Elektronische Archivierung in Zeiten der Digitalisierung. Nutzen und Notwendigkeit


Hausarbeit, 2017

29 Seiten, Note: 1.0

Anonym


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abkurzungsverzeichnis

Abbildungs- und Tabellenverzeichnis

1 Einleitung
1.1 Einfuhrung in die Thematik
1.2 Zielsetzung
1.3 Vorgehensweise

2 Theoretischer Bezugsrahmen
2.1 Elektronische Archivierung
2.1.1 Entwicklung und Bedeutung
2.1.2 Anforderungen an ein Archivierungssystem
2.1.3 Aufbau und Funktionen

3 Nutzen und Notwendigkeit einer elektronischen Archivierung
3.1 Grunde fur die elektronische Archivierung
3.1.1 Technologischer Fortschritt und Trends
3.1.2 Gesetzliche Anforderungen
3.1.3 Vorteile und Risiken
3.2 Vergleich zwischen Papierarchiv und elektronischem Archiv
3.2.1 Kosten und Nutzen

4 Diskussion

5 Schlussbetrachtung

Literatur- und Quellenverzeichnis

Internetverzeichnis

Anhangsverzeichnis

Abkurzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Aufbau eines vereinfachten elektronischen Archivierungssystems

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Unterschiede zwischen Papierarchiv und elektronischem Archiv

Tabelle 2: Kostenbeispiel eines Papierarchivs

Tabelle 3: Kostenbeispiel eines elektronischen Archivs

Tabelle 4: Kosten und Nutzen eines elektronischen Archivs

1 Einleitung

1.1 Einfuhrung in die Thematik

Durch den Einfluss der heutigen zunehmenden Digitalisierung und der damit verbunde- nen immer groBer werdenden Informationsflut1 sowie Trends, wie das „Papierlose Buro“ stehen Unternehmen vor neuen sich standig verandernden Herausforderungen.2

Um diesen Herausforderungen standzuhalten und damit die Wettbewerbsfahigkeit eines Unternehmens zu sichern, mussen Unternehmen die groBen Datenmengen in kurzester Zeit verwalten.3 Hinsichtlich dieser Entwicklung greifen Unternehmen fur die Verwaltung der Daten/Dokumente4 vermehrt auf ein elektronisches Dokumentenmanagementsystem zuruck. Jedoch spielt nicht nur die Verwaltung der Dokumente eine wichtige Rolle, son- dern auch der nachfolgende Prozessschritt - die elektronische Archivierung.5 Unter dem Einfluss der gesetzlichen Vorgaben bezuglich der Aufbewahrungsfristen von bestimmten Dokumenten6 und daneben fur den langfristigen Erhalt sowie gezielte Wiederauffindung von Dokumenten, gewinnt die digitale Archivierung fur die Unternehmen immer mehr an Bedeutung.7 Viele Unternehmen sind sich der Notwendigkeit und den Nutzen eines digita- len Archivs bewusst. Dennoch zeigen zahlreiche Studien, dass die digitale Archivierung noch nicht in allen Unternehmen etabliert wurde.8 Die Ergebnisse der Studien veran- schaulichen, dass der Nutzen sowie die gesetzliche Notwendigkeit eines digitalen Archivs noch nicht von allen Unternehmen erkannt wurden.9

Aufgrund dessen stellt sich bei naherer Betrachtung dieser Thematik die Problematik her- aus, dass noch nicht alle Unternehmen die Notwendigkeit und den Nutzen eines elektro- nischen Archivs erkannt haben. Dadurch drohen den Unternehmen Wettbewerbseinbu- Ben sowie fiskalische und monetare Konsequenzen.10

1.2 Zielsetzung

Unter der in der Einfuhrung beschriebenen Thematik, ist das Hauptziel dieser Arbeit den Themenbereich der elektronischen Archivierung und insbesondere deren Nutzen und die Notwendigkeit naher zu betrachten. Hierzu sollen die notwendigen theoretischen Grund- lagen zur elektronischen Archivierung herausgearbeitet und die Grunde fur die Einfuhrung herausgestellt werden. Daneben soll auf die Hindernisgrunde der Unternehmen fur die Nutzung eines elektronischen Archivs eingegangen werden. Auf welche Art und Weise das Ziel dieser Arbeit umgesetzt werden soll, wird im Folgenden Kapitel erlautert.

