Entdecken Sie mit "Diagnostik mit Pfiffigunde" einen völlig neuen Zugang zur kindgerechten Beobachtung von Wahrnehmung und Motorik bei Kindern zwischen 5 und 8 Jahren! Dieses innovative Screening-Verfahren, entwickelt als Antwort auf die Herausforderungen minimaler cerebraler Dysfunktion (MCD) und Teilleistungsstörungen, bietet eine einzigartige Möglichkeit, fein- und grobmotorische Fähigkeiten, Perzeption, Lateralität, Körperschema und Gedächtnis spielerisch zu erfassen. Vergessen Sie starre Testsituationen und Leistungsdruck: Pfiffigunde entführt die Kinder in eine fantasievolle Märchenwelt, in der sie ganz natürlich ihr Können zeigen können. Die 31 Beobachtungssituationen sind so gestaltet, dass sie an die kindliche Vorstellungskraft anknüpfen und eine motivierende Umgebung schaffen, in der sich auch Kinder mit geringer Frustrationstoleranz wohlfühlen. "Diagnostik mit Pfiffigunde" ist mehr als nur ein Test – es ist eine handlungsleitende Aussage über die individuellen Fähigkeiten und Beeinträchtigungen jedes Kindes. Ob zur Einschulungsdiagnostik, bei Lern- und Verhaltensproblemen oder zur Hypothesenbildung über Ursachen – dieses Verfahren liefert wertvolle Informationen für Pädagogen, Therapeuten und Ärzte. Die klare Bewertungsskala (unauffällig, zweifelhaft, auffällig) ermöglicht eine gezielte Förderung und gegebenenfalls die Einleitung weiterer diagnostischer Schritte. Profitieren Sie von der Möglichkeit, Hirnfunktionsstörungen frühzeitig zu erkennen und durch die spielerische Überprüfung von Grobmotorik, Feinmotorik, Bilateralität, Wahrnehmung, Gedächtnis und Körperschema ein umfassendes Profil des Kindes zu erstellen. Ob mit oder ohne Kamera – "Diagnostik mit Pfiffigunde" bietet flexible Durchführungsmöglichkeiten und liefert realistische Abbilder der kindlichen Leistungsfähigkeit. Tauchen Sie ein in die Welt von Pfiffigunde und entdecken Sie die Potenziale jedes Kindes! Dieses Verfahren ist eine wertvolle Ergänzung zu standardisierten Tests und ermöglicht eine ganzheitliche Betrachtung der kindlichen Entwicklung.
Barbara Cardenas „Diagnostik mit Pfiffigunde“
Ein kindgemäßes Verfahren zur Beobachtung von Wahrnehmung und Mo- torik (5-8 Jahre)
Entstehung des Verfahrens
Auf der Suche nach einer „kindgemäßen“ Diagnostik für Kinder mit mini- maler cerebraler Dysfunktion (gravierenden Teilleistungsstörungen, moto- rischen Koordinationsstörungen, sensorischen Integrationsstörungen, hirn- funktionsgestörte Kinder, integrationsgestörte Kinder) entstand gegen An- fang der 90 er Jahre die Idee zur „Diagnostik mit Pfiffigunde“. Zunehmend mehr Regelschulen sahen sich nicht mehr in der Lage, Kinder mit MCD angemessen zu fördern. Um das Problem kurz zu beschreiben: Kinder mit MCD sind nicht körperbehindert, aber körperlich stark beein- trächtigt. Die Schule für Körperbehinderte wurde mit einer großer Anzahl von leicht behinderten, aber oft maximal beeinträchtigten Kindern konfron- tiert. Man bemühte sich, ein Gesamtkonzept für die Differentialdiagnostik und schulische Förderung, sowie begleitende krankengymnastische und ergotherapeutische Betreuung zu erstellen.
Inzwischen liegt ein Screening-Verfahrens (Sichtungsmethode) vor, das in 31 Beobachtungssituationen Informationen über den Stand von Fein- und Grobmotorik, Perzeption, Lateralität, Köperschema und Gedächtnis sammelt .
