Die folgende Ausarbeitung befasst sich mit der zentralen Fragestellung von verschiedenen Identitätskonzepten und dessen Konfliktpotential innerhalb der ökonomischen und familiären Stellung in Thomas Manns Roman „Buddenbrooks“. In der heutigen Zeit werden, auf Grund des prozesshaften sowie pluralistischen und zunehmend individualisierten Charakters, ständig neue Herausforderungen an die Bildung der Identität gestellt. Die Vielfältigkeit der Identitätsentwicklung erschwert eine eindeutige Definition, sodass der Ausdruck Identität als „Inflationsbegriff Nr.1“ gilt. Daraus resultierend stellt sich hier die Frage, ob im 19. Jahrhundert die Identitätsentwicklung, die bereits im Vorhinein durch die ökonomische, sowie soziale Stellung in der Gesellschaft vorherbestimmt ist, erleichtert wurde oder ob durch die unmittelbare Verknüpfung der emotionalen Beziehungen und der Arithmetik des Geldes die Persönlichkeitsentwicklung negativ beeinflusst wird.
Zu Beginn der Arbeit soll die Prämisse, dass das Geschlecht ganz und gar gesellschaftlich und diskursiv erzeugt ist, anhand der Gender Studies von Judith Butler präzisiert werden. Mit der Relevanz der Geschlechterrollen, in der die weibliche Position durch die Rolle der Gattin und Mutter gekennzeichnet ist und das komplementär hegemoniale Männlichkeitskonzept hingegen von Dominanz geprägt ist, soll deutlich werden, welche Motive die Handlungen der Charaktere besitzen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische und begriffliche Grundlage
- Michel Foucault: Diskursanalyse
- Judith Butler: Gender studies
- Analyse Teil I
- Tony - Weibliche Identität im 19. Jahrhundert
- Tonys Lebensweg als „Frauenschicksal der Jahrhundertwende“
- Analyse Teil II
- Thomas - Männliche Identität im 19. Jahrhundert
- Thomas als „Arbeitssubjekt“
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Bedeutung der ökonomischen Stellung für die Identitätsfindung der Figuren Thomas und Tony in Thomas Manns Roman „Buddenbrooks“. Dabei werden die Identitätskonzepte und deren Konfliktpotential innerhalb der ökonomischen und familiären Strukturen beleuchtet. Die Arbeit untersucht, wie die ökonomischen und sozialen Strukturen des 19. Jahrhunderts die Identitätsentwicklung beeinflusst haben und welche Rolle die Geschlechterrollen in diesem Kontext spielen.
- Identität im 19. Jahrhundert
- Einfluss der ökonomischen Stellung auf die Identitätsfindung
- Geschlechterrollen und Identitätskonstruktion
- Diskursanalyse nach Michel Foucault
- Gender Studies nach Judith Butler
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung stellt die zentrale Fragestellung der Arbeit vor, nämlich die Bedeutung der ökonomischen und familiären Stellung für die Identitätsentwicklung in Thomas Manns „Buddenbrooks“. Sie beleuchtet die Herausforderungen der Identitätsbildung im Kontext des 19. Jahrhunderts und die Bedeutung von Geschlecht, Ökonomie und Familienkonstellationen in der Identitätsentwicklung.
- Theoretische und begriffliche Grundlage: Dieses Kapitel präsentiert die theoretischen Grundlagen der Arbeit, die auf den Theorien von Michel Foucault und Judith Butler basieren. Foucault's Diskursanalyse und Butler's Gender Studies liefern wichtige Perspektiven auf die Konstruktion von Wissen und die Konstruktion von Geschlechterrollen in gesellschaftlichen Kontexten.
- Analyse Teil I: Dieser Teil der Analyse konzentriert sich auf die weibliche Figur Tony. Er untersucht Tonys Lebensweg als "Frauenschicksal der Jahrhundertwende" und analysiert ihre Handlungsmotive im Kontext der vorherrschenden Geschlechterdiskurse.
- Analyse Teil II: Der zweite Teil der Analyse befasst sich mit der männlichen Figur Thomas. Er beleuchtet Thomas' Identität im 19. Jahrhundert und untersucht seine Rolle als "Arbeitssubjekt" in der durch den Wirtschaftsliberalismus geprägten Zeit.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Schlüsselbegriffen Identität, Geschlecht, Ökonomie, Familie, Diskursanalyse, Gender Studies, 19. Jahrhundert, "Buddenbrooks", Thomas Mann, Tony, Thomas.
- Arbeit zitieren
- Evelyn Dering (Autor:in), 2017, "Buddenbrooks". Die ökonomische Stellung als Einflussfaktor auf die Identitätsfindung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1035252