheitliche und auch gesellschaftspolitische Sichtweise auf das Thema geistige Behinderung/Down-Syndrom wichtig ist. Daher möchte ich in meiner Schlussbemerkung nicht näher darauf eingehen.

Stattdessen werde ich eine Anmerkung zu Teilen der Literatur machen, die mir in der Auseinandersetzung mit dem Thema begegnet ist und meine Sichtweise anhand dessen verdeutlichen.

Bei meiner Recherche zum Thema Förderung von Menschen mit Down-Syndrom bin ich immer wieder auf Literatur gestoßen, die in ausgeprägter Form gesellschaftliche Sichtweisen auf geistige Behinderung wiederspiegelt. Teilweise war ich erschrocken darüber, in welcher Form auch relativ aktuelle Literatur den Erfolg von Förderung an der Anpassungs- und Leistungsfähigkeit der behinderten Menschen misst und in keiner Weise den gesellschaftlichen Umgang kritisiert. Nach meiner Auffassung gilt es, in der Auseinandersetzung um Behinderung auch die gesellschaftliche mehr oder weniger offene Diskriminierung von geistig behinderten Menschen zu berücksichtigen und unser eigenes Verhalten diesen Menschen gegenüber zu hinterfragen.

Wenn Unruh zum Beispiel davon spricht, dass Eltern ihren Kindern mit Down- Syndrom vor allem "gutes Benehmen" und "gute Manieren"54 beibringen sollten, stellt er die Bedürfnisse und die Lebensqualität des Kindes in den Hintergrund zu Gunsten ihrer gesellschaftlichen Anerkennung. Natürlich ist gesellschaftliche Akzeptanz für Menschen mit Behinderung von extrem großer Bedeutung. Meiner Meinung nach sollte aber der Mensch mit seinen Eigenarten und Bedürfnissen im Vordergrund stehen, auch wenn er u.U. bestimmte gesellschaftliche Erwartungen nicht erfüllen kann oder will. Dies ist eine Frage der Sichtweise auf das Thema geistige Behinderung, die in Bezug auf Förderung von großer Bedeutung ist. Den behinderten Menschen in seinen auch unbequemen Eigenschaften zu akzeptieren ist m.E. eine gesellschaftliche und politische Aufgabe. Förderung würde nach meiner Auffassung hier bedeuten, nicht-diskrimierendes Verhalten in der Bevölkerung zu fördern, also Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben.

Auch in anderen Büchern haben ich den von Unruh vertretenen Ansatz wiedergefunden. Z.B gibt es bei Selikowitz ein Kapitel, das er selber "umstrittene Behandlungsmethoden"55 genannt hat. Unter dem Abschnitt "plastische Chirugie" kann man nach einem Hinweis darauf, dass derartige Operationen "Schmerzen und Sorgen" verursachen, eine recht ausführliche Beschreibung der möglichen Schönheitsoperationen finden, sowie Hinweise, zu welchen Zeitpunkten diese Operationen sinnvoll sind.

"Wenn die große Zunge sehr unansehnlich ist, kann eine Verkleinerungsoperation erwogen werden", obwohl dadurch "Infektionen und eine Behinderung der Atmung" erfolgen können sowie eine "Verminderung des Geschmackssinnes"56. Man kann Selikowitz sicher zugute halten, dass er zumindest auf diese erheblichen Risikofaktoren aufmerksam macht, dennoch ist er der Ansicht, dass die plastische Chirugie "sicherlich ihren Platz in der Behandlung von Kindern und Erwachsenen mit Down-Syndrom" hat und eingesetzt werden kann "um das Erscheinungsbild einer Person zu verbessern". Außerdem ignoriert er die mögliche Bedeutung einer kosmetischen Operation für die Selbstwahrnehmung und Identität der Betroffenen.

