Was sagt Gudjons zur Pädagogik ?


Skript, 2001

15 Seiten


Leseprobe


1. Geben Sie drei Gründe an, warum die EWS der Gegenwart eher einem buntscheckigen Gemisch gleicht denn einer systematisch streng gegliederten Wissenschaft !

- EWS = sehr junge Wissenschaft (ca. 200 Jahre alt=
- stürmische Expansion in den 70er Jahren
- regionale historische Besonderheit

2. Womit beschäftigt sich die Allg. Päd, womit die vergleichende Päd, womit die Schulpäd, womit die Sozialpäd. ?

- allg. Päd. = Allgemeines jeder besonderen Pädagogik; Theorie der Erziehung und Bildung Bsp.: Gesamtschulen = Welcher Bildungsbegriff
- vergleichende Päd.: = vergleicht Erziehungsprobleme und Bildungssysteme verschiedener Länder
- Schulpädagogik: = Theorie der Schule, Theorie des Lehrplans, Theorie des UR
- Sozialpädagogik: = ausßerfamilialer + ausserschulischer Erziehung

3. Was ist (nach Lenzen) unter „pädagogischen Lehren zu verstehen ?

- Oft nach einer Gründerfigur benannt z.B. Montessoriepäd, Walddorfpäd, Freinetpädagogik etc.
- üben auf verschiedene Praxisfelder Einfluss aus

4. Wie würden Sie die Fachdidaktiken zuordnen: dem Fach oder der EWS ?

- Fachdidaktik = Wissenschaft vom geplanten institutionalisierten Lehren und Lernen spezieller Aufgabenbereiche
- beschäftigen sich mit dem UR in verschiedenen Fächern
- Anwort: Fachdidaktiken würde ich zu der EWS zuordnen, weil die Kernfrage eine pädagogische ist.

Die Frage nach dem Bildungsgehalt bestimmt die Inhalte

RICHTUNGEN DER ERZIEHUNGSWISSENSCHAFT

1. Was ist der Unterschied zwischen Objekttheorie und Metatheorie ?

- Metatheorie = Therorie über die Theorien Þ Es geht um die Grundorm wissenschaftlichen Denkens Beispiel: Prof. Y fragt wie, wozu, auf welcher Basis etc. erforscht Prof X die Schule
- Objekttheorie = unterschiedliche Theorien von den Gegenständen eines Bereichs.

Beispiel: Prof X erforscht Schule

GEISTESWISSENSCHAFTLICHE PÄDAGOGIK

2. „Erklären“ im Unterschied zu „Verstehen“ - für welche Wissenschaften sind die methodische Grundmuster ?

- Verstehen = methodischer Grundbegriff der Geisteswissenschaftlichen Pädagogik = des Sinns und der Bedeutung menschlichen Handelns
- Erklären = Gesetzmäßigkeiten, die überprüfbar sind, mathematisch formulierbar.

3. Nennen sie einige Vertreter der geisteswissenschaftlichen Pädagogik.

- Dilthey, Nohl, Weniger, Litt

4. Was bedeutet Lebensphilosophie ?

= Begriff der Geisteswissenschaftlichen Pädagogik Þ Er meint das ursprüngliche und lebendige Leben .

Er richtet sich gegen ein erstarrtes begriffliches Denken und sieht den Mensch als wollend, fühlend und handelnd.

5. Was verstehen sie unter hermeneutisch - pragmatischer Theoriebildung ?

= Sinnvergewisserung (hermeneutisch), die sich auf die Erziehungswirklichkeit und das Handeln (pragmatisch) in dieser bezieht Þ Primat der Praxis vor der Theorie = Grundlegend der Geisteswissenschafltichen Päd.

6. Was ist der „päd. Bezug“ ? Was hat er mit der Autonomie der Pädagogik zu tun ?

- Päd. Bezug = Verhältnis eines reifen Menschen zu einem werdenenden Menschen

= Mitte der Pädagogik, für keine andere Wissenschaft die Mitte DARUM = Autonomie der Pädagogik

7. Welche Kritikpunkte an der Geisteswissenschaftlichen Pädagogik fallen ihnen ein ?

- Autonomiepostulat : kritisiert, weil keine Kritik von Ideologien z.B. im Nationalsozialismus entwickelt Unpol. Modell des päd. Bezugs, Ideale in der reformpäd. Idylle
- affirmativ : Unterstellung dass das Gegebene, Überlierferte etc. immer auch das Richtige, Gute ist
- realgeschichtlicher Bezug : fehlt Þ Beschränkung auf Ideen und Theoriegeschichte

ABER: Geisteswissenschaftliche Pädagogik hat sich weiterentwickelt zu einer Integrationswissenschaft.