Adressatenkreis
Die „Diagnostik mit Pfiffigunde“ richtet sich besonders an diejenigen, die eine „andere“ Diagnostik suchen.
Kinder mit MCD verweigern oft Prüfungen, bei denen Schwächen im Mittelpunkt stehen oder brechen diese bei Nichtgelingen wegen geringer Frustrationstoleranz ab. Das Verfahren ist besonders geeignet, Informationen zur Einschulung und Schulreife zu geben als auch bei Lern- und Verhaltensproblemen Hypothesen für Ursachen zu bilden.
Ziele des Beobachtungsverfahrens
Vielfältigkeit von Informationen
Das Verfahren stellt gezielte Beobachtungssituationen her, in denen von einem bestimmten Verhalten auf eine bestimmte zugrundeliegende Störung geschlossen werden kann
Ansetzen an der kindlichen Vorstellung
Alle Aufgaben stehen in einem sinnhaften Zusammenhang und somit in Verbindung zur kindlichen Phantasie.
Vermeidung von Leistungsdruck
Dieses Verfahren soll eine Ergänzung zu standardisierten Tests sein, da deren Nachteile im motivationalen Bereich liegen (Testsituation ist unna- türlich, schafft keine Eigenmotivation). Aufgrund fremdmotivierter Leis- tungsorientierung ist Stress kaum vermeidbar. MCD Kinder sind diesbe- züglich besonders anfällig. Das Ergebnis sind testunwillige Kinder und fragwürdige Ergebnisse. In der „Diagnostik mit Pfiffigunde“ erfolgt in der zu beobachtenden Situation noch keine Bewertung. Diese ergibt sich erst bei der Beurteilung der Videoszenen. Eine Zeitbeschränkung ist nicht vorge- sehen. Bei Nichtgelingen einer Aufgabe ist Hilfestellung durch andere Mit- spielende, Tiere oder die Fee möglich. Dieser Test wird als Gruppenprüfung empfohlen. Das Misserfolgserleben wird dadurch gering gehalten.
Realistisches Abbild der Leistungsfähigkeit
Das Verfahren soll strukturierte Beobachtung von Einzelleistungen ermög- lichen. Und damit die Beobachtung in natürlichen Situationen ergänzen. Um die aktuelle Leistungsfähigkeit festzustellen , ist Motivation erforder- lich. Das Beobachtungsverfahren soll begründete Hinweise auf bestimmte Auffälligkeiten geben, die dann gezielt von Ärzten oder Therapeuten an- gegangen werden können.
Ergebnis = eine inhaltliche, handlungsleitende Aussage
Das Ziel des Tests ist kein arithmetischer Durchschnittswert, sondern die Erstellung eines individuellen Profils von Fähigkeiten und Beeinträchtigun- gen.
Die Bewertungsskala ist bewusst nicht sehr differenziert.
0=unauffällig, im Bereich der Norm, daher ist keine besondere Förderung notwendig
1=zweifelhaft, sollte sorgfältig beobachtete werden, Förderung sinnvoll
2=auffällig, daher werden weitere diagnostische Abklärungen empfohlen, gezielte Förderung ist notwendig, evt. sollte auch therapeutische Hilfe in Anspruch genommen werden
Hinweise auf Hirnfunktionsstörungen (häufige Ursache für Bewegungs- und Wahrnehmungsstörungen)
Die „minimale Cerebralparese“ ist die am leichtesten feststellbare und objektivierbare Störung innerhalb der Hirnfunktionsstörungen. Daher ist sie in diesem Screening-Verfaren für den Nachweis einer organischen Be- teiligung an den perzeptiven und motorischen Auffälligkeiten von großer Bedeutung. Hierzu werden Auffälligkeiten der Muskelspannung, das Vor- liegen von Seitenbetonungen, von nicht-integrierten Reaktionen, und von assoziierten tonischen Reaktionen überprüft. Das Einordnung von Wahr- nehmungsstörungen, Störungen der Praxie und Lateralitätsentwicklung, Gedächtnis-und Körperschemastörungen kann vor diesem Hintergrund vorgenommen werden.
