Bellum Jugurthinum - Der Krieg mit Jugurtha


Referat / Aufsatz (Schule), 2001

5 Seiten


Leseprobe


Referat im Fach Latein

Thema:

C. Sallustius Crispus:

„Bellum Jugurthinum“ (Der Krieg mit Jugurtha)

Gliederung des Referates:

I.) Inhalt der Lektüre „Bellum Jugurthinum“

II.) Autorintention

III.) Vergleich zu „Coniuratio Catilinae“

I.) Inhalt:

Die Lektüre „Bellum Jugurthinum“ von Sallust handelt vordergründig von dem Krieg Roms gegen den Numiderkönig Jugurtha in den Jahren 112-105 v. Chr. Anfangs wird das Geschehen hauptsächlich aus Sicht des numidischen Königshauses dargestellt. Die Römer werden nur am Rande als numantinische Freunde erwähnt. Micipsa, der Onkel Jugurthas, ist zu der Zeit noch König, da seine beiden älteren Brüder Mastanabal und Gulussa früh verstorben sind. Weil aber Jugurtha nur durch eine Nebenfrau seines Bruders Mastanabal geboren wurde, will Micipsa diesen anfangs nicht als seinen Nachfolger akzeptieren, da er noch auf seine Söhne Adherbal und Hiempsal setzt. Er zieht aber Jugurtha wie seinen eigenen Sohn mit auf. Dieser ist aufgrund seiner Virtus bei dem Volk sehr beliebt.

Als Micipsa merkt, dass er schwächer wird, hofft er, dass Jugurtha wegen seiner prunkenden Tapferkeit oder wegen der Wildheit der Feinde zugrunde geht, indem er ihn in den Numantinischen Krieg schickt, und so einer seiner Söhne das Reich übernimmt.

Diese Gedanken schlagen jedoch ins Gegenteil: Jugurtha gewinnt im Krieg an Ansehen und freundet sich immer mehr mit den jungen römischen Adligen und vor allem mit dem Feldherrn der Römer, Publius Scipio, an. Nach der Zerstörung Numantias lobt Publius Scipio diesen mehrfach und schickt einen Brief an Micipsa, worin steht, dass er Jugurtha wegen seiner Verdienste im Numantinischen Krieg für würdig hält, Nachfolger Micipsas und seines Großvaters Masinissa zu werden.

Dieser Brief ist Anlass für Micipsa, Jugurtha zu adoptieren und ihn in seinem Testament zu gleichen Teilen wie seine Söhne zum Erben einzusetzen. Doch wenige Jahre später merkt Micipsa, dass sein Tod unaufhaltsam näher kommt und teilt sein Königreich auf Adherbal, Hiempsal und Jugurtha auf.

Die drei Teilkönige kommen zusammen, um über die Verwaltung zu reden. Hier meint Jugurtha, dass die Beschlüsse Micipsas zerrissen werden müssten, da dieser in den letzten Jahren geschwächt gewesen sei. Dies bestätigt Hiempsal, doch mit dem Gedanken, dass sein Vater Jugurtha vor drei Jahren adoptiert habe. Er meint also wohl, dass diesem das Königreich keineswegs zustände, zumal er durch eine Nebenfrau geboren sei, wodurch es laut Meinung Hiempsals und Adherbals Jugurtha an Adel mangele.

Dies trifft Jugurtha jedoch so sehr, dass er Hiempsal ermorden lässt. Adherbal überkommt die Furcht und das Volk teilt seine Meinung. Adherbal sucht Hilfe in Rom, das Freund seines Vaters Micipsas war, und auch dort teilen sich die Meinungen. Einige sind dafür, Jugurtha weiter zu unterstützen, da sie noch in der Erinnerung an den Numantinischen Krieg sind, andere jedoch sind von den Verbrechen Jugurthas überzeugt. Und so beschließt man, das Reich in zwei neue Teile aufzuspalten.

Doch Jugurtha reicht dieses Ergebnis nicht aus und greift das Königreich des Adherbal an. Dieser wiederum hofft abermals auf die Hilfe Roms. Da hier jedoch zur gleichen Zeit die Teutonen Unruhe bereiten, entsendet Rom nur eine kleine Kommission. Aber dadurch lässt Jugurtha sich nicht beirren. Er bringt Adherbal um und metzelt die Bevölkerung in der Hauptstadt Cirta nieder.