KRITISCH RATIONALE (EMPIRISCHE) EWS

8. Was verstand H.Roth (1962) unter der realistischen Wendung der Pädagogik

- empirische Methoden, pädagogische Tatsachenforschung

9. Was bedeutet nomologisches Wissen im Zusammenhang empirischer Forschung ?

- Durch emprirische Methoden zu gesetzartigem (nomologischen) Wissen zu gelangen.
- Absicht = erziehungstechnologisches Wissen über Kausalzusammenhänge und Zweck-Mittel-Beziehungen
- Werte, Sollen, Moral, sondern Was ist der Fall und wann ist es der Fall ?

10. Was versteht man unter dem Entdeckungszusammenhang, dem Begründungszusammenhang und dem Verwertungszusammenhang von Hypothesen und Theorien ?

- Entdeckungszusammenhang : Erstellen von Fragestellungen und Hypothesen
- Begründungszusammenhang : Entscheidend !!!! [Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten] Überprüfung der Hypothesen
- Verwertungszusammenhang : ¹ Verantwortungsbereich der Wissenschaft

FAZIT: Erklären und Prognose ¹ Verstehen.

11. Was heißt „kritisch“ im Kritischen Rationalismus ?

- Theorien und Gesetze möglichst vielen Falsifikationsversuchen aussetzen.

12. Welche Einwände können Sie erheben gegen diese Richtung der EWS ?

- fehlende Theorieorientierung
- Reduktionismus (z.B. starke Vereinfachung von Problemen, Ausklammern päd. Ziele)
- Verantwortungslosigkeit (z.B. Gleichgültigkeit der Verwertung)
- Deterministisches Erziehungsverständnis: Kind ist Objekt, dass man technisch manipulieren kann
- fehlender kritischer Gesellschaftsbezug

KRITISCHE ERZIEHUNGSWISSENSCHAFT

13. Die Kritische EWS darf ja nicht mit dem Kritischen Rationalismus verwechselt werden. Nennen Sie bitte einige bedeutende Merkmale der Kritischen EWS !

- Kritische EWS = bezieht das kritisch auf die Gesellschaft

= sagt dass GW -Päd und Kritisch-rationale EWS nicht in der Lage sind gegenüber dem gesellschaftllich-historischen Entwicklungsstand der Erziehung sich kritisch zu verhalten

14. Was bedeutet Ideologiekritik ?

- Ideologiekritik = Mittelpunkt der K EWS
- Ideologien = von Herrschaftsinteressen gesteuerte Rechtferigungslehren

15. Wie stellt sich der Zusammenhang von Bildung und Vernunft für die Kritische EWS dar ?

- Bildung ¹ individuelles Gut, sondern gesellschaftlicher Prozess, da sie Bedingung dafür ist, Menschen zu befähigen in Verhältnisse rational verändernd einzugreifen. Leitbegriffe dieser Bildung sind Vernunft, Selbstbestimmung, Emanzipation, Kritikfähigkeit.

16. Welche Kritikpunkte würden sie für diese Richtung nennen ?

- reduziert das Erziehungsproblem auf die Negation von Herrschaft und auf die Emanzipation aus Abhängigkeitsverhältnissen Þ Zirkel folgenloser Ideologiekritik.
- verengte Sichtweise: Nur Gesellschaft
- Grenzen der Übertragbarkeit des Diskursmodell auf päd. Situationen.

Wenn Erziehung ungleich angelegt ist bedeutet dies nicht Herrschaft von erwachsenen Machthabern

WEITERE RICHTUNGEN

17. Erklären sie transzendental-kritische, historisch-materialistische und phänomenologische EWS ?

- transzendentale EWS : ermittelt ihre Kriterien in Rückbezug zur Erz.wirklichkeit auf die Bedingungen der Möglichkeit Þ Erfassen von Bedingungen
- historisch-materialistische EWS : Marx = radikale Kritik der bürgerlichen Erziehung
- phänomenologische EWS : Langeveld, Schütz Þ durch naive Weltansicht zu einer Wesensansicht gelangen.