Meiner Meinung nach kann es auch hier nicht darum gehen, den vielleicht "anders" aussehenden Menschen mit Down-Syndrom auf Kosten von Gesundheit und Lebensqualität gesellschaftlich konstruierten Schönheitsidealen anzunähern. Ich glaube auch, dass viele Kinder mit Down-Syndrom die Bedeutung einer solchen Operation und deren Folgen nicht ermessen können, insofern betrachte ich eine solche Maßnahme nicht nur als kosmetischen Eingriff sondern auch als Eingriff in die Autonomie der Kinder, als Machtmissbrauch zugunsten der eigenen Interessen.

Ich möchte auch nicht die Leistungsfähigkeit von Menschen mit Down-Syndrom als Maßstab für gelungene Förderung setzen. Unruh spricht beispielsweise von "hochfunktionierenden Kindern mit Down-Syndrom" und von solchen, die "in ihrer Leistungsfähigkeit stark hinterherhinkten"57.

Mir ist wichtig - und das gilt auch für den Bereich Sozialarbeit - , dass geistig behinderte Menschen endlich vollkommen als Teil dieser Gesellschaft anerkannt werden, die viele unterschiedliche Lebensformen und Persönlichkeiten beinhaltet. Behinderung sollte nicht länger als fremd und andersartig begriffen werden, von dem es sich abzugrenzen gilt. In der Auseinandersetzung mit geistiger Behinderung liegt m.E. die Chance, sich auch mit eigenen Besonderheiten und Eigenarten zu konfrontieren. Der Umgang mit geistig Behinderten kann uns immer wieder auf uns selbst zurückwerfen, evtl. auch auf eigene unangenehme Seiten, wenn wir merken, dass wir unbewusst versuchen, Menschen mit geistiger Behinderung zu manipulieren oder zu kontrollieren, wenn wir mit ihrem vielleicht ungewöhnlichen Verhalten überfordert sind.

Meine Arbeit mit geistig behinderten Jugendlichen hat mich um etliche Aspekte bereichert. Reflexion von eigenem diskriminierendem Verhalten, Erweiterung der (auch nonverbalen) Kommunikationsfähigkeit sowie Hinterfragen meines Verhaltens bei Erreichen der eigenen Belastungsgrenzen sind nur einige Aspekte davon.

7. Literaturliste

Bücher

Hofman, Anna/Jocham, Emma/Stengel-Rutkowski, Sabine (Hrsg.) (1993): Kinder mit Down-Syndrom - Ein Ratgeber für Betroffene, Klett-Cotta, Stuttgart

Pueschel, Dr. med. Siegfrid M. (Hrsg.) (1995): Down-Syndrom - Für eine bessere Zukunft, Bundesvereinigung Lebenshilfe für geistig Behinderte, Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Selikowitz, Mark (1992): Down-Syndrom - Krankheitsbild-Ursache-Behandlung, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg

Steinhage, Rosemarie (1989): Sexueller Missbrauch an Mädchen - Ein Handbuch für Beratung und Therapie, Rowohlt, Reinbek bei Hamburg

Unruh, John F. (1998): Down-Syndrom - Ein Ratgeber für Eltern und Erzieher, Edition Marhold im Wissenschaftsverlag Spiess, Berlin

Wilken, Etta (1999): Frühförderung von Kindern mit Behinderung, Kohlhammer Verlag, Stuttgart

Internet

Folgende Referate zur Fachtagung Down-Syndrom "Perspektiven für Menschen mit Down-Syndrom" vom 1.-3. Oktober 1999 in Bochum habe ich gefunden unter www.down-syndrom-netzwerk.de

Achilles, Ilse: Sexualität und geistige Behinderung

Buckley, Sue: Lesen lehren zur Unterstützung der Entwicklung der gesprochenen Sprache, der Gedächtnisleistungen und der Fähigkeit zu lesen und zu schreiben

Gaedt, Ch. Dr.: "Was ist ein Ort zum Leben?" Soziologische und psychologische Voraussetzungen für ein Leben in der Gemeinschaft

De Graaf-Posthumus, Marian: Frühförderung als eine Art zu leben - das Einbauen in die alltägliche Praxis von Eltern

Storm, Wolfgang: Psychosoziale und medizinische Betreuung von Menschen mit Down Syndrom

Wilken: Förderung des Spracherwerbs durch die Gebärden unterstützte Kommunikation (GuK) bei Kindern mit Down-Syndrom

[...]