1.3 Vorgehensweise

Die vorliegende Arbeit ist insgesamt in funf Kapitel unterteilt. Im „ersten Kapitel“ wurden Problemstellung, Zielsetzung und Struktur dieser Arbeit erlautert, um eine Orientierungshil- fe zu schaffen.

Im „zweiten“ Kapitel“ wird der theoretische Bezugsrahmen erarbeitet. Hierbei werden die Grundlagen zur elektronischen Archivierung naher erlautert.

Das „dritte Kapitel“ analysiert den Nutzen und die Notwendigkeit der elektronischen Archi- vierung. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Herausarbeitung der Grunde fur die Nutzung eines digitalen Archivs.

Das „vierte Kapitel“ beschaftigt sich mit den Hindernisgrunden der Unternehmen, die ge- gen die elektronische Archivierung sprechen. Hierfur werden die theoretisch erarbeiteten Grundlagen im Zusammenhang mit den Hindernisgrunden kritisch betrachtet und disku- tiert.

Im Anschluss werden im „funften und letzten Kapitel“ die wesentlichen Ergebnisse dieser Arbeit zusammengefasst.

Aus Grunden der besseren Lesbarkeit wird in der gesamten Arbeit darauf verzichtet ge- schlechterspezifische Doppelnennungen fur bestimmte Begriffe zu verwenden. Dies ist wertneutral zu sehen und schlieBt die weibliche Form stets mit ein.

2 Theoretischer Bezugsrahmen

Zur Einfuhrung in diese Arbeit bedarf es einer genauen Auseinandersetzung mit den theo- retischen Grundlagen. In den kommenden Kapiteln werden die wichtigsten Grundla- genaspekte zur elektronischen Archivierung naher beschrieben. Demnach soll dieser Teil einen konzeptionellen Rahmen sowie eine Grundlage fur die Uberleitung zum Hauptteil schaffen.

2.1 Elektronische Archivierung

2.1.1 Entwicklung und Bedeutung

Mitte der 80er Jahre begann die Entwicklung von elektronischen Archiven durch die Auf- bewahrung von eingescannten Papierdokumenten.11 Im Vordergrund stand hierbei vor allem die Archivierung von Dokumenten auf optischen Speichermedien.12 In den darauf- folgenden Jahren stiegen die Anforderungen an die Dokumentenverwaltung, sodass die Entwicklung eines sogenannten Dokumentenmanagementsystems (DMS) vorangetrieben wurde. Ein Dokumentenmanagementsystem beinhalten die Verwaltung und Wiederauffin- dung von Dokumenten, wahrend sich ein elektronisches Archivierungssystem mit der Aufbewahrung von Dokumenten uber einen langeren Zeitraum beschaftigt. Somit ist die elektronische Archivierung ein Bestandteil eines Dokumentenmanagementsystems.13

Der Begriff „elektronische Archivierung“ selbst, bezeichnet die datenbankgestutzte, nach- haltige und sichere Aufbewahrung von elektronischen Informationen in unveranderter Form auf einem elektronischen Datentrager. In diesem Zusammenhang werden folgende zwei Definitionen fur die elektronische Archivierung in Deutschland verwendet:14

> Elektronische Langzeitarchivierung: Aufbewahrung von digitalen Informationen uber einen Zeitraum von mindestens zehn Jahren.15

