Moralentwicklung
- I . Moralallgemein
1. Moral = Vielzahl von Verhaltensweisen, Fähigkeiten und Motiven
2. Bedeutung der Moral (Warum, Wozu)
- Moralische Normen = regeln das Handeln + Zusammenleben der Menschen und liefern Bewertungsmaßstäbe für eigenes u. fremdes Handeln
- Dazu muss das Individuum die Normen kennen und anerkennen. Die anerkannten Normen bilden die Moral der Person
3. Ursprünge (Woher): - kulturell, religiös fi durch Gesetze festgelegt
4. Übersicht
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- II . Moralentwicklungnach Piaget
(=kognitivistischer Ansatz: Deuten + Urteilen) Klassiker: „Das moralische Urteil beim Kind“
1. Kern der reifen Moral: = Achtung von Regeln der sozialen Ordnung und Gerechtigkeitsgefühl
2. Grundannahmen
a) Unterscheidung von Inhalt (Beurteilung) u. Struktur (Begründungdes Urteils) eines Verhaltens
b) Strukturkonzept = Aufeinanderfolgen von Entw.stufen fi irreversible Abfolge
c)Äquilibrationsmodell = durch Auseinandersetzung mit der Welt verursachte
Ungleichgewichte sollen aufgehoben werden, was zum Erreichen immer höherer Gleichgewichtszustände führt
d) Moralische Entw. = abhängig von der kognitiven Entwicklung
3. Zwei Stadien der Entwicklung des Regelverständnisses
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4. Zwei Stadien im moralischen Denken
a) Heteronomie: Absichten werden bei einer Hdl.bewertung ausser acht gelassen Allein die Hdl.folgen machen das moralisch Gute aus Moralverständnis = auf Resepekt vor der Autorität begründet = Stufe des einfachen moralischen Realismus (bei jüngeren Kindern) Ursache der Heteronomie = kognitive Unreife
b) Autonomie Absichten bestimmen überwiegend das moralische Urteil Fähigkeit selbstgesetzte moralische Entscheidungen zu treffen Moralverständnis = auf der Achtung zwischen Personen begründet Normen werden als sinvoll für die Gemeinschaft erfahren Ursache d. Übergangs in Autonomie = Fortschritte in der kog. Entw.
5. Bedeutung + Kritik an Piaget
a) Bedeutung = macht bis heute noch den Schwerpunkt der Forschung aus
b) Kritik: - zu starke Einschränkung moralischer Probleme auf die Beurteilung nach gut und böse und nach der Strafwürdigkeit des Verhaltens. Piaget frägt weniger danach, wie sich eine Person verhalten sollte
- Piaget unterschätzt Fähigkeit + Bereitschaft jüngerer Kinder, Absichten zur Bewertung von Handlungen heranzuziehen
- II . Moralentwicklungnach Kohlberg
⇒ Er untersucht mehr die Entw. von Begründungen normativer Urteile, als die Normeneinhaltung
1. Sechs-Stufen-Modell
a) Präkonventionelles Niveau
1. Heteronome Moral: Orientierung an Strafe und Gehorsam
2. Individualismus: Zielbewußtsein und Austausch (eigene Interessen = Mittelpunkt)
b) Konventionelles Niveau
3. Wechselseitige Bezieh.: Orientierung an Übereinstimmung mit anderen Gerechtwerden der Rolle in Familie / andere Gruppen
4. soz. System u. Gewissen: soziale Kontakte orientieren sich an übergeordneten Systemen
c) Postkonventionelles Niveau
5. Stufe des soz. Kontakts: System wird als Gesellschaftsvertrag betrachtet Rechte + Pflichten werden vereinbart, sind veränderbar
6. Stufe der universalen kein konkreter Normenkatalog ist Bezugspunkt, sondern selbst- ethischen Prinzipien: gewählte Prinzipien
⇒ Präkonventionelles Niveau: Entscheidungen + Handeln nach allg. Regeln von gut und böse.
Eigene Interessen / Bedürfnisse sowie drohende Folgen des Handeln bestimmen das Tun
⇒ Konventionelles Niveau: Anpassung an Gruppe um Sozialbeziehungen und Identifikation mit der Gruppe zu erreichen
⇒ Postkonventionelles Niveau:Regeln + Erwartungen des Systems werden nicht mehr fraglos hingenommen. Das Individuum will eigene Prinzipien aufstellen, den den Werten/ Normen einer Gruppe widersprechen können
2. Unterschiede zu Piaget
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3. Zwei Hypothesen der Stufenabfolge von Kohlberg
a) Hypothese der Invarianz der Stufenabfolge
= Reihenfolge der Stufen immer so, Überspringen von Stufen oder Rückschritte ausgeschlossen
= Bestätigung der Hypothese durch Colby 1983
= Einschränkung ⇒ scheint nur für die Stufen 1-4 zu gelten
b) Hypothese der Universalität der Stufenabfolge
= Stufen sind univerell, für unterschiedlichste Soz.bed. in unterschiedlichen Kulturen
4. Kritik an Kohlberg
- Simpson: ausschließlich Bezug auf westliche Demokratien und Voraussetzung eines liberalen Gerechtigkeitskonzepts
- Gilligan: Theorie ist sexistisch, das ausschließlich männliche Probanden
- Arbeit zitieren
- Joachim Brenner (Autor:in), 2001, Die moralische Entwicklung nach Piaget und Kohlberg, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/103394