Die Alpen - traumhaft schön und Sinnbild für unberührte Natur.
Dies oder ähnliches wird wohl ein jeder Befragter im Hinterkopf haben, wenn er versucht, sich ein Bild über die grösste europäische Berglandschaft zu machen. Weisse Gipfel, grosse schneebedeckte Hänge die zum Wintersport einladen, Wandern, Klettertouren, Paragliding, um nur einige Aspekte zu nennen, die einem spontan beim Gedanken an diese durchaus faszinierende Bergwelt durch den Kopf schiessen.
Jedoch sind diese Gedanken eher neuzeitlicher Natur, soll heissen, sie beziehen sich auf Aktivitäten oder Umstände, die sich erst im Laufe des vergangenen Jahrhunderts herausgebildet haben. Nun sind die Alpen aber mit ihren unzähligen Erhebungen, Tälern, Schluchten und Hängen ein regelrechtes Labyrinth, an manchen Stellen so gut wie nicht passier-, geschweige denn erreichbar. Gerade dieser Umstand aber dürfte eine wesentliche Rolle dafür spielen, dass die Alpen, und das ist durch archäologische Funde nachgewiesen, schon seit Menschen Gedenken und sogar noch länger Lebensraum für den Menschen darstellen - dies trotz ihrer vor allem klimatischen Ungunsträume. Somit entwickelten sich die Alpen schon früh vor allem für kleinere Volksgruppen zu Rückzugsräumen, in denen sie weitgehend ihre Kultur entwickeln und besonders ihre Sprache ohne grössere äussere Einflüsse bis in die heutige Zeit retten konnten.
Jedoch scheint gerade diese Schutzfunktion durch technische Errungenschaften der Moderne wie dem Automobil aufgehoben zu werden und ethnische Minderheiten, jahrhundertelang sozusagen abgeschieden vom Rest der Welt, sehen sich mit der Herausforderung konfrontiert, ihre Sprache und Kultur gegenüber grösseren Sprachgemeinschaften behaupten zu müssen. Ein Kampf David gegen Goliath scheint für diese Minderheiten begonnen zu haben.
Im Folgenden soll anhand der Beispiele der Rätoromanen im schweizerischen Kanton Graubünden, der Dolomitenladiner und der Friulaner in Italien deren Entwicklung von ihren gemeinsamen Anfängen bis in die heutige Zeit verfolgt werden. Dabei scheint es vor allem wichtig, einen Überblick über die jeweilige heutige Situation zu geben, um zu sehen, in wie fern diese Minderheiten von ihrem Umfeld beeinflusst werden und welche Stellung sie innerhalb der Staaten in denen sie sich befinden, haben.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Die Alpen als menschlicher Lebensraum
- Die Alpen - ein europäisches Hochgebirge
- Grenzen der menschlichen Siedlungen und des landwirtschaftlichen Anbaus
- Entstehung und Entwicklung der einzelnen Minderheiten
- die gemeinsamen Wurzeln
- Entwicklung der Bündnerromanen
- Lokalisierung der Bündnerromanen
- geschichtliche Entwicklung bis zur frühen Neuzeit
- aktuelle Situation der Bündnerromanen in Graubünden
- Bevölkerungsentwicklung der Bündnerromanen
- Stellung der Bündnerromanen innerhalb der Schweiz
- Entwicklung der Dolomitenladiner
- Lokalisierung der Dolomitenladiner
- geschichtliche Entwicklung bis zur frühen Neuzeit
- aktuelle Situation der Dolomitenladiner
- Bevölkerungsentwicklung der Ladiner
- die Stellung der Dolomitenladiner innerhalb Italiens
- Entwicklung der Friulaner
- Lokalisierung der Friulaner
- geschichtliche Entwicklung bis zur frühen Neuzeit
- aktuelle Situation der Friulaner
- Bevölkerungsentwicklung der Friulaner
- die Stellung der Friulaner innerhalb Italiens
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Entwicklung und der heutigen Situation verschiedener ethnischer Minderheiten in den Alpen. Der Fokus liegt dabei auf den Rätoromanen im schweizerischen Kanton Graubünden, den Dolomitenladinern und den Friulanern in Italien.
- Die Alpen als Lebensraum für verschiedene Minderheiten
- Die Geschichte der Entstehung und Entwicklung der jeweiligen Minderheiten
- Die aktuelle Situation der Minderheiten in ihren jeweiligen Regionen
- Der Einfluss des Umfelds auf die Minderheiten
- Die Stellung der Minderheiten innerhalb ihrer jeweiligen Staaten
Zusammenfassung der Kapitel
Vorwort
Die Arbeit stellt die Alpen als Lebensraum für Minderheiten vor und beleuchtet die Herausforderungen, denen diese Gruppen im Kontext der Moderne gegenüberstehen.
Die Alpen als menschlicher Lebensraum
Dieses Kapitel gibt einen Überblick über die Alpen als europäisches Hochgebirge und die mit der Höhe verbundenen Grenzen der menschlichen Siedlungen und des landwirtschaftlichen Anbaus.
Entstehung und Entwicklung der einzelnen Minderheiten
Hier werden die gemeinsamen Wurzeln der Minderheiten vorgestellt und die Entwicklung der Rätoromanen, Dolomitenladiner und Friulaner von ihren Anfängen bis zur frühen Neuzeit behandelt. Die Kapitel analysieren zudem die aktuelle Situation der Minderheiten in Bezug auf ihre Bevölkerungsentwicklung und ihre Stellung innerhalb der Schweiz und Italiens.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen ethnische Minderheiten, Alpen, Hochgebirge, Sprachenvielfalt, Rätoromanisch, Ladinisch, Friulisch, Kulturraum, Geschichte, Entwicklung, Bevölkerungsentwicklung, Integration, Schutz und Erhaltung von Kultur und Sprache.
- Arbeit zitieren
- Dipl. Kulturwirt Univ. David Altmann (Autor:in), 2002, Ethnische Minderheiten in den Alpen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/10355