> Revisionssichere elektronische Archivierung: Aufbewahrung von geschaftsrelevan- ten digitalen Informationen, gemaB den gesetzlichen Anforderungen des HGB, der Ab- gabenordnung sowie der GoBD. Die gesetzlichen Anforderungen setzten eine sichere und ordnungsmaBige Aufbewahrung von Geschaftsdokumenten voraus, die die ge- setzten Aufbewahrungsfristen von sechs bis zehn Jahren erfullen und eine dauerhafte Auffindbarkeit garantieren mussen.16

2.1.2 Anforderungen an ein Archivierungssystem

Viele Unternehmen archivieren ihre Dokumente immer noch auf dem konventionellen Weg, in Papierform.17 Da aber durch die Digitalisierung die Menge an Informationen stetig zunimmt, wird eine sichere und beweiskraftigere Losung gebraucht - ein elektronisches Archiv.18 Ein elektronisches Archivsystem gibt es bereits in verschiedenen Ausfuhrungen, von einem kostenfreien Open-Source Archivsystem bis hin zu einem kostenpflichtigen maBgeschneiderten Archivprogramm, dass mehrere zehntausend Dokumente pro Tag archivieren kann.19 Ob ein einfaches oder ein komplexes maBgeschneidertes elektroni- sches Archivsystem, alle Ausfuhrungen eines elektronischen Archivs stehen grundlegend vor denselben Anforderungen gemaB der GoBS:20

> Vollstandigkeit: Um die Vollstandigkeit zu gewahrleisten, muss jedes aufbewah- rungspflichtige Dokument archiviert werden. Hierfur muss das Dokument luckenlos alle Dokumentenbestandteile enthalten. Aufgrund dessen ist es wichtig, dass die Erfassung der Dokumente mit Scannern sowie der Import von Daten einer Vollstandigkeitsuber- prufung unterzogen werden.21

> Richtigkeit: Die Originaldokumente mussen mit dem archivierten Dokument uberein- stimmen. Hierfur muss nach den gesetzlichen Anforderungen das Dokument inhaltlich sowie bildlich ubereinstimmen. Deshalb ist es an dieser Stelle wichtig, dass alle rele- vanten Informationen auf dem Dokument beim Einscannen deutlich lesbar bleiben.22

> Zeitgerechtheit: Fur die Reduzierung des Risikos des Datenverlustes sowie der Ma­nipulation, mussen Dokumente zeitnah archiviert werden und Sicherheitsmechanismen zur Sicherstellung der Unveranderbarkeit angewandt werden.23

> Vertraulichkeit: Ein elektronisches Archivierungssystem muss sicherstellen, dass kei- ne unbefugten Nutzer schutzbedurftige Dokumente lesen, drucken oder sogar manipu- lieren konnen. Hierfur sollten spezielle Berechtigungen an autorisierte Nutzer vergeben und sensible Daten/Dokumente verschlusselt werden. AuBerdem mussen die gesetzli- chen Vorgaben zur vertraulichen Aufbewahrung von personenbezogenen Daten nach §§ 34 f. Bundesdatenschutzgesetz berucksichtigt werden.24

> Ordnung: Eine geordnete Archivierung vereinfacht die Auffindbarkeit von Dokumenten und spielt ebenfalls fur die Beweissicherheit eine wichtige Rolle. Deshalb ist es wichtig, dass alle Dokumente ein fachlich ausreichendes identifizierendes und klassifizierendes Merkmal sowie ein Datum zugewiesen bekommen, wie z.B. Beleg- Nr.1234_Rechnung_Mayer_15.02.2018.25

> Sicherheit: Der Sicherheitsaspekt beinhaltet Themenbereiche, die sich auf die Daten- sicherung, Zugangs- und Zugriffskontrollen, Sicherung von Speichermedien, MaBnah- men zur Hochverfugbarkeit sowie zum Katastrophenfall beziehen. Die archivierten Do- kumente durfen ihre Beweiskraft nicht uber die Jahre verlieren, wie z.B. durch das physikalische Versagen eines Speichermediums. Um diesem Risiko vorzubeugen, sind hier Sicherheitskopien auf verschiedenen Speichermedien erforderlich.26