Es geht um den Sinn des Gegenstandes Þ Beschreiben ¹ erklären

18. Pädagogik wird heute des öfteren als „Integrationswissenschaft“ bezeichnet: Welchen neueren Wissenschaften hat sich die Pädagogik im Hinblick auf neue Paradigmen geöffnet ?

- Psychoanalyse, Kybernetik, Systemtheorie, Ethnomethodologie, Symbolischer Interaktionismus, Kritisch-kom- EWS

19. Wenn Sie sich die Bilanz der Diskussion um Theorie-Richtungen der EWS ansehen - welche Tendenzen sind pos. ?

- Hermeneutische Fragestellungen = bekommen wieder mehr an Gewicht = gut !!!!

- Konstruktivismus

METHODEN DER ERZIEHUNGSWISSENSCHAFT

1. Welches ist der Unterschied zwischen einer persönlichen Stellungnahme und einer wissenschaftlichen Aussage ?

- Wissenschaftliche Aussage : gebunden an einen methodisch geregelten Forschungsprozess
- Ist dies nicht erfüllt, dann ist es eine persönliche Stellungsnahme

2. Welche Grundrichtungen von Forschungsmethoden würden Sie unterscheiden ?

- hermeneutische, empirische und qualitative Methoden

Derzeit: Verbindung von Methoden Þ Anknüpfen an as „ Verstehen“ der GW -Pädagogik

HERMENEUTISCHE METHODEN

3. Versuchen Sie zu umschreiben, was der Unterschied von „Erklären“ und „Verstehen“ ist !

- Verstehen = Sinn, Bedeutung menschlicher Lebensäußerungen ergründen
- Erklären = Gesetzmäßigkeiten

4. Erläutern Sie die Def. Ditheys: „Wir nennen den Vorgang, inwelchem wir aus Zeichen, die von aussen sinnlich gegeben sind, ein Inneres erkkennen, Verstehen.

- Zeichen = sind gegeben (z.B. ein Text)
- In diesen Zeichen erkennen wir ein inneres
- Erkennen von etwas als etwas menschliches und erfassen seiner Bedeutung

5. Was versteht man unter dem „Hermeneutischen Zirkel“ ?

= Gebundenheit jedes Verstehens an Voraussetzungen Þ Jedes Verstehen nimmt von den Voraussetzungen seinen Ausgang und kehr auch wieder zu ihnen zurück

= den Text aus dem Vorverständnis verstehen,

die Einzelheit aus dem Ganzen verstehen, das Ganze von der Einzelheit zu verstehen

6. Nennen Sie einiege Beispiele für Regeln der verstehenden Textauslegung.

a) Welches Vorverständnis des Textes / Autors hat der Interpret ?
b) Welche Befunde ergeben sich aus der Quellenkritik ?
c) Was bedeuten genau die verwendeten Begriffe, Wörter, Formenen des Textes ?
d) Entstehungssituation des Textes ?
e) Welche weitere Quellen sind zum Verständnis nötig ?
f) In welchem Kontext stehen einzelne Aussagen ?
g) Gedankliche Gliederung des Textes (Haupt-Nebengedanken, Begründungen , Beispiele etc. )
h) Ist das Ganze logisch stingent ? (Überprüfen der Herleitung der Hauptthese)
i) Wo lassen sich Einzelelemente aus dem größeren Zusammenhang und umgekehrt erklären ?

7. Welche Kritik würden Sie am Verstehen als Methode formulieren ?

= spekulativ, subjektiv, unexakt, willkürlich, empirisch nicht nachprüfbar

= ist auf etwas vorgegebenes angewiesen Þ traditionalistisch, konservativ

= schlecht geeignet im Makorbereich

EMPIRISCHE METHODEN

8. Welches sind die wichtigen Schritte bei der Planung eines empirischen Forschungsvorhabens ?

a) Formulierung einer Fragestellungen Þ Entwicklung von theoriegeleiteten Hypothesen
b) Auswahl von Methoden (Beobachtung, Befragung, Test), Sammeln von Daten
c) Aufbereitung dieser Daten
d) Interpretation und Herausarbeiten des Kerns der Aussage

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Details

Titel
Was sagt Gudjons zur Pädagogik ?
Hochschule
Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg
Autor
Jahr
2001
Seiten
15
Katalognummer
V103380
ISBN (eBook)
9783640017584
Dateigröße
385 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Gudjons, Pädagogik
Arbeit zitieren
Joachim Brenner (Autor:in), 2001, Was sagt Gudjons zur Pädagogik ?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/103380

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