Daraufhin erklärt Rom dem König den Krieg. Der Konsul Bestia übernimmt erfolgreich die Führung des Feldzuges. Jugurtha wird nach Rom geführt, um sich dort für die Abmachungen, die er mit Bestia getroffen hat, dass er sehr milde Bedingungen für den Frieden bekäme, zu rechtfertigen. Man denkt, dass dieser verhandlungsbereit sei. Währenddessen übernimmt Albinus die Führung.

Doch aufgrund eines Tribuns, der Jugurtha auf Befehl der Väter Schweigen auferlegte, denkt dieser, frei handeln zu können und lässt Massiva, den Sohn des Gulussa, umbringen.

Daraufhin verlangt das Volk die Bestrafung der Schuldigen, der Adligen. Es wird gegen Bestia und Albinus Klage erhoben und diese werden verurteilt.

Metellus, ein Mann der Nobilität, tritt daraufhin die Nachfolge des Albinus an, bis Marius zum Konsul gewählt wird und die Führung übernimmt. Dieser nimmt im Gegensatz zu seinen Vorgängern vor allem Bürger ohne Vermögen in das Herr als Soldaten auf, die sich hier eine Bereicherung erhofften. Sie werden dahin ausgebildet, dass sie eine größere Geschlossenheit zeigen. Die Männer versprechen sich von dem Sieg alles und hoffen auf eine Rückkehr in das Zivilleben, um dort ein sorgenfreies Leben genießen zu können.

Genau dieser Gegensatz der beiden Tr uppenführer wird von Sallust als Leitmotiv in dem letzten Teil seines Werkes beschrieben. Er wechselt gelegentlich zwischen den beiden und stellt heraus, dass Marius sich selbst an Metellus messen will. So werden Unternehmen, die zur Verdeutlichung des Stils und der Eigenart Marius´ und Metellus´ wenig beitragen im Zeitraffer dargestellt, während die anderen Situationen langgezogen werden.

Dabei wird Metellus, der Optimat, aber begünstigt gegenüber dem Popularen Marius dargestellt. Während Metellus nämlich ein als erfolglos angesehenes Unternehmen abbrechen kann, seine Virtus also das Höchste erreicht, verlässt sich Marius auch in aussichtslosen Situationen auf das Glück. Seine Temeritas, die Leichtfertigkeit, stellt Sallust sogar als Schuld dar.

Erst später tritt Sulla, der Quästor des Marius, ins Spiel, durch den Jugurtha letztendlich in die Hände Roms gegeben und in Tullianum hingerichtet wird.

II.) Autorintention:

Die Autorintention besteht wohl hauptsächlich in der Verdeutlichung der innenpolitischen Krise Roms. So wagte das Volk zur Zeit des Numantinischen Krieges erstmals der Nobilität entgegenzutreten. Diese hatte sich durch die Vereinigung mit Jugurtha schuldig gemacht, weil sie einem Verbrechen nicht entgegengetreten war. So wurde Klage gegen Bestia und Albinus eingereicht und diese wurden verurteilt, weil sie Jugurtha milde Bedingungen bei Friedensverhandlungen versprochen hatten.

Ein weiterer Grund für die Fertigstellung dieses Werkes war für Sallust wohl die Darstellung der Virtus, die er an den beiden Beispielen Metellus und Marius verdeutlicht. Für Sallust besteht die höchste Virtus darin, in aussichtslosen Situationen auch aufhören können zu kämpfen und nicht auf gut- Glück weiterzumachen. Deshalb wird Metellus, auch wenn dieser Optimat und nicht wie Sallust Popular war, höher angesehen als Marius, der Popular war. Sallust betrachtet das Geschehen objektiv und redet nicht für seine Partei.

III.) Vergleich zu „Coniuratio Catilinae“

Zwischen den Werken „Coniuratio Catilinae“ und „Bellum Jugurthinum“ bestehen viele Parallelen. In beiden beschreibt Sallust anfangs die Vorgeschichte und in beiden ist der Untergang Karthagos im Jahre 146 v. Chr. die Ursache für den Sittenverfall, also der Wendepunkt von den idealen Verhältnissen am Anfang der römischen Geschichte zu den vorher unterdrückten Eigenschaften der Zügellosigkeit (lascivia), Überheblichkeit (superbia) und der Habsucht (avaritia).