> Nachvollziehbarkeit: Das Archivierungsverfahren muss fur Dritte vollstandig nachvoll- ziehbar sein. Hierfur mussen alle technischen Anderungen (Einfugen, Loschen, etc.), Fehlerbehebungen, Wartungseinsatze, Systemanderungen sowie Software-Updates protokolliert werden.27 Zudem ist auch eine Protokollierung einer Verfahrensdokumen- tation des elektronischen Archivierungsverfahrens Pflicht. Eine Verfahrensdokumenta- tion dient als Nachweis zur Erfullung der GoBS definierten OrdnungsmaBigkeitsgrund- satzen.28

> Unveranderbarkeit: Die Unveranderbarkeit obliegt den Gesetzen (AO29, HGB30, GoBS31 ) die besagen, dass sichergestellt werden muss, dass an bereits archivierten Dokumenten keine Anderungen und damit Manipulationen vorgenommen werden dur­fen. Die Dokumente mussen in ihrer Originalfassung bestehen bleiben. Aufgrund des­sen mussen technische und organisatorische MaBnahmen eingeleitet werden, wie z.B. die Anwendung von Langzeitformaten in „TIFF“ oder „PDF-A“.32 Die Langzeitformate sichern die archivierten Dokumente vor versehentlichen inhaltlichen Manipulationen.33

Die oben genannten Anforderungen an ein Archivierungssystem werden vom Verband Organisations- und Informationssysteme e.V. (VOI) in zehn grundlegenden Grundsatzen zusammengefasst.34

2.1.3 Aufbau und Funktionen

Ein elektronisches Archivierungssystem setzt sich aus mehreren Komponenten zusam- men, die sich aus den gestellten Anforderungen ergeben.35 Um den Aufbau besser nach- zuvollziehen zu konnen, wird im Folgenden ein sehr vereinfachter Aufbau eines elektroni- schen Archivierungssystems dargestellt. Je nach Architektur eines Archivierungssystems, kann sich der Aufbau durch zusatzliche Komponenten erweitern.36 Jedoch besteht ein elektronisches Archivierungssystem grundlegend aus einer Datenbank, einer Archivsoft- ware und einem Speichersystem.37

Im ersten Abschnitt werden die Dokumente uber Scansysteme, wie z.B. einen Duplexscanner - falls es sich hierbei noch um Papierdokumente handelt - erfasst.38 Fur diesen Abschnitt werden Hardware- sowie Softwarekomponenten benotigt, da die Papier- dokumente in ein digitales Format gebracht und indexiert werden mussen.39 Bei der Inde- xierung ist es ratsam Metainformationen, wie z.B. Inhalt, Dokumententyp etc. hinzuzufu- gen. Im darauffolgenden Abschnitt werden die digitalen Dokumente ins Archiv ubertragen. Das Archivierungssystem selbst umfasst einen Server, der an einen Massenspeicher an- geknupft ist. Im Massenspeicher selbst befindet sich ein Plattenwechselautomat eine so- genannte „Jukebox“, die die Verwaltung und Nutzung der Datentrager ubernimmt.40 Die Datentrager sind optische Medien, die auch als WORM bezeichnet werden. So werden in diesem Abschnitt WORM-Jukeboxen, wie z.B. DVD, CD-ROM, etc. eingesetzt.41 Bei einer hohen Performanceleistung konnen auch Content Addressed Storage Systeme (CAS) eingesetzt werden, die dieselben Eigenschaften eines konventionellen WORM-Mediums42 besitzen. Dadurch verhindert die Kodierung eine spezielle Adressierung und bei der Spei- cherung ein Uberschreiben oder Andern der Informationen auf dem Speichersystem.43 AnschlieBend erfolgt eine Weiterleitung der Metadaten44 des archivierten Dokuments an einen Datenbankserver, der die archivierten Dokumente auf einer Festplatte speichert. Falls autorisierte Nutzer einer Suchanfrage stellen, wird diese von diesem Datenbankser- ver „beantwortet“.45

