Hochland Kolumbien: Paez- Schamanismus


Ausarbeitung, 2001

12 Seiten


Leseprobe


Gliederung

1. Einleitung, Allgemeines zu den Paez
a) Materielle Kultur

2. Religion und Kosmologie
a) die Verwendung von Koka; der Mama Koka- Mythos
b) schamanistische Hilfsmittel und Glaubenssystem
c) Die soziologische Funktion des Schamanen

3. abschließende Zusammenfassung

4. Literaturverzeichnis

1. Einleitung und Allgemeines zu den Paez

Die Paez leben im Cauca- Gebiet, der Tierradentro in Hochkolumbien. Sie sind ca. 25000 Menschen und sprechen eine eigene Sprache, die zur Chibcha- Sprachfamilie zählt. Sie sind ein Bergbauernvolk und leben größtenteils von der Landwirtschaft, seltener von der Jagd oder vom Fischfang.

1.a) Materielle Kultur

Die meisten der nachfolgenden Informationen über die materielle Kultur der Paez stammen aus dem Buch „Tierradentro“ von Horst Nachtigall, erschienen im Origo- Verlag Zürich 1955. In Begleitung seiner Frau bereiste Horst Nachtigall zwischen 1952 und 1953 ein Jahr lang die südkolumbianische Landschaft des Tierradentro als Leiter der archäologischen Abteilung des „Instituto Colombiano de Anthropologia“ und nahm den damaligen materiellen und geistigen Kulturbesitz der Paez auf. In Ermangelung anderer Quellen werde ich hier auf sein Werk zurückgreifen.

Über die Dörfer der Paez schreibt Nachtigall, sie seien stets auf die gleiche Art in einen Talkessel plaziert, in dem die Häuser weit verstreut angeordnet sind. Die größte Paez- Gemeinschaft ist Calderas, ein Dorf mit 200 Häusern und ca. 1000 Einwohnern, andere Dörfer sind bedeutend kleiner. Der Hausbau erfolge nur nach einer gründlichen Prüfung des Geländes durch einen Schamanen, und jedes Haus müsse an einem fließenden Gewässer stehen. Ist dies nicht möglich, so wird ein Gewässer umgeleitet. Der Schamane prüft in der Zeremonie, ob Knochen oder Gegenstände der Pijaos (eines verfeindeten Nachbarstammes) unter der Erde liegen. Ist dies der Fall, so darf erst nach der Reinigung des Geländes durch den Schamanen mit dem Hausbau begonnen werden. Es handele sich um „Rechteckhütten mit Walmdach“, in denen jeweils eine Familie, d.h. die Eltern und die unverheirateten Kinder leben. Zu jeder Hütte gehöre eine Menstruationshütte, eine Zuckerrohrmühle und ein Anbau zur Lagerung von Lebensmitteln. Der zentrale Pol eines Paez- Dorfes sei eine Kirche mit Friedhof, ein Gemeindehaus, Festhäuser, Missionsstation und Schule.

Zur Wirtschaft der Paez schreibt Nachtigall, daß die Hauptproduktion der Ackerbau ist, die Urproduktion scheine aber die Jagd zu sein, da sich um diese viele Mythen sowie Ge- und Verbote ranken, diese „kultische Bezogenheit“ sei beim Ackerbau nicht zu erkennen.

Die Anbauprodukte der Paez seien Mais, Zuckerrohr, Bohnen, Weizen, Weißkohl, Arracacha, Bananen, Gurken und Kürbisse, des weiteren die Genußmittel Koka und Chicha (alkoholisches Getränk aus Zuckerrohr). Diesen mißt Nachtigall eine große Rolle bei. (vgl.S.126- 139) Auch Tabak wird von den Paez konsumiert, aber sie bauen ihn nicht an sondern tauschen ihn oder nehmen ihn als Geschenk an. Tabak wird für einige Zeremonien verwendet oder als Genußmittel konsumiert.

Rinder, Pferde und andere Tiere werden zwar gehalten, aber selten als Arbeitstiere genutzt oder gegessen. Schafe seien zur Wollgewinnung verbreitet, Schweine als Nahrungsmittel und Hunde, Hühner und Meerschweinchen gehören zu fast jedem Haushalt.

An handwerklicher Arbeit praktizieren die Paez laut Nachtigall Faserbearbeitung, Seilen, Netztechniken, Flechten, Weben, Färben, die Herstellung von Feuerwerkskörpern und Kerzen.