Sallust kommt es nicht auf die Darstellung geschichtlicher Ereignisse an, sondern darauf, die Gründe für den Sittenverfall zu verdeutlichen, also hauptsächlich über die Innenpolitik zu berichten.

In seinem Erstlingswerk „Coniuratio Catilinae“ schreibt er in dem ersten Exkurs (Kapitel 6- 12) nur von den anfänglichen guten Eigenschaften der Römer und dem Verfall nach dem Untergang Karthagos, woraufhin Habsucht, Zügellosigkeit und Überheblichkeit folgen.

Auch ist es ihm in „Bellum Jugurthinum“ wichtiger, das erstmalige Entgegentreten des Volkes gegen die Nobilität zu beschreiben, da dieses auf die Innenpolitik zu beziehen ist, wenn auch als Folge der außenpolitischen Kämpfe.

Dabei sollte man auch beachten, dass schon wenige Jahre später der Bürgerkrieg zwischen den Optimaten unter Sulla und den Popularen unter Marius folgte (88- 84 v. Chr.). Durch die Schuld der Nobilität, sich mit Jugurtha eingelassen zu haben und selbst die Verbrechen von diesem zu dulden, wurden die Disparitäten zwischen den Optimaten und den Popularen noch verstärkt. Der Reichtum der Nobilität wuchs immer mehr, während dagegen der Bauernstand immer mehr benachteiligt wurde.

Weiter sind Sallust die Unterschiede des Verhaltens zwischen Metellus und Marius wichtiger, als die Vorgänge und Siege während des Krieges. Vielleicht ist auch hier eine Parallele zu ziehen, da Metellus Optimat war und Marius Popular und diese beiden schon während des Jugurthinischen Krieges von Sallust wie Wettstreiter beschrieben werden.

Quellenverzeichnis:

- Welt Geschichte, Band 7 „Der Aufbau des Römischen Reiches“, Weltbild, S. 124-128

- Bellum Jugurthinum- Der Krieg mit Jugurtha, Lateinisch/ Deutsch, Reclam, S. 11-23 und S. 217- 222

- dtv- Lexikon in 20 Bänden

- Coniuratio Catilinae- C. Sallustius Crispus- Klett S. 4f. und S. 8- 10

- Internet:

1. http://stud3.tuwien.ac.at/~e9626367/schule/latein/sallust_d.htm

2. http://elmars.hypermart.net/autoren/sallust.htm

3. www.lateinservice.de/referate/inhalt/sallustref.htm

- Informationen aus dem Lateinunterricht bei Frau Stücker, Jg. 11

Erläuterungen:

Numantinischer Krieg:

Numantia ist eine antike Stadt am Duero im Norden Spaniens; ihre Zerstörung (133 v. Chr.) durch Scipio Aemilianus (Numantinus) beendete die Erhebung der Keltiberer gegen die röm. Herrschaft. Numidien ist heute Ostalgerien (im Westen und Süden von Karthago bis zum Aurès- Gebirge)

Numider:

Stamm, der um 200 v. Chr. unter Masinissa gegründet wurde. Die Hauptstadt hieß damals Cirta, heute heißt sie Constantine.

Ende der Leseprobe aus 5 Seiten

Details

Titel
Bellum Jugurthinum - Der Krieg mit Jugurtha
Autor
Jahr
2001
Seiten
5
Katalognummer
V103459
ISBN (eBook)
9783640018376
Dateigröße
333 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Bellum, Jugurthinum, Krieg, Jugurtha
Arbeit zitieren
Anne Reinke (Autor:in), 2001, Bellum Jugurthinum - Der Krieg mit Jugurtha, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/103459

Kommentare

  • Gast am 26.2.2003

    Kurz und bündig.

    Klar gegliederte, informative Inhaltsangabe, die auch mit wenigen Worten das Werk Sallust in den historischen Rahmen stellt.

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Titel: Bellum Jugurthinum - Der Krieg mit Jugurtha



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