Beobachtbare Leistungsbereiche und deren Gewichtung
Zu folgenden Leistungsbereichen sind Beobachtungen möglich:
- 29 unterschiedliche grobmotorische Leistungen
- 16 feinmotorische Leistungen von Auge, Hand, Fuß, Mund
- 9 Situationen zur Beobachtung des Standes der Bilateralitätsdominanz
- 17 mal Überprüfung der Leistungs-und Präferenzdominanz von Hand, Auge, Ohr, Bein, Fuß
- 11 Situationen geben den Stand der visuellen, auditiven, taktilen, vestibulären Wahrnehmung wieder
- 5 Situationen für unterschiedliche Gedächtnisleistungen
- 2 Überprüfungen des Körperschemas
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Begründung der Häufigkeitsverteilung
Ein Schwerpunkt des Beobachtungsverfahrens liegt in der Überprüfung, ob bei einer auffälligen Grobmotorik eine MCD vorliegt. Darum wird der grobmotorische Bereich am umfassendsten untersucht (Tonusanomalien, nicht-integrierte-Reaktionen, assoziierte tonische Reaktionen, Seitendifferenzen, Gleichgewichtsreaktionen).
Märchenlogik
Wie oben schon erwähnt, stehen alle Aufgaben in einem sinnhaften Zusammenhang und somit in Verbindung zur kindlichen Phantasie. Die gewählte Form des Märchens soll gerade für Kinder mit MCD eine motivierende Form des Tests ohne Leistungsdruck darstellen.
In der Anwärmphase sollen die Kinder sich gegenseitig sowie den Testlei- ter und den Kameramann kennenlernen. Jedes Kind darf kurz die Kamera führen und die anderen aufnehmen. Sobald das Märchen beginnt, nimmt die Kamera auf.
Hinweise zur Durchführung
Vorteile einer filmischen Aufzeichnung, Alternative
Es gibt zwei Möglichkeiten, das Screening-Ve4fahren durchzuführen.
Beide Varianten benötigen zwei Personen. Eine Person spielt die Puppen und leitet so das Spiel und die zweite Person bedient die Kamera oder beurteilt während der Durchführung.
Die Beobachtung ohne Kamera ist eher als nachrangige Lösung zu sehen. Der Märchencharakter leidet unter der gleichzeitigen Protokollierung. Die Kinder verstehen eine sofortige Beurteilung als Ziel des ganzen Gesche- hens.
Zwischen den Beobachtenden ist ein Austausch nur bedingt möglich. Auf- fälligkeiten können häufig unterschiedlich bewertet werden. Der erster Eindruck ist nicht mehr überprüfbar und korrigierbar. Desweiteren bietet sich keine Möglichkeit, außenstehenden Personen zu zeigen, wie die Auf- gaben gelöst wurden.
Au der anderen Seite muss festgehalten werden, dass nicht allen Einrich- tungen eine Kamera zur Verfügung steht. Auch der Kameramann braucht Übung und Sicht für das geforderte, um dieses tatsächlich gut sichtbar festzuhalten.
Festzustellen ist außerdem, dass die Durchführung ohne Kamera kostengünstiger und weniger aufwendig ist.
Möglichkeit einer Teilung des Beobachtungsverfahrens
Da das gesamtes Märchen bei gleichzeitiger Testung von 3 Kindern ca. 90 Minuten dauert, ist eine Dreiteilung möglich (1-13, 14-22, 23-31).
Literatur
Häufig gestellte Fragen
Was ist die "Diagnostik mit Pfiffigunde"?
Die "Diagnostik mit Pfiffigunde" ist ein kindgemäßes Verfahren zur Beobachtung von Wahrnehmung und Motorik bei Kindern im Alter von 5-8 Jahren. Es wurde entwickelt, um Kinder mit minimaler cerebraler Dysfunktion (MCD) oder anderen Teilleistungsstörungen zu diagnostizieren und zu fördern.
Für wen ist die "Diagnostik mit Pfiffigunde" geeignet?