Die politische Organisation der Paez bezeichnet Nachtigall als „demokratisch“ und als „Dorfgemeinschaft“, es gebe einen Dorfrat der einmal im Jahr von den Männern gewählt werde. Die Gemeinschaft sei weder klassen- noch berufsmäßig gegliedert. Die Familienorganisation wird als patrilineare, monogame Kleinfamilie beschrieben.

Des öfteren geht Nachtigall auf die „beträchtliche Kulturverarmung“ ein, die bei den Paez stattgefunden habe. Es gebe nur selten Musik mit Querflöten und Trommeln, Tänze oder ähnliches sei nicht vorhanden. Er betont auch, daß im Erzählgut der Paez kein geschloßenes Weltbild zu Tage tritt, die einzigen feststellbaren Gemeinsamkeiten in den Mythen der Paez scheinen tatsächlich die Schlüßelfigur des Juan Tama, der den Donner verkörpert und Mama Koka zu sein. (vgl.S.140 ff)

2. Religion und Kosmologie

2.a) Die Verwendung von Koka und der Mama Koka- Mythos

Die Kokablätter, die bei den Paez zu jeder körperlichen Arbeit und gegen Hunger und Erschöpfung gekaut werden, spielen sowohl im täglichen Leben als auch als rituelle Substanz eine große Rolle. Laut Nachtigall besitzt jede Familie Kokasträucher um den eigenen Bedarf zu decken.

Wenigstens dreimal, in der Regel aber viermal des Tages ruhen die Indianer von der Arbeit aus, um ihre Coca zu kauen. Zu diesem Zwecke nehmen sie die einzelnen Blätter sorgfältig aus dem Huallqui (Beutel), lösen die Rippen heraus, stecken das geteilte Blatt in den Mund und zerbeißen es, womit sie solange fortfahren, bis sich unter den Mahlzähnen eine ordentliche Kugel geballt hat, dann stecken sie ein dünnes befeuchtetes Hölzchen in gebrannten Kalk und stechen es mit dem daran klebenden Pulver im Munde; dies wiederholen sie ein paarmal, bis er die richtige Würze hat.

(zit. nach Bühl und Buess 1958:3052f.)

Die Macht, die dem Glauben der Paez und anderer kolumbianischen Indianer nach in der Kokapflanze wohnt, ist eine Frau namens Mama Koka um die sich viele Mythen ranken. Im gleichnamigen Buch von Anthony Henman (Roter Funke Verlag, 1981) befaßt dieser sich mit der Herkunft dieser Mythenfigur. Mama Koka sei sowohl als „Manifestation einer allgemeineren Gottheit zu sehen, als Mama oder universelle Mutterfigur“ als auch als „Natur der Koka selber“, womit der Charakter des Koka- Rausches gemeint ist, welcher Henman zufolge als „weiblich“ einzuordnen ist.

Man könne den Begriff der Mama Koka ebenso als „zweideutige Metapher“ auffassen,“ die sich gleichzeitig auf den Charakter der höchsten Muttergöttin als auch auf die besonderen huaca - Eigenschaften der Koka- Pflanze bezieht.“(s.22) Im Falle eines Mythos, der 1571 bei den Cuzco aufgezeichnet wurde, ist die ursprüngliche Figur Mama Koka in den folgenden Ausdrücken beschrieben :“Sie war eine sehr schöneFrau, und weil sie einen unreinen Körper hatte, töteten sie sie und begruben sie, und aus ihr wurde ein Busch geboren, den sie ma macoca und cocomama nannten, und seitdem begannen sie, sie zu essen, und man sagte, daß sie sie in einem Beutel trugen, und man konnte ihn nicht öffnen, um sie zu essen, außer nachdem man mit einer Frau geschlafen hatte mit der erinnerung an sie.

(Henman, Anthony „Mama Koka“, S.22-23)

Hier wird Mama Koka ausdrücklich mit „unreinen“ Eigenschaften asoziiert. Von den Indianern wird Koka als Nahrungsmittel klassifiziert. Wolfgang Müller schreibt in „Die Indianer Amazoniens“ (1995: 197*):

Koka wirkt leistungssteigernd und unterdrückt Hunger und Müdigkeit. Doch in ertser Linie soll die ihm innewohnende Macht jene Visionen herbeizwingen, die näher an die „Realität der Träume“ heranführen.“

Koka könne, wenn sie richtig und respektvoll gekaut wird, Trauer und Schmerzen aufsaugen und den Kaueneden wie eine Mutter behüten.