1 Pueschel, 1995, S.38ff.

2 Pueschel, 1995, S.42

3 vgl. Storm, 1999, S.7

4 vgl. Pueschel, 1995, S.84

5 Unruh, 1998, S.33

6 Unruh, 1998, S.33

7 vgl. Selikowitz, 1992, S.72 und Pueschel, 1995, S.73

8 Pueschel, 1995, S.65

9 Pueschel, 1995, S.65

10 Pueschel, 1995, S.66

11 Pueschel, 1995, S.69

12 Pueschel, 1995, S.70

13 Gaedt, 1994, S.3

14 Gaedt 1994, S.3

15 Gaedt, 1994, S.3

16 Gaedt, 1994, S.4

17 Gaedt, 1994, S.5

18 Gaedt, 1994, S.5

19 vgl. Gaedt, 1994, S.6

20 Gaedt, 1994, S.6

21 Storm, 1999, S.1

22 Gaedt, 1994, S.6

23 Gaedt, 1994, S.6

24 Gaedt, 1994, S.1

25 Gaedt, 1994, S.4

26 vgl. Storm, 1999, S.2

27 vgl. Storm, 1999, S.2

28 Storm, 1999, S.3

29 Achilles, 1999, S.5

30 Steinhage, 1989, S.21ff.

31 Wilken, 1999, S.1

32 § 26 SGB V

33 vgl. Wagner-Stolp, in: Wilken, 1999, S.25

34 Wagner-Stolp, in: Wilken, 1999, S.27

35 Wagner-Stolp, in: Wilken, 1999, S. 27

36 Wilken, 1999, S.4

37 De Graaf-Posthumus, 1999, S.1

38 Storm, 1999, S.3

39 Storm, 1999, S.3

40 Storm, 1999, S.3

41 Pueschel, 1995, S.87

42 vgl. Pueschel, 1995, S.89ff.

43 vgl. Wilken, 1999, S.5

44 Ihssen, 1985, S.50f

45 vgl. Wilken, 1999, S.6

46 Buckley, 1999, S.1

47 vgl. Wagner-Stolp, in: Wilken, 1999, S.16

48 Wagner-Stolp, in: Wilken, 1999, S.16

49 Wagner-Stolp, in: Wilken: S.17

50 Verein Arbeits- und Erziehungshilfe e. V., 1998, S.16; zit. nach: Wagner-Stolp in: Wilken, 1999, S.29 22

51 vgl. Wagner-Stolp in: Wilken, 1999, S.29

52 Gaedt, 1994, S.2

53 Gaedt, 1994, S.7

54 Unruh, 1998, S.44

55 Selikowitz, 1992, S.164 ff.

56 Selikowitz, 1992, S.166

57 Unruh, 1998, S.44

Ende der Leseprobe aus 26 Seiten

Details

Titel
Kinder und Jugendliche mit Down-Syndrom
Hochschule
Leuphana Universität Lüneburg
Autor
Jahr
2000
Seiten
26
Katalognummer
V103361
ISBN (eBook)
9783640017393
Dateigröße
402 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
In meiner Hausarbeit gehe ich auf die medizinischen, psychosozialen und gesellschaftlichen Bedingungen ein, mit denen Kinder mit Down-Syndrom leben. Ich gebe einen Überblick über einige Aspekte der Förderung und beschreibe im Anschluss die Bedeutung des Themas für die soziale Arbeit mit Kindern mit Down-Syndrom.
Schlagworte
Kinder, Jugendliche, Down-Syndrom
Arbeit zitieren
Andrea Sievers (Autor:in), 2000, Kinder und Jugendliche mit Down-Syndrom, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/103361

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