Die nachfolgende Abbildung dient zur illustrativen Darstellung eines sehr vereinfachten Aufbaus eines elektronischen Archivierungssystems:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Ein elektronisches Archivierungssystem unterscheidet sich nicht nur im Aufbau von weite- ren zusatzlichen Komponenten, sondern auch in seinen Funktionen. Je nach Anwen- dungsfall und Anforderungen enthalten Archivierungssysteme mehr Funktionen und Fea­tures als andere.46 Jedoch sollte ein elektronisches Archivierungssystem dem ISO­Standard des OAIS-Modells entsprechen. Das OAIS-Modell (Open Archival Information System) regelt die Funktionalitaten und Verantwortlichkeiten eines Archivierungssys- tems.47 Das OAIS-Funktionsmodell unterscheidet sechs Funktionseinheiten und orientiert sich dabei an den konventionellen Funktionen eines Archivierungssystems.48

> Datenubernahme (Ingest): Das Archivgut wird ubernommen und fur die Einlagerung im Archiv vorbereitet, wie die Kontaktaufnahme mit dem Produzenten und die Bereit- stellung erforderlicher technischer Kapazitaten. Fur die Qualitatssicherung ist es wich- tig, dass an dieser Stelle das Archivgut lesbar, verstandlich und nutzbar archiviert wird. Zudem sollten MaBnahmen eingeleitet werden, die regelmaBige Updates der Daten- speicher sowie die Organisation des Datenmanagements veranlassen.49

> Datenaufbewahrung (Archival Storage): Das Archivgut wird aufbewahrt und einge- lagert.50

Zudem findet eine Uberprufung der Wiederauffindbarkeit des Informationspakets, re- gelmaBige Wartung der Datenspeicher sowie der Aufbau einer technischen Lage- rungshierachie statt.51

> Datenmanagement (Data Management): Die Verzeichnungsinformationen werden gewartet und kontinuierlich erganzt und aufbereitet. Dazu gehort auch die Verwaltung verschiedener Archivdatenbanken und die Sicherstellung, dass das Archivgut lesbar, verstandlich und nutzbar ist.52

> Systemverwaltung (Administration): Die Hardware- und Softwarekonfigurationen des Archivierungssystems werden verwaltet sowie Archivrichtlinien festgelegt.53

> Planung der Langzeitarchivierung (Preservation Planning): Ein einwandfreier In- formationszugang muss durch die sich standig andernden technischen Umgebungen sichergestellt werden. Hierfur werden Migrations-Zeitzyklen empfohlen und Migrations- strategien im Archiv entwickelt.54

> Zugriff (Access): Die Nutzer werden unterstutzt entsprechende elektronische Informa- tionen wiederzufinden. Hierzu werden die Nutzeranfragen entgegengenommen, Zu- gangsberechtigungen koordiniert und an den Nutzer verteilt.55

Somit sind die grundlegenden Aufgaben einer elektronischen Archivierung, die Lang- zeitarchivierung, Bereitstellung und Verwaltung von Daten sowie die Handhabung von groBen Informationsmengen.56

3 Nutzen und Notwendigkeit einer elektronischen Archivierung

Nachdem die grundlegende Theorie zur elektronischen Archivierung erlautert wurde, wird in den nachfolgenden Abschnitten der Nutzen und die Notwendigkeit eines elektronischen Archivs herausgearbeitet.