Christian Rätsch beschreibt in der „Enzyklopädie der psychoaktiven Pflanzen“, (AT Verlag, 1998, S.251) Koka als Regulator für den Blutzuckerspiegel. Ebenso scheine Koka die Sauerstoffaufnahme in der dünnen Höhenluft zu verbessern. Zusätzlich zum eigenen Nährwert betäubt Koka die Magennerven und nimm so das Hungergefühl.

Bereits in vorspanischer Zeit wurde Koka als Arznei genutzt.

Der heutige volksmedizinische Gebrauch ist derart vielfältig, daß man die Coca das „Aspirin der Anden“ genannt hat. Coca wird bei Schmerzen aller Art, die Neuralgien, Rheuma, Erkältungen, Grippe, Verdauungsstörungen, Verstopfung, Koliken, verdorbenem Magen, Höhenkrankheit, Ermüdung, Schwächezuständen und zur Erleichterung der Geburt verwendet.

(Sergio Quijada Jara: “La coca en las costumbres indigenas“, 1982, Huancayo, (Peru): Imprenta Rios)

Die Wirkung von Koka kann aber nicht isoliert vom gesellschaftlichen Kontext beobachtet werden, da es eine große soziologische Funktion hat: man lädt sich gegenseitig zum Kokakauen ein, was einen sozialen Austausch herbeiführt.

Koka zerfrißt bei langjährigem Gebrauch die Backenschleimhäute und kann so zu Problemen im Mundbereich führen (vgl. Richard Evans Schultes „Coca in the Northwest Amazon“, Journal of Ethnopharmacology 3(2) 1981, S.47-50).

Bei den Paez- Schamanen hat Koka vor allem zum Empfangen von senas, Körpersignalen, und zur putia - Handlung Bedeutung, weniger als Opfergabe wie bei den Inkas oder den benachbarten Kogi. Die senas werden dadurch hervorgerufen, daß ein Schamane Koka kaut und danach lange Zeit reglos sitzt und wartet bis unwillkürlich Muskeln in seinem Körper anfangen zu zucken. Diese Signale werden dann nach Ort des Auftretens und Verlaufrichtung gedeutet. Die „psychische Energie“ Energie des Schamanen fließt wie ein Stromkreis in den rechten Fuß und dann über den ganzen Körper am linken Fuß wieder hinaus. Senas die in derselben Richtung wie dieser Energiestrom verlaufen verheißen Verbesserung, entgegengesetzte senas das Gegenteil.

Die putia - Handlung ist eine Reinigungshandlung und besteht darin, daß der Schamane gekaute Kokablätter und oft auch Tabak durch die Zähne spuckt und dadurch eine Art Sprühregen erzeugt, der Menschen oder Dinge von negativem Zauber oder Krankheiten heilen kann. Die Paez gelten im ganzen Cauca- Gebiet als Spezialisten für diese Reinigungsform.

b) Schamanistische Hilfsmittel und Glaubenssystem

Die häufigsten schamanistischen Hilfsmittel der Paez sind die bereits erwähnten senas, die putia und die Traumdeutung. Nachtigall bringt zu letzterer Methode Beispiele, die zeigen, wie genau es die Paez mit dieser Art von Vorraussage nehmen: „(...): wenn man träumt, daß einen eine Schlange beißt, so ist das ein Zeichen von Verzauberung,(...) Wenn man von einer Kuh träumt, wird die Frau sterben.(..).Wird man im Traum von Wespen gestochen, bedeutet das zukünftige Bestrafung.“

Das einzige Zeremonialgerät der Schamanen ist der tama, ein 50- 60 cm langer, glatter Stab aus dem Holz der Chonta- Palme. Dieser ist im Durchmesser halbrund und läuft an einer Seite spitz zu.

Die Bezeichnung stammt vom bereits erwähnten Juan Tama, der gleichsam als Sohn der Sterne oder des Donners oder als der Donner selbst bezeichnet wird. In anderen Erzählungen wird Juan Tama als der erste Heerführer, Schamane und Gesetzgeber, quasi als Uroberhaupt der Paez beschrieben. Als solches, und vor allem als Oberhaupt der „guten Schamanen“, der teyus spielt er im Glaubenssystem eine wichtige Rolle.