Das Verfahren richtet sich an Fachkräfte, die eine alternative Diagnostik für Kinder suchen, insbesondere solche mit MCD, Lern- und Verhaltensproblemen. Es ist auch geeignet, um Informationen zur Einschulung und Schulreife zu gewinnen.
Welche Ziele verfolgt das Beobachtungsverfahren?
Das Verfahren zielt darauf ab, vielfältige Informationen über den Entwicklungsstand des Kindes zu sammeln, an der kindlichen Vorstellung anzusetzen, Leistungsdruck zu vermeiden und ein realistisches Abbild der Leistungsfähigkeit zu erstellen. Das Ergebnis ist eine inhaltliche, handlungsleitende Aussage über die Fähigkeiten und Beeinträchtigungen des Kindes.
Wie vermeidet die "Diagnostik mit Pfiffigunde" Leistungsdruck?
Im Gegensatz zu standardisierten Tests erfolgt in der Beobachtungssituation keine direkte Bewertung. Die Bewertung erfolgt erst bei der Beurteilung von Videoszenen. Es gibt keine Zeitbeschränkung, und bei Schwierigkeiten kann Hilfe durch andere Kinder oder die Fee gewährt werden. Die Durchführung als Gruppenprüfung reduziert das Misserfolgserleben.
Welche Leistungsbereiche werden beobachtet?
Das Verfahren ermöglicht Beobachtungen in den Bereichen Grobmotorik, Feinmotorik, Bilateralitätsdominanz, Leistungs- und Präferenzdominanz von Hand, Auge, Ohr, Bein und Fuß, visueller, auditiver, taktiler und vestibulärer Wahrnehmung, Gedächtnisleistungen und Körperschema.
Warum wird der grobmotorische Bereich so umfassend untersucht?
Ein Schwerpunkt des Beobachtungsverfahrens liegt in der Überprüfung, ob bei einer auffälligen Grobmotorik eine MCD vorliegt. Darum wird der grobmotorische Bereich am umfassendsten untersucht, einschließlich Tonusanomalien, nicht-integrierte Reaktionen, assoziierte tonische Reaktionen und Seitendifferenzen.
Wie funktioniert die Durchführung der "Diagnostik mit Pfiffigunde"?
Es gibt zwei Varianten der Durchführung: mit oder ohne Kamera. Beide benötigen zwei Personen. Eine Person spielt die Puppen und leitet das Spiel, die zweite Person bedient die Kamera oder beurteilt die Durchführung direkt. Die Beobachtung ohne Kamera ist als nachrangige Lösung zu sehen.
Was sind die Vor- und Nachteile der filmischen Aufzeichnung?
Die filmische Aufzeichnung ermöglicht eine spätere Beurteilung, den Austausch zwischen Beobachtenden und die Möglichkeit, die Aufgabenlösung anderen zu zeigen. Allerdings ist sie aufwendiger und erfordert eine Kamera und einen geübten Kameramann.
Ist es möglich, das Beobachtungsverfahren aufzuteilen?
Ja, da das gesamte Märchen bei gleichzeitiger Testung von 3 Kindern ca. 90 Minuten dauert, ist eine Dreiteilung möglich.
Was ist die Bewertungsskala?
Die Bewertungsskala ist dreistufig: 0=unauffällig (keine besondere Förderung notwendig), 1=zweifelhaft (sorgfältige Beobachtung und Förderung sinnvoll), 2=auffällig (weitere diagnostische Abklärungen und gezielte Förderung notwendig).
Welche Bedeutung haben Hinweise auf Hirnfunktionsstörungen?
Hinweise auf Hirnfunktionsstörungen, insbesondere die "minimale Cerebralparese," sind wichtig, um eine organische Beteiligung an perzeptiven und motorischen Auffälligkeiten nachzuweisen.
Wo finde ich die Literaturangabe?
Die Literaturangabe lautet: Cardenas, Barbara: Diagnostik mit Pfiffigunde. Ein kindgemäßes Verfahren zur Beobachtung von Wahrnehmung und Motorik (5-8 Jahre). Borgmann, Dortmund 1992
- Quote paper
- Uta Hotze (Author), 2001, Diagnostik mit Pfiffigunde, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/103412