3.1 Grunde fur die digitale Archivierung

Durch die Digitalisierung werden die Unternehmen zunehmend mit neuen technischen Entwicklungen und Bedingungen konfrontiert, auf die sie kurzfristig und effektiv reagieren mussen. Darunter fallen der technologische Fortschritt, die damit verbundenen Trends, rechtliche Rahmenbedingungen sowie wirtschaftliche Grunde.57 Diese Entwicklungen konnen im Zusammenhang mit der elektronischen Archivierung den Unternehmen neue Chancen eroffnen und den Unternehmenserfolg sichern.58

Im Folgenden sollen die einzelnen Grunde fur die Notwendigkeit einer elektronischen Ar- chivierung naher betrachtet werden, wobei hier nur auf die wesentlichsten Inhalte einge- gangen wird.

3.1.1 Technologischer Fortschritt und Trends

Der technologische Fortschritt auBert sich in erster Linie in der Digitalisierung, wodurch neue moderne Informations- und Kommunikationstechnologien zum Einsatz kommen. Durch die rasante Entwicklung nehmen die Mengen an Informationen zu und erfordern eine schnellere Verarbeitung.59 Neben der Verarbeitung spielt die Aufbewahrung und Be- reitstellung von Informationen eine wichtige Rolle, die als notwendige Voraussetzung fur die Arbeitsfahigkeit eines modernen Unternehmens gilt.60 Zudem sorgen Trends, wie das „Papierlose Buro“ dafur, dass Unternehmen sich von Papierdokumenten losen und Do- kumente/Daten nur noch in elektronischer Form erfassen, verarbeiten und archivieren.61 Das Papierdokument selbst wird nur noch als Reprasentation eines elektronischen Do- kuments angesehen. Des Weiteren erhalten elektronische Dokumente durch den Einsatz von elektronischen Signaturen denselben Rechtscharakter, wie ein ursprunglich unter- zeichnetes Papierdokument und sind damit rechtskraftig. Diese Entwicklung des techno- logischen Fortschritts tragt dazu bei, dass viele Unternehmensprozesse optimiert werden konnen, die einen entscheidenden Beitrag zum Unternehmenserfolg leisten.62 Dadurch sind die Unternehmen gezwungen sich starker mit dem Thema der elektronischen Archi- vierung auseinanderzusetzen.63 AuBerdem ist nicht auBer vor zu lassen, dass der Erhalt des „Wissens“, die Basis eines jeden Unternehmens bildet.64

[...]


1 Vgl. Kohler-Schute, C. (2016), S. 16; Vgl. Handel Mittelstand-Digital (2017), S. 2

2 Vgl. sage (2016) S. 2

3 Vgl. bitkom (2017), S. 9

4 In dieser Arbeit verzichtet man auf die Nennung aller Daten und Dateien, die archiviert werden konnen. Man beruht sich auf den Begriff Dokument/Daten und schlieBt jedoch alle Dateien mit ein.

5 Vgl. Knoll, M. (2013), S. 70

6 Vgl. Spatscheck, R./Engler, S. (2009), S. 678

7 Vgl. Handel Mittelstand-Digital (2017), S. 42

8 Vgl. Handel Mittelstand-Digital (2017), S. 39; Vgl. Bundesministerium der Finanzen (2014a), Onli­ne abgerufen am 07.02.2018

