In der vorliegenden Hausarbeit wird dargelegt, wie der Genfer Philosoph Jean-Jacques Rousseau sich die ideale Gesellschaft vorstellte, und wie diese durch seinen fiktiven Gesellschaftsvertrag strukturiert werden sollte. In seinem Werk „Der Gesellschaftsvertrag“ geht der Genfer Philosoph Jean-Jacques Rousseau der Frage nach, wie die Gesellschaft durch eine allgemeine Verbundenheit zum Staat gerechter und freier werden kann. Das sieht er als Schlüssel des Unterfangens, den Menschen wieder zu ihrem natürlichen Glückszustand zu führen, welcher durch eine negative geschichtliche Entwicklung verloren gegangen ist.
Seine Hypothesen sind dabei ebenso bemerkenswert wie kontrovers und haben Rousseau einen besonderen Stellenwert innerhalb der klassischen Staatstheoretiker eingebracht. Ziel dieser Arbeit ist es nun, Rousseaus Ausführungen zur
politisch moralisch gerechten Gesellschaft auf Basis seines Werkes „Der Gesellschaftsvertrag“ genauer zu beleuchten. Dabei liegt der Fokus weniger auf einer exhaustiven Zusammenfassung der Inhalte des Gesellschaftsvertrages, als vielmehr dessen wichtigsten Aussagen, um daraus einen fundierten Überblick über Rousseaus Gesellschaftstheorie geben zu können. Dabei soll mitunter den Fragen auf den Grund gegangen werden, wie der Gesellschaftsvertrag funktionieren soll, welches Bild des Menschen Rousseau vertrat und wie er dieses bewertete, als auch wie er sich eine ideale Gesellschaft und deren optimale Führung und Struktur vorstellte.
Um seine Ausführungen zum Bürger und Staat zu verstehen und aus heutiger Sicht reflektieren zu können, wird zuerst das seinen Theorien zugrundeliegende Bild des Menschen dargelegt. Der Gesellschaftsvertrag und seine Auswirkungen auf die Bevölkerung eines Staates werden im Anschluss daran erörtert, um ausgehend davon Rousseaus Vorstellungen des
optimalen Gesetzgebers und der damit einhergehenden perfekten Staatsform zu untersuchen und abschließend ein kurzes Fazit zu ziehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Rousseaus Menschenbild
- Der Naturmensch als Ideal
- Der Bürger als Verkörperung des moralischen Niedergangs
- Der Gesellschaftsvertrag
- Das Kollektiv als Schlüssel zum Glück
- Das Volk und der Gesellschaftsvertrag
- Zur staatlichen Aufgabenverteilung und der Religion
- Der unfehlbare Gemeinwille und die Regierung
- Vom übermenschlichen Gesetzgeber
- Ein neues Konzept der Religion
- Die perfekte Staatsform
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Jean-Jacques Rousseaus Gesellschaftsvertragstheorie und beleuchtet seine Vorstellungen von einer gerechten und freien Gesellschaft. Rousseaus Werk „Der Gesellschaftsvertrag“ analysiert den Weg des Menschen von seinem ursprünglichen Naturzustand zu einem Bürger in einer gesellschaftlichen Ordnung. Der Text zeigt auf, wie Rousseaus Vorstellung von einem moralischen Niedergang des Menschen durch die Entwicklung der Gesellschaft und die Verfehlung des ursprünglichen Glückszustandes ihn zu einem revolutionären Denker der klassischen Staatstheorie macht.
- Das Menschenbild Rousseaus: Naturmensch vs. Bürger
- Der Gesellschaftsvertrag als Mittel zur Wiedererlangung des Glücks
- Die Rolle des Gemeinwillens und des Gesetzgebers
- Die ideale Staatsform und ihre Herausforderungen
- Rousseaus Kritik an der modernen Gesellschaft und ihren Strukturen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt Rousseaus Werk „Der Gesellschaftsvertrag“ und dessen Zielsetzung vor. Die Arbeit beleuchtet Rousseaus Gedanken zu einer gerechten und freien Gesellschaft und wie diese durch eine allgemeine Verbundenheit zum Staat erreicht werden kann. Der Fokus liegt dabei auf Rousseaus Vorstellung von einem ursprünglichen Glückszustand und dessen Verlust durch die Entwicklung der Gesellschaft.
Rousseaus Menschenbild
Dieses Kapitel präsentiert Rousseaus Menschenbild in zwei Phasen: dem Naturmenschen (homme sauvage) und dem Bürger (citoyen). Der Naturmensch steht in friedlicher Einheit mit der Natur, lebt in Isolation und ist von egoistischen Eigenschaften frei. Der Bürger hingegen, der durch die Vergesellschaftlichung hervorgeht, ist von Eigennutz, Missgunst und dem Streben nach Anerkennung geprägt. Rousseau betrachtet diese Entwicklung als einen moralischen Niedergang, da der Bürger sein ursprüngliches Glück durch die Zivilisation verliert.
Der Gesellschaftsvertrag
Dieses Kapitel untersucht Rousseaus Konzept des Gesellschaftsvertrags. Dieser Vertrag dient als Instrument, um die Gesellschaft zu einem gerechteren und freieren Ort zu machen. Rousseau argumentiert, dass die Gesellschaft ein Kollektiv ist, das sich selbst durch den Gesellschaftsvertrag regiert und die Bürger in ihrem Handeln an ein gemeinsames Ziel richtet. Der Gesellschaftsvertrag ermöglicht so ein Zusammenleben, das dem Glück aller dient.
Zur staatlichen Aufgabenverteilung und der Religion
Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der staatlichen Aufgabenverteilung und der Rolle der Religion in Rousseaus Gesellschaftstheorie. Der unfehlbare Gemeinwille, der durch den Gesellschaftsvertrag entsteht, steht im Mittelpunkt der Staatsführung. Der Gesetzgeber, der das Volk zur Einhaltung des Gemeinwillens führt, ist von übermenschlicher Bedeutung. Schließlich skizziert Rousseau ein neues Konzept der Religion, das auf die Moral und die natürliche Ordnung der Dinge fokussiert.
Schlüsselwörter
Schlüsselwörter, die Rousseaus Werk „Der Gesellschaftsvertrag“ prägen, sind: Naturzustand, Gesellschaftsvertrag, Gemeinwille, Gesetzgeber, Bürger, Glück, moralische Freiheit, Naturmensch, Zivilisation, Eigentum, amour de soi, amour propre. Diese Begriffe spiegeln die zentralen Themen und Konzepte von Rousseaus Gesellschaftsanalyse wider.
- Arbeit zitieren
- Noah Afriyie (Autor:in), 2021, Jean-Jacques Rousseau "Zum Gesellschaftsvertrag". Die grundlegenden Thesen vom Weg in die gesellschaftliche Freiheit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1035146