Ein Konzept, das die Prinzipien des Schamanismus erklärt zeigt Henman in „Mama Koka“ (S.226) auf:

Da die Paez in engem Kontakt zur Natur leben, erkennen sie, daß die gesamte Schöpfung einem unentrinnbaren Zyklus des Wachstums, der Zerstörung und Umwandlung unterworfen ist, und weiterhin akzeptieren sie die Tatsache, daß dies auch auf den menschlichen Körper zutrifft.

Innerhalb dieser räuberischen Ordnung (..) repräsentieren zwei Punkte bleibende Werte.(..) Einerseits existiert die Vorstellung eines letztendlichen Schöpfers(..); dessen Unbeweglichkeit und Ewigkeit wird durch eine dynamischere Gottheit ergänzt , El Trueno oder Peeshim (Donner).(..).Auf dem entgegengesetzten Pol befindet sich der nicht reduzierbare Geist des Individuums, die Seele, gewöhnlich als Puls oder Herzschlag gesehen, der den Körper nach dem Tode verläßt.

Die Unterteilung in teyus und böse Zauberer, die nyic genannt werden, wird zwar immer wieder hervorgehoben, dennoch geht vor allem Henman darauf ein, daß die Übergange fließend seien und gut und böse meistens vom Standpunkt des Betrachters abhängen.

Horst Nachtigall zufolge entstammen nach dem Weltbild der Paez alle Krankheiten magischen Ursachen, also entweder Schadenszauber, dem Wirken eines Geistes, oder als Strafe wenn man ein Reinigungsritual versäumt oder ein anderes Gebot vernachlässigt hat. All dies führt zur Erlangung der Pest und somit zu Krankheiten. Im Glaubenssystem der Paez gibt es drei verschiedene Geister. Gelyomp, der Berggeist tritt in der Gestalt eines Menschen auf. Er kann Wanderer in die Irre führen und ist ein Feind alles Schmutzigen. Wer von ihm verzaubert wurde weist einen roten Stich am Körper auf, aus dem der Schamane ein ca.10 cm langes schwarzes Haar ziehen kann um den Patienten zu heilen. Der Regenbogengeist , tus, lebt am Ufer und an Quellen. Sein Krankheitsbild sind Bläschen und Entzündungen, die sich über den Körper ausbreiten. Bei Kindern kann er blutige Wunden am Kopf hervorrufen. Wie oben beschrieben entfernt der Schamane wieder ein Haar, diesmal aus einem blaufarbigen Stich. Der gefährlichste Geist ist ech, Glühwürmchen. Er verursacht die meisten Krankheiten und Todesfälle. Er lebt in der Erde und besitzt das Aussehen eines Menschen. Seine Boten sind Glühwürmchen. Wenn eine Familie ihm jedoch regelmäßig Fleisch und Schnaps opfert bleibt sie von Schaden bewahrt, versäumt sie die Opferung so stirbt ein Kind. Ech kann auch einen Teil der Seele eines Menschen rauben, die dieser dann mit Hilfe seines Schamanen zurückerobern muß, hierbei kann es auch zu manchmal tödlichen Duellen zwischen zwei Zauberern oder dem Zauberer und einem Geist kommen.

Ein solcher „Zaunerwettbewerb“ erfordert „das Einfangen und Unterwerfen eines aggresiven ech - Geistes.“ (Anthony Henman,“Mama Koka“, S.238 ) Allerdings hebt Henman hervor, daß es hierbei weniger um eine Kraftprobe geht, sondern eher um die „Dramatisierung der Heilung“. Er hebt auch hervor, daß der Konflikt auf der sozialen Ebene sehr begrenzt ist.

Diese Rituale sind in ihrem Verlauf so, daß man sie als „unspektajulär“ bezeichnen kann. Der Schamane sitzt lange mit seinem Patienten an einem Ort, den er vorher dafür ausgewählt hat. Wenn er ein Glühwürmchen sieht, das ja ein Bote des ech ist, fängt er es ein, tötet es und begräbt es mit einem Klumpen Koka in der Erde. Diese Zeremonie kann sich über mehrere Stunden hinziehen.