9 Vgl. IDC (2016), S. 1; Vgl. Deloitte (2016), S. 2

10 Vgl. Knoll, M. (2013), S. 70

11 Vgl. Brand, T. et al. (2011), S. 59

12 Vgl. Frodl, A. (2013), S. 219

13 Vgl. Frodl, A. (2013), S. 219; Vgl. Stember, J./Beck, W. (2008), S. 111

14 Vgl. Wind, M./Kroger, D. (2006), S. 456

15 Vgl. EBl, H. (2015), S. 58

16 Vgl. EBl, H. (2015), S. 58

17 Vgl. IDC (2016), S. 1

18 Vgl. bitkom (2017), S. 9

19 Vgl. Pfund, A. (2012), Online abgerufen am 08.02.2018

20 Vgl. Vgl. VOI (2009), S. 1

21 Vgl. Brand, T. et al. (2011), S. 40

22 Vgl. Brand, T. et al. (2011), S. 40

23 Vgl. Brand, T. et al. (2011), S. 40

24 Vgl. Brand, T. et al. (2011), S. 41

25 Vgl. Brand, T. et al. (2011), S. 41

26 Vgl. Brand, T. et al. (2011), S. 41 f.

27 Vgl. Brand, T. et al. (2011), S. 41

28 Vgl. Brand, T. et al. (2011), S. 48

29 § 146 Absatz 4 AO

30 § 239 Satz 3 HGB

31 § 147 Absatz 2 AO

32 Vgl. Brand, T. et al. (2011), S. 43 f.; Vgl. EBl, H. (2015), S. 58

33 Vgl. Brand, T. et al. (2011), S. 44

34 Eine detaillierte Ubersicht uber die zehn Grundsatze der VOI ist im Anhang 1 hinterlegt.

35 Vgl. Wind, M./Kroger, D. (2006), S. 457

36 Vgl. Pfund, A. (2012), Online abgerufen am 08.02.2018

37 Vgl. Wind, M./Kroger, D. (2006), S. 457

38 Vgl. Abts, D./Mulder, W. (2000), S. 198; Pfund, A. (2012), Online abgerufen am 08.02.2018

39 Vgl. Pfund, A. (2012), Online abgerufen am 08.02.2018

40 Vgl. Wind, M./Kroger, D. (2006), S. 463; Vgl. Pfund, A. (2012), Online abgerufen am 08.02.2018

41 Vgl. Brand, T. et al. (2011), S. 45

42 Neben den klassischen Archivspeichern existiert noch eine Vielzahl von weiteren Speichersys- temen. Die genaue Auflistung aller Speichmedien ist fur diese Arbeit nicht zielfuhrend.

43 Vgl. Wind, M./Kroger, D. (2006), S. 464

44 ISO 11179, Abschnitt 2

45 Vgl. Pfund, A. (2012), Online abgerufen am 08.02.2018

46 Vgl. Pfund, A. (2012), Online abgerufen am 08.02.2018

47 Vgl. Schrimp, S. (2012), S. 2

48 Vgl. Neuroth, H. et al. (2009), S. 7

49 Vgl. Neuroth, H. et al. (2009), S. 7

50 Vgl. Neuroth, H. et al. (2009), S. 7

51 Vgl. Neuroth, H. et al. (2009), S. 7

52 Vgl. Neuroth, H. et al. (2009), S. 7

53 Vgl. Neuroth, H. et al. (2009), S. 8

54 Vgl. Neuroth, H. et al. (2009), S. 8

55 Vgl. Neuroth, H. et al. (2009), S. 8

56 Vgl. Dauen, S. (2007), S. 22

57 Vgl. Wolke, T. (2016), S. 2; Vgl. Schneck, O. (2010), S. 16

58 Vgl. Pfund, A. (2012), Online abgerufen am 08.02.2018

59 Vgl. Wolke, T. (2016), S. 3

60 Vgl. Kampffmeyer, U. (2006), S. 2

61 Vgl. sage (2016) S. 2

62 Vgl. Wolke, T. (2016), S. 3; Vgl. Schneck, O. (2010), S. 17

63 Vgl. Kampffmeyer, U. (2006), S. 2

64 Vgl. Optimal Systems (2018), Online abgerufen am 10.02.2018

Ende der Leseprobe aus 29 Seiten

Details

Titel
Elektronische Archivierung in Zeiten der Digitalisierung. Nutzen und Notwendigkeit
Hochschule
Hochschule Osnabrück
Note
1.0
Jahr
2017
Seiten
29
Katalognummer
V1033707
ISBN (eBook)
9783346443564
ISBN (Buch)
9783346443571
Sprache
Deutsch
Schlagworte
elektronische, archivierung, zeiten, digitalisierung, nutzen, notwendigkeit
Arbeit zitieren
Anonym, 2017, Elektronische Archivierung in Zeiten der Digitalisierung. Nutzen und Notwendigkeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1033707

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