Die vorliegende Masterarbeit soll dazu beitragen, das Thema Resilienz in der Jugendphase als gegenwartsgesellschaftliches und psychologisches Phänomen zu fokussieren. Die Verfasserin strebt an, diese Thematik in die Theorieschulen von Norbert Elias und Michel Foucault einzuordnen und diese durch das Phänomen eines resilienten Subjekts in der Gegenwartsgesellschaft zu erweitern. Ziel ist es, beide Theorieströmungen miteinander zu vergleichen und die Subjektkonstitution beispielhaft anhand der Identität des Jugendalters zu fokussieren. Beide Theorierichtungen können für einen Theorievergleich als besonders geeignet bezeichnet werden, da sie die Perspektive eines Mikro- und Makro-Dualismus überwinden.
In gegenwärtigen wissenschaftlichen Publikationen erfährt das Phänomen der Resilienz eine besondere Aufmerksamkeit. Der Resilienzbegriff stammt ursprünglich aus der Entwicklungspsychologie sowie aus der humanökologischen Forschung. Das Deutsche Resilienz Zentrum geht davon aus, dass Subjekte und Gemeinschaften auf diverse Ressourcen zugreifen, um mit Stress und Belastungen umgehen zu können. Solche „Schutz- und Selbstheilungskräfte“ oder „Widerstandsressourcen“ bilden sich im Resilienzkonzept ab. Resilienz zeigt sich, wenn Menschen in herausfordernden Stresssituationen ihre psychische Gesundheit aufrechterhalten oder diese zügig wiederherstellen können.
Vor allem die therapeutische Arbeit ist danach bestrebt, diese innere Widerstandkraft beim Menschen präventiv zu fördern, um damit psychische Probleme und belastende Situationen zu reduzieren. Obwohl das Konzept durch heterogene Ansätze, wie etwa jene der Vulnerabilität oder der Stressbewältigung in globalen Krisen oder Katastrohen, Differenzlinien aufweist, können Verbindungslinien identifiziert werden. Entsprechend lässt sich das Resilienzkonzept für die „Analyse von Phänomenen und Prozessen der ‚Widerständigkeit‘ und der ‚Widerstandsfähigkeit‘ in verschiedenen Kontexten und Situationen angesichts besonderer Gefährdungslagen“ nutzen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Gesellschaftliche Einordnung und Relevanz
- 1.2 Forschungsstand
- 1.3 Forschungsfragen
- 1.5 Methodische Vorgehensweise
- 1.6 Aufbau der Arbeit
- 2 Resilienz in der Gegenwartsgesellschaft
- 2.1 Charakteristik der Gegenwartsgesellschaft
- 2.2 Subjektivität
- 2.3 Identität im Jugendalter
- 2.4 Resilienz
- 2.4.1 Definition des Resilienzbegriffs
- 2.4.2 Resilienz in Abgrenzung zur Salutogenese
- 2.4.3 Studien zur Resilienzforschung
- 3 Resilienz - Ein Vergleich der soziologischen Zugänge
- 3.1 Diskurstheorie in Bezug zur Resilienz
- 3.2 Zivilisationstheorie in Bezug zur Resilienz
- 3.3 Konvergenzen und Divergenzen beider Ansätze
- 4 Resilienz: Vergleich zwischen Zivilisations- und Diskurstheorie
- 4.1 Widerstandsfähigkeit in der Gegenwartsgesellschaft
- 4.2 Subjekt
- 4.3 Identitätskonstruktion im Jugendalter
- 4.4 Körper und Macht
- 4.5 Psychologie
- 4.6 Sozialbeziehungen
- 5 Methodologische Perspektiven für die weitere Forschung
- 6 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Masterarbeit untersucht das Phänomen der Resilienz in der Gegenwartsgesellschaft und fokussiert dabei auf die Jugendphase. Ziel ist es, das resiliente Subjekt in die Theorieschulen von Norbert Elias und Michel Foucault einzuordnen und diese durch das Phänomen der Resilienz zu erweitern. Der Vergleich der beiden Theorieströmungen und die exemplarische Betrachtung der Identitätskonstruktion im Jugendalter stehen im Mittelpunkt der Arbeit.
- Resilienz als zivilisatorisches und psychologisches Phänomen in der Jugendphase
- Einordnung des resilienten Subjekts in die Theorieschulen von Elias und Foucault
- Vergleich der Subjektkonzeptionen von Elias und Foucault
- Identitätskonstruktion im Jugendalter als Beispiel für Subjektbildung
- Resilienz als Konzept zur Analyse von Widerstandsfähigkeit in der Gegenwartsgesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die gesellschaftliche Relevanz des Themas Resilienz beleuchtet und den Forschungsstand zum resilienten Subjekt in der Gegenwartsgesellschaft zusammenfasst. Im zweiten Kapitel wird das Konzept der Resilienz im Kontext der Gegenwartsgesellschaft betrachtet, wobei die Charakteristika der Gegenwartsgesellschaft, Subjektivität, Identität im Jugendalter sowie die Definition und Abgrenzung des Resilienzbegriffs im Fokus stehen.
Das dritte Kapitel widmet sich einem Vergleich der soziologischen Zugänge von Diskurstheorie und Zivilisationstheorie in Bezug auf Resilienz. Dabei werden die Konvergenzen und Divergenzen beider Ansätze herausgearbeitet. In Kapitel vier wird die Resilienz aus der Perspektive von Zivilisations- und Diskurstheorie betrachtet, wobei die Widerstandsfähigkeit in der Gegenwartsgesellschaft, die Subjektkonstruktion, Identitätsentwicklung im Jugendalter, Körper und Macht, Psychologie sowie die Bedeutung von Sozialbeziehungen im Mittelpunkt stehen.
Das fünfte Kapitel befasst sich mit methodologischen Perspektiven für die weitere Forschung zum resilienten Subjekt in der Gegenwartsgesellschaft. Die Arbeit schließt mit einem Fazit, das die zentralen Erkenntnisse und Ergebnisse zusammenfasst.
Schlüsselwörter
Resilienz, Gegenwartsgesellschaft, Jugendalter, Subjekt, Identität, Zivilisationstheorie, Norbert Elias, Diskurstheorie, Michel Foucault, Vergleich, Widerstandsfähigkeit, Sozialbeziehungen.
- Arbeit zitieren
- Jessica Hagelüken (Autor:in), 2020, Das resiliente Subjekt in der Gegenwartsgesellschaft. Ein Theorienvergleich zwischen Zivilisations- und Diskurstheorie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1035092