Jeder schamanistische Ritus ist eine Reinigungszeremonie, und immer konsultiert der Schamane seine senas. Eine typische Behandlung beschreibt Nachtigall so, daß ein Patient den Schamanen aufsucht und sagt, was ihm fehlt. Der Schamane nimmt Kokablätter vom Patienten entgegen und entfernt sich an seinen Meditationsplatz, wo er das Koka kaut und auf seine senas wartet. Diese deutet er und leitet ggf. Reinigungsrituale zur Behebung des Problems ein. Diese Reinigungsrituale folgen immer dem selben Schema: der Schamane steckt seinen tama in den Boden, dann werden die betroffenen Personen der Reihe nach gereinigt, indem sie mit zerkauten Koka- Blättern angespien werden. Auch Gebäude oder Plätze können von dem Zauber betroffen sein, ist dies der Fall werden auch sie auf dieselbe Art und Weise gereinigt.

b) Die soziologische Funktion des Schamanen

Der Paez- Schamane wird von Nachtigall als „Kristallisationspunkt der Gemeinschaft“ beschreieben, da alles von ihm abhängt. Wer ein Haus bauen oder sein Feld abernten will darf ohne eine vorherige Prüfung duech den Schamanen nicht mit der Arbeit beginnen. Des weiteren trägt der Schamane die Funktion eines Seelsorgers und Schiedsrichters, wenn es darum geht, Rivalitäten auszuloten und Konflikte zu lösen, somit ist er auch für den Frieden in der Gemeinschaft zuständig. Die Ausbildung zum Schamanen dauert sehr lange und erfordert zusätzlich starkes Einfühlungsvermögen in seine Klienten.

Wegen ihrer übernatürlichen Fähigkeiten und auch ihres hohen Alters (30- 40 Jahre) genießen die teyus innerhalb der Dorfgemeinschaft ein hohes Ansehen. Allerdings ist der Beruf nicht sehr begehrt, da er Einsamkeit und Enthaltsamkeit sowie psychische Extremzustände mit sich bringen kann. Es gibt zwei Möglichkeiten, ein Schamane zu werden: entweder man hat eine Vision, die einem die Sicherheit gibt, daß man Schamane werden soll und lernt bei einem teyu. Die andere Methode ist das Erbschamanentum. Hierbei will ein Sohn oder eine Tochter den Beruf eines Elternteil aus Traditionsgründen fortsetzen und geht ohne eine Vision gehabt zu haben bei einem Schamanen in die Lehre.

3. Abschließende Zusammenfassung

Fasst man das Lebensbild und die Kulturelemente der Paez zusammen, so sthet man einem demokratischen Bauernvolk gegenüber. Im Paez- Schamanismus gibt es kein Kultpriestertum oder Verehrung höherer Wesen. Auffallend ist, daß der Patient bei einer Behandlung passiv ist, während der Schamane mit ihm interagiert. Auch gibt es hier nicht, wie bei vielen anderen Völkern, das Konzept der Seelenreise oder psychedelische Rauschzustände die längere Zeit andauern. Weiterhin ist auffallend, daß die Paez Koka nicht als Opfer verwenden, was an anderen Orten sehr verbreitet ist. Henman vermutet als Grund hierfür „ihre Ansicht, daß die magische Kraft (..) nicht aus der Koka selber entspringt, sondern aus dem Koka-Kauen eines Schamanen.“

Der Paez- Schamanismus macht einen sehr pragmatischen Eindruck, wie auch die gesamte gesellschaftliche Organisation dieser Ethnie.

4. Literaturnachweis

Henman, Anthony

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Nachtigall, Horst

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Rätsch, Christian

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quijada Jara, Sergio

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Schultes, Richard Evans

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Ende der Leseprobe aus 12 Seiten

Details

Titel
Hochland Kolumbien: Paez- Schamanismus
Hochschule
Philipps-Universität Marburg
Veranstaltung
Seminar
Autor
Jahr
2001
Seiten
12
Katalognummer
V103547
ISBN (eBook)
9783640019250
Dateigröße
347 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Ich hab mir da nicht so viel Mühe bei gegeben, aber vielleicht kann man drauf aufbauen..
Schlagworte
Paez, Schamanismus, Kolumbien, Koka
Arbeit zitieren
Nina Richter (Autor:in), 2001, Hochland Kolumbien: Paez- Schamanismus, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/103547

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